Krimi, Thriller, Mystery: Anthologie – Storys und Essays
Von Phil Humor
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Über dieses E-Book
Krimi, Thriller, Mystery
Anthologie – Storys und Essays
Die Autoren:
Phil Humor
bookrix.de/-philhumor/
Dörte Müller
bookrix.de/-jjdc857fd9b1d65/
Manuela Schauten
bookrix.de/-schnief/
Michel Pinball
bookrix.de/-pinball/
Rolf Bidinger
bookrix.de/-moa3e2b099efc75/
Tess M. Heingand
bookrix.de/-og0440734a8b9b5/
Ursula Kollasch
bookrix.de/-goldie.geshaar/
Die Texte:
Cosy-Krimi * Thriller * Der Schrei * Blubbernde Wucherungen * Henker Alkohol * Spiel, Satz und Sieg für Lucy * Frau S. muss vor Gericht! * Pausenbrot * Vermisstmacher * Bis in den Tod * Gefangen auf der Insel des Schurken * Lauf, Engelchen, lauf! * Wahrheit oder Pflicht * Krimidinner * Eiseskälte
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Krimi, Thriller, Mystery - Phil Humor
Inhalt
Krimi, Thriller, Mystery
Anthologie – Storys und Essays
Die Autoren:
Phil Humor
https://www.bookrix.de/-philhumor/
Dörte Müller
https://www.bookrix.de/-jjdc857fd9b1d65/
Manuela Schauten
https://www.bookrix.de/-schnief/
Michel Pinball
https://www.bookrix.de/-pinball/
Rolf Bidinger
https://www.bookrix.de/-moa3e2b099efc75/
Tess M. Heingand
https://www.bookrix.de/-og0440734a8b9b5/
Ursula Kollasch
https://www.bookrix.de/-goldie.geshaar/
Die Texte:
Cosy-Krimi * Thriller * Der Schrei * Blubbernde Wucherungen * Henker Alkohol * Spiel, Satz und Sieg für Lucy * Frau S. muss vor Gericht! * Pausenbrot * Vermisstmacher * Bis in den Tod * Gefangen auf der Insel des Schurken * Lauf, Engelchen, lauf! * Wahrheit oder Pflicht * Krimidinner * Eiseskälte
Cosy-Krimi
Phil Humor
https://www.bookrix.de/-philhumor/
Worum geht beim Cosy-Krimi? Töten auf die nette Art? Genremalerei mit Worten. Lokalkolorit ist wichtig. So authentisch wie möglich. Die Figuren bekommen Tiefe. Cosy: gemütlich, behaglich, kuschelig, heimelig, wohlig. Wie passen da die Mörder in das Setting? Müssen die sich anpassen? Alle haben eine Mordsgaudi? Man singt gemeinsam O wie wohl ist mir am Abend
? Kanon singen, statt endlich mal mit der Kanone zu ballern? Man vermeidet das Fluchen, man achtet auf Sanftheit. Achtsam morden. Ein cosy village
ist immer gut. Man kennt sich, die Beziehungen reichen Jahrzehnte zurück. Der Ermittler ist einer von ihnen.
Cosy – allenfalls wird gekost; nicht gekokst. Idylle mit kleinen Bruchstellen. Die Grundstimmung wird nicht zerstört – egal, welche Mordbuben oder Mordmädels involviert sind. Gemütlich morden – willkommen in der Welt der Kuschelkrimis. Ein nettes Genre. Moderate Gewalt; man geht dezent vor. Wilde Autojagden oder wilde Schießereien bitte außerhalb dieses Genres.
Auf den Spuren der Hobby-Ermittler; man kann mitraten. Es gibt zahlreiche Clues – Hinweise. Es gibt Twists – überraschende Wendungen. Das große Versprechen: Es gibt Gerechtigkeit für alle! Das Leben ist in dieser Hinsicht oft etwas unfair, es begünstigt die Ganoven, Gangster, Gauner. Verbrechen lohnt sich
– dieses Prinzip will der Krimi widerlegen. Er schickt seine tüchtigsten Detektive und Kommissare ins Rennen. Gelingt das auch dem Wohlfühlkrimi, hat er die Möglichkeiten? Zu diskret, zu sehr auf Kuschelkurs? Traulich soll es sein – trotz aller Mordgier und Mordlüsternheit.
