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Kalis Todestempel
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eBook143 Seiten1 Stunde

Kalis Todestempel

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Über dieses E-Book

Bollywood-Action in London!

Die sechzehnjährige Kate wird von Alpträumen gequält. Sie muss nach London reisen, um das düstere Geheimnis ihrer Kindheit zu lüften. Als sie von bedrohlichen Finsterlingen gejagt wird, greift der junge Inder Ram ein und hilft ihr. Kate muss ihr Leben riskieren, um endlich die Wahrheit über ihre Herkunft zu erfahren ...

Rasante Abenteuer-Story (nicht nur) für Bollywood-Fans.

Eine frühere Version dieses Romans erschien unter dem Titel "Gefangen im Tempel der Kali"

Weitere Bücher von Cassandra Young:

  • Tokyo Speed
  • Kalis Todestempel
SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum20. Juli 2018
ISBN9783743817821
Kalis Todestempel

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    Buchvorschau

    Kalis Todestempel - Cassandra Young

    Kapitel 1: Düstere Träume

    Kate Daniels schaute über die Schulter nach hinten. Sie wurde verfolgt, das spürte sie ganz genau, aber ihre Widersacher waren clever und blieben stets in Deckung. Kate brach der Schweiß aus, und sie beschleunigte ihre Schritte.

    Am Anfang war sie ganz locker durch die Gassen geschlendert, voll easy, wie auf einer Shopping-Tour. Allerdings musste man schon ziemlich einen an der Klatsche haben, um in solch einer Gegend auf Schnäppchenjagd zu gehen, denn zu holen gab es hier rein gar nichts.

    Die Ladentüren waren zugenagelt oder sogar zugemauert, es musste später Abend sein oder sogar schon Nacht, denn es war sehr dunkel zwischen den eng stehenden Häusern, und von den Straßenlaternen funktionierte höchstens jede Dritte, die Übrigen waren zerschlagen.

    Graffiti-Freaks hatten überall an den Mauern ihre Schmierereien hinterlassen, und es war absolut einsam ― in den finsteren Gassen, durch die sich Kate bewegte, befand sich keine Menschenseele außer Kate selbst.

    Und ihren Verfolgern …

    Das Mädchen ging immer schneller, rannte beinahe. Wie war sie nur in diese trostlose, schaurige Gegend geraten? Was hatte sie in diesem gruseligen Labyrinth aus dunklen Gassen zu suchen?

    Die Furcht hielt Kate fest in ihren Klauen.

    Noch hatte sie die Gestalten, die hinter ihr her waren, gar nicht zu Gesicht bekommen, aber sie fühlte instinktiv, dass sie nichts Gutes von ihnen erwarten konnte. Wer sich versteckte, der hatte auch etwas zu verbergen.

    Im nächsten Moment kam Kate ein entsetzlicher Gedanke. Ein Gedanke, der so krass war, dass er sie beinahe umhaute.

    Waren die Verfolger noch durchtriebener, als das Mädchen bisher angenommen hatte? Wollten sie Kate gar nicht jagen, sondern in eine bestimmte Richtung treiben?

    Kate konnte nicht mehr klar denken. Sie bog um eine Ecke – und befand sich plötzlich in einer feuchten und modrigen Sackgasse. Wenige Meter vor ihr verschloss eine Mauer aus feuchten braunen Backsteinen den Weg!

    Kate wollte zurücklaufen, wirbelte herum und …

    Sie standen direkt vor ihr. Finstere Männer, ganz in Schwarz gekleidet. Auf den Köpfen trugen sie Turbane, sie hatten schulterlanges rabenschwarzes Haar und lange Bärte, und ihre Gesichter waren sehr dunkel.

    Doch das war es nicht, was Kate erschreckte. Was sie so entsetzte, war der Hass in ihren dunklen Augen.

    Kate wollte zurückweichen, doch es war zu spät.

    Der Vordere der Männer griff nach ihr, packte sie, schüttelte sie – und rief ihren Namen …

    »Kate! Aufwachen, Darling!«

    Das Mädchen rang nach Luft. Nur ganz allmählich fand Kate in die Wirklichkeit zurück.

    Sie lag in ihrem Bett, den kalten Angstschweiß auf der Stirn. Ihre Mutter, Margret Daniels, saß auf der Bettkante und strich fürsorglich über die linke Wange ihrer Tochter.

    Peter Daniels, ihr Dad, stand in der offenen Zimmertür. Er trug einen Bademantel über seinem Schlafanzug und machte ein besorgtes Gesicht.

