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Auch ganz oben bist du nicht allein
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eBook247 Seiten1 Stunde

Auch ganz oben bist du nicht allein

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Über dieses E-Book

Warum folgt man lieber einem Leader als einem Boss? Was entscheidet letztlich an den höchsten Bergen der Welt über Gipfelerfolg oder vorzeitigem Rückzug? Wie wird ein starkes Team zusammengestellt und geführt? Fragen, auf die der Vorarlberger Höhenbergsteiger Theo Fritsche Antworten sucht und auch findet. Seine Erkenntnis spiegelt sich in drei Wörtern wieder: Menschlichkeit hat Zukunft. Wer andere respektiert und achtet, der erhält Akzeptanz und Freundlichkeit zurück, der gewinnt Teamkameraden für die nächsten Unternehmungen.
Fritsche nimmt uns mit auf eine besondere Reise durch die Berge seines Lebens. Unter anderem stand er auf dem Mount Everest und meisterte den Second Step ohne zusätzlichen Sauerstoff "free solo". Doch nicht nur Gipfel: In Nepal organisiert und finanziert Fritsche seit rund 20 Jahren Schul- wie Hilfsprojekte. So gewährt er Einblicke in seine Leistungen auf und neben den Bergen, aber noch viel mehr, er lässt uns teilhaben an seinen Gedanken für eine glücklichere, gerechtere und schönere Welt.
MIT BEITRÄGEN VON GERLINDE KALTENBRUNNER, HANS KAMMERLANDER, OSWALD OELZ
SpracheDeutsch
HerausgeberEgoth Verlag
Erscheinungsdatum30. Nov. 2016
ISBN9783902480446
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    Buchvorschau

    Auch ganz oben bist du nicht allein - Theo Fritsche

    6962 Meter

    Aconcagua, Ekuador, Bolivien, Machu Picchu

    Ich war Ende 20, hatte gerade mein Gewerbe für Tischlerei und Möbelhandel angemeldet und wollte unbedingt noch was erleben, ehe ich mich, wie geplant war, als Unternehmer auf das große Abenteuer der Selbstständigkeit einließ. Wir schrieben das Jahr 1979 und die etwas älteren Leser mögen sich daran erinnern (den jüngeren erzähle ich es gerne), dass es jene Zeit war, in der das Internet zwar schon erfunden, aber nicht verbreitet war, in der es also kein Wikipedia, Google, Facebook oder YouTube gab, und damit nicht genug, es gab auch kein Mobiltelefon. Um miteinander zu kommunizieren, mussten zwei Personen an zwei vordefinierten Stellen mit dem Hörer in der Hand stehen oder sitzen. Und in der nächsten Wand oder im Boden verschwand ein Kabel, das – vereinfacht formuliert - die beiden miteinander verband.

    Wenn ich mir also vorgenommen hatte, die erste Vorarlberger Südamerika-Expedition auf die Beine zu stellen, dann geschah dies unter anderen Vorzeichen, als wenn man das heute tun würde. Ein klassischer Fall von „früher war nicht alles besser". Heute würde man im Internet recherchieren, Agenturen oder Reiseanbieter finden, Preise vergleichen, buchen. Damals telefonierte ich mit Bekannten in Europa, schickte das eine oder andere Telefax und informierte mich bei ihnen über elementare Südamerika-Dinge – welches Wetter beispielsweise zu welcher Jahreszeit herrsche. Über Peru und Ekuador erfuhr ich nicht recht viel, weswegen der Plan, als Höhepunkt der Reise auf den Aconcagua zu gehen, immer mehr Gestalt annahm. Die Gruppe war bald gefunden. Mit mir reisten Peter, Angelika und Thomas, und wir hatten auch schon bald die Flüge gebucht. Vielleicht finden wir noch den einen oder anderen Sponsor, hoffte ich, um die Expedition finanziell etwas erträglicher zu gestalten. Die Personen in den angeschriebenen Unternehmen waren durchaus freundlich und zugänglich, doch sie offerierten nicht Geld, sondern ihre Produkte. Wir erhielten also Sonnencreme oder Socken oder Hauben, und das war es dann auch. Doch wie gesagt, das Programm stand, die Reise begann zwischen Weihnachten und Neujahr 1979. Über Madrid flogen wir mit einer Zwischenlandung auf Martinique nach Quito. Die Fluglinie gibt es heute nicht mehr und das ist wohl auch besser so. Der Transkontinentalflug war ein Abenteuer für sich, in einer alten Maschine, mit unzureichend Verpflegung und ohne Wasser! Im Vergleich dazu bieten Air Berlin und Austrian heutzutage ein Fünfsterneservice aus der Küche. Habe ich schon erzählt, dass früher nicht alles besser war?

    Zwar war ich schon in Deutschland und in der Schweiz, doch in Quito fühlte es sich für mich tatsächlich so an, als wäre ich das erste Mal im Ausland. Das ist auch nachvollziehbar, in unseren Nachländern wird auch Deutsch gesprochen, wenn vielleicht auch ein anderes Deutsch (bitte: an dieser Stelle keine Witze über die Deutschkenntnisse von uns Vorarlbergern), in Ekuador hätten wir auf Spanisch kommunizieren sollen. Keiner von uns war darin sattelfest und so vertrauten wir einem Wörterbuch, einem Langenscheidt und schlugen dort nach, wie dieses oder jenes Wort auf Spanisch denn hieße. So gelang es uns, zumindest einen Salat oder ein Bier zu stellen – una cerveza grande!

    Wir fanden eine kleine Pension in Quito und machten diese zu unserem Basislager in der höchstgelegenen Hauptstadt der Welt (2850 m). Von dort stiegen wir auf den Hausberg Quitos, gingen dann weiter zum Rucu Pichincha, zum Cotopaxi und zum Chimborazo. Das Wetterglück war uns hold, wir bewältigten alle Gipfel innerhalb von wenigen Tagen. Für uns alle war es das erste Mal, dass wir uns auf Höhen von rund 6000 Metern befanden, doch ich merkte, dass mein Körper keine Probleme damit hatte.

    In Quito buchten wir unsere Weiterreise nach Santiago de Chile. Chile und Argentinien befanden sich zu jener Zeit in einem kriegsähnlichen Zustand, was ein bisschen, nun ja, schwierig werden konnte für uns, da der Aconcagua ein Grenzberg war. Darüber hinaus war es uns nicht gelungen, eine Landkarte aufzutreiben, doch wir vertrauten darauf, in Chile auf einer Militärstation eine zu erhalten. So war es denn auch. Als Peter und ich bei den Militärs um eine Landkarte fragten, konnten wir eine käuflich erwerben. Wir schlugen sie auf – und erstarrten. Argentinien war nur als großer weißer Fleck eingezeichnet, die Landkarte, die diesen Namen verdiente, endete an der

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