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Mit Blut bezahlt: G.F. Barner 109 – Western
Mit Blut bezahlt: G.F. Barner 109 – Western
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eBook120 Seiten1 Stunde

Mit Blut bezahlt: G.F. Barner 109 – Western

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Über dieses E-Book

Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.

Bell Moore fällt das schwarze Haar lang in den Nacken. Sie wendet den Kopf und sieht zu Joe, der in der Mitte auf dem Sitz hockt und starr geradeaus blickt. Dann wandert ihr Blick weiter zu Old Faith Moore, ihrem Vater. Sie erkennt die Freude nur an den Fältchen um seine Augen, denn sein übriges Gesicht wird fast völlig von dem Bart bedeckt.


Als sie ihre Hand auf Joes Unterarm legt, geht Joes Kopf sofort herum. Der Blick kommt aus weiter Ferne zurück, und Joes Mund verzieht sich.


Er hat sehr helle Augen, ein Erbteil seines Vaters. Dazu ist er braungebrannt. Niemand sieht diesem großen, breitschultrigen Mann seine zweieinhalb Jahre Jail an. Es war für sie beide eine Überraschung, ihn so gesund und ruhig wiederzusehen. Manchmal hat sie ihn zornig gesehen, aber niemals so zerbrochen wie an jenem Tag, an dem das Unglück mit Patsy Baker geschah.


Joe Moore, der Mörder, lächelt.


»Ist fein«, sagt Old Faith mit seiner kratzenden Stimme, »wenn man dich so sitzen sieht, Junge. Macht es dir wenigstens Spaß, einen Wagen zu fahren?«


»Natürlich, Vater, vielleicht ist es besser so, daß du mein Pferd zu Hause gelassen hast. Was macht Tude, warum ist er nicht mitgekommen?«


»Dein Bruder ist fünfzehn Jahre alt… Ich dachte, er sollte dich zu Hause begrüßen. Und dann…, jemand muß ja zu Hause bleiben, um auf das Vieh zu achten. Wie…, ich meine…, war es auszuhalten?«


»Es war eine Erholung, Vater. Keine Rinder hüten, keine Arbeit auf der Ranch… Nun ja, es war auszuhalten.«


Der Alte lächelt. Er kennt seinen
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum23. Nov. 2017
ISBN9783740923808
Mit Blut bezahlt: G.F. Barner 109 – Western

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    Buchvorschau

    Mit Blut bezahlt - G.F. Barner

    G.F. Barner – 109 – Mit Blut bezahlt

    G.F. Barner

    – 109–

    Mit Blut bezahlt

    … und alte Schuld getilgt

    G. F. Barner

    Bell Moore fällt das schwarze Haar lang in den Nacken. Sie wendet den Kopf und sieht zu Joe, der in der Mitte auf dem Sitz hockt und starr geradeaus blickt. Dann wandert ihr Blick weiter zu Old Faith Moore, ihrem Vater. Sie erkennt die Freude nur an den Fältchen um seine Augen, denn sein übriges Gesicht wird fast völlig von dem Bart bedeckt.

    Als sie ihre Hand auf Joes Unterarm legt, geht Joes Kopf sofort herum. Der Blick kommt aus weiter Ferne zurück, und Joes Mund verzieht sich.

    Er hat sehr helle Augen, ein Erbteil seines Vaters. Dazu ist er braungebrannt. Niemand sieht diesem großen, breitschultrigen Mann seine zweieinhalb Jahre Jail an. Es war für sie beide eine Überraschung, ihn so gesund und ruhig wiederzusehen. Manchmal hat sie ihn zornig gesehen, aber niemals so zerbrochen wie an jenem Tag, an dem das Unglück mit Patsy Baker geschah.

    Joe Moore, der Mörder, lächelt.

    »Ist fein«, sagt Old Faith mit seiner kratzenden Stimme, »wenn man dich so sitzen sieht, Junge. Macht es dir wenigstens Spaß, einen Wagen zu fahren?«

    »Natürlich, Vater, vielleicht ist es besser so, daß du mein Pferd zu Hause gelassen hast. Was macht Tude, warum ist er nicht mitgekommen?«

    »Dein Bruder ist fünfzehn Jahre alt… Ich dachte, er sollte dich zu Hause begrüßen. Und dann…, jemand muß ja zu Hause bleiben, um auf das Vieh zu achten. Wie…, ich meine…, war es auszuhalten?«

    »Es war eine Erholung, Vater. Keine Rinder hüten, keine Arbeit auf der Ranch… Nun ja, es war auszuhalten.«

    Der Alte lächelt. Er kennt seinen Jungen, der redet nie, wenn er etwas verschweigen muß, was hart für ihn gewesen ist.

