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perfekt morden: Roman
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eBook195 Seiten3 Stunden

perfekt morden: Roman

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Über dieses E-Book

Sven ist ein erfolgloser Schriftsteller, dem es einfach nicht gelingen will, sein Leben auf die Reihe zu bekommen. Bis er eines Tages einen richtig miesen Tag erlebt, an dessen Ende er schon wahre Mordfantasien hat. Doch statt diese zu vergessen, wie es die meisten Menschen tun, verliert er sich in diesen Gedanken und verliert mehr und mehr die Kontrolle über das, was er tut.
"Sprachlicher Einfallsreichtum, Witz, Spaß und Lust am Pleonastischen und am Geblödel machen die Lektüre zu einem kurzweiligen, aber zuweilen auch makabren Vergnügen." Jacques Wirion in Tageblatt (Luxemburg) zur Printausgabe von "perfekt morden"
"(…) Mit rotzigem Trotz und durchaus selbstironisch schildert Raoul Biltgen die Irrfahrt eines Schnösels der "Generation X oder Golf oder weiß der Geier". "perfekt morden" ist eine amüsante Kopfgeburt mit Déjà-vu-Erlebnissen. i.s. in Der Standard (Österreich) zur Printausgabe von "perfekt morden"
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum15. März 2015
ISBN9783738015263
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    Buchvorschau

    perfekt morden - Raoul Biltgen

    1.

    Raoul Biltgen

    perfekt morden

    Der Sven ist so ein Typ, da können sich die deutschen und deutschsprachigen Medien lange mit aufhalten, weil er wird bald dreißig und gehört demnach dieser Generation an, die sich unbedingt ständig selbst definieren muss, Generation X oder Golf oder weiß der Geier.

    Die Generation der heute Dreißigjährigen definiert sich dadurch, dass sie keine gemeinschaftliche Definition für sich selber findet. Sehr klug ist das, oh ja, und es füllt die Seiten der Schreiberlinge in diesem und über dieses Alter. Pop-Literatur. Alles bei Nick Hornby geklaut. Und der hat es ja auch nicht erfunden. Egal. Sven gehört in eben diese selt­same Generation und es ist ihm eigentlich ziemlich wurscht, ob es jetzt Golf oder X oder Pop heißt, so lange er sein Ding durchziehen kann, denn darum geht es ihm. Ich-AG. Darum geht es. Uns verbindet, dass uns nichts verbindet. Das ist das Gleiche wie das mit den Definitionen, nur schöner und markanter formuliert. Definition durch Nicht-Definition. Jetzt kommt's bunt.

    Dazu kommt, dass er auch noch so ein wenig so ein Typischer seiner Generation ist, er ist nämlich auch ein Schreiber, mhm, schreibt Texte und versucht davon zu leben, was ja nicht so einfach ist, aber irgendwie geht das schon, man muss sich halt schlagen und prügeln, dann kommt man weiter, so lange man nicht grad auf der Post hinterm Schal­ter hockt, dann schon lieber kellnern, auch so ein Klassiker.

    Weiters, und das ist noch so ein Merkmal dieser Genera­tion, obwohl es ja schon wieder hipp ist, genau so nicht zu sein, weshalb es hipp ist, doch so zu sein, obwohl so zu sein nicht hipp ist, er lebt natürlich nicht dort, wo er aufgewach­sen ist, das wär ja voll daneben, er ist ein Nestflüchtling, das ist wichtig für die Emanzipation, die ganz persönlich-private, auch wenn dann doch die eine oder andere Geldspritze von Muttern gut tut, wär ja eine Lüge zu sagen, nein, ist nicht so, es freut sich das Konto und sonst noch wer, obwohl er das ja eigentlich gar nicht will, weil er will es ja den Menschen be­weisen, dass er ganz alleine und selbständig überleben kann.

