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MEHR DISTELN ALS GRAS: Der Krimi-Klassiker!
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eBook195 Seiten2 Stunden

MEHR DISTELN ALS GRAS: Der Krimi-Klassiker!

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Über dieses E-Book

In Burton Cecil, einem kleinen Ort in Yorkshire, ist der Teufel los: Anonyme Briefe, gefälschte Münzen und ein Mord versetzen die Bewohner in hysterische Panik.

Der Londoner Anwalt Antony Maitland und seine Frau Jenny haben große Mühe, das Netz aus Nervosität und bösartigen Gerüchten zu zerreißen...

Sara Woods (eigtl. Lana Hutton Bowen-Judd, * 7. März 1922 Bradford, Yorkshire, England; † 5. November 1985 Toronto, Ontario, Kanada) war eine britische Kriminal-Schriftstellerin.

Der Roman Mehr Disteln als Gras erschien erstmals im Jahr 1974; eine deutsche Erstveröffentlichung erfolgte im gleichen Jahr.

Der Apex-Verlag veröffentlicht eine durchgesehene Neuausgabe dieses Klassikers der Kriminal-Literatur in seiner Reihe APEX CRIME.

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum7. Okt. 2020
ISBN9783748759935
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    Buchvorschau

    MEHR DISTELN ALS GRAS - Sara Woods

    Das Buch

    In Burton Cecil, einem kleinen Ort in Yorkshire, ist der Teufel los: Anonyme Briefe, gefälschte Münzen und ein Mord versetzen die Bewohner in hysterische Panik.

    Der Londoner Anwalt Antony Maitland und seine Frau Jenny haben große Mühe, das Netz aus Nervosität und bösartigen Gerüchten zu zerreißen...

    Sara Woods (eigtl. Lana Hutton Bowen-Judd, * 7. März 1922 Bradford, Yorkshire, England; † 5. November 1985 Toronto, Ontario, Kanada) war eine britische Kriminal-Schriftstellerin.

    Der Roman Mehr Disteln als Gras erschien erstmals im Jahr 1974; eine deutsche Erstveröffentlichung erfolgte im gleichen Jahr.

    Der Apex-Verlag veröffentlicht eine durchgesehene Neuausgabe dieses Klassikers der Kriminal-Literatur in seiner Reihe APEX CRIME.

    MEHR DISTELN ALS GRAS

    Erstes Kapitel

    Weil sie unbedingt mit ihm reden wollte, fügte es die Tücke des Objekts natürlich, dass Antony an diesem Abend spät heimkam. Als Jenny Maitland zum fünften Mal aus dem Wohnzimmer kam, weil sie auf der Treppe seine Schritte gehört zu haben glaubte, stellte sie fest, dass sie endlich recht gehabt hatte und ihr Mann eben die Tür aufdrückte. Er wirkte ein wenig überrascht, als er sie sah, vielleicht, weil sie also doch ein wenig angespannt aussah, und obwohl er nichts sagte, bis er seine Aktentasche abgelegt und die paar Schritte auf sie zugegangen war, damit er sie küssen konnte, bestätigten seine ersten Worte das.

    »Ist etwas passiert, Liebes?«, fragte er.

    »Nein, nichts. Eigentlich nicht. Aber Chris wird jeden Augenblick hier sein, und ich wollte mit dir reden, bevor er kommt.«

    »Chris Conway?« Jenny nickte mit Nachdruck. »Was macht er denn in der Stadt?«

    »Er will ausdrücklich zu dir. Er hat heute früh angerufen. Sehr sorgenvoll, Antony.«

    »Das tut mir leid, aber du hast doch keinen Grund, aufgeregt zu sein. Komm, trinken wir einen Schluck.«

    Sie ließ sich ins Wohnzimmer führen und sank sofort in ihre Lieblingsecke des Sofas, während Antony sich mit den Flaschen und Gläsern beschäftigte.

    »Was kann er nur wollen?«, meinte sie.

    »Vermutlich ein Mandat anbieten. Er nimmt seine Arbeit bekanntlich sehr ernst«, sagte Antony leichthin, so, als könne man ihm diesen Vorwurf keinesfalls machen. Jenny lächelte schwach, wurde aber sofort wieder ernst.

    »Das würde bedeuten, dass du nach Arkenshaw musst. Oder vielleicht bist du schon ausgelastet«, meinte sie hoffnungsvoll.

