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… doch ihr Herz weinte: Dr. Norden Bestseller 246 – Arztroman
… doch ihr Herz weinte: Dr. Norden Bestseller 246 – Arztroman
… doch ihr Herz weinte: Dr. Norden Bestseller 246 – Arztroman
eBook112 Seiten2 Stunden

… doch ihr Herz weinte: Dr. Norden Bestseller 246 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt.
Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben. Die Serie von Patricia Vandenberg befindet sich inzwischen in der zweiten Autoren- und auch Arztgeneration.

Janine Körner war mit einem tüchtigen Schnupfen zu Dr. Norden gekommen. Ihr feines Näschen war rot, und die Augen tränten. Ein bisschen deprimiert erschien sie dem Arzt auch, der sie ja immer fröhlich und keineswegs wehleidig kannte. Ernstlich krank war sie allerdings auch noch nie gewesen, seit er sie kannte, und das waren nun immerhin schon fünf Jahre. »Ja, diesmal hat es Sie aber erwischt«, sagte er mit einem aufmunternden Lächeln. »Ein paar Tage zu Hause bleiben und …« »Nein, nein, das geht nicht«, fiel sie ihm gleich ins Wort. »Der Chef braucht mich, wenn die Italiener kommen. Es geht um ein großes Geschäft, da muss man ganz wachsam sein, und jeder braucht auch nicht zu wissen, worum es geht.« »Es ist ja schön und gut, wenn Sie das absolute Vertrauen des hohen Chefs genießen, Janine, aber wenn Sie durch die Gegend niesen, ist das auch nicht gerade angenehm«, sagte Dr. Norden. »Deshalb muss ich bis Montag fit sein, und Sie müssen mir helfen. Sie haben doch so gute Mittel, die einen nicht gleich schlapp machen.« »Ihr Vertrauen ehrt mich, aber Garantie kann ich nicht übernehmen«, erwiderte er. »Ich bin ja auch nicht für Radikalkuren, mit Tee und Öl muss man halt ein bisschen mehr Geduld haben.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum19. Okt. 2017
ISBN9783740922979
… doch ihr Herz weinte: Dr. Norden Bestseller 246 – Arztroman

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    Buchvorschau

    … doch ihr Herz weinte - Patricia Vandenberg

    Dr. Norden Bestseller

    – 246 –

    … doch ihr Herz weinte

    Warum muss Janine traurig sein?

    Patricia Vandenberg

    Janine Körner war mit einem tüchtigen Schnupfen zu Dr. Norden gekommen. Ihr feines Näschen war rot, und die Augen tränten. Ein bisschen deprimiert erschien sie dem Arzt auch, der sie ja immer fröhlich und keineswegs wehleidig kannte. Ernstlich krank war sie allerdings auch noch nie gewesen, seit er sie kannte, und das waren nun immerhin schon fünf Jahre.

    »Ja, diesmal hat es Sie aber erwischt«, sagte er mit einem aufmunternden Lächeln. »Ein paar Tage zu Hause bleiben und …«

    »Nein, nein, das geht nicht«, fiel sie ihm gleich ins Wort. »Der Chef braucht mich, wenn die Italiener kommen. Es geht um ein großes Geschäft, da muss man ganz wachsam sein, und jeder braucht auch nicht zu wissen, worum es geht.«

    »Es ist ja schön und gut, wenn Sie das absolute Vertrauen des hohen Chefs genießen, Janine, aber wenn Sie durch die Gegend niesen, ist das auch nicht gerade angenehm«, sagte Dr. Norden.

