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Irrlicht 47 – Mystikroman: Gefahren einer Schatzsuche
Irrlicht 47 – Mystikroman: Gefahren einer Schatzsuche
Irrlicht 47 – Mystikroman: Gefahren einer Schatzsuche
eBook107 Seiten1 Stunde

Irrlicht 47 – Mystikroman: Gefahren einer Schatzsuche

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Über dieses E-Book

Der Liebesroman mit Gänsehauteffekt begeistert alle, die ein Herz für Spannung, Spuk und Liebe haben. Mystik der Extraklasse – das ist das Markenzeichen der beliebten Romanreihe Irrlicht: Werwölfe, Geisterladies, Spukschlösser, Hexen und andere unfassbare Gestalten und Erscheinungen erzeugen wohlige Schaudergefühle.

Der Mann war nur noch einen Schritt von Julia entfernt. Sie stieß mit dem Rücken an einen Baumstamm und konnte nicht weiter zurückweichen. Der kräftige, wutentbrannte Mann stand in Furcht einflößender Haltung vor ihr. Er legte seine riesigen Hände um ihren Hals. Julia versuchte, sich seiner Umklammerung zu entziehen. Sie wand sich verzweifelt in seinen grausamen Händen. »Uff, endlich geschafft!« Julia ließ sich stöhnend in den Sessel fallen. Ihr verletzter Knöchel schmerzte noch immer. Außerdem war sie ganz erledigt von der Hitze und der schlechten Luft, die im Auto geherrscht hatten. »Zum Glück ist das Bein wenigstens nicht gebrochen«, sagte Sandra nun schon zum dritten Mal. Sie holte einen Hocker und legte vorsichtig das verletzte Bein ihrer Freundin darauf. Tröstend mischte sich jetzt auch Christine ein: »Der Arzt meint, in ein paar Tagen kannst du wieder laufen. Jetzt schonst du dich eben ein wenig, dann wird es schon wieder gehen. Wir ändern unser Programm einfach und faulenzen während der nächsten Tage.« »Warum musste ich mich auch so blöd anstellen?«, ärgerte sich Julia über sich selbst. »Damit verpatze ich uns den ganzen Urlaub.« Sie hätte am liebsten geweint.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum17. Feb. 2015
ISBN9783959790048
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    Buchvorschau

    Irrlicht 47 – Mystikroman - Judy Morland

    Irrlicht

    – 47 –

    Gefahren einer Schatzsuche

    Unheil und Hass waren die teuflischen Begleiter

    Judy Morland

    Der Mann war nur noch einen Schritt von Julia entfernt. Sie stieß mit dem Rücken an einen Baumstamm und konnte nicht weiter zurückweichen. Der kräftige, wutentbrannte Mann stand in Furcht einflößender Haltung vor ihr. Er legte seine riesigen Hände um ihren Hals. Julia versuchte, sich seiner Umklammerung zu entziehen. Sie wand sich verzweifelt in seinen grausamen Händen. Langsam schwanden ihr die Sinne …

    »Uff, endlich geschafft!« Julia ließ sich stöhnend in den Sessel fallen. Ihr verletzter Knöchel schmerzte noch immer. Außerdem war sie ganz erledigt von der Hitze und der schlechten Luft, die im Auto geherrscht hatten.

    »Zum Glück ist das Bein wenigstens nicht gebrochen«, sagte Sandra nun schon zum dritten Mal. Sie holte einen Hocker und legte vorsichtig das verletzte Bein ihrer Freundin darauf.

    Tröstend mischte sich jetzt auch Christine ein: »Der Arzt meint, in ein paar Tagen kannst du wieder laufen. Jetzt schonst du dich eben ein wenig, dann wird es schon wieder gehen. Wir ändern unser Programm einfach und faulenzen während der nächsten Tage.«

    »Warum musste ich mich auch so blöd anstellen?«, ärgerte sich Julia über sich selbst. »Damit verpatze ich uns den ganzen Urlaub.«

    Sie hätte am liebsten geweint. Es war aber auch zum Heulen. Dieser Unfall brachte ihre Urlaubspläne total durcheinander.

