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The Lord of Fashion: § Eine Liebe gegen alle Gesetze §
The Lord of Fashion: § Eine Liebe gegen alle Gesetze §
The Lord of Fashion: § Eine Liebe gegen alle Gesetze §
eBook359 Seiten4 Stunden

The Lord of Fashion: § Eine Liebe gegen alle Gesetze §

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Über dieses E-Book

The Lord of Fashion

 § Eine Liebe gegen alle Gesetze §

 

Bonny Sue arbeitet in Berlin als Verkäuferin bei Deutschlands bekanntester Modekette „LORD FASHION“, wo sie sich auch als Betriebsrätin um die Probleme ihrer Kollegen und Kolleginnen kümmert und die Unstimmigkeiten und Missstände im Unternehmen anprangert. Deshalb ist sie der Geschäftsleitung schon seit Langem ein Dorn im Auge.

Torben Danzas übernimmt als neuer Deutschlandchef das Zepter bei „LORD FASHION“. Bonny Sue kennt ihn noch aus der Zeit, als er Bezirksleiter war. Ein hässlicher Vogel mit Pickeln und Brille - damals. Doch als sich Torben jetzt dem Gesamtbetriebsrat vorstellt, steht ein absoluter Traummann vor ihr. Aber schon bei ihrem ersten Aufeinandertreffen greift Bonny Sue ihn vor allen Mitarbeitern gnadenlos an.

Und so geht es auch weiter: Die beiden geraten ständig aneinander und liefern sich große Wortgefechte. Torben kann einfach nicht glauben, mit welcher Dreistigkeit und Frechheit Bonny Sue ihre Meinung als Betriebsrätin durchsetzen will. Er setzt alles daran sie schnellstmöglich aus dem Unternehmen entfernen zu lassen.

Zwischen all den Streitereien, Gesetzen und Paragraphen passiert jedoch auf einmal das Unmögliche: Torben und Bonny Sue entwickeln Gefühle füreinander.

 

Sie, die engagierte und taffe Betriebsrätin, die sich mit Leib und Seele für ihre Kollegen einsetzt.

Er, der harte, kontrollierte Geschäftsmann, der ein millionenschweres Modeimperium führen muss.

Hat die Liebe zwischen dem ungleichen Paar eine Zukunft bei „LORD FASHION“?

Ist sie stärker als alle Paragraphen und Gesetze?

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum14. Nov. 2017
ISBN9783739634135
The Lord of Fashion: § Eine Liebe gegen alle Gesetze §

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    Buchvorschau

    The Lord of Fashion - Sandra Eckervogt

    The Lord of Fashion

    § Eine Liebe gegen alle Gesetze §

    Von

    Sandra Eckervogt

    Das Werk ist einschließlich aller seiner Teile geschützt. Jede Verwertung und Vervielfältigung des Werkes ist ohne Zustimmung des Autors unzulässig und strafbar. Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks und der Übersetzung, sind vorbehalten! Ohne ausdrückliche schriftliche Erlaubnis des Autors/Verlages darf das Werk, auch nicht Teile daraus, weder reproduziert, übertragen noch kopiert werden, wie zum Beispiel manuell oder mithilfe elektronischer und mechanischer Systeme inklusive Fotokopien, Bandaufzeichnungen und Datenspeicherung. Zuwiderhandlung verpflichtet zu Schadenersatz.

    Alle Namen, Orte und Geschehnisse, sind vom Autor frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeiten sind rein zufällig!

    Vorwort

    Liebe Leser und Leserinnen!

    Diese Liebesgeschichte habe ich in einem sogenannten

    „Soap-Stil" geschrieben. Das wiederum bedeutet:

    Dialoge und Situationen können euch vielleicht etwas zu „kitschig und „übertrieben vorkommen.

    Einige meiner Kollegen/Kolleginnen, die das Buch bereits lesen durften, finden: genauso muss es sein und sind hellauf begeistert! Es ist eine gesunde Mischung aus Betriebsratsarbeit und Liebe.

    Vielen Dank für euer ehrliches Feedback.

    Also legt bitte nicht jedes Wort auf die Goldwaage.

    Immerhin handelt es sich hier um eine fiktive Geschichte.

    Die Gedanken sind frei und Geschmäcker verschieden.

    Doch wer weiß? Vielleicht hat sich manches wirklich so zugetragen?

    Ich wünsche allen Betriebsräten, weiblich oder männlich, alles Gute, viel Kraft, ein dickes Fell und nie die Hoffnung verlieren!

    Und ich grüße all meine Kollegen und Kolleginnen auf der ganzen Welt!

    Und natürlich die Geschäftsleitung!

    Eure Sandra

    Information:

    BR= Betriebsrat

    Ein Betriebsrat ist eine institutionalisierte Arbeitnehmervertretung in Betrieben, Unternehmen und Konzernen. Das Wort bezeichnet fachsprachlich das betriebsverfassungsrechtliche Mitbestimmungsorgan, umgangssprachlich wird darüber hinaus oft auch ein einzelnes Mitglied des Organs als Betriebsrat oder Betriebsrätin bezeichnet.

