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Der Fall Monika Weimar: Erst die Kinder, nur zur Qual
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Der Fall Monika Weimar: Erst die Kinder, nur zur Qual
eBook55 Seiten24 Minuten

Der Fall Monika Weimar: Erst die Kinder, nur zur Qual

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Über dieses E-Book

Zwei tote Mädchen, liebevoll abgelegt am Strassenrand. "Behutsam erstickt", "Sanft erwürgt" sagte der Obduktionsbericht. Von der Mutter? Vom Vater"? Schliesslich doch von der Mutter. Drei Sensationsprozesse, zwei Urteile, unter heftiger Anteilnahme von Publikum und Presse.
SpracheDeutsch
Herausgebercc-live
Erscheinungsdatum15. Juli 2016
ISBN9783956165511

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    Buchvorschau

    Der Fall Monika Weimar - Christian Lunzer

    Impressum

    Erst die Kinder, nur zur Qual

    Bei diesem spektakulären Doppelmord handelt es sich um einen der bekanntesten und meistdiskutierten Kriminalfälle der jüngeren deutschen Vergangenheit. Die anschließende Verhandlung war ein reiner Indizienprozess, bei dem die Schuld der Angeklagten nach Auffassung der Medien und der Öffentlichkeit keineswegs eindeutig war – trotz der Gerichtsurteile.

    Die öffentliche Diskussion bezog sich allerdings kaum auf die Ermittlungsergebnisse und Beweise (die ziemlich klar waren), sondern eher auf die Person der Verurteilten. Ende der 80er-Jahre ging es nicht mehr – wie im Fall Vera Brühne 25 Jahre zuvor – gegen die selbstbewusste und selbständige Frau, die es gewagt hatte, aus dem zeitgenössischen Rollen-klischee auszubrechen, sondern um eine Verteidigung von bürgerlicher Ehe und Mutterschaft. Monika Weimar hatte versucht, der Enge der Provinz und den Zwängen einer unerträglichen Beziehung zu entkommen, und dabei etwas getan, was sich garantiert schon Tausende andere Frauen ausgemalt haben.

    Als sich allerdings erwies, dass die Angeklagte tatsächlich schuldig war, wollte niemand glauben, dass eine deutsche Frau zu einer solchen Gräueltat imstande sein konnte. Richter und Staatsanwälte sahen sich wieder einmal dem auf Anklägerseite gefürchteten Motto »Was nicht sein kann, darf nicht sein« gegenüber. Dass es vielfach »progressive« Medien waren, die vehement gegen die Entscheidung des Gerichts polemisierten, sollte nachdenklich stimmen. Dass die Verteidiger die dadurch entstandene Stimmung für ihren Wiederaufnahmeantrag nutzten (der allerdings vergeblich bleiben sollte), ist ihnen dagegen nicht vorzuwerfen. Immerhin war es ihre Pflicht, alles Menschenmögliche für ihre Klientin zu tun.

    Die traurigen Fakten dieser Affäre werden vielen Zeitungslesern wahrscheinlich noch in Erinnerung sein: Am 4. August 1986, einem Montag, wollte der 34-jährige Reinhard Weimar seine beiden Töchter – die sieben Jahre alte Melanie und die fünf Jahre alte Karola – vom Spielplatz neben seinem Haus in Philippsthal (bei Bad Hersfeld) zum Mittagessen abholen. Doch die beiden Mädchen waren nirgends zu sehen, nur ihre kleine rote Plastikschaufel lag auf dem ansonsten leeren Spielplatz neben der Sandkiste. Der Vater rief nach den Kindern, bekam aber keine Antwort. Auch als er die Straße hinauf- und hinunterlief, konnte er keine Spur der Kinder entdecken. Zu Hause waren die beiden in der Zwischenzeit ebenfalls nicht eingetroffen.

    Weimar und seine Frau Monika suchten gemeinsam noch einmal die Umgebung ab – ebenfalls ohne Erfolg. Auch

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