Beim Regionalkrimi – dem Regiokrimi – liegt der Schwerpunkt auf dem Wo. Die Region wird zum Hauptdarsteller. Alpenkrimi, Rheinkrimi ... Der Schauplatz gibt sich nicht mit der Rolle als Nebendarsteller zufrieden. Hat was Divenhaftes. Beim Cosy-Krimi ist die Atmosphäre wichtig. Immer entspannt, trotz einiger Unannehmlichkeiten durch kriminelle Elemente – die sind elementar wichtig. Eigentlich peinlich, dieses Zugeständnis: Man ist auf Verbrecher angewiesen, die Story ginge nicht weiter ohne sie. Da kann sich die Region noch so sehr bemühen. Beim Cosy-Krimi geht es nicht um Tyrannenmord. Das wäre Thriller-Liga. Die Weltpolitik bleibt außen vor, man bleibt beim Morden heimatverbunden, lokales Abmurksen. Auch Sport ist Mord – aber der Sport kommt nie als Täter in Frage.
Whodunit?
, fragen sich der Ermittler und der Leser. Den Übeltäter schnappen. Verrät er sich durch Übellaunigkeit? Oder ist er – ganz im Gegenteil – besonders zuvorkommend? Durchschaut man die Maskerade? Man liest jedes Wort ganz genau; alles könnte ein Hinweis sein. Man entwickelt beinahe eine detektivische Ader bzw. eine Verdächtigungs-Paranoia. Es gilt nicht mehr die Unschuldsvermutung – man kennt die Personen nicht so gut wie der Ermittler, er ist uns da besonders beim Cosy-Krimi weit voraus; er ist ein Insider. Wir verlassen uns auf seine Einschätzungen. Was, wenn er selber etwas schrullig ist? Wie zuverlässig ist der Typ? Man misstraut allem und jedem. Mordshunger auf den nächsten Band. Man hat Blut geleckt – auch als Vegetarier.
Kann man die alle vorsorglich einsperren? Aber über 30 Täter wären dann wohl des Guten zu viel? Das leidige Thema der Beweise. Indizien sollten doch genügen. Vorschnell aburteilen – so wie man das aus dem Real Life kennt. Kurzen Prozess machen – sozialer Lynchmord. Shitstorm statt steinigen. Man kennt die Schuldigen. Dann ist einem auch wieder wohl am Abend.
Handtaschenraub genügt nicht im Cosy-Krimi – etwas mehr sollte der Ganove sich schon anstrengen. Selbst Rufmord reicht noch nicht. Besonders beliebt: der Eifersuchtsmord. Starke Gefühle – aber sich zunächst nichts anmerken lassen. Der Ermittler ist ja noch unterwegs, der Ermittler geht um. Der Autor darf jeden töten – aber bloß nicht die Spannung. Und keine Hunde. Auch keine belletristischen Bellos.
Die Figuren im Cosy-Krimi strahlen das Gefühl aus: Haben wir es nicht gemütlich?
Man kann gar nicht genug Lokalkolorit verwenden. Die Aura der Heimat durchpulst den Roman. Die Cozies boomen. Rätselromane zum Wohlfühlen. Wohin führt einen die Spurensuche? Man bleibt in der Region. Man verweilt, das Vertraute wird überdeutlich, hyperreal, offenbart seine in ihm steckende Magie. Ein Paradies mit Schönheitsfehlern – aber man ist ja dabei, das zu klären. Die heile Welt ist im Nu repariert – nach spätestens 300 oder 400 Seiten ist alles überstanden. Es muss menscheln. Die Figuren sind detailgenau gezeichnet; man würde sie auf der Straße wiedererkennen. Etwas skurriler als die Real-Life-Versionen? Ein fesselndes Räuber-und-Gendarm-Spiel; der Leser ist ans Buch gefesselt. Cosy-Krimis sind ein Mordsgeschäft. Ein kriminelles Derby – aber nicht derb.
