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Ardeen: In einem fernen Land
Ardeen: In einem fernen Land
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eBook595 Seiten8 Stunden

Ardeen: In einem fernen Land

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Über dieses E-Book

Den Leser erwartet eine klassische Fantasygeschichte der Kategorie Schwert und Magie, sowie große Helden mit kleinen Fehlern und viel Humor. Der Band ist in sich abgeschlossen und somit als Einzelband konzipiert, der auch außerhalb der Hauptreihe gelesen werden kann.

Eine spannende Geschichte aus der Welt von Ardeen, in der Prinz Raiden und Ravenor ihr geliebtes Land ziemlich überstürzt verlassen, um die Welt vor dem drohenden Untergang zu retten. Dabei funktioniert die Magie wieder einmal nicht so, wie es sich der umsichtige Magier wünscht und das Verhängnis nimmt seinen Lauf.

Und niemand weiß … was davor geschah.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum4. Okt. 2018
ISBN9783941436350
Ardeen: In einem fernen Land

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    Buchvorschau

    Ardeen - Sigrid Kraft

    Sigrid Kraft

    In einem

    fernen Land

    Ein Abenteuer aus der Welt von Ardeen

    © Ardeen GbR

    1. Auflage, 2017

    Nachdruck, Vervielfältigung oder Verbreitung, elektronische Speicherung oder Verarbeitung, ganz oder auszugsweise, nur nach ausdrücklicher Genehmigung durch die Autorin.

    Illustrationen: Sigrid Kraft

    Gestaltung und Satz: Tobias Fahnauer, www.fahnauer.de

    Endkorrektur: Florian Blauel

    Wissenswertes, Landkarten und aktuelle Informationen gibt es unter:

    www.Ardeen.de

    www.facebook.com/ardeen.fantasy

    www.ArdeenShop.de

    Inhalt

    Inhalt

    Einleitung

    Was zuvor geschah...

    Die Oase

    Händlerware

    Das Haus Orewain

    Der Sklavenmeister

    Peinliche Fragen

    Der Schreiber der Herrin

    Ketten und Ringe

    Eine seltene Krankheit

    Der Schlüssel

    Aufbruch ins Ungewisse

    Die Litanei der Mutter

    Die Bestrafung

    Eine verzweifelte Lage

    Die Brautentführung

    Durch die Wüste

    Tir-Aeydin

    Heillose Flucht

    Ein unerwartetes Wiedersehen

    Was ganz am Anfang geschah

    Heimkehr

    Einleitung

    FALSCH! Was gerade mit ihm geschah, war weit mehr als einfach nur falsch.

    „Nein!", schrie er, als ihn die Männer brutal hinausschleiften. Es waren mindestens drei, die versuchten, ihn zu bändigen. Ob es noch mehr waren, konnte er bei seiner gebückten Haltung nicht sagen. Sie hatten ihm grob die Arme auf den Rücken gebogen und zwangen ihn so, mitzukommen. Das, oder sein Schultergelenk würde sich auskugeln. Vor seinen Augen befand sich nur eine verwirrende Anzahl von Füßen und der sich im Muster wiederholende Fußboden. Sie folgten zunächst einem Gang mit hellgrauen Fliesen und dann, nachdem sie den Palast verlassen hatten, wechselte der Ausschnitt in seinem eingeschränkten Blickfeld. Feiner, heller Sand war durchmischt mit kleinen, weißen Steinchen.

    „Ein Irrtum, das war alles nur ein Irrtum. Ich habe das nicht so gemeint!", zeterte er und hegte die geringe Hoffnung, dass sie ihn doch noch gehen lassen würden. Eine raue Stimme ertönte in seinem Rücken:

    „Halt die Schnauze, dreckiger Sklave." Dann traf ihn unerwartet ein Knüppel mit Wucht in die Magengrube. Er krümmte sich noch mehr zusammen, während er keuchend nach Luft rang. Ein anderer Mann mischte sich nun beschwichtigend ein:

    „Ach, lass ihn doch noch ein paar Worte sagen, bevor wir ihm die Zunge rausschneiden. Dann hat es sich mit dem Reden eh erledigt." Aus mehreren Kehlen ertönte ein dreckiges Lachen.

    „Nein!", hauchte er, doch dieser klägliche Protest ging im Tumult der lauten Stimmen unter. Er versuchte sich loszureißen und bäumte sich auf, doch die Griffe um seine Handgelenke verstärkten sich und die Schergen schrien wild durcheinander.

    „Pass auf, dass er sich nicht losreißt."

    „Warte, halt ihn gut fest, damit ich ihm die hier anlegen kann."

    Er spürte, wie sie versuchten Lederriemen um seine Handgelenke zu winden und verstärkte seine Anstrengungen, sich zu befreien.

    „Ja, die können ganz schöne Kräfte entwickeln, wenn sie es mit der Angst zu tun bekommen. Manche werden zu Lämmern und ergeben sich in ihr Schicksal, aber andere werden zu reißenden Bestien."

    „Kannst du das Philosophieren vielleicht einmal lassen und uns helfen?"

    „Arrgg!" Ich werde zur Bestie und reiße mich los.

    Da traf ihn ein Schlag auf den Kopf und es gelang seinen Peinigern, die Lederschnüre um die Handgelenke festzuziehen.

    „Gut verschnürt ist halb gewonnen. Jetzt wird er sich besser führen lassen", meinte der Philosoph und dann hatte er auch noch eine Weisheit für den Gefangenen parat:

    „Wenn du aufhörst, dich zu wehren, dann ersparst du dir zumindest die Schmerzen im Vorfeld. Ändern kannst du dein Los sowieso nicht mehr, denn das Schicksal aller liegt in der Hand des Einen. Ich meine, wie kann man bloß so blöd sein und so etwas zu dem Auserwählten sagen. Sklaven sind schon für geringere Vergehen zu Tode gepeitscht worden."

    Von der Phase des aussichtslosen Kampfes glitt er hinab in eine tiefe Depression. Das ist alles so falsch. Mit Sicherheit hat solch eine Begebenheit nicht zu meinem früheren Leben gehört. Warum bloß kann ich mich an nichts erinnern? Gab es dieses andere Leben überhaupt oder war ich immer schon der Schreiber Odi? Otho erzählt mir etwas anderes, aber seine Geschichten sind so verwirrend und widersprechen sich. Wer bin ich wirklich? Wenigstens das möchte ich noch erfahren, bevor sie mich umbringen. Dieser Ort hier, mit all seinen Bewohnern, fühlt sich falsch an. So falsch, wie etwas nur sein kann. Wie oft hatte er den Umstand, dass er sich an nichts mehr erinnern konnte, schon verflucht. Nur manchmal beschlich ihn ein Gefühl des Vertrautseins. Hatte er diesen flüchtigen Eindruck in einer Situation, so bezeichnete er diesen dann mit ‚wahr‘ und wenn dieses vertraute Gefühl nicht kam, dann waren die Umstände eben ‚falsch‘. Und gerade in diesem Moment war so ziemlich alles falsch.