    Der Sven kommt ursprünglich aus Luxemburg. Luxem­burg, das ist dieses kleine Land, wo man wenig Steuern zahlt, mit neun Buchstaben, also nicht Liechtenstein, und es be­ginnt mit einem L, also nicht Monaco, und alle haben gute Jobs, in denen man ziemlich viel Kohle verdient, so dass die Luxemburger Menschen in diesem seinem Alter gar nicht so typisch typisch sind, denn sie heiraten mit siebenundzwan­zig, spätestens, und bauen ein Haus auf dem Land, sofern sie nicht einen alten Bauernhof wieder in Ordnung bringen, da gibt es dann auch genug Platz für die Kinder.

    Ich glaube, in Luxemburg wird die Geburtenrate gerade mit Svens Generation wieder ansteigen, wobei die Luxem­burger natürlich sagen, neinnein, stimmt nicht. Aber das liegt dann ja wieder daran, dass sich die Luxemburger mit Leiden­schaft mit achtzehn und im funkelnagelneuen Wagen an den nächsten Baum heften. Davon abgesehen bringt der Sven sich immer auch eine Stange Zigaretten mit, wenn er dann doch wieder mal nach Hause fährt, und er tankt voll, und zwar das Auto, beides doch günstiger, immer noch, so wie Alkohol, aber dafür entspricht er dem Schriftstellerklischee, dem abgefuckten, noch nicht genug, und jetzt mit dem Euro, da sieht man es auch auf den ersten Blick, da fallen die Entscheidungen viel leichter, eine zweite Stange und eine dritte, kein Problem, sie kommen ja weg und verderben nicht.

    Warum aber nun lebt der Sven mit einem so unglaublich deutschen Namen nicht in Luxemburg, wenn es dort viel einfacher wäre, wenn die da so viel Geld haben?

    Das Problem ist einerseits, dass die Herausforderung die Kunst ja erst ausmacht, zweitens aber diese nicht möglich ist in Luxemburg. Luxemburg ist das Land der Hobbykünstler. Das heißt, die sind Lehrer oder arbeiten beim Strom oder sind Anwalt und abends schreiben sie ihre literarischen Er­güsse nieder oder sie tun so, als wären sie Schauspieler und beklatschen sich selber und ärgern sich über schlechte Kriti­ken, die kennen doch nichts, die Kritiker, die waren noch nie in einem Theater im Ausland, deshalb finanziert man sich den mühselig in schlechtem Deutsch verfassten Roman sel­ber und macht Lesungen, damit man ihn auch verkauft und ein wenig staatliche Subvention kriegt. So ist das.

    Aber der Sven will nicht Hobbyliterat sein, er will es den Menschen beweisen, ganz besonders den luxemburgischen Menschen, er will irgendwann zurückkommen nach seiner Heimatstadt und sich daneben einen alten Bauernhof her­richten, aber von dem Geld, das er in der Zwischenzeit als anerkannter Künstler im Ausland sich hart erarbeitet hat. Das ist wichtig. Für ihn.

    Davon abgesehen ist das auch wichtig für mich, dass es wichtig für ihn ist, und damit ist es wichtig für dich, weil das sind die Umstände, die ihn treiben, und die ihn genau an die­sem denkwürdigen Tag, von dem ich jetzt eigentlich schon längst erzählen wollte, dazu bringen, den Gedanken zu den­ken, den er an diesem denkwürdigen Tag gedacht hat.

    Also ...

    Ja, ich weiß, ich könnte längst gesagt haben, ja, er hat die­ses gedacht und jenes, wär ja aber nicht so gut. Eile will Weile oder so.

    Also. Jetzt geht's los, alles vorher war nur so zur Info. Der Kollege Sven, der lebt in Wien und wurde eingeladen von einer Bibliothek in Luxemburg, in Luxemburg in dieser Bi­bliothek eine Lesung zu machen. Das kommt ihm gerade gelegen, weil denen überlegen fühlt er sich schon lange, also kann er es jetzt auch beweisen, muss ja niemand wissen, dass es mit dem Geld noch nicht so klappt.