    In Deutschland und Österreich ist der Betriebsrat ein Organ zur Mitbestimmung und Vertretung der Arbeitnehmerinteressen der auch an betrieblichen Entscheidungen mitwirkt. Rechtliche Grundlage in Deutschland ist das Betriebsverfassungsgesetzt nach welchem Arbeitnehmer eines Unternehmens mit mindestens fünf ständigen und wahlberechtigten Arbeitnehmern berechtigt sind, einen Betriebsrat zu wählen.

    GBR= Gesamtbetriebsrat

    Bestehen in einem Unternehmen mehrere Betriebsräte, so ist ein Gesamtbetriebsrat zu errichten.

    Die gesetzliche Grundlage ergibt sich hierfür in Deutschland aus den §§ 47 - 53 Betriebsverfassungsgesetzt (BetrVG).

    Der Gesamtbetriebsrat ist originär zuständig, wenn eine Angelegenheit das gesamte Unternehmen oder wenigstens mehrere Betriebe betrifft und nicht durch die einzelnen Betriebsräte innerhalb ihrer Betriebe geregelt werden kann, also eine unternehmenseinheitliche oder betriebsübergreifende Regelung objektiv zwingend erforderlich ist. (vgl. § 50 Absatz 1 BetrVG). Dieses kann sich aus technischen oder rechtlichen Gründen ergeben. [1] Eine Zuständigkeit des Gesamtbetriebsrats besteht auch, wenn ein Betriebsrat eine in seinen Zuständigkeitsbereich fallende Angelegenheit an den Gesamtbetriebsrat nach § 50 Absatz 2 BetrVG delegiert hat.

    GBA= Gesamtbetriebsrats-Ausschuss: ist „sozusagen" das Gremium des GBR.

    Quelle: wikipedia

    Prolog

    § New York §

    Torben Danzas stand im zwanzigsten Stockwerk am Fenster und blickte auf die vollen Straßen von New York hinunter. Hupende Yellow Cab Taxis, bunt leuchtende Reklametafeln an den gegenüberliegenden Gebäuden, Hunderte von Menschen, die von der Arbeit kamen oder auf dem Weg dorthin waren. Hinzu kamen Tausende von Touristen, die New York zu jeder Jahreszeit besuchten. Wie fleißige Ameisen flitzten die Menschen über die Gehwege der Millionenmetropole.

    Ab morgen würde er nicht mehr hier sein. Sein Flug ging um zehn Uhr und brachte ihn zurück nach Berlin, seine Heimat. Einerseits war er froh darüber, denn die letzten Monate in Amerika waren nicht einfach gewesen: die Neueröffnungen der großen Filialen von LORD FASHION in Las Vegas, San Francisco und hier in New York, die Probleme mit der hiesigen Gewerkschaft, die sehr viel Wind in der Presse verbreitet hatte. Zu seinem persönlichen „Glück", hatte vor drei Monaten seine amerikanische Freundin Schluss gemacht, da sie eine neue Stelle in San Francisco bekommen hatte. Wenn er jetzt zurückblickte, wurde ihm klar, dass es gar keine richtige Liebe gewesen war. Was hielt ihn hier noch? Da kam der Anruf vor zwei Wochen sehr gelegen. Ludwig Karl Wichmann, der Besitzer und Gründer von LORD FASHION, bot ihm einen Posten an, der nicht hätte besser sein können. Torben sollte der neue Firmenchef von Deutschland werden und die Verantwortung über hundert Filialen übernehmen.

    Dieses Angebot hatte er wirklich nicht ablehnen können und willigte, ohne groß zu überlegen, ein.

    Seine Koffer waren gepackt und nun freute er sich auf seine neue Herausforderung in Deutschland, dem größten Markt von LORD FASHION.

    Der Hauptsitz war in Berlin und zu seinem Glück hatte er mit Hilfe seines älteren Bruders Jens, der dort als Arzt eine eigene Praxis besaß, schnell die passende Wohnung gefunden.

    Torben trat zu seinem Schreibtisch, auf dem lediglich noch eine Lampe stand, löschte das Licht und schloss langsam die Tür hinter sich.

    Goodbye, New York.

    1. Kapitel

    § Berlin §

    „Ich habe dich schon zweimal aufgefordert, meine Filiale zu verlassen!", keifte die Filialleiterin, und stemmte ihre Hände in die Hüften.

    Bonny Sue blieb gelassen. „Ich habe das Recht hier zu sein."

    „Ich will niemanden vom Gesamtbetriebsrat hier sehen, das habe ich auch schon mehr als zweimal erwähnt!", zickte sie weiter.

    „Ach? Das sehen deine Kollegen aber ganz anders", grinste Bonny Sue gekünstelt.

    „Probleme gibt es überall, das heißt aber noch lange nicht, dass wir einen sinnlosen Betriebsrat im Haus brauchen!"

    „Das sehen die Mitarbeiter ebenfalls ganz anders, Patrizia."

    Ihre Augen wurden schmal und nun verschränkte sie die Arme vor ihrer Brust. „Na, dann gib mir doch bitte die Namen, dieser besagten Mitarbeiter."