    Es war doch nur ein gut gemeinter Ratschlag. Die Hand des dunklen Gottes wird sich noch schnell besinnen und mir die Strafe erlassen, wenn sein ungerechter Zorn verraucht ist.

    Doch auch diese Hoffnung hörte sich gänzlich falsch an und jeder Schritt brachte ihn seinem unausweichlichen Schicksal näher. Die Fesseln schnitten in seine Handgelenke, als er äußerst unsanft gezwungen wurde, sich noch mehr vornüberzubeugen. Dabei klappte der Nasenring, den er als Zeichen eines Sklaven trug, nach oben und drückte gegen seine Nasenflügel. Die feinen Ketten, die daran befestigt waren, erhöhten das Gewicht noch zusätzlich und baumelten lästig vor seinem Gesicht herum. Er schüttelte den Kopf, um wenigstens diesem Ungemach Herr zu werden. Doch die Männer, die ihn abführten, verstanden seine Regung falsch und einer griff in den eh schon ziemlich straff sitzenden Halsriemen.

    „Hey, Freundchen, jetzt ist aber Schluss. Keine Mätzchen mehr, sonst wird’s ungemütlich." Als ob es noch viel ungemütlicher werden könnte. Derart gewürgt, stieß er ein klägliches Röcheln aus und verzichtete auf jede weitere unerwünschte Bewegung.

    Bei den Göttern, sie ersticken mich. Ist das jetzt das Ende? Er konnte es immer noch nicht fassen, hatte er doch nie jemandem etwas Böses getan. Dann wurde der Halsriemen plötzlich wieder losgelassen, was ihm einen befreienden Atemzug gestattete. Es tat gut, als sich seine Lungenflügel erneut ungehindert mit Luft füllen konnten.

    Doch ehe er sichs versah, bekam er einen harten Stoß in den Rücken, der ihn vorwärtsschleuderte. Er stolperte und stürzte der Länge nach hin. Dabei landete er unsanft mit dem Gesicht im Dreck und der raue Sand schürfte ihm die Haut von der Wange.

    Was zuvor geschah...

    Doch ehe er sichs versah, bekam er einen harten Stoß in den Rücken, der ihn vorwärtsschleuderte. Er stolperte und stürzte der Länge nach hin. Dabei landete er unsanft mit dem Gesicht im Dreck und der raue Sand schürfte ihm die Haut von der Wange.

    Obendrein flog ihm eine gute Ladung feinen Sandes direkt in den offenen Mund und Prinz Raiden spuckte prustend aus, während mehrere widerliche Sandkörner zwischen seinen Zähnen knirschten.

    Scheiße, die Magie ist weg, stellte er mit Ernüchterung fest, denn sonst hätte er keinen so herben Austritt aus dem Tor hingelegt. Dieses Versiegen der Magie kam nicht gänzlich unerwartet, doch irgendwie hatte er darauf gehofft, dass die Dinge doch anders laufen würden. Seine Hände krallten sich im feinen Sand fest, während er den Kopf hob, um sich umzusehen. Meilenweit erstreckten sich sanfte Sandhügel unter einem strahlend blauen Himmel. Die Sonne stand erst ein paar Handbreit über dem Horizont und die derzeit herrschende Temperatur war gerade noch annehmbar. Allerdings versprach der wolkenlose Himmel, dass es bald unerträglich heiß werden würde.

    Für einen Moment schloss Prinz Raiden die Augen und ließ sich auf den Rücken rollen. Dabei stöhnte er leise: Die Poxe am Arsch! Ich bin in einer beschissenen Wüste gelandet.

    Diese Erkenntnis baute ihn nicht sonderlich auf, denn weit und breit schien es keine Menschenseele zu geben. Dann aber gab sich Prinz Raiden einen Ruck und beendete sein durchaus berechtigtes, selbstmitleidiges Gejammer. Er setzte sich auf und befühlte zunächst die Schürfwunde an der Wange. Sie brannte. Aber das war hier draußen das kleinere Übel, denn bald würde die Sonne für eine unerbittliche Hitze sorgen.

    Doch darüber hinaus war Meister Raiden nicht sonderlich verzweifelt, denn der kluge Magier baut vor, um für jeden Fall gewappnet zu sein. Daheim in Naganor hatte er in aller Eile ein paar Artefakte in seine Gürteltasche gestopft, wovon eines ein äußerst kostbares Stück war. Ein handtellergroßes, tragbares magisches Tor. Um den Torzauber mit einem solch kleinen Objekt zu verbinden, hatte es eines sehr wertvollen Blutdiamanten bedurft, der ausgesprochen kunstvoll in eine Fassung in Form eines Miniaturtores aus purem Gold eingearbeitet worden war. Dieses nützliche Artefakt hatte er zuallererst eingepackt. Aber da er in großer Eile war, hatte er anschließend kurzerhand alles eingesammelt, was sich in Reichweite befunden hatte. Nun löste er den Riemen, um die Tasche zu öffnen. Seine Hand ertastete das kleine Tor und zog es heraus. Er stellte es vor sich in den Sand, dann suchte er mit großer Konzentration nach seinen Adern, doch die waren dermaßen verkümmert, dass er nicht einmal aus eigener Kraft scannen konnte. Ein harter Schlag für einen hohen Magier.

    Da steht es vor mir, das segensreiche Tor, und ich bin nicht einmal in der Lage, es zu aktivieren. Aber vielleicht kann ich mithilfe der anderen Artefakte etwas zuwege bringen.

    Der restliche Inhalt der Tasche waren ausnahmslos Ringe und die wurden nun wie eine kleine Armee vor dem Tor aufgereiht. Meister Raidens Stirn legte sich in Falten.

    Hmm, also welcher Ring macht was?

    Die meisten Ringe waren mit verschiedenen Schmucksteinen versehen und da Meister Raidens Erinnerungen an die Kräfte eher unwichtiger Artefakte äußerst mangelhaft waren, gab das hilfreiche Hinweise auf die Eigenschaften der Schmuckstücke. Ein Rubin steht für die Macht der Flamme. Feuerbälle sind das Letzte, was ich jetzt hier draußen bei der Hitze gebrauchen könnte. Ich suche einen Sammler, um die Kraft der Ringe auf mich ziehen zu können. Aber auch schon ein Scanner wäre sehr hilfreich. Ich komme mir gerade so jämmerlich blind vor wie ein Unmagischer.

    Meister Raiden griff nach einem Ring mit einem blauen Saphir und streifte ihn sich über den linken Zeigefinger. Er ballte die Hand zur Faust und streckte den Arm gerade nach vorne. Dann sprach er die Intonierung für den Kreis Blau, in der hehren Erwartung, eine gewaltige Eislanze würde hervorschießen, doch seine hochtrabenden Erwartungen wurden jäh enttäuscht. Ziemlich langsam bildete sich über dem Saphir ein kleiner Eisklumpen. Als er die Größe einer Traube erreicht hatte, löste er sich ab und fiel ganz unspektakulär zu Boden. Was für einen Ramsch habe ich da in meiner Sammlung!, war Meister Raidens erste Überlegung, hatte er doch auf eine weitaus spektakulärere Wirkung gehofft. Dann aber begann er das ganze Ausmaß der Katastrophe zu erahnen.

