Die Lebensenergie der Pferde: Kommunikation, Verbindung, Gefühl
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Rezensionen für Die Lebensenergie der Pferde
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Buchvorschau
Die Lebensenergie der Pferde - Nanda van Gestel-van der Schel
erfühlen.
DIE WEIDE DER SEELE
(Foto: Fotolia.com/Arman Zhenikeyev)
Am Anfang besuchte ich die himmlische Realität immer in meinen Träumen. Wenn ich mit einem Pferd in Kontakt treten wollte, nahm ich ein Foto des jeweiligen Pferdes mit ins Bett und fragte es, ob es mich in meinen Träumen besuchen würde. Sobald ich eingeschlafen war, erwachte ich in der anderen Realität am Rande der Weide. Manchmal wartete das Pferd vom Foto bereits am Tor auf mich, oder es kam auf mich zugelaufen. Allerdings gab es auch Pferde, die ich erst suchen musste, weil sie sich irgendwo auf der Weide in einer Ecke versteckten. Egal wie der erste Kontakt verlief, ob das Pferd zu mir gelaufen kam, oder ob ich ihm erst etwas Zeit geben musste, das Resultat war immer gleich: Meine Energie strömte komplett in die des Pferdes. Ich sah alles durch seine Augen und fühlte seine Emotionen. Die Tatsache, dass ich in meinen Träumen immer am Rand einer Weide erwachte und diese Weide dann durch die Augen eines Pferdes sah, brachte mich zu der Erkenntnis, dass die Weide symbolisch für die Seele eines Pferdes steht. Pferde kennen keine Türen und Mauern, denn sie haben keine Geheimnisse. Ihre Weide der Seele geht auf natürliche Weise in ihre Umgebung über.
Die zwei Zimmer der Realität
Ich vergleiche die irdische und die himmlische Realität gern mit zwei aneinandergrenzenden Zimmern, die mit einer Zwischentür verbunden sind. Wenn man älter wird, fällt bei den meisten Menschen diese Tür ins Schloss. Ab diesem Moment ist die irdische Realität die einzig wahre Wirklichkeit für diesen Menschen. Bei mir ist diese Zwischentür zum Himmlischen immer offen geblieben.
Als ich in Irland wohnte, fühlte ich die andere Wirklichkeit stärker als jemals zuvor. Ich lebte in diesen Jahren mit meiner Familie und den Pferden mitten in der Natur. Da meine Umgebung so schön im Gleichgewicht war, ohne jegliche störende Einflüsse, konnte ich es mir erlauben, meine Türen und Fenster durchgehend weit geöffnet zu lassen. Die Iren sprechen von the veil beziehungsweise dem Schleier, der die himmlische Welt für unsere irdischen Augen verborgen hält. Genauso fühlte es sich für mich in Irland an: als wären die beiden Zimmer nicht durch Wände, sondern durch einen dünnen Schleier voneinander getrennt. Wenn man als Mensch unter Menschen lebt, braucht man Mauern und Türen, um sich abzuschirmen. In Irland aber, umgeben von Pferden und der Natur, war der Schleier ausreichend.
Die Begrenzung
Die Seele eines wild lebenden Pferdes kennt keine Begrenzungen; sie fühlt sich an wie eine unendliche Prärie. Da ein wild lebendes Pferd keinen Unterschied zwischen sich und den anderen Pferden in seiner Herde macht, kann man von einer Gruppenseele sprechen. Durch ihren Umgang mit den Menschen entwickeln domestizierte Pferde ein Bewusstsein von Individualität, das wilde Pferde nicht kennen. Energetisch wird dies für mich fühlbar als eine Art von Abgrenzung: ein Zaun, der die Weide der Seele abschirmt von dem Rest der Schöpfung. Ein Zaun ist aber etwas völlig anderes als Mauern und Dächer. Aus diesem Grund spüren domestizierte Pferde auch immer noch eine starke Verbundenheit mit den Pferden auf der Nachbarkoppel, der Natur und schlussendlich mit allem, das lebt. Auf der Weide ihrer Seele sehen sie außerdem jede Nacht die Sterne am Himmel und deswegen fühlen sie sich – im Gegensatz zu Menschen – auch nie abgrenzt vom Himmlischen.
Die menschliche Seele ist im Vergleich dazu eher wie ein Haus, mit Mauern und einem Dach. Menschen fühlen sich meistens abgegrenzt von der himmlischen Realität und auch von dem unendlichen Netz aus Licht, das alles Lebendige umgibt. Erst wenn die Menschen ihre Fenster und Türen öffnen, fühlen sie sich wieder verbunden mit dem Rest der Schöpfung. In dem Moment, in dem wir uns wirklich mit dem Pferd verbinden, öffnen wir die „Tür" unserer Seele automatisch.