Den jeweiligen Lebensstil wiedergeben: Couleur locale
– Örtliche Färbung
. Das Vertraute bekommt eine ungewohnte Präsenz. Ein Ehrenplatz gebührte ihm schon immer? Schau an, diese Gegend hat was zu bieten, sie ist richtig interessant. Man folgt einem Amateur-Ermittler. Wie viel Professionalität gelingt ihm, stolpert er über seine eigenen Unzulänglichkeiten? Auch das sorgt für Spannung. Er ist nicht perfekt. Er muss kein Mordskerl sein. Aber er ist ganz in seinem Element. Kriminelle Elemente hin oder her.
ENDE
Thriller
Phil Humor
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Ist Thrill ein Grundbedürfnis? Was ist mit Chillen? Ist da ein unruhiger Geist in einem, der abenteuersüchtig ist, dem es gar nicht schaurig genug sein kann? Atemlos durch 1001 Nacht. Muss das eigene Leben spannend wie ein Krimi sein? Tut man der Evolution den Gefallen und geht auf ihre Forderungen ein: couragiert sein, mit Todesverachtung mächtige Gegner herausfordern? Oder sollte man das lieber den Protagonisten überlassen? Die kennen sich damit aus.
Man hat Abstand – man verfolgt die Abläufe in der Thriller-Welt von außerhalb des Buches. Das Tolle ist: Emotional ist man involviert. Wie bei den Gladiatorenkämpfen. Privileg des Zuschauenden: Man riskiert nichts. Im Grunde weicht man den Forderungen der Evolution aus; man will sich nicht bewähren. Das Heroische ist furchtbar anstrengend. Wenn man ständig beherzt ist, ist das nicht gut fürs Herz. Soll der Protagonist das erledigen; man drückt ihm die Daumen. Stellvertreter – denen kann man so ein Wechselbad der Gefühle besser zumuten. Man selber neigt eher zum Sicherheitsorientierten.
Sollte der Held allerdings auf die Idee kommen, einfach chillen zu wollen, legt man das Buch empört beiseite. Geht gar nicht! Er soll leiden, er soll was durchmachen, bis an seine Schmerzgrenze gehen. Warum zögert der Antagonist? Wollen sie einen mit Langeweile foltern? Als Leser ist man fordernd, ein Tyrann, ein Despot. Lasset die Spiele beginnen! Der schlichte Bürger auf Thrillsuche; Sensation Seeking.
Aber komfortabel soll es sein. Zum Mittag einen Red Herring. Für den Helden bitte ein paar Plot-Twists und noch einen Cliffhanger. Mal sehen, wie lange er das durchhält. Der Bösewicht lässt nach. Kann man den austauschen? Wie fies wird man als Leser? Dem Thrill verfangen, man will mehr davon. Suspense-Nachschlag. Die normalen Büro-Intrigen genügen einem nicht.
Oder ist es eine Flucht vor den eigenen Problemen? Zuschauen, wie ein Held seine Probleme meistert – das hat was Tröstliches, Inspirierendes. Wenn es doch auch so einfach wäre im Real Life. Das Versprechen, dass nach gewaltiger Anstrengung das Happy End auf einen wartet – so einen Mechanismus kennt das Real Life nicht. Es ist chaotischer, hält sich an keine Genre-üblichen Regeln. Das Versprechen, dass nach dem größten Chaos wieder alles in Butter ist, das hat was, das ist wohl eines der Erfolgsrezepte von Thriller & Co. Man kann mit den Bedrohungen fertigwerden, egal, wie unerfreulich die Monster sind.
