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Rosamonde – die wahre Geschichte von Dornröschen …
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Rosamonde – die wahre Geschichte von Dornröschen …
eBook105 Seiten1 Stunde

Rosamonde – die wahre Geschichte von Dornröschen …

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Über dieses E-Book

Die wahre Geschichte von Dornröschen wurde noch nie erzählt.  Jedenfalls bis jetzt nicht. Rosamonde ist die widerstrebende Prinzessin von Bordavien, einem kleinen, friedlichen Land in Mitteleuropa. Das Leben ist rundherum angenehm, bis ein aggressiver Prinz auftaucht, zusammen mit einem Heißluftballon und der Absicht, Rosamondes Hand zu erobern. Was soll ein Mädchen da tun? In dieser Geschichte geht es um List, Husarenstreiche und den geschickten Einsatz von Schweinen. Und natürlich ums Schlafen. Vor allem darum.

SpracheDeutsch
HerausgeberChristopher Bunn
Erscheinungsdatum17. Juni 2016
ISBN9781507144312
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    Buchvorschau

    Rosamonde – die wahre Geschichte von Dornröschen … - Christopher Bunn

    Christopher Bunn

    Rosamonde – die wahre Geschichte von Dornröschen ...

    ––––––––

    übersetzt von Kay-Viktor Stegemann  

    Rosamonde – die wahre Geschichte von Dornröschen ...

    von Christopher Bunn

    Copyright © 2016 Christopher Bunn

    Alle Rechte vorbehalten

    Herausgegeben von Babelcube, Inc.

    www.babelcube.com

    Übersetzt von Kay-Viktor Stegemann

    Babelcube Books und Babelcube sind Schutzmarken der Babelcube Inc.

    Für Micha, Megan, Johanna und Louise

    ROSAMONDE

    Du kennst wahrscheinlich die Geschichte von Dornröschen. Für ein Märchen fand ich sie immer todlangweilig. Sie wurde schon auf viele Arten erzählt, manche schlecht, manche ganz ordentlich, und manche einfach nur schrecklich. Du weißt schon: Die böse Fee ist sauer, weil sie nicht zur Taufe der neugeborenen Prinzessin eingeladen wurde, also belegt sie sie mit einem Fluch, der im Vergleich zu der erlittenen Beleidigung wirklich unverhältnismäßig ist. Das Mädchen wächst heran und ist, natürlich, sagenhaft schön. Eines Tages sticht sie sich die Spindel eines Spinnrads in den Finger und schläft für hundert Jahre ein, bis irgend so eine Pappnase von einem Prinzen vorbeikommt und sie küsst, wodurch sie aufwacht und der Fluch gebrochen ist. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute, aber davon ist in der Geschichte nicht mehr die Rede, weil die Leute keine Lust haben, irgendetwas von einem alten Ehepaar zu lesen.

    Im Übrigen ist diese ganze Geschichte nichts weiter als ein Haufen Lügen. Ich muss es wissen. Denn die wahre Geschichte handelt von mir.

    Mein Name ist Rosamonde Baden-Lenox, und ich bin das einzige Kind des Königs und der Königin von Bordavien. Bordavien ist, wie du weißt, wenn du im Erdkundeunterricht wach geblieben bist, ein kleines Land. Ein Land voller Wälder und Flüsse und tiefer, dunkler Täler. Bordavien liegt gleich westlich von Lune und östlich des Reiches Delmanien; der Fluss Bordau bildet die Grenze. Es gibt nur wenig, wofür unser Land bekannt ist. Wir besitzen keine Rubine und keine fantastischen Reichtümer wie Lune. Und wir haben auch keine endlosen Felder, Viehweiden und Seehäfen, wie sie Delmanien hat. Nicht einmal besonders viel Magie haben wir in unserem kleinen Land, jedenfalls nicht im Vergleich zu den sagenhaften magischen Begabungen, wie sie im übrigen Europa zu finden sind. Wir haben allerdings Bäume, Pilze, Trüffelsuchen im Herbst, und Weingüter, die einige hervorragende Weine erzeugen. Bordavien ist darüber hinaus, wenn ich das in aller Bescheidenheit sagen darf, für die herrlichen Rosen berühmt, die wir züchten. Rot, rosa, weiß, orange, die Farben des Feuers, des Sternen- und des Sonnenlichts – im Laufe der Jahrhunderte haben bordavische Botaniker all diese Farbtöne in unsere Rosenblüten hineingelockt. Um ehrlich zu sein, ein großer Teil unseres Erfolgs mit Rosen ist der herrlichen, fruchtbaren bordavischen Erde zu verdanken. Sie ist von so ausgezeichneter Qualität, dass alles und jedes darin voll Saft und Kraft heranwächst. Der Handel mit Rosen ist naturgemäß auch unser größter Stolz, abgesehen von Land und Leuten selbst. Unsere Männer verfügen des Weiteren über einige der schönsten Bärte der Welt. Dadurch haben sie in den kalten Wintermonaten immer etwas zu tun.

