Für immer
Von Traska
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Über dieses E-Book
Die Reise wird zum Trip durch den urbanen Wahnsinn, vorbei an skurrilen Begegnungen und absurdem Nonsens. Zwischen verwaschenen Erinnerungen und der Suche nach einem Rettungsanker, nimmt Ben die Achterbahn des Lebens in Angriff, begleitet von Beats, Trauer und dem harten Asphalt.
In dieser irren Ode an das Leben spielt Teenie-Pop die Melodie des Verlusts, während Ben versucht, die Frau zu finden, die sein Dasein auf den Kopf gestellt hat. Willkommen in einer Welt, in der die Musik verrückt ist und die Suche nach der Liebe mindestens genauso absonderlich wie der Soundtrack dazu.
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Buchvorschau
Für immer - Traska
Für immer
Als ich in den versifften Spiegel schaue, fühle ich mich wie durch 'nen Mixer gejagt. Diese verdammten Weisheiten über den Samen des Wachstums aus dem Misthaufen des Schmerzes. Als hätte jemand vergessen, dass manchmal der Dreck einfach Dreck bleibt.
Man flüsterte mir immer ein, dass ich meine Emotionen umarmen solle, als wären sie lang vermisste Saufkumpel, die man um sich schlingen und bändigen müsse. Aber verdammt, das Vergraben bestimmter Gefühle war bisher das Einzige, was mich nicht vollkommen in den Abgrund gerissen hat. Ratschläge, mich auf die sonnigen Seiten des Lebens zu fokussieren, kamen mir vor wie der Versuch, am Strand eines metaphysischen Ozeans zu flanieren, während die Sonne krampfhaft dabei ist, einem das Gesicht zu verbrennen.
Begegne der Sonne mit einem Lächeln
, quatschen sie. Aber wer zum Teufel sind sie
überhaupt? Wahrscheinlich die gleichen Clowns, die vergessen haben, dass es in meinem Leben eher nach verbrannter Erde riecht als nach frischer Meeresbrise.
Man hat mir eingeimpft, diese unwillkommenen Gedanken in meinem Kopf zu zähmen, als würden sie wild gewordene Bestien sein, die ich an die Leine legen müsste. Ein ferner Lichtschein in der Dunkelheit sollte mir den Weg ins Freie weisen. Sei der Architekt deines eigenen Selbst
, erzählen sie, als wären sie Zen-Meister mit einem Faible für Selbsthilfe-Ratgeber. Durchbreche mutig deine inneren Grenzen
, als wäre es so einfach wie das Zerreißen eines alten Vorhangs.
Aber wie zum Teufel soll ich das vollbringen? Ohne Locken? Ohne diese glanzvolle Haarpracht, die als wichtigstes Erkennungszeichen meine Identität schmückt? Diese Locken waren meine Signatur, meine Art zu sagen: Hier bin ich, euer Liebling mit den wundervoll-wilden Haaren und der Stimme, die in keine Schublade passt.
Und jetzt steh ich hier ohne meine verflixten Locken, und sie erwarten von mir, dass ich der Baumeister meines eigenen verlorenen Selbst werde. Aber vielleicht ist die Baumeisterei meines Selbst genau der Teil mit den Locken, die ich so sehr vermisse, die wie rebellische Gedanken im Wind wehen. Und jetzt soll ich einfach ohne sie klarkommen? Ich würde gerne sehen, wie diese selbsternannten Lebensarchitekten das hinbekommen würden.
Gerade erst habe ich meine Seele zusammen mit ihrem erdrückenden Ballast aus dem verwüsteten Leib herausgequält. Nun stehe ich vor einem Spiegel, der vor Schmutz kaum mehr meine eigene Erschöpfung reflektiert. Verhüllt von Augenringen bis zu den Füßen, greife ich ratlos an mein Haupt.
Es scheint, als ob ich in die Abgründe meines Wesens blicke, auf Fragmente, die sich wie eine undurchdringliche Finsternis vor mir ausbreiten. Diese inneren Barrieren sind unsichtbare Fesseln, ein Gefängnis, das mich erdrückt. Die Frage bleibt unbeantwortet: Wie durchbreche ich es? Wie kann ich eine neue Version meiner selbst erschaffen, wenn ich von den vertrauten Merkmalen meiner Identität abgeschnitten bin?
Der schmutzige Spiegel zeigt nicht nur meine Erschöpfung, sondern auch das Potential für weitere Niederlagen. Die Augenringe erinnern an schlaflose Nächte, jedoch sind sie eher ein trauriges Zeugnis meiner Schwäche als ein Hinweis auf Überwindung. Wieder greife ich mir an den Kopf, nicht mehr in einem Akt der Verwirrung, sondern als Ausdruck der Resignation angesichts der schieren Unmöglichkeit, dem Teufelskreis zu entkommen.
Es ist, als würde ich gegen eine unsichtbare Wand rennen, die mich immer wieder und wieder zurückwirft. Jeder Schlag gegen diese Barriere verstärkt nur das Echo meiner eigenen Ohnmacht. Das Spiegelbild meiner Erschöpfung wirft die innere Zerrissenheit zurück, eine Selbstreflexion, die weniger von Selbstentdeckung als von einem Gefühl der Verlorenheit geprägt ist.
Die Morgenstunden ziehen träge vorbei, während ich meinen Schädel auf dem harten Beton des Badezimmerbodens ruhen lasse. Ein treuer Begleiter namens Kater macht sich in meinem Verstand breit, und der dumpfe Schmerz durchquert jede einzelne Hirnwindung. Die Spuren meiner vergangenen Nacht sind unübersehbar – meine Frisur, einst mein Stolz, liegt nun als Opfer einer nächtlichen Rasur im Waschbecken verstreut.
Ein weiterer zögerlicher Blick in den Spiegel enthüllt endgültig das Elend, das sich auf meiner kahlen Birne abspielt. Ein trauriges Tableau aus verlorener Würde und Erinnerungen an bessere Zeiten. Die Klinge hat gnadenlos ganze Arbeit geleistet, und das, was übrigbleibt, kann man kaum als Frisur bezeichnen. Kahlgeschoren und desillusioniert starre ich auf das bleiche Abbild meines Selbst.
Ein Klingeln durchbricht die Stille des Badezimmers. Marius, der wohl glaubt, gestern sei der Höhepunkt seiner