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Weihnachten für Fans und Spinner: Gay Romance
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eBook64 Seiten51 Minuten

Weihnachten für Fans und Spinner: Gay Romance

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Über dieses E-Book

Vier Gay Romance Kurzgeschichten, mit Liebe weihnachtlich verpackt:

Die Lüge, das Fell und der Elf im Kamin – Seit Andree vor einem Jahr die Stadt für seine neue Freundin verlassen hat, geht es Kim schlecht. Nun will seine heimliche Liebe zurückkehren, über den Grund kann Kim nur rätseln. Schon am Bahnhof bemerkt er, dass etwas nicht stimmt, sein Schachfreund wirkt abwesend und der Abend nimmt einen unerwarteten Verlauf.

Engel zum Mitnehmen – Tristan ist ein Weihnachtsfan. Seit er allein im Elternhaus lebt, dekoriert er jährlich jedes Fleckchen, das er finden kann. Die Einsamkeit quält ihn, doch seine Scheu kann er nicht überwinden – bis er eines Tages über einen rothaarigen Engel stolpert.

Moppelchens Wichtelgeschenk – Schokolade ist Matthias´ größte Schwäche, abgesehen von seinem Kollegen Valentin. Seit einem desaströsen Abend vor ein paar Wochen will Matthias mit dem großmäuligen, selbstverliebten Kerl nichts mehr zu tun haben. Die Personalabteilung und sein Kollege Sven haben jedoch andere Pläne.

Lennards Welt der Worte - Marten und Lennard sind seit dem Kindergarten befreundet und haben keine Geheimnisse voreinander. Dass Lennard ihm doch etwas verschweigt, erfährt Marten erst, als sein bester Freund etwas Wichtiges vergisst.

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum12. Juli 2019
ISBN9783730969786
Weihnachten für Fans und Spinner: Gay Romance

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    Buchvorschau

    Weihnachten für Fans und Spinner - Savannah Lichtenwald

    Die Lüge, das Fell und der Elf im Kamin

    Ein Jahr habe ich ihn nicht mehr gesehen, ein verdammt langes Jahr. Jetzt stehe ich hier am ersten Weihnachtsfeiertag auf diesem kalten, zugigen Bahnhof und würde am liebsten davonlaufen. Stattdessen trete ich von einem Fuß auf den anderen. Nicht wegen der Kälte, sondern weil ich nicht weiß, wohin mit meiner Nervosität. Wenn er da ist - wie wird sich das anfühlen? Fantastisch, miserabel, unerträglich, alles auf einmal.

    Schlimmer als jetzt kann es eigentlich nicht mehr werden. Andree und ich kennen uns seit drei Jahren und seitdem kämpfe ich gegen die Wirkung, die er auf mich hat. An unzähligen Abenden habe ich im Schachclub vor ihm gesessen, zwischen uns das Brett, und habe statt auf die Figuren auf seine kräftigen Hände gestarrt, auf die fransigen, blonden Haare und habe sein Gesicht beobachtet, wenn er die Stirn runzelte. Wenn er mit leuchtenden Augen den Kopf hob, weil ihm der nächste Zug eingefallen ist und wenn er mich angrinste, als wollte er sagen `Siehst du, Kim, ich werde besser, heute gewinne ich´.

    Meistens hat er dann doch verloren. Mehr als zwei Züge plant er nicht voraus, er ist eher der spontane Typ. Bis heute habe ich nicht verstanden, warum er Interesse an diesem etwas verstaubten Spiel hat. Bei mir ist das kein Wunder - ich spiele Schach, seit ich bis drei zählen kann und bin auch recht gut darin. Im Verein stehe ich im Ranking an zweiter Stelle. Das ist nicht übel bei mehr als dreißig Mitgliedern. Andree ist über den drittletzten Platz nicht hinausgekommen, aber es hat ihn nie gestört.

    Diese ganzen Monate stand ich unter Strom, hatte Schwierigkeiten, nach einem Spiel so unauffällig aufzustehen, dass niemand die Wölbung in meiner Jeans sieht. Über die Nächte mag ich gar nicht nachdenken. Tagsüber habe ich die Stunden bis zum nächsten Treffen gezählt, mich auf sein Lächeln gefreut, seine brummige, gutmütige Art. Er hat etwas von einem zu groß geratenen Teddybär, kuschelig, vertrauenswürdig. Wenn ich die vielen Muskeln betrachte, die sich durch sein Shirt abzeichnen und das kantige Gesicht, dann fallen mir allerdings noch ganz andere Dinge ein. Er ist das Gegenteil von mir. Ich bin kleiner als er, schmaler, mit braunen Haaren und braunen Augen, und wenn mir einer blöd kommt, kann ich ziemlich eklig werden.

    Jetzt stehe ich hier, weil Andree mich überraschend gebeten hat, ihn abzuholen. Seine Eltern sind verreist und mir ist schleierhaft, warum er ausgerechnet mich anruft. Hat er sonst keine Freunde? Viel weiß ich leider nicht von ihm. Wir haben uns nur im Club getroffen und während eines Spiels spricht man eher wenig bis nichts. Ich weiß nur, dass er vor einem Jahr verkündet hat, dass er verliebt sei und wegziehen würde. Drei Wochen später war er weg und ich am Boden zerstört, habe Tage gebraucht, um zu begreifen, warum das so war. Seitdem bekomme ich keinen Fuß auf den Boden. Jeden Mann vergleiche ich mit Andree und jeder verliert.

    Sicher, ich hatte mir keine Hoffnungen gemacht, aber dass ich ihn nicht mal mehr sehen würde, hat weh getan. Ich überlege, ob Andree seine Freundin mitbringt. Gesagt hat er nichts, das Gespräch war ziemlich kurz. Meine durchgefrorenen Hände sind tief in den Taschen vergraben und ballen sich zu Fäusten. Wie oft habe ich mir in den vergangenen Monaten gewünscht, dass diese Frau sich in Luft auflöst und Andree zurückkommt.

    Um mich herum herrscht hektisches Gewusel. Menschen hasten an mir vorbei, rempeln mich mit ihren Koffern an, während ich auf die Gleise starre, dem Zug entgegen. Ganz langsam fährt er in den Bahnhof ein. Meter für Meter zerrt er an meinen Nerven, bis er kurz vor dem Prellbock endlich stehen bleibt. Die Türen öffnen sich, mein Blick scannt die Waggons und trifft auf eine breite Gestalt mit blonden Haaren, die zwei Trolleys aus dem Zug hievt. Schnell laufe ich Andree entgegen und nehme ihm einen davon ab. Das Teil ist verdammt schwer, was hat er da drin? Ziegelsteine?

    „Hi, Andree, schön, dass du da bist, begrüße ich ihn. „Mit was hast du denn den Koffer vollgestopft? Den kann man ja kaum heben.

    Andree sieht mich an, lächelt schief und antwortet: „Mein halbes Leben ist drin, könnte man sagen."

    Mit diesen kryptischen Worten kann ich nichts anfangen, aber er sieht elend aus, dünner im Gesicht, mit dunklen Ringen unter den Augen. Die vergangenen Monate haben ihm offensichtlich zugesetzt. Später muss ich ihn unbedingt fragen, was

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