Die Betrachtung der Bilder im Detail
Von Nikolas Huperz
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Über dieses E-Book
Nikolas Huperz
Geboren am 11.08.1987 in Attendorn, aufgewachsen im Kreis Olpe (NRW), angefangen zu schreiben während eines verschleppten Studiums in Bonn. www.nikolashuperz.de
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Buchvorschau
Die Betrachtung der Bilder im Detail - Nikolas Huperz
Inhalt
Die Rekonstruktion des Gefühls
Straßenbahn
Der Anruf
Die Geräusche beim Abstellen von Dingen II
Anthrazit
Mein Name ist Deutschland
Lethargie
Von der Erfindung des Wortes Eigentlich
Kopf
Sommernachmittagsgewitter
Therapie
Ich erkenne
Das Herauszögern des Öffnens der Augen
Unterm Strich: Nichts
Orientierungslos II
Orientierungslos III
Herbst
Bild natürlicher Unordnung
Als ich den Verstand verlor
Wochenendmorgen
Der Mensch erfand den Ackerbau
Deutschland
Fleiß
EG (Kammerspiel)
Die oberflächliche Betrachtung der Bilder
Zwischen zwei Städten
Hallo, mehr nicht
Regennacht
Der Plan
Mich stört . . . / Ich begrüße
Auf der Suche II
Herbst II
Ich schaue über eine Treppe
Metamorphose
Winter
Beharrlichkeit
Wimmelbild
Im Gewimmel
Im Gewimmel II
Die Betrachtung der Bilder im Detail
Motivation
Rolle
Nachwievor
Zwischen den Terminen
Der Traum und die Straßenkehrmaschine
Bescheidenheit
Auf der anderen Seite des Fensters
Ohne Titel
Erkennen
Jetzt das Sein
Darling
Beim Schritt vor die Tür
Vor circa 1000 Tagen
Film
Natur
Kultur
Das Schließen der Knöpfe eines nassen Hemdes
Deine Verrücktheit
Ich warte auf dich
Häuser links und Häuser rechts
Diesen Tag
Der kindliche Freiflug
Der Fluss und der Torf
Eine Straßenkreuzung
Kino
In der Fürstenstraße
Das Lyrische Du II
Post
Das große, unerklärliche Ganze
Saurier
Perspektivwechsel
Einen Zentimeter
Perspektive
Deutschland zwischen den Städten
Ohne Titel II
Das Papier in Deutschland
Einkaufsstraße 19:50 Uhr
Der vergessene Traum
Distanz
Die Sprecherstimme einer Dokumentation
Dein Name
Schwarzaufweiß
U-Bahn-Meditation
Gefühle
Das Vereinen der Gegensätze
Auf die gleiche Weise
Als ich meinen Körper ins Museum stellte
Damals
Der Morgen ohne Gesicht
Über das Bemalen des Schleiers
Überblick
Freudentaumel
Ein Regenschauer
Die falsche Richtung
Jemand anders
Der Zufall
Die Insel
Leeres Blatt
Schlussstrich
Deutscher Humor
Gewissen
Universalgeschichte
Schuppen von den Augen
Der Haufen Lethargie und die Wüste
Bewusstsein
Die Transparenz des Fensters eines Hochhauses
1991
Beim Verlassen eines Raumes
Die Begegnung
Die Kulisse vor mir
Tag nach einem Hochgefühl
Beobachtung
Traum von dir
Eine Frage
Gutseinlassen
Nichts
Das Königreich
Nachtbus
Bild
Der Moment
Erkenntnis
Ende
Die Rekonstruktion des Gefühls
I
Um mein Herz stehen Kräne.
Sie rekonstruieren
seit Tagen ein Gefühl.
Nun, da die Pläne fertig sind,
hämmert es in mir
– sie bauen.
Es donnert und kracht.
Sie fangen pünktlich an,
8 Uhr morgens,
auf die Sekunde genau.
Engpässe gibt es nicht.
Die Baustoffe kommen pünktlich.
Ein Schichtbetrieb ist in Planung.
II
Du liegst neben mir,
doch km-weit entfernt.
Ich versuche, mein Gefühl
mit dir zu rekonstruieren,
doch durch die Dunkelheit
kann ich gerade mal
deinen Rücken erkennen.
III
Am nächsten Morgen
wissen alle Bescheid.
Sie sehen mich an
und sie wissen es,
durchschauen mich
wie durch den Spiegel
eines Verhörraums.
Sehe ich zurück,
spiegelt es nur,
wirft mich zurück zu mir.
Ich sehe sie in der Straßenbahn
und sie sehen mich: Paranoia,
Panik, Schweiß auf der Stirn.
Plötzlich fühle ich mich klein.
Plötzliches Ende
– Kontrollverlust.
Straßenbahn
oder: Auf der anderen Seite des Fensters II
Auf der anderen Seite des Fensters
sehe ich vorbeirauschende Herbstlandschaften
– sorgfältig eingeteilt
nach der Beschaffenheit ihrer
Darstellung. Das Wetter ist: gut.
Die Autos überholen sich,
sich leicht schneller fortbewegend
als ich, und
scheren (aus meiner
Perspektive) waghalsig
wieder
ein. Alles
verläuft:
schnell.
Ich steige
aus und gehe
weiter – entdecke
eine umgestürzte und
zerbrochene Statue eines
Dichters. Die Luft riecht nach
Laub. Nächster Tag: Der Entschluss,
ein Motorrad zu kaufen und sich
irgendwo im Nirgendwo
ein neues Leben aufzubauen,
rückt immer näher.
Dritter Tag: Da, wo kaum jemand ist,
ist fortan mein Leben von morgen.
Die Ziele von gestern liegen
hinter Stacheldraht: Einbahnstraße.
Der Anruf
Er war schon seit Jahren
nicht mehr Herr seiner Sinne gewesen,
doch in diesem einen Augenblick,
in dem draußen ein Frühlingssturm tobte,
war ihm seine Sinnesabwesenheit
klarer denn je gewesen.
Nur wenige Stunden
vor dem Wettereinbruch hatte er
auf einen nicht erfolgenden Anruf gewartet.
Das war immer sein Problem gewesen:
dass er immer so lange auf Anrufe gewartet hat.
Er beschloss nun,
nie wieder auf Anrufe zu warten.
Durch die neugewonnene Zeit
konnte er dem Unwetter beiwohnen,
sah Dinge durch die Luft fliegen.
Das war wohl das Vernünftigste,
was er tun konnte.
Die Geräusche beim Abstellen
von Dingen II
Im Zentrum des Küchentischs
steht ein leeres,
vor kurzem abgestelltes Glas.
Beim Abstellen hat es
ein Geräusch gemacht,
das in der Stille verschwand,
als sich die Wellen verteilten.
Der Klang war in etwa so
wie in einem dieser
sehr nachdenklichen Filme,
in welchen lange Zeit nicht geredet wird
(Originalton).
Dieses Glas starrt mich an,
spiegeln kann ich mich nicht darin,
es ist einfach nur da,
stellt für mich
(pragmatisch gesehen)
kein Problem dar.
Ich hatte noch nichts eingefüllt,
hatte es nur abgestellt.
Jetzt steht es da
und ich denke darüber nach,
wie in diesen sehr nachdenklichen Filmen,
in denen manchmal
sehr lange nicht geredet wird.
Anthrazit
Auf einem grauen
Abstellplatz
(nahe der Strecke)
liegt Kies und Geröll
am