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Der Tag der toten Katze: Kurzgeschichten
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Der Tag der toten Katze: Kurzgeschichten
eBook154 Seiten1 Stunde

Der Tag der toten Katze: Kurzgeschichten

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Über dieses E-Book

»Ich hasse es, wenn der Tag damit beginnt,
dass ich eine überfahrene Katze begraben muss.«

Auf diese Einleitung hin bauten 14 Autoren die Erzählungen in diesem Buch auf. Frei von einem vorgeschriebenen Genre gestalten sich die Kurzgeschichten dabei von märchenhaften Begegnungen über erheiternde Begebenheiten, bis hin zu morbiden Betrachtungen rund um eine überfahrene Katze.

Besonders für Liebhaber skurriler Kurzgeschichten ist dieses Büchlein unumgänglich.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum20. Apr. 2016
ISBN9783945230152
Der Tag der toten Katze: Kurzgeschichten

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    Buchvorschau

    Der Tag der toten Katze - Geli Grimm

    Der Tag der

    toten Katze

    14 unterhaltsame und skurrile Kurzgeschichten

    rund um den Satz:

    »Ich hasse es, wenn der Tag damit beginnt,

    dass ich eine überfahrene Katze begraben muss.«

    Geli Grimm (Hrsg.)

    Leseratten Verlag

    Der Tag der toten Katze

    ISBN 978-3-945230-15-2

    1. Auflage, Backnang 2016

    Alle Rechte und Pflichten der jeweiligen Erzählung liegen beim Autor.

    Cover: Fräulein JackyD

    Satz und Layout: Tanja und Marc Hamacher

    Lektorat: Tanja und Marc Hamacher

    EBook: Marc Hamacher

    Herausgeber: Geli Grimm

    © 2016, Leseratten Verlag, Backnang

    www.leserattenverlag.de

    Vorwort

    Was verbinden Menschen mit einer einzelnen Aussage? In welche Richtung entwickeln sich ihre Gedanken, wenn sie nur einen Satz zu hören bekommen? Und was passiert, wenn ein Autor freien Handlungsspielraum erhält, um diese Worte weiterzuspinnen?

    Die meisten mir bekannten Anthologien basieren darauf, dass sie einem Genre zugeordnet sind. Unsere Kurzgeschichtensammlung jedoch setzt sich aus unterschiedlichen Themen zusammen. So finden sich in ihr Science-Fiction-Elemente ebenso wie humorvolle Erzählungen oder buchstäblich mörderische Beiträge.

    Doch wie findet und eint man Menschen für ein solches Projekt? Und wie kam es überhaupt zustande? Auch hier unterscheidet sich unser Büchlein von anderen Anthologien, denen normalerweise eine Ausschreibung vorausgeht.

    Am 28. April 2015 schenkte Cornelia Wriedt auf einer sozialen Internet-Plattform der Autorengruppe von Lea Korte einen Satz. Sie leitete ihn mit einem rührenden Kommentar ein:

    »Das Leben hat einen komischen Humor. Da beginnt der Tag recht traurig und gleichzeitig fällt mir ein toller Satz ein, der der Anfang einer Geschichte werden könnte. Leider kann ich ihn nicht verwenden und ich möchte ihn daher verschenken.«

    Und so kamen wir zu dem Satz, mit welchem eine jede Erzählung in dieser Anthologie beginnt:

    »Ich hasse es, wenn der Tag damit beginnt,

    dass ich eine überfahrene Katze begraben muss.«

    Ich nahm Cornelias Geschenk an, ihren Satz verwenden zu dürfen, und brachte das Projekt »Der Tag der toten Katze« auf den Weg. Ohne vorherige Bedingungen festgeschrieben zu haben und ohne den Hauch einer Ahnung von der harten Realität des Schriftstellerbusiness rief ich interessierte Autoren auf, sich mit mir an einer Anthologie zu versuchen.

    Dass es sich um eine verrückte Idee handelt, war mir schon bei Erstellung der Arbeitsgruppe bewusst. Wie verrückt sich die Umsetzung jedoch gestaltete, das hatte ich nicht geahnt. Denn es hat sich ein durchaus bunter Haufen zusammen gefunden, der unter einen Hut gebracht werden wollte. Von erfahrenen Autoren über Nachwuchsschriftstellern bis hin zu absoluten Neulingen.