    »Das käme darauf an, wie bald er mich braucht.« Antony brachte ihr ein volles Glas und zog sich mit dem seinen an den Kamin zurück. Er sah auf Jenny hinunter und sagte mit einer Andeutung des Humors, der nie allzu tief unter seinen Gedanken lag: »Ich habe dir Sherry eingeschenkt, Liebes. Hättest du lieber etwas Stärkeres gehabt?«

    »Ich muss nicht unbedingt mit Schnaps wieder auf die Beine gebracht werden«, erwiderte Jenny würdevoll. »Es ist nur so, dass dauernd etwas zu passieren scheint, wenn du nach Arkenshaw gehst, und Onkel Nick sagt...«

    »Dabei fällt mir ein, wo ist Onkel Nick eigentlich?«, fragte er und schaute sich um, als rechne er halb damit, dass Sir Nicholas Harding sich in einer dunklen Ecke verbarg. »Heute ist Dienstag«, fügte er hinzu.

    »Er ißt mit Mr. Halloran zu Abend.«

    »Was hat er denn nun gesagt? Du kannst ihn seit heute früh noch nicht gesehen haben, also verstehe ich nicht, woher er...«

    »Heute nicht, Antony. Als du das letzte Mal in Arkenshaw warst, und auch davor. Er sagt, du bringst es jedes Mal fertig, die ganze Stadt in Aufruhr zu versetzen.«

    »Dagegen kannst du doch nichts haben, Liebes.« Seine Belustigung war nun offenkundig.

    »Nein, solange dir nichts zustößt«, sagte Jenny offen.

    »Was stört dich dann? Chris will vielleicht nur einen Rat.«

    »Aber wenn er nun will, dass du hinkommst?«

    »Wenn ich kann, mache ich es. Er ist ein feiner Kerl, Jenny...«

    »Ja, ich weiß.«

    »...und so stocknüchtern, dass er mich bestimmt vor dem Schlimmsten bewahren wird.«

    »Bislang hat er das noch nicht geschafft.« Sie unterbrach sich und lauschte. »Das muss er sein, Antony. Ich habe Gibbs gebeten, ihn gleich heraufzuschicken.«

    Antony machte sich auf den Weg zur Tür.

    »Er bleibt natürlich über Nacht«, sagte er über die Schulter und war schon in der Diele, als Jenny antwortete.

    »Ja, natürlich.«

    Die Maitlands bewohnten schon seit ihrer Heirat die beiden oberen Stockwerke von Sir Nicholas Hardings Haus am Kempenfeldt Square. Sir Nicholas war Antonys Onkel und Senior der Anwaltskanzlei im Inner Temple, der Antony angehörte, und mit dieser Einrichtung waren sie zu neunundneunzig Prozent der Zeit sehr zufrieden. Man konnte ihre Wohnung nicht eigentlich abgeschlossen nennen, obwohl Sir Nicholas im zweiten Stock eine massive Eingangstür hatte einbauen lassen; aber da weder Antony noch Jenny sie jemals absperrten, erfüllte sie ihren Zweck kaum. Besucher wurden überprüft von Gibbs, Sir Nicholas’ altem Butler, der sie aus Prinzip missbilligte und das auch zeigte und der nur zu oft die beiden Treppen hinaufstapfte, um sie anzumelden, ohne das zu seine Bequemlichkeit installierte Haustelefon zu beachten, weil er es gründlich genoss, den Märtyrer zu spielen.

    An diese Inneneingangstür klopfte Chris Conway nun. Er war nach Maitlands Schätzung jetzt Mitte Dreißig, mittelgroß, mit grauen Augen und regelmäßigen Zügen und dunkelbraunem Haar, das rot gewesen sein mochte, als er jünger war. Und in einer Beziehung hatte Jenny recht: Er wirkte sorgenvoll, aber das war nichts Außergewöhnliches bei ihm, weil er seine Verantwortung stets ernst nahm.

    Antony begrüßte ihn, nahm ihm die kleine Reisetasche ab und hängte seinen Regenmantel an einen Haken.

    »Komm rein«, sagte er. »Ich bin eben erst heimgekommen, und es war eine angenehme Überraschung, als Jenny mir erzählte...«

    »Hoffentlich falle ich euch nicht lästig mit meinem unangemeldeten Erscheinen.« Conway folgte ihm bereitwillig, aber seine Stimme klang ein wenig zögernd. Antony lächelte ihn an, nahm ihn mit und gab ihm einen Gin mit Tonic, während sich Jenny und Chris begrüßten und auf dem Sofa niedersanken. Antony kehrte zu seinem Sherry auf dem Kaminsims zurück.