    Scheiße, ich hasse die Tunnel. Sie machen alles kaputt. Nicht nur ich habe meine Magie eingebüßt, sondern auch die Artefakte haben mächtig gelitten. Hektisch griff er nach dem Feuerring und sprach die entsprechende Intonierung. Nichts tat sich, womit sich seine Befürchtung bestätigte. Bei den Göttern, wenn das Tor jetzt auch noch kaputt ist, dann muss ich zu Fuß durch diese verfluchte Wüste wandern. Wie lange mag das dauern? Tage, Wochen, vielleicht sogar Monate. Meister Raiden presste frustriert die Lippen aufeinander.

    Zumindest habe ich etwas Wasser. Der traubengroße Eisklumpen hatte sich mittlerweile fast aufgelöst und einen kleinen dunklen Fleck im Wüstensand hinterlassen.

    Aber so schnell gebe ich nicht auf. Noch habe ich ein paar Ringe und wenigstens einer davon könnte doch noch funktionieren.

    Systematisch begann Meister Raiden nun die einzelnen Artefakte durchzuprüfen, während die Sonne langsam höher stieg und mit zunehmender Kraft die Wüste aufheizte.

    Höchste Konzentration war angesagt, als Meister Raiden in seiner Arbeit versank. Er hasste Fußmärsche und würde zunächst alles daransetzen, seine magischen Möglichkeiten auszuschöpfen. Bald hatte er die Fähigkeiten der Ringe herausgefunden, sofern die Artefakte überhaupt noch über eine gewisse Magie verfügten. Jene Ringe, die keine magische Macht mehr besaßen, hatte er achtlos beiseite geworfen und da lag nun ein kleines Vermögen an Geschmeide vergessen im Sand.

    Mit dem verbliebenen Rest versuchte er das Tor zu aktivieren. Dabei hatte er drei Ringe über einen Finger gestreift und hielt zwei weitere mit schwitzenden Händen ganz nahe aneinander, ohne dass sie sich dabei berühren durften. Langsam führte er seine Hände in die Nähe des Blutdiamanten, der seinen schnellen Weg nach Hause bedeuten konnte. Ganz langsam. Ich spüre die Kraft schon so deutlich. Die Ringe dürfen nicht aneinanderstoßen, damit die Verwebung funktioniert. Verdammt, mit Artefakten ist die Aktivierung ein unverhältnismäßig mühsames Unterfangen. Sonst geht das alles so leicht. Er zitterte etwas und zwang sich mit tiefen Atemzügen zur Ruhe. Noch näher, damit die Magie überspringen kann. Plötzlich gab es eine Entladung und ein Feuerball schoss kerzengerade in die Höhe, um dort in einer ohrenbetäubenden Detonation zu verpuffen. Dabei versengte sich Prinz Raiden die Fingerkuppen und ließ die Ringe fluchend fallen, während er einen Satz zur Seite machte.

    „Aarrrg, Scheiße!", brüllte er unbeherrscht. Hier in der Wüste konnte er sich bedenkenlos gehen lassen. War ja schließlich keiner da, der ihn hören konnte, außer dieser verfluchten sandigen Endlosigkeit, und ihr schrie er all seine Wut entgegen:

    „Elende Poxe! Ich will einfach nur heim und das sofort. Ist das etwa zu viel verlangt, für meine heldenhafte Aufopferung? Ich hätte in den Tunneln sterben können. Aber nein, ich rette selbstlos die Welt, nur um jetzt in dieser Dreckswüste elendig zu krepieren."

    Ganz so drastisch war seine derzeitige Situation zwar nicht, denn Seine Hoheit hätte sich ja auch zu Fuß auf den Heimweg begeben können. Aber noch war seine Verzweiflung nicht groß genug, als dass er diese Möglichkeit tatsächlich in Betracht gezogen hätte. Obendrein war Prinz Raiden für einen Fußmarsch durch den heißen Sand nicht besonders gut gerüstet. Trug er doch ganz normale höfische Kleidung, wie es einer moderaten Klimazone angemessen war. Seine Füße steckten in verzierten, kniehohen Stiefeln. Über eine enge, verhältnismäßig schmucklose Lederhose hing der Saum seines Hemdes bis auf die Oberschenkel und um die Taille hatte er einen breiten Gürtel geschlungen, der rundum mit lauter kleinen Wappen Naganors verziert war. Über dem mit Rüschen besetzten Hemd trug er ein ärmelloses Wams mit Rautenmuster. Die Kleidungsstücke, matt oder glänzend, waren allesamt in seiner bevorzugten Farbe – nämlich Schwarz. Nachdem der Moment aufbrausenden Zornes verflogen war, analysierte Prinz Raiden seine derzeitige Situation objektiver. Zunächst zog er sich das Wams aus und hängte es sich zum Schutz gegen die Sonne gleich einem Hut über den Kopf. Dann zog er sich die drei Ringe vom Finger, damit er den Heilring in seiner angestammten Funktion benutzen konnte. Er erinnerte sich, dass besagter Ring einmal sehr große Kräfte besessen hatte, doch nun war er zu einem kläglich schwachen Artefakt verkommen.

    „Hilfaer, hilfaer", intonierte er und das Brennen in seinen Fingerkuppen ließ langsam nach. Hoffentlich verbraucht sich der Ring nicht gänzlich, dann kann ich den Verbindungszauber nicht mehr herstellen. Aber die Heilung war schnell abgeschlossen und er begann anschließend nach jenen zwei Ringen zu suchen, die er zuvor vor Schreck weggeworfen hatte. Dabei wurde ihm erst bewusst, welch großes Glück er gerade gehabt hatte. Hätte die Entladung sich nicht nach oben manifestiert, sondern stattdessen flächig ausgedehnt, dann hätte er ganz andere Verletzungen erleiden können.

    Noch während seine Suche andauerte, hatte er eine Vermutung darüber, weswegen der Zauber nicht funktioniert haben könnte, und so beschloss er, einen neuen Versuch zu wagen. Allerdings brauchte er dafür die zwei Ringe. Den ersten Ring hatte er bald entdeckt, doch der zweite erwies sich bei diesem ungewollten Versteckspiel als hartnäckiger.

    Er kann nicht weit sein. Ich kniete genau hier vor dem Tor und bin schräg weggesprungen, versuchte Prinz Raiden den Hergang zu rekonstruieren. Zunächst ging er noch davon aus, dass der Ring weiter weggeflogen war, aber bald beschlich ihn die Vermutung, dass die Kräfte so stark auf das Artefakt gewirkt hatten, dass dieses stattdessen heftig aufgeschlagen war und nun unter dem Sand vergraben lag. Mit seinem Blick suchte er die Umgebung um das kleine goldene Tor genauestens ab. Und als er alle Hoffnung schon aufgeben wollte, da bemerkte er im Schatten des Artefakts eine kleine Mulde und freudige Erregung bemächtigte sich seiner. Dort könnte er sein. Bitte, liebe Götter, lasst mich den Ring finden. Vorsichtig grub er und die Götter hatten ein Nachsehen mit ihm. Da glitzerte das verschollene Artefakt noch halb begraben im Sand und Prinz Raiden zog den Ring hastig heraus, um ihn wieder sicher in der Hand zu halten.

