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Dat is Ansichtssache!: Über die Psychologie des Niederrheiners - Tipps aus der Verhaltenstherapie - Inklusive Niederrhein Floskel - Lexikon
Dat is Ansichtssache!: Über die Psychologie des Niederrheiners - Tipps aus der Verhaltenstherapie - Inklusive Niederrhein Floskel - Lexikon
Dat is Ansichtssache!: Über die Psychologie des Niederrheiners - Tipps aus der Verhaltenstherapie - Inklusive Niederrhein Floskel - Lexikon
eBook250 Seiten2 Stunden

Dat is Ansichtssache!: Über die Psychologie des Niederrheiners - Tipps aus der Verhaltenstherapie - Inklusive Niederrhein Floskel - Lexikon

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Über dieses E-Book

Steffen Kersken schreibt in gewohnt, launiger Manier über die Gesellschaftserkrankungen unserer Zeit. Der Ergotherapeut begegnet diesen schweren Themen mit Humor, Gedichten und Reflexionstexten, aber auch mit Momentaufnahmen aus seiner niederrheinischen Heimat. Der preisgekrönte Autor wirft einen süffisanten Blick auf die Psyche des Niederrheiners und benutzt seinen typischen Sarkasmus, um Themen wie Burnout, die Depression oder Panikstörungen zu erklären. Kersken bietet zudem lebbare Tipps aus der alltäglichen, therapeutischen Arbeit, z.B. wie wir besser "Nein sagen" können, Ziele definieren oder Bedürfnisse erkennen können. Der preisgekrönte Autor scheut sich nicht, seine eigene Gilde, die Therapeuten und Ärzte, auf die Schippe zu nehmen. Er benutzt den niederrheinischen Humor, um Themen wie Schmerz, Trauer oder Selbstfindung auf Augenhöhe zu begegnen. Steffen Kersken gelingt es in seinen herzlichen Texten, Anekdoten aus dem Leben sowie nachdenklichen Gedichten, die Gefühle von Erkrankten zu transportieren und sie verständlicher zu machen. "Der Niederrheiner hat es dem 36-jährigen jungen Mann in seinem vierten Werk besonders angetan. Und diesen Typus Mensch betrachtet der Autor dann mal aus einer ganz besonderen Sicht. So schreibt er in munterer-launiger Art, allerdings auch mit einer gewissen Portion Ernst über die Psychologie des Niederrheiners, erzählt kleine Geschichten aus der großen Welt und wer nix versteht, dem wird das Niederrhein Sprachlexikon gleich mitgeliefert."

Petra Schmidt
Neue Ruhr Zeitung / NRZ
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum5. Nov. 2015
ISBN9783732356003
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    Buchvorschau

    Dat is Ansichtssache! - Steffen Kersken

    Niederrhein Floskel - Lexikon

    Viele Themen werden in diesem Buch mit Hilfe von Anekdoten und Beispielen aus dem Leben der Niederrheiner verdeutlicht. Der Niederrheiner ist ein Typ für sich und spricht seine eigene Sprache.

    Häufig sagt er etwas, meint aber etwas völlig anderes. Das heißt, die Botschaft die er sendet muss der Empfänger übersetzen können. Ein Niederrheiner weiß oft was sein Gegenüber mit einer Floskel oder einem Ausspruch meint, aber für Außenstehende muss das nicht unbedingt der Fall sein. Ich könnte auch sagen, dass der Niederrheiner oft widersprüchliche Signale sendet. Der Empfänger braucht quasi einen Code um die Botschaften eines Niederrheiner zu verstehen, deshalb gibt es in meinen Büchern ein Niederrhein Floskel – Lexikon, um die Botschaften und die Welt des Niederrheiner verständlicher zu machen. Es ist nicht Alphabetisch geordnet, sondern frei nach Schnauze verfasst!

    *Dat is Ansichtssache

    Der Buchtitel und zugleich einer der beliebtesten Sätze am Niederrhein.

    Wenn dem Niederrheiner eindeutig nachgewiesen ist, dass er definitiv kein Recht hat, also absolut im Unrecht ist, dann verwendet er die Floskel: „Dat is Ansichtssache!".