    »Deshalb muss ich bis Montag fit sein, und Sie müssen mir helfen. Sie haben doch so gute Mittel, die einen nicht gleich schlapp machen.«

    »Ihr Vertrauen ehrt mich, aber Garantie kann ich nicht übernehmen«, erwiderte er. »Ich bin ja auch nicht für Radikalkuren, mit Tee und Öl muss man halt ein bisschen mehr Geduld haben. Aber jetzt wollen wir doch erst einmal sehen, ob nicht noch was Ernsteres dahintersteckt.«

    »Bestimmt nicht«, widersprach Janine. »Ein bisschen Kopfweh, aber das ist ja kein Wunder, und die sibirische Kälte beißt auch ganz hübsch. Aber das Wetter soll ja gesund sein.«

    »Ist es auch, wenn man nicht schon was aufgefangen hat«, stellte Dr. Norden lächelnd fest. Er maß den Blutdruck, lauschte die Lunge ab, schaute ihr in den Rachen und konnte sich wieder einmal über ihre makellosen Zähne freuen. Die Zunge war etwas belegt, aber die Mandeln waren nicht geschwollen. Und auch mit weit offenem Mund und verschnupftem Gesicht bot Janine immer noch einen hübschen Anblick. Sie war so natürlich, wie man selten Mädchen ihres Alters noch fand. Dreiundzwanzig war sie und nicht nur bildhübsch, sondern auch sehr tüchtig. Zum Studium hatte es bei den häuslichen Verhältnissen nicht gelangt, wie Dr. Norden auch bekannt war, also hatte sie das Bestmögliche aus ihrem Wissen gemacht, und das war recht umfangreich. Sie hatte es tatsächlich geschafft, mit dreiundzwanzig Jahren Chefsekretärin bei dem großen Combrey, den man auch den Warenhauskönig nannte, zu werden. Dabei war Matthias Combrey als sehr eigenwillig und schwierig bekannt gewesen, was Janine aber absolut nicht geschreckt hatte. Sie mochte energische Menschen, die ihren Willen durchsetzen konnten und bei aller Strenge gerecht waren. Ihr Vater war leider ganz anders gewesen, und darunter hatte sie sehr gelitten.

    Für sie war es fast als Glück zu bezeichnen gewesen, dass er starb, bevor sie sich intensiv auf einen Beruf vorbereitet hatte, denn er hätte dauernd genörgelt, und nichts hätte ihm gepasst, und er hätte immer wieder gesagt, dass sie sich einen gut verdienenden Mann suchen solle, denn eine Frau gehöre ins Haus, und diese Emanzipation sei geradezu eine Gotteslästerung.

    Janine hatte darüber zwar nur den Kopf schütteln können, wie auch über andere manchmal bigotte Ansichten ihres Vaters, aber seine angebliche Gottergebenheit hatten ihm sein Leiden nicht erleichtert. Er hatte die Mutter tyrannisiert, und diese hatte nicht einen so starken Charakter wie Janine. Sie war eine zarte, empfindsame Frau.

    Dr. Norden kannte die Verhältnisse genau, und er hatte sich sehr gefreut, dass Janine sich so durchzusetzen verstand.

    »Sie verstehen sich gut mit dem strengen Chef?«, fragte er.

    »Zu mir ist er nicht streng«, erwiderte sie leise. »Zu mir ist er sehr großzügig. Ich wünschte, ich hätte solchen Vater gehabt. So reich und mächtig hätte er nicht zu sein brauchen, aber so gerecht und verständnisvoll. Er weiß eben nur zu unterscheiden, wem er Vertrauen entgegenbringen kann, und ich bin sehr stolz und glücklich, dass ich dazugehöre. «

    Wie sie es sagte, zeugte es nicht nur von ihrer Zufriedenheit, sondern auch von ihrem Selbstbewusstsein. Ja, Janine Körner wusste auch, wie sie sich selbst einzuschätzen hatte, und es war keine Überheblichkeit dabei.

    »Ich kann ihn nicht im Stich lassen«, sagte sie. »Ich muss am Montag fit sein, und ich werde es sein. «

    »Es würde mich sehr freuen«, sagte Dr. Norden, »aber Ihnen ist ja alles zuzutrauen, Janine.«

    »Nur nichts mieses«, sagte sie heiser.

