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Pater Martin 2: Fröhlich sein, Gutes Tun und die Spatzen pfeifen lassen.
Pater Martin 2: Fröhlich sein, Gutes Tun und die Spatzen pfeifen lassen.
Pater Martin 2: Fröhlich sein, Gutes Tun und die Spatzen pfeifen lassen.
eBook160 Seiten1 Stunde

Pater Martin 2: Fröhlich sein, Gutes Tun und die Spatzen pfeifen lassen.

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Über dieses E-Book

Noch mehr Abenteuer eines Franziskaners
Pater Martin ist für seine humorvollen Abenteuer bekannt. In diesem Buch erzählt der außergewöhnliche Franziskaner, wie er das Klosterauto im See versenkte, in Jericho mit knapper Not einer Fehde entging, eine Hochzeit im Fußballtor feierte, Kinder im Fluss taufte, einen geheimnisvollen Einbruch aufklärte oder Papierflieger durch die Kirche schweben ließ.
85 Geschichten zeigen, wie der Mensch mit Gottvertrauen leben kann, berichten über Martins Leben und regen vor allem zum Lachen, manchmal auch zum Nachdenken an.
SpracheDeutsch
HerausgeberFreya
Erscheinungsdatum19. Nov. 2015
ISBN9783990252376
Pater Martin 2: Fröhlich sein, Gutes Tun und die Spatzen pfeifen lassen.

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    Buchvorschau

    Pater Martin 2 - Florian Kobler

    Kobler

    Der Tarzan vom Hubertussee

    Im Jahr 2014 wanderte ich mit einer Pilgergruppe die „Via Sacra" entlang. Das ist eine Wallfahrtsroute vom Wiener Stephansdom nach Mariazell in Niederösterreich.

    Einer der Höhepunkte der letzten Etappe ist der Hubertussee. Das ist ein künstlicher Stausee, der um die Jahrhundertwende von der Industriellenfamilie Kripp angelegt und nach dem heiligen Hubertus, dem Patron der Jäger, benannt wurde. Außerdem ist er ein Paradies für Wasservögel und Fische.

    Wir freuten uns schon lange auf diesen See, denn es herrschte ideales Badewetter. Schon bald fanden wir einen geeigneten Platz zum Baden.

    Ich war froh, an eine Badehose gedacht zu haben, denn sonst hatte ich beim Packen an Kleidung eher gespart. Für den rund 130 Kilometer langen Pilgerweg hatte ich nur Unterwäsche, ein paar T-Shirts, Zahnbürste, Geld, Handy – und eben meine Sandalen und meinen Habit mitgenommen. Turnschuhe, Socken und anderen Luxus hatte ich zuhause im Kloster gelassen. In meinem Rucksack wäre neben sämtlichen Liedermappen für die gesamte Pilgergruppe auch kein Platz mehr dafür gewesen. Kein Wunder, dass mein Habit auf der letzten Wegetappe dann doch ein bisschen verschwitzt war. Da ich keinen Ersatz mithatte, kam der See wie gerufen.

    Am Ufer entdeckte ich ein Seil an einem Baum hängen, mit dem man sich in den See schwingen konnte. Da konnte ich nicht widerstehen. Ich zog meine Badehose unter dem Habit an, packte das Seil und nahm ordentlich Schwung. Als ich über dem Wasser schwebte, ließ ich los und platschte in den kühlen See. Während sich die Pilger vor Begeisterung über diese Einlage gar nicht halten konnten, hatte ich selbst ganz schön mit dem Wasser zu kämpfen. Denn ich trug einen alten Habit, den ich nur für wilde Sachen – wie Pilgerreisen – verwende. Er war wasserdurchlässig und zog mich wegen seines Gewichts innerhalb weniger Sekunden ordentlich in die Tiefe. Ich ruderte wie wild mit den Armen. Gott sei Dank hatte ich schlussendlich genug Kraft und trotz Kapuze genug Sicht, um mich sicher ans Ufer zu retten.

    Die meisten meiner Gruppe hatten mein Unterwassererlebnis nicht bemerkt, sondern freuten sich – gemeinsam mit anderen Pilgern, die mich begeistert beobachtet hatten – noch immer über meinen Sprung. Ich fragte verwundert: „Habt ihr denn noch nie einen Pater gesehen, der mit Ordensgewand in einen See springt?" Sie schüttelten die Köpfe. Patschnass, aber glücklich ging ich mit meiner Gruppe die letzte Etappe des Weges. Bis Mariazell war der Habit wieder trocken.

    Brautkleid bleibt Brautkleid

    Im Sommer 2014 heirateten Elisabeth und Markus in Enns. Der Einzug in die Kirche fand bei wunderschönem Wetter statt. Doch als wir nach der Messe aus der Kirche auszogen, hörten wir es schon donnern und sahen schwere, schwarze Wolken über der Stadt.