    Also tritt er gleich mal großkotzig an und sagt, ja, mach ich, aber nur, wenn man mir die Fahrtkosten bezahlt, ja, mei­netwegen auch rückerstattet. Und das war ja auch ziemlich clever von ihm, ganz besonders, wenn die Gagen nicht so überbordend sind, die man so zahlt für die Kunst in diesem scheißreichen Land

    Ja, und weil er so großkotzig tut, denken die sich wohl, meingott, soll er doch die Fahrtkosten haben, uns tut das nichts. Und da rechnet er sich via Internet aus: Zug nach Luxemburg und zurück kostet knappe zweihundertfünfzig Euro, die will er. Die kriegt er. Ist ja teuer genug. Und dann schaut er noch mal nach, was denn der Flieger kostet. Und, haha, der Flieger kostet weniger. Der Flieger kostet nämlich übers Wochenende nur knappe hundertfünfzig, da könnte er sich einfach so mal schnell hundert Euro dazu verdienen, denen geschieht das recht. Fehler von mir natürlich, das jetzt zu verraten, weil damit weiß jetzt jeder für immer und ewig, dass das nicht mehr funktioniert, und vielleicht muss dann der Sven, der gute, diese ehrliche Haut, heimzahlen, was er zu viel verrechnet hat, aber, machen wir es mal so, weil er kann ja nichts dafür, gebt einfach mir die Schuld, passt schon, ich mach das mit ihm aus.

    Der Sven aber reserviert sich ein Flugticket.

    Der Sven aber hat da einen Fehler gemacht.

    Der Sven aber hat da das alles zum Auslösen gebracht. Der Sven aber.

    Der Sven muss an einem Samstag ganz früh raus, was so gar nicht seine Art ist. Das ist auch so ein Phänomen. Er schläft so gerne lange in den Tag hinein, und das ist dann auch ein Grund, warum es ihm finanziell nicht so prickelnd geht, denn wenn er Frühaufsteher wär, dann könnte er früh aufstehen und ein wenig Geld verdienen gehen und dann immer noch schreiben.

    Will er aber nicht. Da ist ihm sein Schlaf teurer. Ist ein­fach nur seine Schuld, da kann ihm keiner helfen. Und das ist ja auch wieder so eine Generationensache, weil früher, da ist man von alleine früh aufgestanden, mit den Hühnern sozu­sagen, und da zählte die Kunst noch nicht so viel, da musste man was arbeiten für sein Geld, und wer die Zeche nur prel­len konnte, der malte gefälligst ein Bild, das die Nachfahren vom Wirten vom Chagall etwa dann später teuer verkaufen können und so dann wenigstens erbtechnisch das Geld be­kommen, das ihnen rechtens zusteht. Und wär der Sven kein solcher Morgenmuffel, er wär wahrscheinlich nicht um sie­ben Uhr einunddreißig am Westbahnhof gewesen, sondern um sieben Uhr dreißig, und der Bus, der sich Airport Shuttle Service oder so nennt, der hätte ihm nicht das wegfahrende Hinterteil gezeigt, sondern die Türen groß und herzlich ein­ladend.

    Da der kluge Sven aber auch ein Vordenker ist, hat er vorgedacht, der nächste Bus geht um acht, das reicht noch allemal, der kommt an um acht Uhr fünfunddreißig am Flug­hafen Wien Schwechat, der Flug geht um neun Uhr fünfund­zwanzig, also noch fünfzig Minuten, das reicht doch, oder?, jaja, das reicht, so pingelig darf man da nicht sein.

    So steht der Sven am Westbahnhof und wartet auf den nächsten Bus und raucht so früh am Tag schon seine zweite Zigarette. Um weniger zu rauchen, schleppt er dann auch sofort seinen Koffer zum Bus, sobald der da ist, rein in diese Klappen an den Seiten und selber rein, nicht in die Klap­pen, sondern oben drüber, und dort wartet er auf Abfahrt, während noch viele viele andere ihre Koffer einstellen und selber -steigen.