    »Wie geht es Star?«, fragte Jenny.

    »Sehr gut.«

    »Und dem Baby?«

    »Prima - er ist schon zwei Jahre alt.«

    »Und dem Rest der Familie, wohl...«, meinte Antony.

    »Allen gut«, sagte Chris und zog die Brauen zusammen. »Allen, die ihr kennt, jedenfalls.«

    »Ist jemand krank?«, fragte Jenny sofort.

    »Nein. Nicht direkt. Das heißt - ich erzähle es euch lieber.« Chris sah von einem zum anderen. »Was habt ihr euch gedacht, als ihr erfahren habt, dass ich komme?«

    »Ich dachte - wir beide dachten, dass du einen Klienten hast, für den du mich interessieren willst«, gab Antony zurück. »Ist das nicht der Fall?«

    »Es ist ein bisschen kompliziert.«

    »Versuch’s mal«, lud ihn Antony ein.

    »Na ja - habe ich euch schon mal gesagt, dass Emma Anstey meine Tante ist?«

    »Nein«, sagte Antony vage, aber Jenny wiederholte: »Emma Anstey!« mit erstaunter Stimme.

    »Die diese schlechten Krimis schreibt.«

    »Ach, die! Ich würde eigentlich nicht sagen schlecht«, sagte Antony nachdenklich. »Merkwürdig, vielleicht.«

    »Mir gefallen sie«, erklärte Jenny.

    »Ich habe noch keinen gelesen.« Chris wirkte ungeduldig, aber dann zuckte er zusammen und sah Antony argwöhnisch an. »Du meinst doch nicht - verrückt?«

    »Natürlich nicht.« Nun zog Antony die Brauen zusammen. »Wieso die Frage?«

    »Ich habe heute früh einen Brief von ihr bekommen.« Er machte eine Pause und nahm zum ersten Mal einen großen Schluck aus seinem Glas. »Er hat mich ziemlich erschreckt - ihr werdet gleich sehen. Sie schrieb, dass sie sich umbringen wolle.«

    Einen Augenblick lang schien, was er gesagt hatte, für Jenny keinen Sinn zu ergeben. Als sie begriff, sagte sie empört: »Nimmst du das nicht sehr ruhig auf?« Antony sagte gar nichts, hatte aber den Kopf gehoben.

    In der Pause danach schien Conway sein Gewissen zu erforschen.

    »Ich glaube nicht«, sagte er schließlich. »Ich bin sofort nach Burton Cecil gefahren, wo sie wohnt. Das ist etwa dreißig Meilen von Arkenshaw entfernt.« Er verstummte und sah die beiden hilflos an.

    »Und?«, sagte Antony.

    »Sie wirkte genau wie immer«, sagte Chris. Gegen die Logik klang das beleidigt.

    »Aber was hat sie gesagt?«

    »Du glaubst doch nicht, dass ich den Brief erwähnt habe?« Seine Stimme hob sich bei der Frage, und er griff wieder nach seinem Glas. »Sie war völlig unbekümmert und fing eben mit Kapitel Neun an. Sie freute sich natürlich über meinen Besuch, aber was verschaffte ihr die Ehre?«

    »Du musst doch etwas gesagt haben«, wandte Jenny ein.

    »Wie konnte ich das dann noch? Na ja, ich meine, wie denn? Ich sage euch, sie war genauso wie immer.«

    »Und was hast du dann gemacht?«

    »Ich bin zu Hugh gegangen - zu meinem Vetter Hugh. Er ist in Burton Cecil stationiert und gewöhnlich ein sehr zuverlässiger Mensch. Heute Vormittag war er aber nicht sehr hilfreich, muss ich sagen. Er meinte, ich müsste mich irren, bis ich ihm den Brief zeigte.«

    »Können wir ihn sehen?«, fragte Antony.

    »Ich habe ihn bei Hugh gelassen. Ich kann euch aber sagen, was in ihm stand, ziemlich genau sogar.« Er stand auf und trat ans Fenster. »Hoffentlich betrachtest du die Angelegenheit vernünftig. Der Tod ist etwas Natürliches, und wenn ich bedenke, wie leicht es ist...« Er verstummte und sagte dann in ganz anderem Ton: »Ich hab’ sie gern, wisst ihr.«

    »Ja, ich verstehe«, sagte Antony. »Wenn du sicher bist, dass sie es ernstgemeint hat - warum?«

    »Ich verabscheue Skandale zutiefst, und du weißt, wie die Familie darauf reagieren würde.« Auch dieses Zitat betrachtete Conway mit großem Missvergnügen. »Und ob!«, sagte er nachdrücklich. »Sie spricht aber nicht davon, um was für einen Skandal es sich handelt.« Er drehte sich um und sah die beiden düster an.

