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Und Danke für den Apfel: Eine kurze Geschichte der Menschheit
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Und Danke für den Apfel: Eine kurze Geschichte der Menschheit
eBook167 Seiten1 Stunde

Und Danke für den Apfel: Eine kurze Geschichte der Menschheit

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Über dieses E-Book

Die Menschheitsgeschichte in einem rasanten Schnelldurchlauf

Hat Julius Cäsar mit Brutus Würfel gespielt? Nach wem wurde die Venus von Willendorf gefertigt? Was hat Mona Lisas Mann zu Da Vincis Bild gesagt? Schauspieler und Schriftsteller Raoul Biltgen bittet die Akteure selbst zu Wort. Erfinder und Entdecker, Lenker und Denker, Künstler und Macher sprechen selbst. Ihre Monologe geben Einblick in die großen Momente in ihrem Leben, aus denen dann, später einmal, Geschichte wurde: Menschheitsgeschichte.

Sprachlich brillant, kurzweilig und überraschend präsentiert sich dieses Geschichtsbuch jenseits von staubigen Daten und grauen Fakten
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum18. Nov. 2013
ISBN9783902862693
Und Danke für den Apfel: Eine kurze Geschichte der Menschheit

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    Buchvorschau

    Und Danke für den Apfel - Raoul Biltgen

    Lust

    Na, Kleine, Hunger?

    Aber was sag ich?, man muss ja nicht immer Hunger haben, um etwas zu essen. Man kann ja auch essen, weil man Lust hat, etwas zu essen, nicht wahr? Lust.

    Siehst du nicht den schönen roten Apfel hier? Hättest du nicht Lust, da mal kräftig reinzubeißen, so lecker wie der aussieht?

    Na also, warum tust du es dann nicht?

    Weil es verboten ist?

    Weil Er es verboten hat?

    Siehst du Ihn denn irgendwo?

    Und wenn du Ihn nicht siehst, sieht Er dann dich?

    Nein, Er sieht dich nicht. Wenn du Ihn nicht siehst, sieht Er dich auch nicht.

    Oder glaubst du, Er hat sich versteckt?

    Glaubst du, Er hat sich vor dir versteckt?

    Glaubst du, Er hat sich vor dir versteckt, weil Er Angst hat vor dir? Weil Er sich verstecken muss vor dir, weil du Ihm Angst machst? Ihm?

    Nein. Warum sollte Er sich dann vor dir verstecken?

    Also, beiß zu.

    Nicht?

    Nein?

    Gut.

    Nein, gut, schön, ist in Ordnung, kein Problem. Wenn du nicht willst, dann willst du eben nicht. Ich zwinge dich zu nichts. Wie käm ich dazu? Lecker Apfel, findet Adam auch, aber du musst ja nicht, neinnein, auch wenn Adam da nicht so zimperlich war, ja, vor Wochen schon, vor Monaten, was sag ich, da warst du noch gar nicht erschaffen, da hat Adam schon kraftvoll zugebissen, aber wie gesagt, ich will ja niemanden zu seinem Glück zwingen. Nein, ich glaube auch nicht, dass das etwas für dich wär, nein, es ist halt nicht jedem gegeben, in einen Apfel zu beißen, du hast schon recht, einen Apfel zu kosten, nein. Und nachher sagst du, ich hätte dich dazu überredet und dann ist es wieder meine Schuld, das kennt man ja.

    Nein, wirklich, du solltest das nicht tun, besser ist es, du tust das nicht, kannst ja Adam fragen, wie so ein Apfel schmeckt, wenn du es denn unbedingt wissen willst, aber du solltest wirklich nicht …

    Bitte.

    Bitte, wenn es denn unbedingt sein muss. Aber ich will dann nichts hören von wegen, ich hätte dich dazu überredet und so, du wolltest das, nicht ich, nur du.

    Hier, bitte, der Apfel.

    Und Danke heißt das, bitteschön.