DIE CHAKRA –
KOMMUNIKATIONSMETHODE
(Foto: Fotolia.com/Kseniya Abramova)
Die Seele eines Pferdes fühlt sich für mich wie eine große Weide an. Mithilfe der Chakra-Kommunikationsmethode wandern wir quasi gemütlich über diese Weide. Betrachtet man die Weide aus der Ferne, kann man bereits erkennen, ob die Weide insgesamt eher schön, sonnig oder doch schattig, groß oder klein, reich oder arm, gut erhalten oder schlecht gepflegt ist. Wenn man dann von einem Ort zum nächsten läuft und mal hier und da eine Zeit lang verweilt, wird das vorher geformte Bild immer spezifischer und genauer. Nach dieser Wanderung kann man schließlich genau sagen, wo es die schönsten Blumen gibt, wo die schönsten Heilkräuter wachsen, wo die Sonne ungestört strahlen kann, wo es eher schattig ist und welche Teile der Weide mit Unkraut zugewuchert sind. Unterwegs sammeln wir den von Menschen hinterlassenen Müll ein und rupfen die giftigen Pflanzen aus. Indem wir Licht in die schattigen Gebiete der Weide bringen, wird sich das Pferd dieser in Vergessenheit geratenen oder den noch nicht entdeckten Teile seiner selbst wieder bewusst. Dadurch, dass man in vollen Zügen die schönen Dinge auf dieser Weide genießt, fühlt sich das Pferd gesehen und wertgeschätzt. Die Chakra-Kommunikationsmethode kann man sich am besten wie eine Landkarte vorstellen, in der deutlich angezeigt wird, was man an bestimmten Orten auf der Weide vorfinden kann, was diese bedeuten und, vor allem, was man damit machen kann. Ich hoffe, dass sich anhand dieser Karte immer mehr Pferde verstanden und gesehen fühlen können. Ich weiß, dass es eine wachsende Anzahl von Menschen gibt, die die Fenster und Türen ihrer Seele geöffnet haben und die sich dadurch, genauso wie Pferde auch, wieder mit dem All verbunden haben. Diese Gruppe von Menschen, die aus dieser Verbundenheit heraus leben und handeln wollen, werden jede Weide, die sie durchwandern, ein bisschen schöner machen und jedes Pferd, dem sie begegnen, ein bisschen näher zu sich selbst bringen.
Auren und Chakren
Jeder Mensch, jedes Pferd oder Lebewesen hat eine Aura (oder anders ausgedrückt ein Energiefeld), die es umgibt. Diese ist für die meisten Menschen nicht sichtbar, aber ich kenne nur wenige Menschen, die sie nicht fühlen können. Die Aura von Mensch und Tier wird oft als eiförmig beschrieben, kann sich aber auch vergrößern oder verkleinern. Direkt neben dem Körper ist die innerste Schicht, die am stärksten und am besten fühlbar ist. Nur dadurch, dass man in der Energie des Pferdes bleibt, kann man bereits sehr viel über das Pferd lernen. Bei manchen Pferden wird man Trauer fühlen, bei anderen Aufgewecktheit und Freude, Dankbarkeit, Müdigkeit, Wut, Glück und vieles mehr. Was man in dem Energiefeld des Pferdes fühlt, ist ein erster Eindruck, eine Übersicht. Wenn man dann die einzelnen Chakren des Pferdes eines nach dem anderen auf die gleiche Art und Weise erfühlt, kann man ein detailliertes Bild davon bekommen, wo bestimmte Emotionen ihren Ursprung haben.
Chakren sind Knotenpunkte von Energie, die eine Verbindung zwischen Körper, Geist und Seele herstellen. Der Name Chakra stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet so viel wie „Rad oder „Reifen
. Es sind eigentlich kleine Drehkugeln, die Lebensenergie aus der Seele und dem Universum durch das Energiefeld des physischen Körpers weiterleiten und umgekehrt. Die Chakren sind also Ein- und Ausgang von Energie. Ich richte mich auf das, was nach außen ausgestrahlt wird. Ich sehe und höre das Pferd so, wie es tief in seinem Inneren wirklich ist. Dies ist eine Art der Heilung, die ich während meiner außerkörperlichen Erfahrungen in die andere Realität gelernt habe anzuwenden und die meines Erachtens nach auch anderen gegenüber die respektvollste ist. Durch das Wegnehmen des von unbewussten Menschen beigefügten Leids kann das Pferd wieder es selbst sein und in seinen natürlichen Zustand zurückkehren. Ein Pferd in seinem natürlichen Zustand ist eine der schönsten Schöpfungen der Natur, der man als Mensch eigentlich nichts mehr hinzufügen muss.
Wenn man sich für die Energie, welche die verschiedenen Chakren des Pferdes ausstrahlen, öffnet, bekommt man automatisch mehr Mitgefühl und Verständnis. Dadurch wird sich das Pferd gesehen, verstanden und gehört fühlen und der Kontakt wird dann ganz von selbst zustande kommen und sich vertiefen.