    Die drei Mädchen hatten ein riesiges Programm ausgearbeitet. Mit ungeheurem Elan hatten sie sich vorgenommen, sämtliche Sehenswürdigkeiten der Toskana eingehend zu besichtigen, und nun saß Julia hier fest und konnte nur mühsam humpeln.

    *

    Es hatte alles so schön begonnen. Voller Erwartungen hatten die drei Freundinnen diesen unverhofften Urlaub angetreten.

    Christines Eltern hatten einen Bungalow in der Toskana gebucht. Kurz vor Antritt der Reise hatte sich Christines Mutter den Arm gebrochen. Die Buchung war nicht mehr rückgängig zu machen. Als Christine ihren Freundinnen davon erzählte, hatte Sandra sofort geschaltet. Nach einigem Hin und Her waren die drei Mädchen begeistert von der Idee, anstelle von Christines Eltern in die Toskana zu fahren und in dem kleinen Bungalow zu wohnen.

    Sie fuhren in Julias Auto. Als sie ankamen, bestaunten sie die herrliche Landschaft, die sich im verheißungsvollen Licht der Abendsonne darbot. Sprachlos standen sie vor dem kleinen Häuschen. Es war reizend. Wie hingeduckt unter hohen Bäumen stand es ein wenig abseits am Straßenrand und schien die Mädchen einzuladen näher zu kommen.

    Die Inneneinrichtung war allerdings etwas spärlich, und das Sofa, auf dem Sandra schlafen musste, da nur zwei Betten vorhanden waren, war zu kurz und sehr schmal. Dafür wurden sie vom Garten entschädigt.

    Die drei Mädchen erklärten sofort einstimmig, dass sie sich wohl die meiste Zeit auf der Terrasse aufhalten würden. Sie war überdacht und mit blühenden Rankgewächsen bewachsen. Von hier aus sah man die herrlichen, uralten Bäume eines riesigen, total verwilderten Parks, der gleich hinter dem Häuschen begann.

    Obwohl es erst Anfang Mai war, schien die Sonne schon sehr heiß und ließ die friedlichen, von kleinen Sonnenflecken durchdrungenen Schatten der uralten Baumriesen noch reizvoller erscheinen.

    Bereits am Tag nach ihrer Ankunft war es passiert. Neugierig und voller Tatendrang waren die drei Freundinnen herumgestrolcht, um zunächst die nähere Umgebung zu erkunden. Sie waren durch die kleine verschlafene Ortschaft geschlendert, deren alte Häuser und kleine Weinberge aussahen wie aus einem anderen Jahrhundert, und hatten dann, als es auf der Straße zu heiß wurde, den verwilderten Park erforscht.

    Es war nicht einfach, sich einen Weg durch das wuchernde Unterholz zu bahnen. Zähe Ranken und hartnäckige Sträucher hatten die Wege größtenteils überwuchert. Die Mädchen zerkratzten sich ihre nackten Beine an dem dornigen Gestrüpp. Doch das konnte ihre gute Laune nicht beeinträchtigen. Sie hatten ein beträchtliches Stück des unwegsamen Geländes durchstreift, ehe sie zu einem Gebäude kamen, zu dem der Park ganz offensichtlich gehörte. Auf ihrem Weg waren sie an Skulpturen und stillgelegten Springbrunnen, an Steinbänken und von wildwuchernden Pflanzen überdachten Sitzplätzen vorbeigekommen.

    Das wuchtige, frei stehende Haus, an dem sämtliche Läden geschlossen waren, war vor langer Zeit bestimmt einmal eine herrschaftliche Villa gewesen. Jetzt wirkte es ein wenig verwahrlost. Die verwitterten hölzernen Fensterläden waren geschlossen. Sie hingen schief in den Angeln und gaben dem Haus das Aussehen eines verwunschenen Märchenschlosses. Obwohl es heruntergekommen und vernachlässigt aussah, konnte man ahnen, dass es einst prunkvoll und großartig gewesen war. Vermutlich war es seit Langem unbewohnt.

