Besinnt Euch!: Ermutigung zur Eigenverantwortung in Zeiten wachsender Fremdbestimmung. Ein Plädoyer für Vernunft, Tugend und Menschlichkeit als Bausteine einer besseren Gesellschaft und eigenen Glücks.
Von René Hirschfeld
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Über dieses E-Book
Besinnt Euch! ist ein leidenschaftliches Plädoyer für genaues Hinsehen, Selbstehrlichkeit und Rückbesinnung auf menschliche Fähigkeiten wie Tugend, Vernunft und Mitgefühl. Der Autor ermutigt uns, die Besinnung auf grundlegende menschlichen Kompetenzen zugunsten einer besseren Gesellschaft zuzulassen und darüber hinaus das Bewusstsein der Notwendigkeit besonnener Entscheidungen zur ständigen und maßgeblichen Grundlage unseres persönlichen Handelns zu machen.
Mit einem Vorwort von Korvin Reich
René Hirschfeld
1965 in Wernigerode geboren. 1982 - 1987 Studium an der Musikhochschule Dresden in den Hauptfächern Komposition und Violine, anschließend Meisterschüler-Studium. Freischaffender Komponist und Musiker mit Aufführungen in nahezu ganz Europa, in Lateinamerika, Asien und den USA. Außerdem tätig als Herausgeber für den Buddhismus-Verlag Beyerlein&Steinschulte sowie als Autor von Online-Artikeln für das Rubikon Magazin.
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Buchvorschau
Besinnt Euch! - René Hirschfeld
Vorwort
In einer Zeit der zunehmenden Verkomplizierung und Ausuferung ist dieses Büchlein ein Fundstück: Einfach und auf den Punkt gebracht analysiert Hirschfeld die derzeitige Lage und zeigt darüber hinaus Möglichkeiten eines alternativen Lebensentwurfs auf. In aller Knappheit will es zum Nachdenken anregen. Dabei lässt sich der Essay mühelos „von einem Deckel zum anderen" in einem Zuge durchlesen.
Denn es will hier nicht ums Lesen, sondern ums Leben gehen: Hier ist man zur Eigenverantwortung aufgerufen und, was noch schöner ist, geradezu ermutigt.
Kurz und deutlich wird diese materialistische Gesellschaft, deren Ausrichtung nur aufgrund der Gewohnheit oft gar nicht mehr hinterfragt wird, erstens gesehen und zweitens entlarvt, wobei der Widersinn vieles routiniert Gedachten und Gelebten geradezu ins Auge sticht. Und nicht zuletzt werden Auswege angesprochen, deren Grundlage in einem überzeugten, ja entspannten Verzicht zu finden ist. Nur so ist eben auch eine Umsetzung des Gedachten zu erwarten und es bleibt nicht bei der bloßen Analyse des Status quo.
Selbst der Umfang des Büchleins ist ein Zeichen dieses überzeugten Verzichtes, indem der Autor nicht viele Worte macht und machen möchte.
Letztlich geht es um die Rückbesinnung des heute zum Verbraucher degradierten Menschen auf eines seiner ureigenen Ziele: ein glückliches Leben zu führen. Wer atmet nicht schon bei dem Gedanken daran auf und kann sich für diesen Moment von allem Hinterherjagen mit einem Lächeln abwenden?
Aber Hirschfeld mahnt auch zu Ethik und Moral als Anker im Zusammenleben, zwei Begriffe, die schon seit einiger Zeit immer weniger ausgesprochen und gedacht und sogar im schlimmsten Fall nachsichtig belächelt werden. Dabei geben sie erst Kraft und Ausrichtung für die Eigenverantwortung, die heute so gern zur „Selbstbestimmung" mutiert.
Wird also der nächste Band den Titel tragen: „Benehmt euch!"?
Ich denke, in diesem Essay ist in dieser Hinsicht schon alles gesagt, im Grunde. Der Weg von der Besinnungslosigkeit hin zur Besinnung ist eben auch mit Würde und Rücksicht verbunden und findet seinen Ausdruck in wachsendem Glücklichsein.
Korvin Reich
Einleitung
Muss das sein?
Kann jetzt schon jeder dahergelaufene Musiker eine politische Meinung haben? Und muss er die dann auch noch als Buch herausbringen?
Ja, ich glaube, es muss sein!
Wir sind durch die immer stärkere Trennung von Fachlichem und Menschlichem in eine Situation geraten, da unsere Gesellschaft in Entscheider und Mitläufer geteilt zu sein scheint:
Es gibt jene, die von Berufs wegen wissen, wie unser aller Leben zu sein hat, wie es sich entwickeln soll und was dafür getan werden muss.
Und es gibt jene, denen dieses „Wissen" mitgeteilt wird und die dann – falls überhaupt – ihren Anteil beitragen dürfen.
Oder auch nicht.
Ich glaube, dass dieses Gesellschaftsmodell uns nicht weit bringen wird.
Der britische Dirigent Sir Simon Rattle sprach schon vor etlichen Jahren davon, dass die Zeiten vorbei sind, wo einfach nur „gute Arbeiter" auf jedem Gebiet gebraucht werden. Nötig sind kreative Menschen, die sich einbringen.
Mit kreativ meine ich in diesem Fall nicht, dass jeder und jede Gedichte schreiben oder einen Töpferkurs besuchen soll, obwohl das sicher auch eine Bereicherung des eigenen Lebens sein kann.
Unter kreativ verstehe ich in diesem Zusammenhang das Entfalten unseres Potenzials, Dinge zu sehen und zu verändern, und dies vielleicht auf eine Weise, die nicht dem entspricht, was wir und andere bislang gewohnt sind.
Dazu gehört auch, dass wir uns einmischen, dass wir mitmischen und mitgestalten.
Schon immer war ich ein Mensch, der sehr sensibel auf gesellschaftliche Prozesse reagiert hat. Und wenn ich fand, dass etwas in die falsche Richtung ging, habe ich meine Meinung geäußert, mich positioniert und eingemischt.
Doch was ist die falsche Richtung?
Alles, was den Menschen seines inneren Friedens beraubt, alles, was ihn zu Dingen zwingt, die ihn mehr belasten, als ihm zu nützen. Der falsche Weg ist der Weg, auf dem Mitmenschlichkeit verloren geht und wir die gesamte Welt nur noch in Kategorien wahrnehmen, nur noch schwarz oder weiß sehen. Der falsche Weg ist der Weg gegeneinander, der Weg voneinander weg.
Und es ist der Weg, der nicht mehr beides im Blick hat: Das Wohl des einzelnen Menschen und die Tatsache, dass wir eingebettet sind in die Natur, dass wir diese Erde, diese Welt, ja selbst unseren Körper weder besitzen, noch erobern, noch vollständig kontrollieren können.
Das romantische Bild, dass wir Künstler in einem Elfenbeinturm sitzen und uns nur mit weltfremden Dingen von Schönheit und mit philosophisch abgehobenen Spekulationen über Wolkenkuckucksheime beschäftigen, ist grundfalsch.
Künstler nehmen sehr genau wahr, welche Atmosphäre gerade bei den Menschen herrscht, die ins Konzert kommen oder eine Ausstellung anschauen, vor allen wenn sie uns ansprechen. Zu allen Zeiten hatte Kunst auch etwas fast Seismographisches, hat gesellschaftliche Tendenzen atmosphärisch gespiegelt.
Wir waren und sind sehr