Kleine Happen für einen nachdenklichen Geist
Von Marion Tschmelak
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Über dieses E-Book
Gesellschaftskritisch, aber nicht herabwürdigend.
Alltäglich damit konfrontiert.
Dieses Buch enthält Texteinheiten zum Nachdenken und Weiterdenken.
Denn Wandel beginnt im Geiste.
Politisch, sozial, ethisch, menschlich
Marion Tschmelak
Marion Tschmelak, geboren 1960, ist freiberuflich als Taijiquan und Qigong-Lehrerin tätig. Die Autorin hat großes Interesse an allen Themen, die mit Bewusstseinserweiterung und systemischem Denken zu tun haben. Schwerpunkt in ihren Büchern ist die Verbindung und das Wechselspiel der polaren Kräfte des Femininen und Maskulinen. Aber auch auf soziale Missstände aufmerksam zu machen, ist ihr ein wichtiges Anliegen.
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Buchvorschau
Kleine Happen für einen nachdenklichen Geist - Marion Tschmelak
Marion Tschmelak, geboren 1960, ist freiberuflich als Taijiquan und Qigong-Lehrerin tätig.
Die Autorin hat großes Interesse an allen Themen, die mit Bewusstseinserweiterung und systemischem Denken zu tun haben. Schwerpunkt in ihren Büchern ist die Verbindung und das Wechselspiel der polaren Kräfte des Femininen und Maskulinen. Aber auch auf soziale Missstände aufmerksam zu machen, ist ihr ein wichtiges Anliegen.
Außerdem erschienen sind:
„Shangri La – Schöne andere Welt"
„Die geistigen Schwertkrieger"
„Symbolum und Archetypus – Seelenmärchen"
„Hinter der Mauer"
„Yijing – Die Entdeckung des Ursprünglichen"
„Bedingungsloses Grundeinkommen – Bürgergeld.
Ein fiktives Interview aus dem Jahre 2093"
„Minimalismus – Basisbuch"
Mögest du behilflich sein,
unsere Welt in die Ausgewogenheit zu führen,
meine kleine Emma.
In hundert Jahren,
die vielleicht ein Leben währt,
in dieser Erdenspanne
widersprechen oft sich Gabe und Geschick.
So musste ich in Zeiten,
da Gedanken sich und Menschen
wandelten wie Meere,
Dinge schauen,
die mein Herz zerrissen.
Welch Gesetz,
das nur den Überfluss begreift,
wenn Mangel ihn begleitet.
Nguyen Du
Auf ein Wort
Wir haben es irgendwo schon einmal gehört: Kleine, öfters eingenommene Mahlzeiten sind besser verdaulich als wenige schwere.
In diesem Sinne habe ich dieses Buch gestaltet.
Mit dem Wissen, dass mein Buch „Yijing – Die Entdeckung des Ursprünglichen" eine schwere Kost sein kann, an der die LeserInnen lange zu kauen haben, lege ich nun ein Buch vor, das durch kleine Einheiten den denkwilligen Geist sättigt, ohne ihn lange zu binden.
Auch wenn die einzelnen Texte sich auf kleine Happen geistiger Nahrung beschränken, so sollten sie doch nahrhaft sein. Es ist gelungen, wenn die Texte zum Nachdenken und Diskutieren anregen. Die Texte entstanden im Zeitraum 2020 bis 2023 und wurden auf meiner Website veröffentlicht.
Jeder in sich abgeschlossene Text beinhaltet ein Thema, das weitergedacht und in die Tiefe geführt werden kann. Mein Buch „Kleine Happen für einen nachdenklichen Geist" ist kein Buch, das schnell gelesen werden will. Lassen Sie sich nach einem Text Zeit, bevor Sie zum nächsten übergehen, damit der Inhalt wie Nahrung aufgespalten und als Energiequelle genutzt werden kann. Reflexion ist Energie, die weiterführt auf dem Weg der Wandlung von Wissen zu Weisheit.
INHALT
Auf ein Wort
Corona und Sozialer Raum
Jahresübergang 2021
Das überhitzte Maskuline und das heilende Feminine Prinzip
Anfang und Ende
Die Würde des Menschen ist unantastbar
10 Lebensweisheiten
Die Kunst, mit Polarität umzugehen
Kultur und Philosophie – unsere vernachlässigten Kinder
Wohin?
Hintergrund
Allein mit dem Mittel der Vernunft?
Ein Mädchen
Zwei Schalen
Risiko-Nutzen-Abwägung
Dem Widerspruch widersprechen
Mit Reife glänzen
Ein Schreckgespenst?
Queen Elisabeth: Ein Leben für
Das Umarmen des Naheliegenden
Es ist an der Zeit
Alles im Griff auf dem sinkenden Schiff
Von menschlicher Entfaltung überholt
Was nimmt Einfluss auf unser Leben?