    Die Floskel wird benötigt, um seinem Gegenüber nicht direkt Recht geben zu müssen. Der Niederrheiner hasst es nämlich im Unrecht zu sein.

    „Dat is Ansichtssache! ist das Pseudonym für „Stimmt, da lag ich Falsch!.

    Niederrheiner streiten ja so unheimlich gerne und in allen Lebenslagen. Man könnte fast meinen, Streiten ist am Niederrhein ein offiziell anerkanntes Hobby.

    „Schatz, ich geh mal für ein Stündchen rüber inne Kneipe, einfach en Bisscken streiten und klugscheißen!".

    „Okay Schatz. Viel Spaß!".

    Der Niederrheiner will ja auch immer Recht haben, obwohl er vom Prinzip überhaupt nicht weiß, wovon er da wirklich spricht. Egal was für ein Thema gerade über den Stammtisch geht, der Niederrheiner gibt einfach seinen Senf dazu. Er stellt einfach mal eine These auf oder eine Behauptung, bezieht Stellung oder korrigiert andere lehrerhaft. Ist doch egal, wenn man nur son Bisscken von etwas weiß. Halbwissen reicht immer um im Recht zu sein. Ein fundiertes Halbwissen ist die halbe Miete.

    Selbst wenn einer der Streithähne eine Urkunde auf den Tresen legt, die vom Bürgermeister höchst persönlich beglaubigt ist, und eindeutig beweist, dass der andere falsch liegt, so schiebt der Ertappte die Urkunde weg und sacht: „Dat is Ansichtssache!".

    Beide Parteien haben so das Gefühl recht zu haben und können, mehr oder weniger friedlich, ihr Bier weiter trinken.

    *Wer weiß, wofür et jut is

    Wenn der Niederrheiner Mist gebaut hat und das auch ganz genau weiß, dann verwendet er die Floskel: „Wer weiß, wofür et jut is!".

    Er möchte damit die Situation irgendwie retten und von seinem Fehler ablenken.

    Psychologisch betrachtet eine gute Variante um mit negativen Erlebnissen umzugehen. Frei nach dem Motto:

    „Ist zwar Schitte gelaufen, aber für irgendwat wird et gut sein!".

    Übersetzt heißt das:

    Wir können aus allem Negativen auch etwas Positives raus ziehen..

    Ein Beispiel:

    Herbert Wackermann, ein Selbständiger Maurer aus Wesel, hat Probleme mit seiner Erlebnisfähigkeit. Sprich, er neigt dazu frei raus alles zu sagen, was ihm so situativ in den Sinn kommt. Wackermann ist dadurch nicht selten der sprichwörtliche Elefant im Porzellanladen. Man könnte auch sagen, er verpasst es öfter mal die Schnauze zu halten. Herbert hat dadurch auch mal eine Schul- und Kursparty seines siebzehnjährigen Sohnes gesprengt, als er vor den Mitschülern seines Sohnes, immerhin nach dem zwölften Obstler im Hauseigenen Partykeller, von der Liebe schwadronierte:

    „Liebe ist relativ! Ich habe mich zum Beispiel zuerst in die Riesen Brüste deiner Mutter verliebt!. Die neue Freundin seines Sohnes fand das nicht so witzig und hat sich prompt am selben Abend getrennt. Wie der Vater so der Sohn, dachte sie. Am nächsten Tag von seinem wutentbrannten Sohn darauf angesprochen, entgegnete der der etwas verkaterte Herbert: „Wer weiß, wozu et jut is! Deine Mudder und ich mochten die Giftnudel sowieso nicht. So eifersüchtig wie die war, die hätte dir sowieso dat Leben auf Dauer zur Hölle gemacht. Da kommt bestimmt noch wat vernünftiges, guck mal, so jung wie du noch bis, da wirst du noch viele Nüsse knacken!. Wozu sich entschuldigen, wenn es diese schöne Floskel gibt?