    Auf dem Rückweg zu ihrem Ferienhaus hatten die drei Mädchen ein halb verfallenes, kleines Gebäude entdeckt. Neugierig waren sie eingetreten. In Augenhöhe stand eine Madonnenfigur, deren Farbe überall abblätterte. Ein Betschemel, der noch verhältnismäßig neu war, stand davor.

    »Das ist eine kleine Gebetskapelle«, vermutete Christine. »Die Italiener sind doch angeblich sehr fromm.«

    Julia war übermütig auf ein schmales Mäuerchen geklettert, das einst Teil dieser Kapelle gewesen war. Lachend, mit weit ausgebreiteten Armen, hatte sie kurz auf diesem schmalen Mauerrest balanciert, hatte dann das Gleichgewicht verloren und war hastig von der Mauer gesprungen. Dabei war sie mit dem linken Fuß so unglücklich auf der Kante einer efeuüberwucherten Steinstufe gelandet, dass sie vor Schmerz aufgeschrien hatte. Sie war nicht mehr in der Lage gewesen aufzutreten.

    Die Freundinnen hatten sie unter einigen Mühen zu einem Arzt gebracht. Dieser hatte festgestellt, dass nichts gebrochen war, das Bein fachgerecht verbunden und Ruhe verordnet.

    Da saß sie nun! Ade, schöne Urlaubspläne! Julia war verzweifelt.

    *

    Am nächsten Morgen sah die Welt wieder etwas freundlicher aus. Nach einigen Stunden Schlaf und einem guten Frühstück war die Aussicht, einige Tage faul hier in dem herrlichen Park herumzuliegen, gar nicht mehr so deprimierend.

    »Außerdem haben wir noch fast drei Wochen Urlaub vor uns«, beschwichtigte Christine ihre Freundin Julia. »Dein verletzter Knöchel wird sicher in ein paar Tagen so weit geheilt sein, dass du ohne große Beschwerden gehen kannst.«

    Julia bestand darauf, dass ihre Freundinnen nicht tatenlos bei ihr herumsaßen. Sie drängte: »Fahrt ruhig ohne mich los. Ich bin froh, wenn ich euch den Urlaub durch meinen ungeschickten Leichtsinn nicht verderbe. Hier habe ich es bequem. Es ist mir wirklich lieber, wenn ich weiß, dass ich euch nicht zur Last falle.«

    Nach einer kurzen Beratung stellten sie ihr Programm um. »Die wichtigen Sehenswürdigkeiten werden wir uns bis zuletzt aufheben. Julia kann dann mit Sicherheit auch wieder laufen«, schlug Sandra vor.

    Julia stimmte zu: »Während der nächsten Tage könnt ihr beide euch die Gegend ein wenig ansehen. Es macht mir wirklich nichts aus, allein hierzubleiben.«

    Nachdem sie Julia, die es sich auf der Terrasse in einem Liegestuhl bequem gemacht hatte, mit Getränken, Lesestoff und guten Ratschlägen versorgt hatten, bestiegen Christine und Sandra das Auto und brausten davon.

    Wohlig rekelte sich das verletzte Mädchen in ihrem Liegestuhl. Hier konnte sie es einige Tage aushalten. Ihr Bein schmerzte nur noch, wenn sie es bewegte. In der südländischen Idylle dieses Ortes entspannte sie sich. Sie hörte die Vögel zwitschern und das Gesumm der Insekten. Die Ruhe tat ihr gut. Die letzten Tag waren sehr hektisch gewesen. Nun genoss sie die friedvolle Stille und Abgeschiedenheit. Selbst zum Lesen war sie zu faul.

    Angenehm entspannt döste sie vor sich hin. Rings um sie waren nur Bäume und Sträucher. Von ihrem Platz aus konnte sie das nur noch teilweise erhaltene Dach der kleinen Kapelle sehen, auf deren Mauer sie abgerutscht war. Sie überlegte, aus welchem Material dieses Dach sein könnte.

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