    »Glaubst du, dass es so etwas wie ein Scherz sein könnte?«

    »Nein, wirklich nicht, Jenny, Emma ist kein Teenager. Sie ist meine Tante.«

    »Tanten können oft jünger sein als ihre Neffen.«

    »Mach keine Witze, sie ist - übrigens weiß ich gar nicht genau, wie alt sie ist. Mindestens sechzig, jedenfalls.«

    »Ich habe auch gar nicht Miss Anstey gemeint«, sagte Jenny begütigend. »Ich meinte eine andere Person.«

    »Es war ihre Schreibmaschine, das heißt, ich bin überzeugt davon. Ganz eindeutig ihr Briefpapier und ihre Unterschrift«, sagte Chris in düsterem Triumph.

    »Eine Seite aus einem ihrer Bücher«, sagte Jenny plötzlich, aber auch das kam nicht gut an.

    »Sie schreibt ihre Manuskripte nicht auf Leinenpapier mit Briefkopf. Oder unterschreibt sie. Außerdem hätte sie den alten Bates dann nicht erwähnt.«

    »Wer ist...?«

    »Mein Seniorpartner.«

    »Davon hast du uns nichts erzählt«, meinte Jenny, aber Antony sagte gleichzeitig: »Was hat sie über ihn gesagt?«

    »Ich hielt es für das Beste, dich von meiner Absicht, mit allem Schluss zu machen, zu unterrichten«, zitierte Conway weiter, »und zweifellos wirst du bei erster Gelegenheit Mr. Bates informieren, der, wie du weißt, mein Testamentsvollstrecker ist...«

    »Du meine Güte!« Jenny war entsetzt.

    »Hugh gefiel das auch nicht.«

    »Er - du hast gesagt, dass er in Burton Cecil stationiert ist. Heißt das, dass er bei Miss Anstey wohnt?«

    »Nein. Er wohnt im Ort, aber sein Häuschen ist ungefähr eine Meile von Farthing Lee entfernt.«

    »Du musst etwas unternehmen, Chris.«

    »Freut mich, dass du das auch findest.« Er kehrte zum Sofa zurück. »Ich brauche deine Hilfe, Jenny.«

    Antony hing seinen eigenen Gedanken nach.

    »Was für eine Ausrede hast du bei deinem Besuch eigentlich gebraucht?«

    »Ich glaube, das habe ich sogar ganz geschickt gemacht.« Er leerte sein Glas, Antony stand stumm auf, füllte es und stellte es ihm wieder hin. »Mit Emma kann etwas nicht stimmen. Du hast selbst gesagt, dass ich es nicht einfach auf sich beruhen lassen kann, Jenny. Sie hat den Brief geschrieben, es sich dann anders überlegt, ihn vielleicht sogar vergessen... ich weiß nicht. Aber wer garantiert, dass sie nicht wieder umschwenkt?«

    »Könnte sein, dass sie das tut«, sagte Jenny. »Hugh muss doch gesagt haben, wie sie in letzter Zeit war.«

    »Ganz normal, und ziemlich aufgeregt wegen ihres neuen Buchs.«

    »Nicht krank?«

    »Dann hätte sie doch davon gesprochen, statt von einem unsinnigen Skandal.«

    »Kann Hugh nicht...?«

    »Er kann nicht aus- und einlaufen, wenn du das meinst. Er würde sie nur nervös machen. Aber wenn sie Gesellschaft hätte...«

    »Chris!«

    »Tja, ich gebe zu, ich habe an dich gedacht, Jenny.« Er sah zu Antony auf, der vor dem Kamin stand.

    »Du hast vorhin angedeutet, du hättest ihr gesagt...«

    »Irgendetwas musste ich sagen. Wenn du Jenny hinfahren lässt und sie bereit wäre...«

    »Chris, das ist schlimm.« Es war unverkennbar, dass sie wirklich betroffen war, und Conway wandte sich ihr schnell zu.

    »Emma muss sich sehr allein, sehr verzweifelt fühlen, wenn sie an Selbstmord auch nur denkt.«

    »Ich kann sie nicht bespitzeln«, sagte sie unglücklich.

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