    Oh Kleinod mein,

    fang ich dich ein

    mit meinem Herzelein.

    So magst du sein

    auf ewig mein.

    Zwar bezog sich dieser Vers sicherlich nicht auf magische Ringe, doch er war sehr gut dazu geeignet, Prinz Raidens derzeit herrschendes Glücksgefühl auszudrücken.

    Also dann, auf ein Neues. Und diesmal mache ich es anders. Voller Zuversicht wurden die Artefakte in der entsprechenden Reihenfolge aktiviert und dann ganz vorsichtig immer näher an das Tor herangebracht. Die roten Adern des Blutdiamanten begannen zu verschwimmen und schon erschien ein kleiner Fleck im Farbenwirbel des Torzaubers. Dann aber gab es einen kleinen Puff und der Blutdiamant verhöhnte Prinz Raiden, indem er erneut seine ursprüngliche Gestalt annahm. Der hartnäckige Herr von Naganor startete einen weiteren Versuch, der ihn jedoch nicht weiter brachte, als bis zu jenem Punkt, da der minimale Farbenwirbel auftauchte.

    Das Feld reicht bei Weitem nicht aus, um das Tor zu initialisieren. Sonst könnte ich zumindest eine Botschaft hindurchsenden. Ich muss den Fluss irgendwie verstärken. Aber darin lag ja die Krux. Seine Magie war versiegt und aus den Artefakten konnte er nicht genügend magische Kraft herausholen. Doch das wollte Prinz Raiden einfach nicht wahrhaben und er versuchte es wieder und immer wieder, allerdings stets vergebens. Dann legte er erschöpft eine Pause ein und stillte seinen Durst an dem Eisring. Auch ein mühseliges Unterfangen, denn die kleine Eistraube wuchs nur langsam und war doch so schnell aufgezehrt. Dennoch war das Eis bei der Hitze ein köstlicher Genuss. Prinz Raiden hielt den Ring schützend in den Schatten seiner improvisierten Kopfbedeckung und betrachtete abwesend, wie sich nun schon zum fünften Mal die kleinen Eiskristalle bildeten. Und wenn sich das Tor gar nicht mehr aktivieren lässt? Wenn es ebenfalls kaputt ist? Eine wahrlich beschissene Vorstellung. Wie viele Tage werde ich brauchen, bis meine Adern erneut erstarken?

    Was das anbelangte, war die Lage ziemlich hoffnungslos, selbst wenn Prinz Raiden das in schnödem Selbstbetrug leugnen wollte. Derart ausgebrannte Adern konnten Monate brauchen, bis sich wieder genügend Magie angesammelt hatte, um auch nur einigermaßen wirken zu können. Darum musste sich Prinz Raiden langsam, aber sicher mit einer alternativen Lösung beschäftigen.

    Vielleicht befindet sich irgendwo in der Nähe eine Siedlung und wenn man einmal unter Menschen ist, dann finden sich andere Lösungen. Ein Pferd zum Beispiel. Das wäre schon um vieles besser als ein strapaziöser Fußmarsch. In welche Richtung mögen die besten Aussichten liegen? Prinz Raiden saugte das bisschen Eis vom Ring, um nichts herunterfallen zu lassen, bevor er sich dann in alle Richtungen umsah.

    Sand, Sandhügel, gelber Sand, unendlich viel Sand. Halt! Was ist das dort? Und er kniff die Augen zu dünnen Schlitzen zusammen, um besser sehen zu können. In ziemlicher Entfernung bewegte sich etwas. Instinktiv wollte Prinz Raiden ein Auge erschaffen und nach all den Jahren als Magier reichte es bei ihm normalerweise schon aus, wenn er nur daran dachte, damit der Zauber wie von selbst geschah. Aber diesmal tat sich natürlich nichts dergleichen. Scheiß unmagisches Dasein, kommentierte er diesen Missstand, während er sich erhob. Dabei rutschte ihm das schattenspendende Wams vom Kopf und fiel hinunter in den Sand. Doch Prinz Raiden hatte gerade Wichtigeres im Sinn, als darauf zu achten. Schließlich konnte dort in der Ferne seine Rettung nahen. Im Augenblick jedoch konnte er nicht mehr erkennen als einen dünnen schwarzen Strich, der sich langsam vorwärts bewegte und gerade im Begriff war, in einer Senke zwischen zwei Sanddünen zu verschwinden.

    Wer mag das sein?, wunderte sich Prinz Raiden, denn eine einzelne Gestalt in der Weite der Wüste erschien ihm durchaus verdächtig. Dafür schien es nur zwei plausible Erklärungen zu geben.

    Entweder sie suchen nach mir oder das dort ist irgendein absonderliches Tier. Und mit wachsendem Unbehagen stellte er fest, dass er keine einzige Waffe bei sich trug. Vielleicht sollte ich mich verstecken. Aber das tat er dann doch nicht, sondern starrte voller Neugierde in die besagte Richtung, in der er zuvor den schwarzen Fleck erspäht hatte. Und tatsächlich tauchte die Silhouette bald wieder auf dem Kamm einer Düne auf. Diesmal schon etwas näher, sodass nun deutlich die Form eines Menschen zu erkennen war, wodurch sich Prinz Raiden mit einer gewissen Erleichterung in seiner ersten Annahme bestätigt fühlte.

    Sie suchen nach mir. Meister Ador hat die Spuren in den Wegen gedeutet und nun sind Magier auf der Suche nach mir. Zwar war Prinz Raiden selbst nicht in der Lage, in den Wegen mehr zu sehen als schnelle Verbindungen von einem Ort zum anderen, doch dem Herrn von Elverin traute er solch eine hohe Kunst durchaus zu. Schließlich hatte jeder so sein Spezialgebiet und außerdem würde Prinz Raiden dies nun sehr gelegen kommen. Zögerlich hob er eine Hand und winkte, denn die weit entfernte Person schien nicht direkt auf ihn zuzukommen.

    Zum Schluss übersieht mich mein Retter noch. Ich muss mich besser bemerkbar machen. Einer der Ringe besaß die Fähigkeit, Lichtzauber zu wirken und Prinz Raiden schoss damit kleine Leuchtkugeln in den Himmel. Dann winkte er erneut, diesmal auffälliger und mit beiden Armen, worauf die schwarze Silhouette kurz an Ort und Stelle verhielt, bevor sie dann ihre Richtung änderte. Diesmal kam sie genau auf Prinz Raidens derzeitigen Standort zu. Der ballte seine Rechte zur Faust und reckte sie in Siegerpose in den Himmel.