    Es kommt aber zu keiner Abfahrt. Die Abfahrt lässt auf sich warten. Ziemlich lange sogar. Die große Uhr vorm Westbahnhof zeigt fünf nach acht. Das tut weh. Was ist los? Es kommt ein zweiter Bus. Aha, gut, umsteigen, meinetwe­gen, so soll es ein. So ist es nicht. Der Busfahrer des anderen Busses steigt aus und beide Busfahrer klappen eine Klappe auf, die wohl jetzt den Motor zeigt, nicht die Koffer, und sie schauen beide ziemlich blöd und unbeholfen da rein und aus der Wäsche. Dann wird wieder gestartet, der Bus hoppelt ein wenig, sonst tut sich nichts. So hoppelnd wird der Bus aber wohl doch etwas zu lang brauchen, also wird telefoniert. Mit wem? Keine Ahnung. Können die nicht einfach so in den anderen Bus?, das wär doch einfach, und dieser hier, der hoppelt schön gemütlich hinterher?

    Nein. Um fünfzehn nach acht startet der Bus, niemand weiß warum, aber er tut es, und ab geht's. Schön wär's jetzt, wenn der ein wenig auf die Tube drücken könnte, der Fah­rer vorn, tut er aber nicht, der hält sich geflissentlich an die ihm auferlegten Begrenzungen, ganz besonders, was die Ge­schwindigkeit betrifft.

    So steht man denn nicht ganz alsbald am Südbahnhof, da wollen schließlich auch noch Leute mit, ist ja nicht so. Auch die tun ihre Koffer in die Klappen und sich selbst in den Bus und Türen zu und ab die Post. Türen nicht zu, die Post nicht ab. Da gibt es eine Störung. Aber der hat doch extra Motor laufen lassen, der schlaue Fuchs, der Busfah­rer, der. Ist aber nicht der Motor diesmal, ist irgendwie diese verflixte hintere Tür, die einfach und einfach nicht zugehen will. Er drückt Knopferl, Tür macht Lärm, Tür bleibt offen, er drückt Knopferl, Tür macht Lärm, Tür bleibt offen, er drückt Knopferl, Tür macht Lärm, Tür bleibt offen, so halt. Fahrer steht auf und kommt nach hinten, man könnte fast meinen, der John Wayne persönlich ist im Anmarsch, Ne­belt am Notschalthebel, es tut sich nicht besonders viel, also braucht man die rohe Gewalt, er reißt und tut, er geht nach vorne, setzt sich hin, drückt Knopferl, hurra, die Tür geht zu, heissa ho. Das kostet abermals fast fünf Minuten. Ein Fahrgast direkt quer hinter dem Sven, ein älterer, der seufzt und meint, das ist Scheiße, Flugzeug ist weg. Der hatte natür­lich auch noch so einen Akzent, deshalb auch das fehlende „das" vorm Flugzeug, nichtsdestoabertrotzdem, die Aussage bleibt wahr und der Sven denkt sich, da hat der gute Mann wohl Recht, aber bin ich doch ein wohlgesitteter Mensch und Zeitgenosse, ich halte meine Klappe, die vorlaute und akzentfreie, das wird schon noch, nicht?

    Nicht.

    Das ist es ja mal wieder. Diese Sache mit dem Optimis­mus. Das stimmt ja also gar nicht so, wie man das immer sagt: Generation null Bock. Was heißt denn das? Das hieß immer so, in den Achtzigern, die wollen nichts, die können nichts, die Welt geht unter. Aber so stimmt das ja gar nicht, weil: Ich will nichts, heißt doch, dass ich denke, es geht schon auch ohne, dass ich etwas will. Das ist Logik. Optimismus ist schon keine so schlechte Sache, und der Sven hat den schon auch, dochdoch. Gut, vielleicht ist es mangelnde Zivilcou­rage zu sagen: Es klappt schon, statt zu sagen: Verdammte Scheiße, wenn ich das Flugzeug verpass, dann verklag ich euch, da vergeht euch Hören und Denken, aber hallo. Und es hätte ihm sowieso nichts gebracht. In Amerika, wo es um Millionen geht, wenn der Kaffee zu heiß ist und das Brot zu hart und die Rattenschwänze im Burger, ja, da hätte das gewirkt, aber hier, nö, da hätte der Fahrer gesagt: Aussteigen, und dann wär er da gestanden mit seiner Drohung im leeren Morgenhimmel.