    Im Buch Genesis der Bibel ist es Eva, die sich von der Schlange dazu verführen lässt, vom Baum der Erkenntnis zu kosten. Sie wiederum bringt Adam dazu, es ihr gleichzutun. Dies wird als der Sündenfall bezeichnet und hatte zur Strafe den Rausschmiss aus dem Paradies zur Folge. Alle nachfolgenden Generationen bis zum heutigen Tag tragen seither die Schuld der Erbsünde.

    Fleisch

    Nein, das verbrennt nicht, das Fleisch, das ist extra.

    Das ist extra, ich esse das.

    Nein, ich esse das nicht verbrannt, weil es ist ja nicht verbrannt, es ist lecker.

    Nein, ich lass dich nicht von meinem verbrannten Fleisch ... von meinem nicht verbrannten Fleisch kosten, du kannst ja dein eigenes Fleisch verbrennen, wenn du wissen willst, wie das schmeckt.

    Ja, das schmeckt. Nur darf es eben nicht verbrennen, schwarz darf es noch nicht sein, aber sonst ... Lecker.

    Und jetzt koch ich Gemüse.

    Gemüse ins Wasser, Wasser aufs Feuer, dann blubberts.

    Ja, das ess ich dann.

    Nein, das ist nicht eklig, das ist lecker, solltest du mal probieren.

    Nein, nicht von meinem Gemüse, schmeiß dein eigenes Gemüse ins Wasser und lass es blubbern.

    Und es ist warm, und das ist gut.

    Wann zum ersten Mal Menschen ihre Nahrung nicht mehr nur roh zu sich genommen und das Kochen erfunden haben, wird wohl nie zur Gänze geklärt werden können. Sicher aber ist, dass dies ein wichtiger Schritt in der Entwicklung hin zu dem war, was der Mensch heute ist. Und isst.

    Kunst

    Was hast du denn da?

    Da.

    In deiner rechten Hand

    Da hast du doch was, du musst es gar nicht verstecken, ich seh doch, dass du da was hast.

    Zeig mal.

    Los, zeig mal her, was du da hast, was du da vor mir versteckst.

    Ist das Kunst?

    Hast du wieder Kunst gemacht?

    Dann zeig mal her, ich mag doch deine Kunst, das weißt du doch, also, zeig mal her, was du da gemacht hast, deine Kunst.

    Aha.

    Doch.

    Aus Stein.

    Doch, sehr schön.

    Sehr schön.

    Bisschen dick, nicht?

    Doch, irgendwie dick, schon. Dicke Hüften, dicker Hintern, dicke Brüste ...

    Schön.

    Dicke Schamlippen.

    Schön.

    Weil ich dir zu dünn bin, was?

    Oder?

    Weil ich dir zu dünn bin.

    Wer ist denn das? Mit diesen Löckchen am Kopf?

    Na, sag, wer ist das? Kenn ich sie, die dicke Frau, die du da in Stein geformt hast, dass du sie immer bei dir tragen kannst, dass du sie dir immer anschauen kannst, befühlen kannst mit deinen klobigen Fingern, deinen rauen Fingern, dass du ihr über die dicken Brüste streichen kannst und die dicken Schenkel und die dicken Schamlippen? Weil ich dir zu dünn bin.

    Und jetzt komm mir nicht von wegen, nein, keine bestimmte Frau, nein, einfach nur so, und der Stein, der hat die Form vorgegeben, deswegen so dick, deswegen ist sie so dick geworden.

    Hier, in deinem Kopf, in deinem Kopf, da schwirren sie rum, die dicken Frauen mit den dicken Brüsten. Dann geh doch und such dir eine dicke, wenn ich dir zu dünn bin. Musst halt was ranschaffen, damit ich was zu essen habe, damit ich auch etwas dicker werde, statt immer nur deine perversen Figuren zu machen, deine perverse Kunst. Kann man die essen? Hm? Kann man die essen, deine Kunst, kann man davon satt werden, wird man davon dick?