    »Was wirst du anfangen, Joe? Ich dachte, die erste Zeit bleibst du zu Haus und hilfst mir ein wenig. Es gibt eine Menge Arbeit, früher, schicktest du schon mal einen Mann von…«

    Er verstummt jäh und beißt sich auf die Lippen.

    »Red ruhig weiter, Vater«, murmelt Joe ruhig. »Früher war ich auch Bakers Vormann, ich konnte dir ab und zu einen Mann schicken, der dir half. Sicher, das ist vorbei, ich werde mir irgendwo eine Arbeit suchen, aber zuerst… Ich möchte Mensch sein, keine Nummer. Bell, noch immer keinen Mann?«

    Ihr schwarzes Haar fliegt zurück.

    »Was soll ich mit einem Mann? Sie sind alle gleich schlecht, trinken und fluchen.«

    »Ich trinke nicht mehr.«

    Der Alte verliert seine Pfeife aus dem Mund, Bell dreht sich ihm ruckhaft zu.

    »Du machst was…?«

    »Ich trinke nicht mehr. Das Jail war der richtige Aufenthalt für einen Mann, der jeden Tag seine Flasche Whisky haben mußte, Bell.«

    »Gott sei Dank!«

    Bell senkt den Kopf, und nun ist es doch da, was sie alle zu umgehen versuchten und nicht anschnitten.

    Jeder denkt an den Tag, an dem Patsy Baker gestorben ist, ihr zerschmetterter Körper leblos unter dem Baum gelegen hat.

    »Junge, du hast ja zweieinhalb Jahre für etwas bezahlt… Ach, reden wir gleich und richtig darüber. Was sagst du, Joe?«

    »Gibt es darüber noch etwas zu reden, Vater? Ich habe jemanden umgebracht und…«

    »Du nicht!« sagt der Alte zornig. »Du konntest nie ein halbes Kind umbringen, ausgerechnet ein Mädchen. Es war der verflixte Baum, der verkehrt gefallen ist. Und eigentlich…, ich habe nachgedacht… es ist Noels Schuld.«

    »Wie kommst du darauf, Vater?«

    »Na, er wollte den Kahlschlag noch kahler haben. Keiner war mehr da, nur du allein mit ihm. Warum sagt er dir denn auch, daß du den Baum umlegen sollst? Ein Mann allein an einem großen Baum, das ist doch Irrsinn. Aber Befehle konnte er ja immer schon geben, was?«

    »Vater, es war allein meine Schuld. Jeder weiß, daß ich ihn mit dem Seil anders spannen mußte, damit er nicht auf den Weg fiel. Ich hatte getrunken. Laß das alte Thema fallen.«

    »Ich bin dein Vater, wie? Wenn jemand stolz auf dich gewesen ist, dann ich. Ich lasse meinen Jungen keinen gemeinen Mörder nennen. Diese verdammten Narren… Solange du da warst und nichts passiert war, da waren sie um dich herum. Und jetzt…, was meinst du, was jetzt sein wird?«

    »Das will ich gar nicht wissen.«

    »Ich kann es dir aber sagen, Junge. Sie werden…«

    »Vater«, sagt Bell angstvoll. »Nun sei doch endlich still. Joe wird es vergessen wollen und hat sicher keinen Spaß daran…«

    »Ich halte ja schon den Mund.«

    »Wie geht es Mrs. Baker und den anderen?« will Joe wissen.

    Mit einem Schlag ist auch der letzte Rest einer freudigen Willkommensstimmung dahin. Die Verwandlung der beiden ihm am nächsten stehenden Menschen ist so deutlich, daß Joe Moore sie sofort bemerkt und die Zügel anzieht.

    Er ist nun so nahe an Two Guns, daß er die Stadt und ihre Häuser deutlich ausmachen kann. Keine Meile mehr, dann sind sie da und werden hinter der Stadt den Seitenweg zum Anderson Canyon nehmen, in dem die Moores ihr Anwesen haben.

    Der Wagen hält, und Joe blickt erst seinen Vater und dann Bell an.

    »Was ist bei den Bakers passiert, während ich im Jail saß?«

    »Sie ist tot.«

    »Tot? Aber…, sie war doch eine kräftige und gesunde Frau. Woran ist sie gestorben?«

    Der alte Faith schluckt schwer.