    Ja, der Heimkehr des Helden steht nichts mehr im Wege. Ich bin gespannt, wer mich da entdeckt hat. Die Ader Gold hat er offensichtlich nicht, denn sonst wäre er schon hier. Und mit dem Telepathieren scheint er es auch nicht so zu haben. Dieser Umstand brachte Prinz Raiden ins Grübeln, denn das war sonderbar. Vielleicht ist er nur ein Magieranwärter mit geringen Fähigkeiten und die richtigen Magier tauchen bald hier auf, wenn der Tölpel ihnen endlich ein Zeichen gibt. Komm schon, du hast doch sicherlich ein Auge draußen und weißt mittlerweile, dass ich hier bin. „Hallo, hier drüben!", rief er, während sein Retter wieder hinter einem Hügel verschwand. Das Warten zog sich elendig in die Länge, aber als die Person dann erneut auftauchte, konnte man bereits Einzelheiten ausmachen und Prinz Raiden war doch sehr verwundert, als er erkannte, wer da gerade auf ihn zukam. Ravenor? Warum schicken sie den Unmagischen? Der kann doch nicht einmal ein Tor öffnen.

    Mit verschränkten Armen wartete Prinz Raiden äußerst ungeduldig. Am liebsten wäre er Ravenor entgegengeeilt, doch das schickte sich für einen Mann seines Standes nicht.

    Er könnte sich wirklich mehr beeilen. Dabei zeigte Prinz Raiden keinerlei Verständnis dafür, wie mühsam es war, in der Wüste vorwärtszukommen. Ravenor sank bei jedem Schritt tief in den feinen Sand ein. Erst als er nur mehr wenige Schritte entfernt war, wurde der Boden fester und Ravenor verfiel in Laufschritt. Er strahlte jene freudige Herzlichkeit aus, die Prinz Raiden an Ravenors Mutter Myrne so gemocht hatte und fast schien es, als wolle er seinen Vater in einer Umarmung an sich drücken. Doch kurz bevor er Prinz Raiden erreichte, besann er sich eines Besseren und grüßte militärisch:

    „Mein Prinz, ich bin wahrlich erfreut, Euch hier endlich gefunden zu haben. Seid Ihr unversehrt?"

    „Im Großen und Ganzen." Das klang ziemlich ruppig, obwohl Prinz Raiden seine Worte gar nicht so gemeint hatte, denn auch er war äußerst froh, dass er nun nicht mehr alleine in dieser trostlosen Weite war. Doch Ravenor ging über den unfreundlichen Ton hinweg und klatschte die Hände zu einem finalen Tusch hoffnungsvoll zusammen.

    „Sehr gut, sehr gut, dann können wir ja jetzt umgehend heimkehren."

    Prinz Raiden erwiderte auf diese euphorische Bemerkung zunächst ein kurzes Schweigen, dann entgegnete er äußerst sarkastisch:

    „Du meinst also wirklich, ich würde hier eine Ewigkeit in der Wüste ausharren, wenn ich aus eigener Kraft hätte heimkehren können?"

    Die unbeschwerte Fröhlichkeit verschwand schlagartig aus Ravenors Gesicht und er sprach das Übel offen aus: „Ist Eure Magie etwa versiegt... so wie Ihr das schon von vornherein befürchtet habt?"

    Prinz Raidens verkniffene Lippen waren an und für sich Antwort genug, aber Ravenor war dennoch ziemlich irritiert, weswegen er vorsichtig fragte:

    „Aber Ihr habt mir doch mit einem Feuerball den Weg gezeigt. Dadurch habe ich Euch schließlich erst finden können."

    „Das waren Artefakte, knurrte Prinz Raiden und gab dann zu: „Ich bin dermaßen ausgebrannt, dass meine Adern zu nichts mehr taugen. Aber wo sind die anderen?

    „Welche anderen?"

    Irgendwie schienen sie wieder einmal gänzlich aneinander vorbeizureden.

    „Die anderen, die dich hergebracht haben und die uns nun wieder zurückbringen werden."

    „Da gibt es keine anderen. Ich bin Euch alleine nachgefolgt, weil..." Ravenor geriet ins Stocken, denn er wollte seine wahren Gefühle nicht zugeben. Prinz Raiden hätte dies sowieso nicht verstanden.

    Aus dem Bauch heraus war er seinem Vater einfach gefolgt, um ihn zu beschützen. Falls seine Magie versagte und er irgendwo in einer verlassenen oder gar gefährlichen Gegend herauskam, dann waren zwei Männer stets besser als einer und Prinz Raiden taugte als Unmagischer nicht sonderlich viel. Dabei gab ihm ihre jetzige Situation zweifellos recht, sein Vater natürlich nicht.

    „Wie, du bist mir nachgefolgt. Es muss dich doch irgendjemand durchs Tor gebracht haben, oder hast du vielleicht ein Artefakt dabei?" 

    Ravenor fühlte sich wie bei einem Verhör. Er, der Angeklagte, und ihm gegenüber standen Richter, Henker und Folterknecht in einer Person. Da half es ihm nur, die nackte Wahrheit zu gestehen:

    „Nein, nichts dergleichen. Als Ihr ins Tor gegangen seid, da bin ich Euch schlichtweg hinterhergesprungen."

    Ungläubig riss Prinz Raiden seine Augen weit auf und er öffnete den Mund, als wolle er laut „WAS!?" brüllen, doch dann klappte er die Kinnlade wieder nach oben und schluckte. Dabei schloss er die Augen und als er sie anschließend öffnete, hatte er sich wieder so weit unter Kontrolle, dass er sachlich bleiben konnte:

    „Lass mich mal festhalten: Du bist ohne irgendeine magische Unterstützung einfach in ein offenes Tor gesprungen?"

    Das klang, als hätte Ravenor die größte Dummheit seines Lebens begangen, doch der fand an seinem diesbezüglichen Handeln nichts derart Dramatisches. Es war vielleicht ein bisschen riskant, aber durchaus überlegt.

    „Ich habe den Saum Eures Mantels gepackt und befand mich somit in Eurer Aura. Mir war klar, dass ich mit Euch auch wieder herauskommen würde."

    Mir war nicht klar, ob ich überhaupt wieder herauskommen würde. „Oh, der Unmagische kennt sich mit der Magie aus. Da kann ich aber froh sein, denn sonst müsste ich annehmen, dass nur ein Hornochse ein derartiges Risiko eingehen würde. Durch die Tore zu gleiten, hat nämlich auch schon manchen unerfahrenen Magier das Leben gekostet, aber du weißt ja zum Glück genau, was du tust!"

    Warum wollte ich ihm eigentlich helfen? Ich hätte es wissen müssen, dass ich hier nur Schimpf und Schande ernte, dabei hätte es ein herzliches ‚Danke‘ auch getan. „Soll ich jetzt wieder gehen, mein Prinz?"

    Die unüberwindbare Schlucht zwischen Vater und Sohn hatte sich wieder einmal aufgetan und klaffte nun drohend zwischen den beiden.

    Ist es so falsch, wenn ich mir Sorgen um ihn mache? Myrne sieht aus dem Reich der Götter auf mich herab und ich könnte es ihr nicht antun, dass sie auch noch unseren zweiten Sohn verliert. Wie konnte er bloß so ein Risiko eingehen? Und jetzt ist er auch noch beleidigt, weil ich ihn für sein hirnrissiges Draufgängertum nicht auch noch belobige. Sie schwiegen sich feindselig an und gingen dann dazu über, ein wenig in sich zu gehen. Schließlich besann sich Prinz Raiden und dachte insgeheim: Schön, dass du da bist, mein Junge. Aber diese freundlichen Worte kamen nicht über seine Lippen, stattdessen stellte er nüchtern fest:

    „Du kannst ruhig bleiben. In dieser Einöde ist es besser zu zweit zu sein als alleine."