    *Sach schnell, nee, sach mal nix

    Der Niederrheiner Typ A, in meinem Vorgänger Buch genau beschrieben, ist die Quasselstrippe des Niederrheins. Er springt quasi von Anekdote zu Anekdote, von Aussage zu Aussage, und bringt sämtliche Personen und Vorgänge miteinander in Verbindung, ohne dabei einen wirklichen Zusammenhang herzustellen, worauf aber der Zuhörer vergeblich wartet. So kann ein einfacher Broteinkauf um die Ecke zu einer anstrengenden Sache werden, weil man in den Quasselwahn des Typ A gerät.

    Und der Typ A führt eigentlich keine Unterhaltung mit dir, sondern hält einen Monolog. Er spricht dich häufig mit der Floskel „Sach schnell an, um zwei Geschichten zu verbinden, oder wenn ihm gerade mal die Details nicht einfallen, nur um im selben Moment zu sagen „Nee sach ma nix!. Es könnte ja sein, dass sein gegenüber dann das Wort erhält. Fühle dich also nicht vom Niederrheiner aufgefordert zu sprechen, nur weil er sagt: „Sach schnell!". Nein, es heißt eigentlich:

    „Augenblick, mir fällt gleich ein wat ich noch sagen wollte und datt is ne Menge!".

    * Niederrheinische Taubheit

    Diese eigenwillige Ohrenerkrankung kommt besonders in den älteren Generationen des Typus Niederrheinus vor. Erkrankte leiden besonders darunter, nur dat zu verstehen, wat sie verstehen möchten! Starrsinn, Egoismus, Sturheit oder knorrig sein, sind häufige Vorerkrankungen der niederrheinischen Taubheit! Studien haben ergeben, dass diese Erkrankung öfter beim männlichen Geschlecht auftritt.

    *Niederrheinische Amnesie

    Eine Erkrankung ausgelöst durch Aneinanderreihung von Anekdoten, die zum verlieren des roten Fadens führt. Der Niederrheiner verliert gerne den roten Faden in seinen Erzählungen und vermischt Geschichten miteinander, ohne Sinn und Zweck dabei erkennen zu lassen. Er erzählt dir von dem Bandscheibenvorfall des Arbeitskollegen, um dir eigentlich einen Orthopäden zu empfehlen, schweift aber ab und erzählt von Willi Stumpf, den er ja wiederum im Wartezimmer des Orthopäden getroffen hatte, wie der sich letztes Jahr mit dem Fahrrad nach der Kneipe den Schädelbruch zugezogen hatte.

    Noch bevor die Geschichte von Willi Stumpf endet, streut er die Geschichte des Wirtes mit ein, in dessen Kneipe sich der Willi Stumpf vor dem Schädelbruch besoffen hatte. Der Sohn vom Wirt, der smarte August, hatte sich nämlich auf der Mallorca Tour an den Ballermann, einen nicht diagnostizierbaren Ausschlag im Schrittbereich eingehandelt. Wirt August diskutierte diesen Ausschlag nämlich mit seinen Gästen und ob die so was schon mal gehabt hätten.

    Seine Frau vermutet ja, dass der Ausschlag von der Korthose kommt, die sie ihrem Sohn zum Geburtstag geschenkt hatte. Und während der Kopp so von der Korthose schwadroniert, fällt dem plötzlich ein: „Moment mal, wat war denn jetzt mit dem Orthopäden eigentlich?", und sagt zu dir:

    „Aber ich wollt dir doch noch wat zu dem Orthopäden sagen, aber wat war dat denn jetzt? Sach mal schnell, nee, sach ma nix! Mir fällt et gleich wieder ein.".

    Der hat völlig den roten Faden verloren, du weißt natürlich was er dir eigentlich sagen möchte, aber du kommst ja nicht zu Wort.

    „Jetzt is et mir wieder eingefallen!", sagt der Kopp. Er erzählt dir aber im nächsten Satz nicht von dem Orthopäden, nein, sondern vom Bäcker Wendt, der letzte Woche beim Orthopäden wegen seiner Arthritis vorsprach, und seinen alten Fiat loswerden möchte, ob du nicht jemanden kennst der den Fiat eventuell nimmt. Ich sollte von dem Wagen aber auch nicht mehr so viel erwarten. Also fahren täte er noch, so wie der Willi Stumpf jetzt wieder Fahrrad fahren

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