    Und so bunt gemischt wie die Autoren, so bunt gemischt sind die Kurzgeschichten. Denn die Auswahl der Erzählungen folgt keinem »roten Faden«. Eine Grundvoraussetzung dieses Projektes war, keinen Teilnehmer auf der Strecke lassen zu wollen.

    Inzwischen weiß ich um die Verantwortung, die ein solches Versprechen mit sich bringt. Und ich bin extrem froh und äußerst dankbar, dass sich der Leseratten Verlag bereit erklärt hat, unser Experiment zu unterstützen.

    Danksagung

    Ein besonderes Dankeschön geht an dieser Stelle an alle Mitautoren. Wir haben uns selbst auf eine Art organisiert, die manch einer mit Sicherheit als ziemlich naiv betrachten mag. Und doch haben wir es geschafft und unsere Anthologie »Der Tag der toten Katze« in den Handel gebracht. Und das macht mich stolz auf uns. Ich danke euch, dass ihr euch mir anvertraut habt. Und ich danke Marc Hamacher vom Leseratten Verlag, dass er an uns glaubt.

    Für mich stellt diese Anthologie eine Erstveröffentlichung dar. Daher möchte ich meine Danksagungen durch zwei Widmungen ergänzen.

    Zum einen löse ich von Herzen gerne mein Versprechen ein, indem ich dieses Büchlein Cornelia Wriedt widme, der wir den für dieses Projekt nötigen Funken der Inspiration zu verdanken haben.

    Zum anderen ist es mir ein besonderes Bedürfnis, dieses Buch meinen Eltern zum Geschenk zu machen.

    Christa und Michael Grimm.

    Ich habe euch eine Menge zu verdanken.

    Dieses Buch ist für Euch!

    Geli Grimm

    – Herausgeberin –

    Alexandra Baginsky

    Seit sie denken kann, liebt Alexandra Baginsky (geboren 1975) Bücher und erfindet gerne romantische Geschichten für sich und andere. Lange Zeit war das nur ein Privatvergnügen für sie, bis sie sich 2013 ihren Jugendtraum erfüllte und ein Buch veröffentlichte. Unter dem Pseudonym Lexy Sky erschien »Schmetterlingsspiegel«.

    Alexandra Baginsky lebt mit ihrem Mann in einem kleinen Ort in der schönen Pfalz, umgeben von der Großfamilie, in der sie aufgewachsen ist – und möchte es auch gar nicht anders haben.

    Märchen ohne Happy End

    Ich hasse es, wenn der Tag damit beginnt, dass ich eine überfahrene Katze begraben muss.

    Eigentlich bin ich mit meinem Leben zufrieden, auch wenn ich wenig habe, meine Arbeit als Schmiedegeselle anstrengend und meine Unterkunft sehr bescheiden ist. Ihr könnt euch meine Überraschung vorstellen, als eines Tages ein schwarzer Kater auf meinen Amboss hüpfte, mich mit erschreckend intelligentem Blick musterte, sein Mäulchen aufmachte und zu mir sprach.

    »Ich bin der Gestiefelte Kater.«

    Tatsächlich, die schicken, roten Lederstiefelchen an seinen Pfoten waren mir noch gar nicht aufgefallen. Doch bevor ich mich ausgiebig darüber wundern konnte, fuhr der Kater fort.

    »Und ich werde dir ein herrliches Leben verschaffen. Du wirst ein Prinz unter Prinzen sein und die schönsten Frauen werden dir zu Füßen liegen! Du glaubst mir nicht? Aber es ist wahr! Du musst mir dafür nur einen einzigen Gefallen tun, einen winzig kleinen. Kaum der Rede wert!«

    Kennt ihr diesen Blick, wenn eine Katze euch anschaut und ihr wisst genau, sie hat etwas angestellt? Genau so blickte jener Kater mich an, und mir wurde ganz mulmig zumute, als ich mich fragte, was für ein Gefallen das wohl sein könnte. Auf der anderen Seite, fragen kostet nichts. Und wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

    »Was willst du?«

    Mit einem zufriedenen Schnurren sprang der Kater vom Amboss und bewegte sich elegant auf die Tür zu. Er warf mir über seine Schulter einen auffordernden Blick zu und stolzierte weiter. Mir blieb nichts anderes übrig, als ihm zu folgen. Natürlich war ich nun neugierig. Dass Neugier oft der Katze Tod ist, weiß eigentlich jeder. Aber wie das eben so ist, ließ ich mich verführen.