    Na?

    Nein.

    Eben.

    Die Venus von Willendorf wurde vor über 25000 Jahren geschaffen und 1908 in der Nähe von Willendorf in Österreich gefunden. Über 200 weitere Frauenidole wurden in einem Gebiet von Europa bis Sibiren gefunden und deuten auf religiöse Hintergründe in einer Zeit des Nahrungsmangels hin. Als Letztes gestaltete der Künstler die Schamlippen der Venus von Willendorf. Dabei rutsche er ab und hinterließ einen Einschnitt im Oberschenkel der Figur.

    Ton

    Sehen Sie? Es rollt.

    Klar?

    Rollen.

    Rund. Rollen.

    Ja?

    Nein?

    Doch.

    Und das Beste ist: Wenn man es flach legt, kann man es drehen. Ton drauf, drehen und schon hat man die schönsten perfekt runden Töpferwaren.

    Wann und vor allem wo das Rad erfunden wurde, ist unklar, Hinweise aus Mittel- und Osteuropa sowie Mesopotamien deuten auf das 4. Jahrtausend vor Christus. Man kann jedoch davon ausgehen, dass das Rad zumindest gleichzeitig, wenn nicht sogar früher als Töpferscheibe diente, ehe es auch für Transportmittel benutzt wurde.

    Reise

    Ich muss.

    Ich muss dann.

    Ich muss da hin. Ich muss. Es steht vieles auf dem Spiel und ...

    Und ...

    Ja.

    Acht Monate.

    Acht Monate Hinweg, dann kann ich vier Monate dableiben und im nächsten Jahr um diese Zeit mich auf den Rückweg machen. Und dann bin ich wieder da.

    Das sind nicht einmal zwei Jahre.

    Nicht einmal.

    Nicht einmal zwei Jahre, das ist doch nichts, das ist doch wirklich nicht lang.

    Ich hab die guten Schuhe, ich habe meinen besten Bogen, ich habe die Ersatzsehnen, die Pfeile, das Messer, das Beil, den Speer, ich kann Feuer machen, ich kann Fische fangen, ich ...

    Ich hab alles.

    Und ich danke dir für die Mütze, das war eine gute Idee, die ist sicher warm, sie wird mir sicher gute Dienste leisten, die Mütze.

    Auf meiner Reise.

    Und je früher ich mich auf den Weg mach, desto besser ist es.

    Je früher, desto besser.

    Das weißt du.

    Du weißt das.

    Deswegen versteh ich jetzt nicht, warum du ...

    Warum du noch ...

    Warum du mich noch aufhältst.

    Ich bin in zwei Jahren wieder da.

    Nicht einmal.

    Gut.

    Gut, dann ...

    Dann ...

    Ja.

    Dann bin ich mal weg.

    Die genaue Todesursache Ötzis (4. Jahrtausend v. Chr.) ist nach wie vor nicht geklärt. Als sicher gilt jedoch, dass er in den letzten Tagen seines Lebens eine ausgedehnte Wanderung unternommen hat. Wohin diese ihn hätte bringen sollen, ist offen. Jüngere archäologische Funde rund um das englische Stonehenge beweisen, dass Menschen aus der Alpenregion bis nach Großbritannien gekommen sind.

    Kritik

    Du hast da was.

    Da, du hast da was, im Gesicht, an den Wangen und am Mund.

    Machst du das denn nicht weg?

    Machst du das denn nicht weg? Du musst dich doch waschen oder glaubst, ich geh so mit dir auf die Straße, so angemalt?

    Und komm mir jetzt nicht von wegen, die Frauen in Memphis machen das auch so, denn mir ist egal, was die Frauen in Memphis machen, weil es angeblich den Männern in Memphis gefällt oder nicht gefällt, wir sind hier nicht in Memphis und mir gefällt das

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