    Da wir die Königsfamilie sind, leben wir in einer kleinen, aber aufgeräumten Burg in der Stadt Bordau. Der Fluss Bordau schlängelt sich an einer Seite der Stadt entlang. Auf der anderen Seite liegt der Wald von Bordau, ein vollkommener Mischwald aus Tannen, Eichen und Kiefern, in denen eine Mischung aus Wildschweinen, Rehen, Banditen und anderen Waldbewohnern verstreut ist. Die Burg ist nicht der Rede wert, aber sie gehört uns und hat alles, was man braucht: einen Burggraben, mehrere Türme, ein Burgverlies, in dem wir Marmelade und Gelee und Wurzelgemüse aufbewahren, und einen herrlichen Glockenturm, der alles überragt. Ein magischer Glockenturm, muss ich korrekterweise sagen, denn wenn man seine Glocken läutet, sind sie laut und deutlich im ganzen Land Bordavien zu vernehmen. Tatsächlich ist überhaupt jedes Geräusch, das im obersten Turmzimmer gemacht wird, im ganzen Land zu hören, und das ist auch der Grund, weshalb mir mein Vater das Betreten des Turms auf Lebenszeit verboten hat, als ich sechs Jahre alt war. Es hatte irgendetwas mit einem Hahn zu tun. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern. Es ist lange her.

    Ich stamme aus einer Familie von Narkoleptikern. Meine Mutter ist bei ihrer eigenen Krönung eingeschlafen und erst aufgewacht, als der russische Botschafter, der zu diesem Zeitpunkt sturzbetrunken war, den Kronleuchter des Ballsaals erkletterte und dann mit ihm auf den Kopf des britischen Botschafters herunterkrachte. Dies war, wie jeder weiß, der wahre Auslöser des Krimkriegs. Mein Onkel Milo schlief eines Tages draußen bei der Fuchsjagd ein. Als er erwachte, hatte sein Pferd mit ihm schon die Schweizer Grenze überquert. Er landete im Gefängnis, weil er keinen Pass dabeihatte. Natürlich schlief er dort gleich wieder ein und schnarchte immer noch, als sein Bruder, mein Vater, kam und ihn auslöste.

    Vater selbst schläft bei der kleinsten Provokation ein. Ich habe den Verdacht, dass er das manchmal absichtlich macht. Wie dem auch sei, er pflegt dies weitaus häufiger als sonst zu tun, wenn Großmutter Baden-Lenox, das ist Vaters Mutter, zu Besuch in der Burg weilt. Großmutter ist eine strenge, recht beleibte Frau. Sie hat ein Haarbüschel auf dem Kinn und liebt Konversation sehr, vor allem dann, wenn sie diejenige ist, die redet. Sie hat auch Freude daran, Diener mit Vasen zu bewerfen und Ladenbesitzer herunterzuputzen, wenn sie nicht die Sorte Käse führen, die sie haben will. An Narkolepsie leidet sie allerdings nicht.

    Mutter hingegen hat eine ausgeprägte Narkolepsie. Vielleicht fragst du dich warum, denn sie ist ja eine geborene Devereaux und hat in die Familie Baden-Lenox nur eingeheiratet. Ist Narkolepsie denn nicht genetisch bedingt, fragst du vielleicht? Nicht immer, muss ich zu meinem Bedauern antworten. Was dahintersteckt, ist etwas seltsam. Ich werde es dir verraten.

    Alles begann wegen Großmutter Baden-Lenox. Es war schon lange vor Vaters und Mutters Geburt. Im Jahr 1832, als sie dreiundzwanzig war, verbrachte sie wie jedes Jahr den Winter in Monaco. Schon in jungen Jahren liebte sie es, Bridge zu spielen, und dies tat sie jeden Nachmittag im Sonnenzimmer des Hotel Chevalier, wo sie abgestiegen war. Das Hotelpersonal sorgte dafür, dass die Spieler ihrem Temperament entsprechend platziert wurden. Eines Tages hatte Großmutter Baden-Lenox das Pech, neben die Herzogin de la Fontaine gesetzt zu werden, einer Frau, die von noch strengerer Art war als Großmutter selbst und dazu, wie in weniger feinen Kreisen gemunkelt wurde, Feenblut in sich trug. Großmutter beging den Fehler, beim zweiten Stich ein Gespräch anzufangen. Die Herzogin, die Bridge sehr ernst nahm, wies sie scharf zurecht. Großmutter antwortete der Herzogin in noch schärferen Worten. Die Laune der Herzogin war an diesem Tag besonders schlecht, weil sie sie sich beim übermäßigen Verzehr von Entenbrust mit Kirschen zum Mittagessen eine Magenverstimmung zugezogen hatte. Sie murmelte einen unterdrückten Feenfluch, worauf sich ihre

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