    Es dauerte nicht lange, bis wir zu einem dunklen Wald kamen. In diesem fanden wir einen steinernen Turm, über und über mit Dornenhecken bewachsen. Ich blieb stehen und besah mir das Ganze, während der Kater aufgeregt um die Hecke strich. Er gab immer wieder leise Klagelaute von sich, wenn er an einer der Dornen hängenblieb. Sein zuvor so glattes, seidiges Fell war bald zerzaust und er bot ein Bild des Jammers. Ist es da verwunderlich, dass ich ihm nicht mehr widerstehen konnte?

    »Nun sag schon, was willst du von mir?«, wiederholte ich also meine Frage.

    »Hilf mir, die Dornenranken auszureißen.«

    »Na, wenn es weiter nichts ist.«

    Frisch machte ich mich an die Arbeit und schon bald waren meine Hände über und über mit Kratzern bedeckt. Doch nun war eine Seite des Turms wieder freigelegt und man konnte die fugenlose Bauweise bewundern, als wäre das komplette Bauwerk aus einem Stein gehauen.

    »Nun zufrieden?«, erkundigte ich mich außer Atem und mit hochrotem Gesicht. Der Kater legte den Kopf schief.

    »Nicht ganz. Nun stell dich bitte dicht an die Wand und streck die Arme hoch.«

    Verblüfft tat ich, wie mir geheißen wurde.

    »Rapunzel, Rapunzel, lass deinen buschigen Schwanz herab!«, rief der Kater mit sanfter, verführerischer Stimme.

    Aus dem Fenster hoch oben im Turm senkte sich ein puscheliger weißer Schwanz zu uns herab, bis fast zu meinen ausgestreckten Fingern.

    Der Kater aber zögerte nicht lange, sondern sprang an mir hoch, ließ mich fein die spitzen Krallen spüren, als er mich als Klettergerüst missbrauchte. Meine Körpergröße war eben so ausreichend, dass er mit einem Satz den Katzenschwanz erreichen konnte. Kurz darauf war er im Turm verschwunden und man hörte eindeutig amouröse Geräusche, sodass kein Zweifel blieb, was die beiden Felidae dort oben wohl so trieben.

    Da mir ja eine Belohnung versprochen worden war, blieb ich am Fuße des Turmes stehen und wartete. Stunde um Stunde, bis der liebeskranke Kater wieder am Schwanz seiner Angebeteten nach unten kraxelte und sich gnädig von mir auffangen ließ. Doch statt mir nun meinen Teil der Abmachung auszuhändigen, sollte ich ihm einen neuerlichen Gefallen tun.

    »Ich habe Hunger. Komm mit, ich brauche deine Hilfe!«

    Langsam fühlte ich mich ein wenig ausgenutzt. Doch auch mein Magen grummelte. So folgte ich dem Gestiefelten durch den dunklen Wald, bis wir zu einer sonnigen Lichtung kamen, ganz unerwartet in der eher düsteren, gefährlichen Atmosphäre ringsum. Dort stand ein wunderliches Haus, wie aus Lebkuchen gebacken und mit Zuckerzeug verziert, auf das der Kater sofort losstürmte. Mit einem Satz war er auf dem Dach und knabberte am Schornstein herum, der wohl ganz aus dunkler Schokolade gemacht war.

    Nun weiß ja jeder, dass Katzen vom Verzehr von Schokolade sterben können und so rief ich erschrocken eine Warnung. Diese tat er sofort mit einem wütenden Fauchen und Katzbuckeln ab. Aus dem Inneren des Häuschens ertönte jedoch eine kratzige Altfrauenstimme.

    »Knusper, knusper, knäuschen, wer knuspert an meinem Häuschen?«

    »Der Wind, der Wind, das himmlische Kind!«, säuselte ich reflexartig zurück.

    Doch natürlich konnte ich niemanden täuschen, und die Tür öffnete sich mit einem ominösen Knarren.

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