Inflationär
Wes Geistes Kind du bist
Was kostet Frieden?
Feuer und Wasser
Ein Gebet
Sein lassen
Vaterland und Muttererde
Ein klares Nein zur Raubtiermentalität
Kinder – Ursprünglich wie Quellwasser
Politische Verantwortung
Alphatier oder Teamplayer?
Raus aus dem System
Für Freiheit des Femininen
Jenseits von Gewissen
Karma – Nein Danke!?
Ich will´s – lieber nicht
Reflektionen
Dunkelheit und Licht
Wem gehört die Welt?
Gab es Niemanden?
Eine Welle Feminismus
Rhythmus
Verbal abrüsten
Corona und Sozialer Raum
Corona hat unsere zwischenmenschlichen Begegnungen fundamental verändert. Ein freundliches Händeschütteln oder eine herzliche Umarmung zwischen FreundInnen als Begrüßung, ein Zusammenrücken während eines interessanten Gesprächs oder eine verständnisvolle kurze Berührung entfallen. Was so selbstverständlich für uns war, davon wird dringend abgeraten - vorübergehend. Körperliche Distanz tritt an dessen Stelle.
Es ist viel die Rede von Vereinsamung und einem Ansteigen von psychischen Problemen. Wir Menschen sind eben soziale Wesen und die Nähe zu anderen regt unseren Geist an, energetisiert uns und unterstützt unsere Resilienz.
Wir bemühen uns, so gut wie möglich durch diese Krise zu kommen und hoffen, dass sie nicht mehr allzu lange dauert. Allein ein Blick auf das chinesische Schriftzeichen Krise, das sich aus den Silben Gefahr und Gelegenheit zusammensetzt, lässt uns die Polarität hinter allem vergegenwärtigen.
Befinden wir uns in einer gefährlichen Situation oder Zeitphase, scheint auch eine Gelegenheit durch. Leben oder erleben wir eine für uns günstige Gelegenheit, beinhaltet diese auch den Kern für Gefahr, der nicht unbeachtet bleiben sollte.
Es lohnt sich, grundsätzlich beide Seiten zu betrachten.
Was soll am Mangel an sozialer Zwischenmenschlichkeit schon positiv sein?
Meines Erachtens ist es genau das, was dazwischen ist – sozialer Raum.
Raum erhält in unserer Kultur bedauerlicherweise nicht die Aufmerksamkeit, die ihm zusteht. Raum ist Luxus, vor allem im Bereich Wohnen. Angeregt durch die japanische Kultur, die leeren Raum vor allem im Kunst-, Wohn- und Gartenbereich bewusst und achtsam einsetzt, setzt sich auch bei uns allmählich ein Minimalismus durch. Einzelnen Gegenständen Raum zu geben, damit sie wirken können und zur Geltung kommen, darin übt sich vor allem die jüngere Generation. Fotos und Bilder erhalten einen großen Rahmen, damit sie „atmen können. „Atmen
kann aber nicht nur ein Gegenstand, dem Platz gewährt wird, sondern auch der leere Raum. Das materiell Wesentliche konzentriert einsetzen, ihm Bedeutung zukommen lassen und diesem Wesentlichen Ausdehnung ermöglichen, bewirkt Harmonie der Polarität. Denn Materie schwingt.
Sich persönlich ausdehnen zu können bedeutet, sich zu entspannen und in einen energetischen Fluss zu kommen. Denn wir Menschen besitzen einen ganz persönlichen Raum um uns, der durch die eigene Armlänge bemessen werden kann. Dieser Raum gehört zu uns wie unser eigener Körper und löst sich auch im sozial näheren und öffentlichen Raum nicht auf. Wir spüren instinktiv, wenn und wie jemand unseren persönlichen Raum betritt. Wir nehmen bewusst oder unbewusst wahr, wie jemand einen öffentlichen Raum einnimmt, wie gewichtig er ist oder sich gibt.
Wenn wir dem Fehlen an sozialer Zwischenmenschlichkeit etwas abgewinnen können, dann ist es Feinfühligkeit und Achtsamkeit zu entwickeln für den öffentlichen und vor allem für den persönlichen Raum anderer.
Wie fühlt es sich für Sie an, wenn Ihnen jemand an der Kasse auf die Pelle rückt und Ihnen kaum Zeit lässt, Ihre Ware zu bezahlen und einzupacken? Werden wir nach Corona fähig sein, uns einen respektvollen Abstand an der Kasse zu erhalten? Wie fühlt es sich an, wenn Sie jemand in die Straßenbahn schiebt, kaum dass sich die Tür geöffnet hat? Schauen nicht auch Sie in einer überfüllten Straßenbahn öfters aus dem Fenster oder schließen sogar gelegentlich die Augen, um sich selbst das Empfinden eines persönlichen Raumes zu bewahren?
Ja, Zeit ist kostbar – aber Raum ist es ebenso!
Es