Aber bleiben die eigenen Fähigkeiten nicht untrainiert – wenn man immer nur seinen Stellvertreter-Heroen zuschaut? Okay, wenn man Tennisprofis zuschaut, kommt das der eigenen Spielstärke zugute. Fast wie eine KI, die mit Unmengen von Daten gefüttert wird: Man extrahiert was Passendes, man erkennt Muster. Insofern könnte es vorteilhaft sein, Heroen bei ihrer Arbeit über die Schulter zu schauen. Wie stellen sie das an, wie gelingt es ihnen, sich nicht unterkriegen zu lassen? Der Protagonist wächst regelmäßig über sich hinaus. Fantastisch. Wirkt fast wie ein Zaubertrick. Unbedingt zur Nachahmung empfohlen. Dann müssten wir mittlerweile alle zumindest halbe Helden sein – Thriller boomen. Steigert das unsere Seelenkräfte? Ein funktionierendes Abwehrsystem gegen Schurken? Oder regt uns noch immer jede Kleinigkeit auf? Wer hat den Sturm im Wasserglas bestellt?
Es hilft nichts: Die Helden müssen sich wieder und wieder in Abenteuer stürzen, der Leser will es so, er hat dafür bezahlt. Man liefere ihm Spannung, Hochspannung, noch mehr Spannung! Eine Prise Surprise für den unerschrockenen Recken – mal sehen, wann er schlappmacht. Der Philobat schätzt Risiken und Gefahren, der Oknophile meidet sowas. Hat man ein Übermaß an Philobatie und Neophilie – das Neue zieht einen magisch an? Oder ist es einfach nur Boredom susceptibility
– Anfälligkeit für Langeweile
? Ist unsere Welt zu wenig abwechslungsreich – flieht man in die Gefilde des Thrillers?
Man begleitet den Helden, man ist immer dabei. Wird ihm das nicht lästig? Er soll uns huckepack nehmen. Sein Fallschirmsprung wird zum Tandemsprung. Der Leser klammert. Man ist in der Zwickmühle: der Alltag zu langweilig, die echten Gefahren zu unangenehm. Per Thriller gelangt man ins Unlangweilige – und man benötigt keine Zusatzversicherungen. Risikolos Risiken genießen. Die Evolution ist sowas von enttäuscht von uns. Wir haben sie ausgetrickst. Sie wollte uns fit machen für herrliche Kalamitäten ... Wir sind chillerfahren – was soll sie mit uns anfangen? Riesenrad oder Roulette als Thrill-Expertise? Ernsthaft?
Die Aliens wären wohl nicht sehr beeindruckt. Kein Swashbuckler, Haudegen, der lässig und spielerisch alle besiegt; dessen Lächeln noch entwaffnender ist als seine Kampfkunst. Man will nicht der Protagonist in einem Thriller sein. Eine Sitcom würde mir persönlich besser gefallen. Was will man mit Vampiren, Werwölfen, Zombies, Mutanten? Wobei man sich nach dem Lesen der News manchmal wie in einem Mysterythriller vorkommt. Ist man bereits in einem Paralleluniversum, in einem Dummiversum? Maximal-Dummheit wird angestrebt, ein Wettbewerb der unklügsten Entscheidungen?
Im Thriller ist alles so einfach: Man weiß mit Bestimmtheit am Ende, wer der Villain, der Bösewicht, ist. Im Real Life denken die Villains, die Bösewichte, sie seien die Antagonisten. Völlige Verkehrung. Welt steht auf dem Kopf. Man hat Rechtfertigungen zur Hand, man kann völlig plausibel erklären, warum die eigenen Schandtaten gerechtfertigt sind. Hier ist jeder der Antagonist, jeder ist der Held seiner Story. Wunderbar. Man belästigt andere, man nervt sie, man tötet sie – aber man hat für alles gute bis sehr gute Gründe. Der Thriller-Held hat da eindeutigere Vorgaben. Oder ist das zu konventionell gedacht? Wie biegsam ist die Moral? Einen Grund parat haben fürs Fehlverhalten – dann zählt man immer noch zu den Grundanständigen?
Im Real Life ist nicht nur der Antagonist unverschämt. Unverschämtheiten, wohin man blickt. Man könnte sich nur noch aufregen ... Wie vereinbar ist das mit einer Weltsicht als Philanthrop? Zuflucht zum Thriller – alle Wut konzentrieren wir auf den dortigen Antagonisten. Wie das Krokodil im Kasperletheater: Man ist sich seiner Sache sicher, man hat es mit einem waschechten Bösewicht zu tun. Oder möchte das Krokodil nur verhindern, dass es in Kroko-Handtaschen verwandelt wird? Hat es da was aufgeschnappt, was ist angedacht? Kriechtiere haben es schwer – die Schlange kann ein Lied davon singen; kein gutes Renommee. Sie gilt als Urbösewicht. Sie wurde nie dazu befragt; ihr Standpunkt interessiert wohl keinen?