Die richtige Vorbereitung
Bevor man anfängt, mit seinem Pferd zu kommunizieren (oder zu arbeiten!), ist es wichtig, dafür zu sorgen, dass man selbst in emotionaler Balance ist. Man sollte sich kurz die Zeit nehmen, den alltäglichen Stress abzulegen, sodass man unbefangen und damit empfänglich ist. Dazu atmet man am besten ein paarmal tief ein und aus, sodass sich das Herz öffnen kann. Sorgen und Ängste greifen wie eine klamme Hand nach unserem Herzen, wodurch dieses energetisch gesehen schrumpft und sich schließt. Vertrauen und Ruhe haben den gegenteiligen Effekt; sie helfen dem Herzen sich zu entspannen, sodass es sich öffnen kann, um zu geben und auch um zu empfangen.
Wenn man im Gleichgewicht mit seinem Herzchakra ist, kann man als Erstes versuchen, die Aura beziehungsweise das Energiefeld eines Pferdes zu erfühlen. Gelingt es einem, die Ausstrahlung eines Pferdes gut zu erfühlen, ist es an der Zeit, sich an den nächsten Schritt zu wagen. Bereits in der Aura eines Pferdes strahlt dessen Seele ein wenig in die Welt hinein, genauso wie man auch eine Weide hinter einem Zaun bereits ziemlich gut erkennen kann. Aber wir wollen noch tiefer vordringen; wir wollen die Weide der Seele auch von innen betrachten. Fängt man das Kommunizieren mit seinem eigenen Pferd an, braucht man von niemandem die Zustimmung. Auch wenn man ein Pferd reitet, es versorgt oder sonst wie für das Pferd verantwortlich ist, steht es einem zu, sich mit dem Pferd zu verbinden. Zu wilden Pferden, die niemandem gehören, darf auch jeder Kontakt aufnehmen. Ihre Seele ist wie eine weite Prärie: offen und frei zugänglich. Anders ist es bei domestizierten Pferden, die jemand anderes gehören. Eine Weide ist durch Menschen begrenzt, und wenn man dieses Land unrechtmäßig betritt, ist dies eine Übertretung der Grenzen.
In dem Moment, in dem man Kontakt mit einem Pferd aufnehmen will, muss man das Einverständnis des Besitzers haben. Allerdings gibt es eine Ausnahme zu dieser Regel, und zwar dann, wenn es keine Herzverbindung zwischen dem Pferd und seinem Besitzer gibt. In solch einem Fall wird das Pferd für einen Kontakt offen stehen. Meistens ist dies dann auch nötig, weil sich das Pferd nicht von seinem Besitzer gesehen oder gehört fühlt. Solche ungebundenen Pferde veranlassen den Kontakt auch häufig von sich aus. Dies sind Pferde, die stumm um Hilfe schreien. Oftmals empfängt man automatisch schon Bilder und Emotionen, wenn man sich so einem Pferd nähert.
Auch wenn es mal eine Herzverbindung zwischen Pferd und Besitzer gegeben hat, das Pferd aber zum Verkauf steht, wird es sich meistens frei genug fühlen, um ohne Zustimmung des Besitzers in Kontakt mit einem anderen Menschen zu treten. Diese Pferde rufen auch auf der energetischen Ebene nach Aufmerksamkeit. Ist dies nicht der Fall, kann man davon ausgehen, dass die Herzverbindung zwischen Pferd und Besitzer immer noch besteht. In solchen Fällen ist der Kauf eines solchen Pferdes aber auch sinnlos, da das Pferd eigentlich nicht von seinem Besitzer weg will und dieser das Pferd tief im Inneren vermutlich auch nicht verkaufen möchte. Wenn man die Erlaubnis hat, die Weide zu betreten, sollte man sich zunächst bei dem Pferd vorstellen und es auch fragen, ob es uns einlässt und wir einen Blick in seine Seele werfen dürfen.
Man sollte sich vor Augen halten, dass Kommunikation immer in zwei Richtungen verläuft. Pferde haben keinerlei Probleme, zu fühlen, was in uns vorgeht. Oftmals hören sie die Stimme unserer Seele deutlicher, als wir diese selbst vernehmen können, und sie tun ihr Bestes, uns diese wieder näherzubringen. Kommunikation mit einem Pferd fängt immer mit Fühlen und Zuhören an. Auch wenn dies für uns Menschen eigentlich etwas ganz Natürliches ist, kann uns dabei die eigene Entwicklung im Weg stehen (siehe Kapitel: Reines Wahrnehmen und deine eigene Entwicklung). Ich kann Menschen an einem Tag beibringen, mit ihrem Pferd zu kommunizieren, aber es dauert ein ganzes Leben, bis sie wirklich objektiv und rein zuhören können. Vor allem bei Pferden, die dir sehr am Herzen liegen, können dir deine eigenen Emotionen die Sicht manchmal etwas vernebeln.
Das Handauflegen
Die Fotos in diesem Buch zeigen anhand der Positionierung der Hände, wo genau die Chakren der Pferde erfühlbar sind. Damit man selbst diese auch erfühlen kann, muss man viel üben. Bei jedem Chakra gebe ich unter dem Punkt „Erfühlen" Anweisungen und Tipps, um damit zu beginnen.