    Offenbar hatte Kate ihre Eltern aus dem Schlaf gerissen, denn auch ihre Mom war nur mit einem Nachthemd bekleidet.

    Kate schaute auf ihren Radiowecker. Die digitalen Leuchtziffern zeigten 03.11 Uhr morgens. Der Mond stand hoch am Nachthimmel, wie sie mit einem Blick zum Fenster erkennen konnte.

    »Ach, Mist! Hab ich euch wieder geweckt?«, jammerte Kate. Es war ihr mega-peinlich, dauernd wegen dieser Träume die Nachtruhe ihrer Eltern zu stören. Im Schlaf schrie Kate dann nämlich immer wie von Sinnen. Mom und Dad hatten das zwar nie derart krass ausgedrückt, aber so stellte es sich das Mädchen vor.

    Mindestens einmal pro Woche wurde Kate von diesen Albträumen gequält.

    »Danke, dass du mich wachgerüttelt hast«, sagte sie zu ihrer Mutter und umarmte sie. »Gerade noch rechtzeitig, als diese dunklen Typen in der Gasse nach mir greifen wollten.«

    »Ich gebe dir jetzt erst einmal Baldrian, damit du wieder einschlafen kannst«, verkündete Margret Daniels.

    Kate verzog das Gesicht. Sie wollte das pflanzliche Beruhigungsmittel nicht nehmen, aber sie wollte auch nicht rumzicken. Außerdem war die Vorstellung, bis zum Frühstück wach zu liegen, auch nicht gerade prickelnd.

    Noch schlimmer fand sie allerdings den Gedanken, sie könnte nach dem Einschlafen noch einmal diesen Albtraum durchleben …

    Mom verabreichte Kate einen Löffel Baldriansirup. Es schmeckte ungefähr so lecker wie ein faules Ei mit Brennnesselsalat, aber das Mädchen würgte es tapfer herunter. Sie würde sogar jeden Tag freiwillig Baldrian schlucken, wenn sie dafür nur von diesen Albträumen verschont blieb.

    Doch so einfach war das leider nicht.

    »Du kannst uns jederzeit rufen, wenn du wieder schlecht träumst«, sagte ihr Dad.

    Dann gaben ihre Eltern ihr jeweils einen Kuss auf die Wangen und verschwanden wieder in ihrem eigenen Schlafzimmer.

    Kate duschte sich noch schnell, weil sie völlig verschwitzt war. Danach zog sie ein frisches Nachthemd an, legte sich wieder in ihr Bett und wartete auf den Schlaf.

    Oder fürchtete sie ihn?

    Nachdenklich schaute Kate aus dem Fenster. Der Vollmond hing tief über den Dächern von Derby.

    In dieser kleinen Stadt lebte sie, seit sie denken konnte. Ihre Eltern besaßen eines dieser typisch britischen Reihenhäuser. Derby war eine ruhige Stadt, nach Ansicht von Vicky Sherman »das langweiligste Nest der englischsprachigen Welt«.

    Kate musste grinsen. Der Gedanke an ihre beste Freundin Vicky möbelte sie wieder auf.

    Ob Vicky wohl jemals Albträume hatte? Kates Freundin behauptete, sich an ihre Träume niemals erinnern zu können. Falls das wirklich so war, beneidete Kate sie darum.

    Ihre eigenen Träume waren jedenfalls so krass, dass ihre Nachtruhe dadurch regelmäßig zerbombt wurde. Kate träumte nie etwas Schönes, jedenfalls konnte sie sich morgens an nichts Schönes mehr erinnern. Immer nur diesen ätzenden Mist von Verfolgungen durch dunkle Gassen …

    Und diese Bilder der Nacht waren so wirklichkeitsnah, dass Kate im Schlaf den Mief der Mülltonnen riechen und den kalten Regen in ihrem Gesicht spüren konnte. Und sie hörte die fernen Sirenen von Polizeiautos und das Brausen des Verkehrs einer Stadt, die viel größer war als Derby.

    Ob sie allmählich den Verstand verlor?

    Das konnte sich Kate einfach nicht vorstellen. Ihr Leben verlief doch ganz normal. Sie hatte außer Vicky noch einige andere Freundinnen und gehörte zu den angesagteren Mädchen auf der Winston Churchill Comprehensive School. Jedenfalls wurde sie öfter mal zu Partys eingeladen und ging gelegentlich mit Boys aus. Ansonsten spielte sie im Volleyball-Team ihrer Schule und hatte einmal pro Woche ihre Reitstunde mit Spencer, einem gutmütigen Fuchswallach.