    »Darauf würde ich nie kommen. Also, hier ist der gute Tee von Schwiegerpapa Cornelius, dann das Öl, mit dem Sie aber sparsam umgehen sollten, damit es die Schleimhäute nicht so sehr erwischt, nur den Nacken und die Drüsen betupfen. Vorher nehmen Sie ein Schwitzbad mit Lindenblüten, dann warm einwickeln und huschhusch ins Bett. Eine etwaige Verabredung sollte abgesagt werden.«

    »Sie brauchen mich nicht zu ermahnen. Ich treffe keine Verabredungen. Ich hätte mich höchstens mit Mama vor den Fernseher gesetzt, weil heute Abend eine Quizsendung kommt. Da kann ich immer ausprobieren, was ich noch nicht weiß, und dann kann ich was dazulernen.«

    So war sie. Immer lernen. Alles Wissen in sich hineinstopfen, was nur möglich war, sich selbst fordern und alles abverlangen.

    Hoffentlich vergisst sie darüber das beglückende Leben nicht, dachte Dr. Norden, als sie sich ver­abschiedete. Von ihrer Jugend hatte Janine wahrhaftig nicht besonders viel gehabt.

    Ihr Vater war Studienrat gewesen, aber wegen einer schleichenden Krankheit früh pensioniert worden. Er hatte an Muskelschwund gelitten. Gewiss war er als Beamter gut versichert, aber störrisch wie er war, musste für ihn nur das Beste auf den Tisch kommen. Das Haus war noch nicht abbezahlt, Johanna Körner musste das Geld einteilen. Sie hatte nicht viel mit in die Ehe gebracht, das hielt er ihr dann tagtäglich vor. Da sie ihn aber pflegen musste, konnte sie auch keine Stellung annehmen, und sie hätte alles getan, um nur etwas dazuzuverdienen. Aber das hätte er dann auch nicht geduldet, weil es seinem Prestige geschadet hätte.

    Solche Worte hörten sie immer wieder von ihm, obgleich sich ja niemand um Johanna und Janine kümmerte, und um ihn auch nicht.

    Er bestand auch darauf, dass Janine das Abitur machte, obgleich sie von sich aus sagte, dass es doch besser sei, sie würde nach der Mittleren Reife gleich eine Handelsschule besuchen, um schneller Geld zu verdienen. Da war dann schon erstmals die Rede gewesen, dass sie lieber nach einem Mann Ausschau halten solle, natürlich nach einem Akademiker, und der würde auch erwarten, dass seine Frau zumindest das Abitur hätte. So verbohrt war Friedbert Körner gewesen. Seinen Vornamen hatte er durchaus keine Ehre gemacht, da er alles andere als friedfertig war. Johanna hätte schon bald nach der Heirat ein Liedchen davon singen können, aber sie war eine geduldige, stille, keineswegs streitsüchtige Frau, und sie war glücklich, dass sie dann bald das Kind bekam, dem sie alle Liebe geben konnte.

    Und Janines Kraft hatte auch ihr Kraft gegeben. Nach dem Tod ihres Mannes hatte sie es tatsächlich geschafft, eine Stellung zu finden in dem Beruf, den sie erlernt hatte als Buchhändlerin. Und sie war mit der Zeit noch einmal aufgeblüht, hatte Freude am Leben und war glücklich, dass sie Janine auch das Sprachstudium ermöglichen konnte. Die Begabung brachte Janine mit. Innerhalb von zwei Jahren beherrschte sie französisch, italienisch und spanisch perfekt. Englisch hatte sie schon in der Schule so rasch gelernt, dass sie ihren Lehrer manchmal in Verlegenheit gebracht hatte. Friedbert Körner hätte wahrhaftig keinen Grund gehabt, dauernd zu nörgeln, aber das brachte wohl auch seine Krankheit mit sich, wie Johanna und Janine sich dann gegenseitig trösteten.

    Nach seinem Willen war die Tochter auf den Namen Immaculata getauft worden, aber Johanna hatte es dann doch durchgesetzt, dass sie als Zweitnamen Janine bekam. Es war von ihr eine Sentimentalität gewesen. Sie hatte einen Roman gelesen, in dem eine Janine so bezaubernd geschildert worden war und sich im Leben so tüchtig behauptete, dass sie sich von Herzen wünschte, ihre Tochter möge auch so werden. Und dieser Wunsch war ihr erfüllt worden. Welch

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