    Ravenor nickte und brummte zustimmend, dann wechselte er zu einem anderen Thema:

    „Dieses Objekt? Ist es zerstört worden?"

    „Ich denke schon. Zumindest hat der finale Akt mich unkontrolliert aus dem Tor geschleudert und hier abgesetzt. Wo bist du herausgekommen?"

    „Ungefähr zwei Stunden Marsch in diese Richtung. Ravenor deutete schräg hinter sich. „Aber ich war schon eine Weile unterwegs, denn dort hinten scheint es eine Oase zu geben. Doch dann sah ich Eure Signalzeichen und bin natürlich gleich hierher geeilt. Ob er jetzt ein Wort des Dankes findet? Ravenor gefiel sich in der Rolle des Retters, aber von Prinz Raiden durfte man nicht zu viel erwarten, schließlich war es doch die Pflicht eines jeden Untertanen, seinem König aufopferungsvoll zu dienen.

    „Hm, eine Oase, wenigstens ein kleiner Lichtblick in dieser finsteren Einöde. Bist du sicher, dass es auch eine ist? Ich habe schon mit eigenen Augen in solch einer Wüste Lichtspiegelungen gesehen, die nicht real sind. Allerdings ist mit Magie die Wahrheit schnell entlarvt, mit dem bloßen Auge hingegen kann das schwieriger sein."

    Eine Magie, die uns offensichtlich gerade nicht zur Verfügung steht. Die Kritik blieb im Verborgenen und Ravenor entgegnete sachlich: „Ich sah Mauern und einzelne Säulen in den Himmel ragen. Auf die Entfernung hin würde ich den Ort für eine Ruine halten, aber mir schien auch, als gäbe es dort ein paar Bäume. Beschwören will ich das jedoch nicht, denn meine unmagischen Augen können mich auch trügen."

    „Dann hoffen wir mal, dass deine unmagischen Augen dir keinen Streich gespielt haben. Auch wenn der Ort keine Oase ist, finden wir dort zumindest Schatten. Ich sammle die Artefakte ein und dann machen wir uns auf den Weg." Das kleine Tor mit dem Blutdiamanten wurde aus dem Sand gepflückt und dann zog Prinz Raiden die noch funktionierenden Ringe von den Fingern, um das Geschmeide allesamt wieder in der Tasche zu verstauen.

    „Da liegen noch mehr Ringe", bemerkte Ravenor und bückte sich bereits, um die Schmuckstücke aufzulesen.

    „Ach die, die sind kaputt. Mit denen kann man nichts mehr anfangen", kommentierte Prinz Raiden mit einer wegwischenden Handbewegung, was Ravenor jedoch nicht davon abhielt, sich das kleine Vermögen in die Tasche zu stecken. Magier sind irgendwie weltfremd. Mit Goldmünzen ist er so knauserig, aber diese Ringe sind für ihn wertlos. Soll ich ihn vielleicht darauf hinweisen, dass dieses Geschmeide selbst ohne Magie noch überaus kostbar ist? Nein – dann nimmt er mir wieder alles weg. Besser ich verwahre diesen Müll und verwende ihn später zu eigenen Zwecken. Extrasold sozusagen.

    Die endlosen Sanddünen erstreckten sich bis zum Horizont und es war schwer, sich vorzustellen, dass sie irgendwann einmal in saftig grünes Land übergehen würden. Ravenor hatte die Führung übernommen, um die richtige Richtung vorzugeben. Die zunehmende Hitze und der weiche Sand machten das Marschieren extrem anstrengend und Ravenor sparte seine Kräfte, indem er versuchte, die Stellen mit tiefem Sand zu umgehen, sofern ihn dies nicht zu sehr von der ursprünglichen Richtung abbrachte. Nach einem Gespräch war ihm nicht zumute. Seiner Hoheit allerdings schien die monotone Einsamkeit nicht zu bekommen und er fand vieles, worüber er sinnieren konnte.

    „Dieser verfluchte Sand. Man hat das Gefühl, bei zwei Schritten vorwärts rutscht man wieder einen zurück. Und dazu diese unerträgliche Hitze. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal solch einem unwirtlichen Klima ausgesetzt war. Mit ein bisschen Magie ist es so einfach, sich die Welt nach seinen Bedürfnissen zu gestalten. Wie erträgt man das Leben als Unmagischer überhaupt?"

    Ja, das frage ich mich auch manchmal. Ravenor schritt sofort weit aus, als der Grund wieder etwas fester wurde, denn er ahnte schon, dass der Marsch in Begleitung seines Vaters in jeder Hinsicht unglaublich anstrengend werden würde.

    Der gab sich gerade die Antwort auf seine Frage selbst: „Du hast ja das Glück, teure Artefakte nutzen zu können, da leidest du nicht ganz so wie die anderen deiner Art. Prinz Raiden seufzte tief. „Ach, was gäbe ich jetzt für ein schattiges Plätzchen in einem gepflegten Garten, ausgestreckt auf einem Diwan mit vielen weichen Kissen. Dazu etwas frisches, saftiges Obst, ein paar Kekse – diese leckeren mit den Haselnüssen – und ein Glas kühlen Weines.

    Nicht hilfreich, sich das gerade jetzt vorzustellen. Nun seufzte auch Ravenor, machte dann aber eine praktische Anmerkung: „Unsere größte Sorge ist das Wasser. Wenn es bei dieser Ruine keine Wasserstelle geben sollte, dann haben wir ein ernstes Problem."

    „Wasser? Das ist kein Problem." Nach dieser knappen Äußerung ohne jegliche Erklärung wurde Seine Hoheit abgelenkt, als er ins Straucheln kam und sich gerade noch so abfangen konnte.

    „Verdammt, dieser verfluchte, poxige Sand. Warum kann der Boden hier nicht anständig fest sein? Lauter Stolperfallen. Ich bin noch nicht lange hier, habe aber von dieser Gegend schon dermaßen genug. Und Wasser brauche ich auch nicht. Das steht mir schon bis zum Anschlag in den Stiefeln. Quatsch, quatsch, bei jedem Schritt, als ob ich durch den Sumpf waten würde. Wasser kann mir genauso gestohlen bleiben wie dieser Sand!" 

    Ravenor glaubte seinen Ohren nicht zu trauen. Hat er schon nach wenigen Stunden zu viel Sonne abbekommen? „Mein Prinz, Ihr schlagt doch nicht etwa vor, das Wasser aus Euren Stiefeln zu trinken?" Dann müsste ich schon sehr verzweifelt sein. Und dann hoffte Ravenor inständig: Hoffentlich finden wir bei der Oase Wasser. Das müssen Palmen gewesen sein. Je länger ich darüber nachdenke, umso sicherer bin ich mir damit.

