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Schicksalsjahre eines Pinguins: Der Igorödie erster Teil
Schicksalsjahre eines Pinguins: Der Igorödie erster Teil
Schicksalsjahre eines Pinguins: Der Igorödie erster Teil
eBook90 Seiten1 Stunde

Schicksalsjahre eines Pinguins: Der Igorödie erster Teil

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Über dieses E-Book

Beim ersten Überfliegen dieser Memoiren eines Pinguins sind wir noch so mit Lachen beschäftigt, dass wir gar nicht merken, was für ein Kleinod uns da in die Hände gefallen ist. Aber beim genüsslichen Lesen in einem stillen Winkel stellen wir fest, dass hier ein brillanter und hochsensibler Denker seine Lebenserinnerungen mit akribisch recherchierten historischen Fakten zu einem Flickenteppich verklöppelt, der uns völlig in seinen Bann schlägt. Erst, wenn Igor uns verschämt grinsend bittet, ihm eine Fischdose zu öffnen, fällt uns wieder ein, dass er ein Pinguin ist.

Im ersten Band seiner Memoiren entmystifiziert Igor die bürgerliche Romantik, wird aus seiner Heimat Georgien vertrieben und bricht auf zum Südpol, um die Expedition von Ernest Shackelton zu retten. Sein Ruhm blieb ihm allerdings bis heute verwehrt.
SpracheDeutsch
HerausgeberBoD E-Short
Erscheinungsdatum4. Nov. 2014
ISBN9783734728730
Schicksalsjahre eines Pinguins: Der Igorödie erster Teil
Autor

Elisa Groka

Elisa Groka ist professionelle Texterin für suchmaschinenoptimierte Inhalte, eBook Autorin und Bloggerin aus Leidenschaft. Als sie endlich einen Roman nach ihren eigenen Vorstellungen schreiben wollte, trat der Pinguin Igor in ihr Leben - der anspruchsvollste Auftraggeber, den sie je hatte! http://elisagroka.wordpress.com/

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    Buchvorschau

    Schicksalsjahre eines Pinguins - Elisa Groka

    Inhaltsverzeichnis

    Schicksalsjahre eines Pinguins

    Impressum

    Schicksalsjahre eines Pinguins

    Prolog

    Nennt mich Meinethalben. Diesen ersten Satz habe ich aus Moby Dick geklaut, und vollständig müsste es lauten: Nennt mich meinethalben Ismael. Für meine Zwecke reichen aber die drei ersten Worte. Denn ich muss unsere – meine und Igors – Identität verschleiern und dazu gehört ein Deckname.

    Ich bin also Frau Meinethalben und mein Beruf ist die brotlose Kunst. Genau genommen bin ich Schriftstellerin, und das hat mir verdammt viel Ärger eingebracht. Ob ich aber ein Genie bin, oder nur wahnsinnig, müssen meine Leser entscheiden. Ich selbst hoffe auf Wahnsinn. Denn gegen Genialität gibt es keine Therapie und dieser Pinguin wird nie wieder aus meinem Leben verschwinden ...

    Der Igorödie erster Teil

    Manchmal hat man im Leben die Vorahnung, dass etwas Großes passieren wird. Man steht morgens auf und weiß, heute wird sich mein Leben verändern, heute wird etwas geschehen, was mich die ganze Welt in einem neuen Licht sehen lässt.

    Nun, an dem Tag, als ich Igor traf, hatte ich keine solche Vorahnung. Ich wachte auf und hatte Hunger. Das war alles.

    Als einsame Schriftstellerin habe ich oft einen leeren Kühlschrank und so suchte ich mir zwei halbwegs zusammen passende Socken, warf meinen löchrigen alten Mantel über und lief zum Bäcker.

    In dem verschlafenen Bäckerladen bei mir an der Ecke ist selten Kundschaft, aber heute herrschte in dem kleinen Laden großer Aufruhr. Zwischen mir und der Theke mit der verknautschten Brötchenfachverkäuferin standen drei Pinguine, die sich leise flüsternd miteinander berieten und dabei gestikulierten wie Pizzabäcker.

    Für einen Moment schoss mir der Gedanke durch den Kopf, ob ich nun wie Knut Hamsun in seinem Roman „Hunger" schon den ersten Wahnvorstellungen erlag, dann fuhr ich mir über die Augen und sah auf diese drei Kerlchen in ihren glänzend schwarzen Maßanzügen herab. Irgendwie habe auch ich eben eine Schwäche für Männer in Uniform.

    Während ich mich noch verwirrt fragte, ob die Verkäuferin die Pinguine auch sieht, oder ob es besser wäre, einfach unauffällig durch diese Vision hindurch zu laufen, räusperte sie sich vernehmlich und beugte sich zu den drei Pinguinen hinunter. „Kann ich Ihnen vielleicht helfen?"