Man braucht Thriller-taugliche Bösewichte – immens hoher Bedarf; man könnte schon von Verschleiß sprechen. Die Helden verfahren nicht gut mit ihnen. Die Märchen machen es ja vor. Sie bekommen Wackersteine, müssen in glühenden Schuhen eine heiße Sohle aufs Parkett legen, sie kommen in Fässer mit siedendem Öl und giftigen Schlangen – wahlweise auch mit Nägeln ausgeschlagen. Man spart nicht an Ausstattungsdetails. Die Märchen-Bösewichte wären heilfroh in einem Thriller zu sein: Da geht es hinterher lediglich in den Knast. Rumpelstilzchen müsste sich nicht entzweireißen. Er könnte sich zusammenreißen – und mit dem aus Stroh gesponnenem Gold die Wärter bestechen. Die Märchen sind finaler. Wobei manche Antagonisten noch für Fortsetzungen frisch gehalten werden. Auch Protagonisten sind in Thrillern und Krimis nie lange tot – Sherlock Holmes hat es vorgemacht. Erstaunlich, dass man sich dennoch um sie sorgt. So ein Abo aufs Happy End wäre eine gute Sache auch im Real Life.
Sollen das die Thriller einem vermitteln, ist das ihre Botschaft: Egal, wie beschissen es steht, alles wird gut
? Hat beinahe etwas Religiöses. Die Weltretter sind wieder unterwegs. Was ist so faszinierend am Schaudern? Ganz versessen auf Angstlust. Hat es etwas mit Eustress zu tun? Irgendwas soll uns rauskicken aus dem Tal der Langeweile. Wir fürchten sie. Auch wenn Meditierende sie bewusst aufsuchen. Es ist nicht ihr Endgegner – eher so ein Mini-Boss, ein Zwischengegner. Mit Thrill gegen die Langeweile. Gechillt durch Thriller. Entspannung durch Spannung
, lautet die Devise. Termindruck, Zeitdruck sind so gesehen ein Segen. Bis es zum Distress kommt. Wer hat schon wieder den Panik-Button gedrückt?
Angst in Maßen
, versprechen uns die Thriller und Krimis – wohldosiert, kapitelweise. Optimales Angstlevel für jedermann. Stimulanz fürs Brain. Mit Krimi schläft Mimi entspannter. Thriller verträgt sich auch gut mit Erotik oder mit Öko; er transportiert bereitwillig jede Message. Welches Thema will nicht mitmachen in einem Pageturner?
Die Autoren haben's drauf: Die Neugierde treibt einen immer weiter in das von ihnen erdachte Land. Man will Antworten – erhält sie aber nicht sofort. Neue Fragen stellen sich einem frech in den Weg. Für Nervenkitzel ist gesorgt; man ist besorgt. Unmöglich, das Buch jetzt wegzulegen; man kann den Protagonisten in dieser schwierigen Situation unmöglich alleine lassen. Oder muss er sich gedulden, bis wir wieder Zeit für ihn haben? Keiner rührt sich. Einfrieren der Zeit. Unser Lesetempo bestimmt den Zeitfluss. Dennoch turnen wir die Pages in Rekordzeit. Wenn das bei Lehrbüchern auch der Fall wäre. Selten mal ein Pageturner dabei.
Helden wie aus dem Lehrbuch ... Eine Aufforderung, in ihre Fußstapfen zu treten, es ihnen gleichzutun? Man hat nur einen Bruchteil ihrer Probleme – dennoch meistert man die nur bruchstückhaft und bruchstückweise. Sind die Probleme im Real Life generell verzwickter – weil kein Plot existiert? Bündnis mit dem Chaos. Das Problematische fühlt sich da ganz wohl, es chillt.
Deswegen