    »Du wirst es ja doch erfahren«, sagt er. »Junge, sie hat sich das Leben genommen.«

    Jeder Blutstropfen weicht aus Joe Moores Gesicht.

    »Sich umgebracht? Mein Gott, warum läßt du das…«

    »Sie… sie hat an Patsy eben zu sehr gehangen«, stammelt der alte Mann neben ihm. »Es war ja auch so ein blondes, freundliches Mädel und… Junge, was kannst du denn dafür?«

    »Nichts, wahrscheinlich nichts«, erwidert Joe, und die Farbe kehrt wieder in sein Gesicht zurück. »Es ist nur der Schreck, weiter nichts. Jetzt verstehe ich, warum mich diese Stadt wie einen Aussätzigen behandeln wird. Wann ist es geschehen?«

    »Drei Monate; nachdem sie dich eingesperrt hatten, Junge. Das war, als ich zuletzt mit Noel geredet habe. Er sagte mir, daß du es besser nicht erfahren solltest, daran habe ich mich gehalten. Nimm mir das nicht übel, es ist sicher zu deinem Besten gewesen, Junge.«

    »Wie ist es gekommen?«

    »Es hatte geregnet, die Bäche waren voll von Wasser. Das Wetter schwül, Gewitter lag in der Luft. Sie hat immer seit Patsys Tod vor ihrem Bett gesessen und hielt sich die meiste Zeit in ihrem Zimmer auf. Als dann das Gewitter kam, da ist sie hinausgegangen. Vielleicht hat es am Wetter gelegen, ich weiß es nicht. Sie ging bis zum Anderson Creek. Du weißt ja, wo die Felsen über den sonst meist trockenen Bachlauf ragen… Etwa vierhundert Schritte hinter der Ranch. Nun ja, und dort oben hat man ihre Schuhe gefunden. Sie muß sie ausgezogen haben und ist dann nach unten… Sie fanden sie im Gewirr einiger umgestürzter und in den Bach gefallener Bäume. Das reißende Wasser hatte sie dort angespült.«

    »Und…, ich meine, wie haben es die anderen aufgenommen, Vater?«

    »Die Mannschaft…, du weißt es ja selber, daß jeder Mann an ihr gehangen hat, sie war eine vernünftige und herzensgute Frau, das Gegenteil von Noel, sage ich. Die Mannschaft ist ziemlich wild geworden. Sie wollten mir das Haus…«

    »Vater, es ist doch nichts passiert, wozu soll Joe es wissen?« mischt sich Bell ein. »Das war doch nichts, Vater.«

    »Ich will alles wissen, ich glaube, ich habe ein Recht darauf«, sagt Joe hart. »Vater, was wollten die Männer?«

    »Sie wollten mir das Haus anstekken, das gehört ja uns, aber sie waren noch nicht ganz mit mir fertig, als Sid kam.«

    »Mit dir fertig? Was soll das heißen, Vater?«

    »Sie…, nun, sie waren ziemlich wild und hatten alle getrunken. Und dann hatten sie mich, und ich bin ja ein alter Mann, die Burschen brauchten nicht lange, um mich auf den Boden zu werfen. Sid kam mit einer Schrotflinte und schlug drei der Männer nieder. Er hat sie davongejagt, dann ist er hereingekommen, hat mich aufgehoben und sich aus dem Faß zwei Becher Whisky abgefüllt. Er sagte kein Wort, Joe, es war schrecklich. Er trank die beiden Becher Whisky wie Wasser aus. Dann hat er gelacht, daß ich glaubte, jetzt würde er auch verrückt, Junge. Lachend hat er sich auf sein Pferd gesetzt und ist weggeritten. Und niemals wiedergekommen.«

    Joel blickt Bell an, die ihr Taschentuch vor den Mund preßt und deren große Augen ihn entsetzt ansehen.

    »Er ist fortgegangen, fort von der Ranch, fort von seinem Zuhause. Sie… Sie haben ihn in der Navajo-Reservation gesehen. Er soll dort…«

    »Vater, was macht er in der Navajo-Reservation?«

    »Er soll drüben in Utah in den Kampf mit den verrückten Mormonen verwickelt gewesen sein. Die Leute sagen, er sei verrückt und trage seine Revolver nur noch, damit er Leute umbringen kann. Er soll ein halbes Dutzend Männer getötet haben. In der Indianer-Reservation ist er so was wie Ordnungshüter, sagt man. Er soll

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