    Betont lässig formierten sich die drei. Zwei hoben ihre Flügel, als hätten sie unsichtbare Maschinenpistolen, einer von ihnen behielt leicht schielend die Tür im Auge. Ich unterdrückte den Impuls, die Hände zu heben, um sie nicht zu reizen. Der Wortführer hob beschwichtigend einen Flügel, holte langsam ein Foto aus seinem Frack und hielt es der Verkäuferin unter die Nase. Hörte ich einen leichten italienischen Akzent?

    „Verzeihen Sie unser Eindringen, aber kennen Sie diesen Mann?"

    Sie beugte sich blinzelnd vor. „Naja, für mich sieht ein Pinguin aus wie der andere ..."

    Wie in Zeitlupe drehte die lockere Formation sich nun zu mir um. Ihre Federn raschelten leise wie italienische Seide. Der Anführer streckte betont herzlich den Flügel aus, tätschelte seinem Nebenmann die Wange und lächelte mich verbindlich an. „Wir sind Demut, Verzweiflung und Günther."

    Jemand atmete hörbar aus. Ich? „Und ich dachte schon, sie wären der Pate eins bis drei!"

    Er streckte den Flügel aus wie einen Zeigefinger und wippte damit in meine Richtung. „Sie sind gut, wirklich gut! Aber kommen wir zum Geschäft."

    Wortlos hielt er nun mir das Bild vor das Gesicht.

    Die Aufnahme wirkte sehr alt und zeigte einen Pinguin, der mit einem kleinen Lederkoffer in ein zweimotoriges Flugzeug einsteigt. Sie erinnerte an einen Gangsterfilm aus den Vierzigern.

    Ich besah sie mit einer mir bisher unbekannten Faszination. Etwas an diesem Bild fesselte mich und rührte an eine Saite meiner Schriftstellerseele, die ich nicht benennen konnte. Ich wollte wissen, wer dieser Pinguin war, welche Geschichte dahinter steckte, und bekam gleichzeitig kein Wort heraus. Es war etwas wie Liebe auf den ersten Blick und zugleich wusste ich genau, dass ich mich nie in einen Pinguin verlieben würde, der heimatlos sein ganzes Leben in einem Koffer bei sich zu tragen schien.

    Die Dramatik dieser Gestalt würde mir ja schon vor dem ersten flüchtigen Kuss das Herz brechen. Und wie soll man jemanden küssen, der einen Schnabel hat.

    Mit einem Räuspern riss der Pinguin mich aus meinen Gedanken.

    Ich räusperte zurück. „Was wollen Sie denn von diesem Mann?"

    Demut antwortete mit einer Gegenfrage. „Wissen Sie, wo er steckt?"

    Ich schüttelte den Kopf. „Er wäre mir aufgefallen."

    Nun mischte sich die Diplom-Brötcheneintüterin ein, die vom Auftritt dieser geheimnisvollen Pinguine zum Tagesgeschäft flüchten wollte. „Darf es sonst noch etwas sein?"

    Die Pinguine zuckten kurz, dann lockerten sie wieder betont langsam ihr Gefieder. Einer nach dem anderen warf der Verkäuferin einen vernichtenden Blick zu, dann verschwanden sie mit dem Geräusch leise patschender Füße aus dem Laden.

    Ohne einen weiteren Kommentar wandte sich die Dame nun an mich. „Ein Brötchen, wie immer?"

    Ich nickte wortlos, wickelte den Brötchenkauf ab und machte mich zurück auf den Weg in meine Wohnung.

    Schon im Treppenhaus beschlich mich das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmte. Ich hielt mich nah an der Wand und linste vorsichtig in Richtung meiner Wohnungstür. Sie stand einen Spalt breit offen.

    Ich lauschte. Hatte ich die Tür nicht hinter mir zugezogen? Einbrecher? Aber wer sollte bei mir einbrechen? Bei mir gab es außer antiquarischen Büchern und Manuskripten, die eh keiner veröffentlichen würde, nichts zu holen ...

    Alles war still.

    Leise zog ich mein Brötchen aus der Tüte und brachte es in Anschlag wie eine Waffe. Für einen Moment hätte ich fast hysterisch gelacht, weil ich nicht wusste, wie man ein Brötchen entsichert, dann streckte ich die Arme aus, trat die Tür auf und stürmte meine eigene Wohnung. Ich schrie. „Waffe runter, FBI!" Dieser alberne Satz war das einzige, was mir einfiel.

    Nichts rührte sich. Ich sicherte mit ausgestrecktem Brötchen dramatisch Küche und Bad wie in einem schlechten Krimi, dann stürzte ich in mein Grummelkontor, blickte in alle Ecken – nichts. Ich ließ das Brötchen sinken.

    Erschöpft ließ ich mich auf die Ottomane fallen und dachte nach über das, was mir gerade passiert war.

    Vielleicht verlor ich langsam den Verstand. Ich ging mit mir ins Gericht und begann, mich zu geißeln. „Du bist zu viel alleine!, sagte ich zu mir. Und „Du wirst immer schrulliger.

    Dann stand ich auf und ging zum Schrank, um

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