    Das Brautpaar wollte auf der Pfarrwiese beim großen Lindenbaum dennoch schnell ein paar Fotos schießen. Während sie gerade für die Fotos posierten, fing es von einer Sekunde auf die andere zu schütten an. Es war ein richtiger Wolkenbruch. Es regnete, als hätte der Himmel seine Schleusen geöffnet. Die Leute rannten in Panik so schnell sie konnten in die Kirche. Auch der Bräutigam konnte sich ins Trockene retten. Blöderweise hatte er auf seine Braut vergessen, die in ihrem langen Kleid und den Stöckelschuhen in der Wiese nur langsam vorankam. Als sie schlussendlich den Kirchengang erreichte, war sie patschnass.

    Das Wasser rann ihr in Strömen aus dem Kleid, der Stoff wurde immer durchsichtiger und unter ihr bildete sich eine Pfütze. Es war eine kleine Katastrophe. Um die Braut vor den Blicken der Hochzeitsgäste zu schützen, setzten wir sie vorübergehend in einen der Beichtstühle. Sie war den Tränen nahe. Das Kleid war für den restlichen Tag nicht mehr zu gebrauchen.

    Da fiel mir ein Paar ein, das erst zwei Wochen zuvor geheiratet hatte. Die damalige Braut hatte ein ähnliches, vielleicht sogar das gleiche Kleid, getragen. Ich versuchte, sie am Telefon zu erreichen. Da das verheiratete Paar bereits auf Flitterwochen war, meldete sich die Mutter der Braut. Als sie von unserem Notfall hörte, zögerte sie keine Sekunde und brachte das bereits gereinigte Brautkleid ihrer Tochter zu uns in die Kirche. In der Pfarrkanzlei zog die Braut das neue, trockene Kleid an. Dank der geschickten Hilfe ihrer Freundinnen passte es schlussendlich wunderbar.

    Natürlich schossen wir vor dem Beichtstuhl noch ein paar lustige Hochzeitsfotos als Erinnerung an diesen Wolkenbruch und freuten uns über das neue Kleid. Denn damit war die übrige Hochzeitsfeier gerettet.

    Gruppen-Check-in

    Auf einer Pilgerreise erlebt man normalerweise viele Abenteuer. Manchmal starten sie schon am Flughafen – wie etwa im Jahr 2012, als ich mit einer Gruppe aus Enns das Heilige Land besuchen wollte.

    Unser Flugzeug hätte planmäßig um sieben Uhr morgens in Wien starten sollen. Wir fuhren mit dem Bus also gegen vier Uhr von Enns weg. Völlig rechtzeitig, wie ich meinte. Manche Pilger waren aber der Ansicht, dass das ein bisschen knapp werden könnte und blickten immer wieder nervös auf die Uhr. Immerhin waren 185 Kilometer Entfernung zurückzulegen.

    Gegen halb sechs Uhr kamen wir frohen Mutes am Flughafen an. Da die Fußwege jedoch länger waren, als man glauben möchte, dauerte es eine Weile, bis wir zum Check-in kamen. Ich fragte einen Mitarbeiter am Schalter, ob wir gleich die ganze Gruppe auf einmal einchecken könnten. Doch dieser verneinte und meinte, wir müssten einzeln bei den Automaten einchecken. Dafür musste jeder die Flugnummer eingeben, seinen Reisepass scannen und einen Sitz auswählen.

    Da solche Automaten vor allem für ältere Pilger eine Herausforderung waren und ich helfen musste, dauerte das Prozedere natürlich seine Zeit. Außerdem funktionierte das Scannen der Reisepässe nicht bei allen und wir mussten uns erst recht wieder beim Schalter anstellen.

    Der Großteil der Gruppe hatte diese Hürde schließlich geschafft, das Gepäck abgegeben, die Sicherheitsschleuse hinter sich gebracht und war gefühlte zehn Kilometer zum Flugzeug gesprintet. „Aufgrund der Verspätung einer Reisegruppe haben wir momentan 15 Minuten Verspätung", wurde per Lautsprecher im Flugzeug bereits durchgesagt. Das hörte ich allerdings nicht, da ich zu diesem Zeitpunkt mit den vier letzten Pilgern noch immer am Schalter beim Flughafen-Eingang stand. Es war ein weiteres Problem aufgetaucht. Ich hatte das Ticket von Schwester Klara auf ihren Klosterschwester-Namen ausstellen lassen. Im Reisepass stand aber natürlich ihr ziviler Name, der Antonia lautet. Noch während wir den Namen am Ticket ändern ließen, schloss das Boarding und die Pilger flogen ohne uns fünf nach Zürich.

    Da Beten in so einer Situation wenig hilft, wandte ich mich an eine Flughafenmitarbeiterin, die mir riet: „Rufen Sie das Reisebüro an!" Zu unserem großen Glück erreichte ich bereits um acht Uhr eine Dame im Ennser Reisebüro und erklärte ihr unsere Situation. Währenddessen waren die anderen Pilger in Zürich umgestiegen und hatten weiter Richtung Kairo abgehoben. Die Dame vom Reisebüro war auf Zack und checkte für uns nach kurzen Verhandlungen mit den verschiedenen Fluglinien einen Direktflug

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