    Nichts Besonderes also, und Kate hielt sich eigentlich für ziemlich durchschnittlich. Und im Grunde war sie mit ihrem Leben zufrieden.

    Wenn da nicht die fiesen Albträume gewesen wären …

    Kate griff nach ihrem MP3-Player. Sie hatte sich »Lonely No More« von Rob Thomas aus dem Internet heruntergeladen, ihr momentanes Lieblingsstück. Sie hörte es als Endlosschleife.

    Und dadurch gelang es ihr schließlich, wieder einzuschlummern. Die Albträume blieben diesmal aus.

    Als ihr Wecker summte, fühlte sich Kate nicht gerade wie die Siegerin der Wahlen zur Miss World. Und so sah sie auch nicht aus, wie ihr ein Blick in den Badezimmerspiegel bewies.

    Nach einer neuerlichen Dusche und verbissenen Stylingversuchen hatte sie sich in einen halbwegs vorzeigbaren Zustand gebracht. Sogar ihre aufkommenden Kopfschmerzen hatten sich wieder verzogen.

    Kate zog ihre Schuluniform an und ging hinunter in die Küche.

    Mom stellte soeben den Tee auf den Küchentisch. Auch Dad war noch da. Wie auf Kommando drehten beide Eltern die Köpfe und schauten zur Tür, als Kate den Raum betrat.

    »Guten Morgen«, sagte das Mädchen mit einer Lockerheit, die

    sie nicht mal sich selbst vorspielen konnte. »Tut mir leid wegen heute Nacht, ich wollte echt nicht …«

    »Kate«, begann ihr Dad, »deine Mutter und ich machen uns große Sorgen um dich.«

    Sie schluckte. Wenn ihr Vater einen Satz mit »deine Mutter und ich« begann, dann wurde es meist unangenehm. Nein, nicht meist. Immer.

    »Hey, vielleicht bin ich von einem bösen Geist besessen«, rief Kate.

    Ihr Versuch, die Albträume mit einem Joke abzutun, ging gründlich daneben. Ihre Mutter schüttelte nur traurig den Kopf. Die Sache war nicht witzig, das wusste Kate selbst am Besten.

    »Wir bekommen jetzt seit Monaten mit, wie dich diese Albträume quälen«, sagte sie und legte ihren Arm um Kates Schultern. »Das ist nicht gut.«

    Kate wusste, dass sie in so einer Situation nicht den Clown spielen durfte.

    »Nein, das ist es nicht«, erwiderte sie und senkte den Blick.

    Ihr Vater ergriff wieder das Wort. »Wir finden, dass du Hilfe brauchst. Hilfe von einem Profi. Es gibt doch an eurer Schule eine Psychologin …«

    »Ich bin doch nicht durchgeknallt, nur weil ich mal schlecht träume!«, rief Kate empört.

    Dad lächelte verständnisvoll. »Davon ist auch keine Rede. Außerdem ist eine Psychologin keine Nervenärztin, nebenbei gesagt. Denk doch mal in Ruhe über unseren Vorschlag nach. Wir haben diese Miss Parker einmal bei einem Elternsprechtag kennengelernt. Sie macht einen sehr netten Eindruck.«

    »Ich überleg es mir«, murmelte Kate. Momentan fiel ihr nichts Besseres ein, als auf Zeit zu spielen. Glaubten ihre Eltern echt, dass sie plemplem war?

    Zum Glück musste ihr Dad gleich zur Arbeit fahren, daher war die Diskussion erst einmal vertagt. Kate schaffte es immerhin, eine Scheibe Toast mit Marmelade und eine Tasse Tee herunterzuwürgen. Dabei war ihr der Appetit gründlich verdorben worden, wie sie fand.

    Da klingelte es auch schon an der Tür. Ihre Freundin kam, um sie abzuholen. So wie an jedem Schultag. Vickys Familie wohnte nur wenige Häuser weiter in derselben Straße.

    »Ich muss los, Mom!« Kate gab ihrer Mutter einen flüchtigen Kuss auf die Wange.

    »Wir reden heute Abend weiter«, sagte Mom. Kate fand, dass es wie eine Drohung klang.

    »Hallo, Grottenolm«, begrüßte Vicky sie. »Willst du zum Casting

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