    So ging denn die Fahrt locker und recht gemütlich und äußerst friedlich weiter und am Flughafen angekommen, da steigt der Sven schnell schnell aus, steht vor dem Bus, wartet auf den langsam langsamen Fahrer, damit der die Klappe aufklappt, und dann kriegt er mal einen Schreck, der Sven, weil, haha, wo ist denn der Koffer, der seinige? Nicht dass er vergessen wurde oder geklaut oder unterwegs aus dem Bus gefallen, neinnein, der kam als erster rein, der kommt als letzter raus, weil alle späteren Koffer natürlich davor, wär ja vorausplanbar gewesen. Und die anderen, bis auf den bereits getroffenen älteren Ausländer ohne das „das" vor dem Flug­zeug, haben die Ruhe weg.

    Das ist dem Sven jetzt natürlich wieder höllisch lange vor­gekommen, höllisch, dabei waren es diesmal, ich weiß nicht, zwei drei Minuten, aber auch die tun weh, wenn man schon so lange zu spät ist wie er jetzt. Aber, meingott, Wohlgefallen steht um die Ecke, er kriegt den Koffer und ab damit in die Halle, da holt er die anderen locker ein und über.

    Die Halle, der Terminal, Flughafen Wien Schwechat ist ja gottseidank an diesem wunderschönen Samstagmorgen auch nur stark überfüllt, na da hatte er ja noch mal Glück, und nun geht es schnurstracks und ohne jede weitere Ver­zögerung an den nächsten Schalter, der sich hinter einer Schlange versteckt, die etwa vier Mal ums Eck geht, vier Mal so zwischen den roten Absperrbändern hindurch. Aber es geht. Es wird schon noch gehen. Zähne zu und durch. Auf die Augen beißen und die Hoffnung nicht in die leeren Ta­schen stecken und dem Vordermann immer schön brav mit dem Koffer auf die Hacken, vielleicht sucht er sich ja dann eine andere Schlange aus und der Hintergründige kämpft am durchhaltendsten.

    Jetzt natürlich wieder so ein Generationengedanke, aber andersrum. Seine Generation, obwohl eigentlich im Alter, gut situiert zu sein, besitzt keine Koffer. Die reist immer noch mit Rucksäcken rum. Vielleicht sind das in der Zwi­schenzeit schon die vollen Hightech-Rucksäcke, wer weiß, in Nylon, supraleicht und extrem strapazierfähig, und da kann man ganze Zelte mitschleppen, und aber auch Laptops und eine kleine Satellitenschüssel, aber sonst: so klein wie der Kofferraum von einem Smart, und den Smart nehmen sie ja jetzt, um die Handgepäckgröße zu überprüfen: Passt was in den Kofferraum vom Smart, ist es Handgepäck und darf mit in den Flieger, denn dann passt es auch zwischen Knie und Vordersitz unter die Essklappe. Er aber, nein, na­türlich nicht, er fährt mit Koffer. Gut, sicher, einer der rollt, so einer wie die Einkaufswagen von den Omas, aber so was hat er eben, und meingott, er hätte gar nicht so viel Zeug einpacken sollen, für die paar Tage, weil, mit nur mit Hand­gepäck, da hätte er gar nicht anstehen müssen, da wär er einfach zum Schnell-Check-Schalter-Automaten gegangen, schwuppdiwupp, schon drinnen, haha, die blöden Touris­tenklassenschweine, da schaut ihr aber. Jetzt aber schaut er, und zwar doof, und zwar aus der Schlange, und zwar einer in ein ekelhaft rotes AUA-Dress gekleideten AUA-Boden-Ste­wardess ins Gesicht, einer also, die nicht

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