    Doch der Irrtum klärte sich umgehend auf, als Prinz Raiden Ravenor unwirsch mitteilte:

    „Nicht der Schweiß aus meinen Stiefeln rettet uns, Tölpel, sondern eines der Artefakte. Kreis Blau, falls dir dies etwas sagt. Zwar funktioniert das dumme Ding auch nicht mehr so richtig, doch um uns mit kleinen Eiskugeln und somit in seiner geschmolzenen Form mit Wasser zu versorgen, reicht es aus. Allerdings, wenn dir das Stiefelwasser lieber ist, dann will ich dich auch nicht zurückhalten."

    Arsch! Nur weil er mir nichts erklärt und sich in kryptischen Andeutungen verliert, soll ich die Zusammenhänge erraten. Und dann werde ich auch noch verspottet. Was hat mich eigentlich dazu bewogen, ihm helfen zu wollen? Ich hätte es besser wissen müssen. Diese Einsicht kam nun leider zu spät, da sie beide Gefangene der Wüste waren und jeder von ihnen fühlte sich auf seine ganz eigene Art gefoltert.

    Ravenor wäre ein Schweigen durchaus willkommen gewesen, doch sein Vater war gewohnt redselig und wechselte lediglich das Gesprächsthema. Er verlor sich in magischen Erklärungen und fast schien es, als ob ihm das laute Reflektieren beim Denken helfen würde. Für Ravenor war dieser Monolog über Parallelzauber aus Artefaktverbindungen viel zu komplex, als dass er davon wirklich etwas verstanden hätte. Nur so viel wurde ihm klar, dass Prinz Raiden die Artefakte dazu benutzen wollte, das kleine portable Tor zu aktivieren, doch dieses Unterfangen schien äußerst verzwickt.

    „... und eine geschachtelte Verbindung zwischen Kreis Rot und Kreis Weiß könnte ein Substitut..."

    Irgendwann schaltete Ravenor dann ab und drängte die Stimme seines Vaters in den Hintergrund, um seinen eigenen Gedanken nachzuhängen. Natürlich war es unhöflich, Seine Hoheit zu unterbrechen, doch Ravenor beschäftigte eine Sache schon eine Weile lang. Und außerdem war Prinz Raiden ohne die Kraft seiner Magie nur halb so furchterregend. Kurzum, Ravenor hatte nichts zu befürchten:

    „Wo sind wir eigentlich?"

    „Wo wohl? In der Wüste, falls du es noch nicht bemerkt haben solltest."

    Ha, ha, sehr komisch. Warum unterstellt er mir immer, dass ich dermaßen sinnlose Fragen stelle? „Ihr habt mich falsch verstanden, mein Prinz. Ich meinte, ob Ihr vielleicht wüsstet, in welchem Land wir uns gerade befinden?" Der Unterton war falsch unterwürfig und Prinz Raiden zahlte mit gleicher Münze heim:

    „Ach, so meinst du das. Man muss die Sprache eben präziser gebrauchen, damit der andere den wahren Sinn hinter den Worten erkennen kann. Aber um auf deine Frage zurückzukommen, lass mich einmal nachdenken. Blauer Himmel, endlose Wüste, keinerlei markante Landmarken – ich würde sagen: Nein, ich weiß nicht, wo wir sind."

    Kann er nicht einfach sachlich bleiben. „Es hätte ja sein können, dass Ihr mithilfe der Artefakte oder bevor Eure Magie versiegt ist, noch einen entsprechenden Hinweis erhalten habt."

    Ja, meine Magie ist versiegt, worauf er mich jetzt schon mehrfach hingewiesen hat. Dabei weiß ich dies selbst gut genug – und leide immens darunter. „Deine Kenntnisse über den Gebrauch der Magie erstaunen mich heute überaus. Deswegen bist du ja auch lebensmüde in ein offenes Tor gesprungen. Du kannst den Göttern danken, dass du nicht in zehn Ländern gleichzeitig herausgekommen bist. Wahrscheinlich hat sich mein Mantel beim finalen Austritt gelöst und deswegen bist du nahezu am gleichen Ort gelandet wie ich auch. Eine glückliche Fügung."

    Wie man es nimmt. „Der Erfolg gibt mir recht", entgegnete Ravenor trotzig. Wahrscheinlich übertreibt er. Eryn hat immer gesagt, dass man beim Reisen durch die Tore in der Aura des Wirkenden bleiben muss, und dass dessen Kleidung stets in die Aura miteinbezogen wird, damit der ehrenwerte Magier nicht nackt aus dem anderen Ausgang auftaucht.

    „Das Glück war mit dir, mein Freund, murmelte Prinz Raiden, dann sprang er gedanklich. „Sarekand vermutlich. Das verdorrte Reich Ferrenthys’, und wenn Meister Surak etwas taugen würde, dann hätte er uns schon längst als unfreiwillige Eindringlinge in seinem Gebiet bemerkt. Aber nein, heutzutage wird ja jeder mäßig begabte Magier schon zum Turmherrn ernannt – auf Lebenszeit. Man sollte diese Regelung überdenken. Meister Eriwen wäre für diese Position weitaus besser geeignet, doch ihn brauche ich unbedingt, um mein Königreich zu regieren. Vielleicht sollten wir Ferrenthys nach Ardeen verlegen, dann könnte Meister Eriwen Turmherr und mein Untergebener gleichzeitig sein. Ich vermute mal, Meister Eriwen kümmert sich gerade vorbildlich um die Belange meines Reiches, nachdem du deine Pflichten diesbezüglich so sträflich vernachlässigst, um deine Zeit hier in der Einöde zu verplempern.

    Ohne Worte. Wenn er so weitermacht, dann renne ich einfach los und lasse ihn hier allein zurück, weil sonst vergesse ich mich noch und hau ihm gnadenlos eine rein, schließlich ist er gerade genauso unmagisch wie ich. Ravenor beschleunigte seinen Schritt, um eine wohltuende Distanz zwischen sich und seinen Vater zu bringen. Es langt, wenn er mich noch von Weitem erkennen kann.

    Auch Prinz Raiden fiel das gesteigerte Marschtempo auf: „Du musst nicht so rennen. Dann ermüden wir zu schnell. Wir müssen unsere Kräfte einteilen."

    Ravenor tat ganz unschuldig: „Wenn Ihr meint? Mir kam das Tempo jetzt gar nicht so straff vor." Alter Mann.

    Angeber, das merke ich mir.

    Ravenor mäßigte seinen Schritt etwas und es herrschte ein trügerischer Waffenstillstand, während sie weiterhin über die endlos aneinandergereihten Sanddünen zogen. Mittlerweile war Ravenor langsam verunsichert, ob die Richtung überhaupt noch stimmte, da alles so verdammt gleich aussah und er nie besonders gut darin gewesen war, die Richtung nach der Sonne zu bestimmen. Die stand gerade direkt über ihnen und brannte gnadenlos herunter. Prinz Raiden hatte sein Wams wieder zu einem Sonnenschirm umfunktioniert, auch wenn dies der prinzlichen Würde Abbruch tat. Hier geht es ums nackte Überleben, da interessieren höfische Gepflogenheiten nicht. Außerdem gibt es nur einen Zeugen und der wird schweigen – spätestens, wenn ich wieder im Besitz meiner magischen Fähigkeiten bin. Prinz Raiden bedachte seinen ahnungslosen Sohn mit einem misstrauischen Blick, dann schweiften seine Augen in die Ferne, in der Hoffnung, endlich jene verheißungsvolle Oase zu erspähen. Wir müssen doch schon längst dort sein. Sicherlich ist bereits bedeutend mehr Zeit verstrichen als nur zwei Stunden. Allerdings konnte es auch sein, dass Ravenor sich in seiner Einschätzung geirrt hatte. Aber diese ungünstige Möglichkeit hatte in der prinzlichen Vorstellungswelt keinen Platz, denn das würde bedeuten, dass sein Leid sich umgehend verlängern würde. Trotzdem hakte er neugierig nach:

    „Diese Oase, sollten wir nicht bald dort sein?"

    Ravenor blieb stehen und drehte sich um: „In dieser Gegend hier ist es schwierig, sich zu orientieren."

    Erkläre mir nicht das Offensichtliche, Junge. „Du hast dich also verlaufen, kam sogleich die harsche Anklage und Ravenor biss sich zerknirscht auf die Unterlippe, denn ganz war diese Anschuldigung nicht von der Hand zu weisen. „Die Richtung müsste ungefähr stimmen, entgegnete er vage und Prinz Raiden verdrehte die Augen. Er gibt es auch noch zu, dabei hätte er mich wenigstens einmal positiv überraschen können. Ich hätte mich gerne eines Besseren belehren lassen.

    Indessen fühlte Ravenor sich zu einer Rechtfertigung berufen: „Diese Sandhügel, da sieht doch einer aus wie der andere. Aber gefühlsmäßig müssten wir mittlerweile in der Nähe sein."

    „Gefühlsmäßig, das ist aber sehr präzise. Was kommt als Nächstes? Schicksalsdeutung aus dem rieselnden Sand. Der Wille der Götter, gelesen aus dem aufgewühlten, wolkenverhangenen Himmel? Aber ach, das wird schwer möglich sein, denn der ist ja strahlend blau, ohne ein kleinstes Fleckchen Weiß darin. Vielleicht sollten wir beten, um den rechten Weg zu finden. Wird die Orientierung im offenen Gelände nicht schon in der Grundausbildung zum Soldaten gelehrt? Dann sollte doch ein Kommandant, der ja um so vieles über einem einfachen Soldaten steht, diese Kunst bestens beherrschen. Und offener als hier kann das Gelände ja wohl kaum noch sein. Also könntest du die Freundlichkeit besitzen, mich endlich zu dieser Oase zu führen."

    Es ist hügelig und viel zu offen. Soll der Klugscheißer doch selbst die Führung übernehmen. Ravenors Blick war feindselig und er suchte nach der passenden Entgegnung. Langsam sah er es nicht mehr ein, warum er als Sündenbock für die miese Laune Seiner Hoheit herhalten sollte.

    Man geht freundlicher miteinander um, vor allem wenn man aufeinander angewiesen ist. Darüber allerdings kamen ihm Zweifel und er überlegte, ob er alleine nicht besser dran wäre. Seinen Seelenfrieden hätte er dann zumindest, wenn auch nicht mehr den wasserspendenden Ring. Ravenor wog seine Chancen ab, während Prinz Raiden theatralisch in verschiedene Richtungen deutete und dabei provokativ fragte:

    „Na wo liegt sie denn, unsere Oase? Hier drüben oder vielleicht dort oder dort?! Plötzlich verharrte er in der Bewegung und der Spott verschwand aus seiner Stimme: „Dort!

    Auch Ravenor bemerkte, dass sich gerade etwas verändert hatte und folgte dem ausgestreckten Arm mit seinem Blick. Prinz Raiden vergaß all seinen Groll und verfiel in eine freudige Euphorie:

    „Dort, dort drüben! Siehst du das auch?"

    Ravenor nickte und dann grinsten sie vor Freude über das ganze Gesicht. Rechter Hand zu ihrer ursprünglichen Marschroute erhob sich in einiger Entfernung etwas über die monotonen Sanddünen. Genaueres konnte man noch nicht erkennen, allerdings war klar, dass dies keine natürliche Geländeform sein konnte. Das unnütze Geplänkel war auf der Stelle vergessen und Prinz Raiden begann umgehend auf ihr neues Ziel zuzusteuern. Dabei schritt er sogar so zügig aus, dass Ravenor sich anstrengen musste, um mit ihm Schritt zu halten.

    Da hat aber einer plötzlich Reserven. Allerdings war die Aussicht auf ein schattiges Plätzchen durchaus eine sehr gute Motivation.

    Die Oase

    Mehrere Palmen erhoben ihre grünen Häupter in den blauen Himmel. Ganz in der Nähe befand sich ein kümmerliches Wasserloch, dabei verrieten Geländeform wie auch Vegetation, dass es hier sogar einmal einen kleinen See gegeben haben musste. Doch davon war nicht mehr viel übrig und nun umschloss ein breiterer Sumpfstreifen die letzte spiegelnde Wasserfläche des zusammengeschrumpften Gewässers. Nicht weit davon entfernt konnte man die Überreste eines Bauwerkes ausmachen und es schien so, als hätte es hier auch einmal einen von Menschenhand angelegten Garten gegeben, denn die verwilderten Büsche ließen noch immer eine gewisse Ordnung erkennen. Farbenprächtige Früchte hingen an den Zweigen und es gab eine Vielzahl von Kräutern, deren Samen wohl kaum von alleine den Weg in diese Einöde gefunden hatten.

    All diese Einzelheiten fielen Ravenor sofort ins Auge, denn als erfahrener Kommandant analysierte er instinktiv die Umgebung, um ihre gegenwärtige Situation besser einschätzen zu können. Dabei kam er mit einer gewissen Erleichterung zu dem Schluss, dass sie auch als Unmagische an diesem Ort durchaus eine Weile überleben konnten. Besser wäre es natürlich, mein Alter bringt das Tor wieder in Gang und wir kehren nach Hause zurück. Aber gerade sah es nicht so aus, als würde Prinz Raiden sich mit dem Tor beschäftigen. Erschöpft lehnte der Herr von Naganor mit dem Rücken an einer Palme und behandelte schon seit geraumer Zeit mit dem schwachen Heilring seinen Sonnenbrand.

    Memme. Verächtlich zog Ravenor die Mundwinkel nach unten. Da habe ich selbst schon weit größeren Unbill ertragen müssen als solch eine kleine Rötung und habe trotzdem meinen Mann gestanden.

    „Ähm, Prinz Raiden, wenn Ihr das Artefakt aktivieren würdet, so wie Ihr mir das auf unserem Weg hierher erklärt habt, dann könnten wir umgehend nach Naganor zurückkehren, wo es unzählige Magier gibt, die Euch im Handumdrehen von den Schmerzen dieses lästigen Sonnenbrandes befreien könnten."

    Prinz Raiden hielt in seinem Tun inne und sah zu Ravenor auf, der ein paar Meter entfernt stand.

    „Wenn

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