    „Klar, ich hau die Personen sicherlich nicht in die Pfanne!"

    „Dann lügst du! Ich komme hier mit allen blendend aus, wenn hier irgendjemand Probleme hat, gehört er nicht zu LORD FASHION, so einfach ist das!"

    „Der Wahlvorstand ist schon bestellt und in vier Wochen ist die Wahl. Dann wollen wir mal sehen, wer nicht zu LORD FASHION gehört. Ich wünsche dir noch einen schönen Tag, Patrizia." Mit diesen Worten ließ sie die Filialleiterin stehen und ging.

    Sie war gerade in ihrer eigenen Filiale eingetroffen, als sie ans Telefon gerufen wurde. „Bonny? Telefon für dich!"

    Sie legte ihre Tasche im Büro ab und nahm den Hörer.

    „Ja, Bonny hier!"

    „Oh gut, dass ich dich erreiche, Bonny. Patrizia macht Ärger", erklang die aufgeregte Stimme von Tina.

    „Ich bin ja auch gerade weg, seufzte sie. „Wieso, was ist denn?

    „Sie hat Lars angerufen und ein Heidentheater gemacht, dass du ihre Leute zum Boykott anstiftest und ohne ihr Wissen ein Wahlvorstand einberufen wurde. Sie holt sich gerade jeden Mitarbeiter einzeln ins Büro und setzt ihn unter Druck!", berichtete sie.

    Bonny zog eine Grimasse und fasste sich an die Stirn. „Na super! Ich werde sofort mit Lars telefonieren und du beruhigst die Leute. Sie sollen auf keinen Fall irgendetwas unterschreiben oder sich einschüchtern lassen. Die blufft nur. Ich werde dann gleich wieder zu euch kommen, okay? Schaffst du das, Tina?"

    „Hoffe ich doch! Es sind schon zwei heulend aus dem Folterzimmer rausgekommen", sagte sie mit belegter Stimme.

    „Wer denn?", wollte Bonny wissen.

    „Sabine und Tilly."

    „Da hat sie sich die Schwächsten als Erstes reingeholt. Also, Tina, ich rufe jetzt Lars an und komme, so schnell es geht, zu euch rüber, okay?", versuchte sie ihre Kollegin in der anderen Filiale zu beruhigen.

    „Ich danke dir, Bonny, und bring bitte Taschentücher mit, hier werden wohl noch mehr Tränen fließen."

    „Hey, Lars, Bonny hier. Wie ich gehört habe, bist du auf dem Weg zu Patrizia?"

    „Das hat sich aber schnell herumgesprochen", lachte er sanft. Lars war Bezirksleiter. Er betreute alle Berliner Filialen von LORD FASHION.

    „Lars, ehrlich, so geht das nicht! Mich hat gerade eine Kollegin angerufen und erzählt, dass Patrizia alle zu sich ins Büro holt und denen die Hölle heiß macht, nur weil der Wahlvorstand einberufen wurde." Bonny konnte sich nur schwer beherrschen.

    „Sie hat mir erzählt, dass du sie provoziert hast und alle Kolleginnen gegen sie aufhetzt, das geht ebenfalls nicht."

    „Was hat sie? Dass ich nicht lache! Also ehrlich, Lars, wie du weißt, habe ich vom GBR die Befugnis, in alle Filialen zu gehen und bei den Wahlvorbereitungen meine Unterstützung zu geben!"

    „Das weiß ich, aber vielleicht solltest du einen anderen Ton anschlagen. Vielleicht fühlen sich die Leute durch deine Art provoziert?", nahm er die Filialleiterin in Schutz.

    „Wie bitte? Wenn sich jemand im Ton vergriffen hat, dann ja wohl sie! Lars, sie setzt die Mädchen so unter Druck, dass sie weinend aus dem Büro rennen! Jetzt wurde sie sauer. „Das kann es doch wohl nicht sein!

    „Na, jetzt übertreib nicht. Ich bin ja auf dem Weg und schaue mir die Sache aus der Nähe an."

    „Ja und ich komme auch und zeige dir mal, was wirkliche Nähe ist. Bis gleich! Ehe er etwas erwidern konnte, hatte sie den Hörer hingeknallt. „Ich glaub ich spinne!, fluchte sie laut vor sich hin und schnappte sich ihre Tasche.

    „Musst du schon wieder weg?", fragte Conny überrascht. Conny war ihre Filialleiterin und zum Glück war sie auf Bonnys Seite.

    „Ja, es gibt in der Filiale Ärger und Lars kommt gleich." Mehr sagte sie nicht und verschwand.

    Bonny stürmte die Treppen zum Büro hoch und hörte Patrizia schon von Weitem laut toben. Sie klopfte an und trat ins Zimmer.

    „Was will die denn hier?", rief Patrizia wütend.

    Die will dich mal von deinem Trip runterholen!", konterte Bonny.

    Lars hob beschwichtigend die Hände. „Langsam, langsam, mit diesen Freundlichkeiten werden wir gar nichts erreichen. Also, Mädels, reißt euch zusammen!", ermahnte er sie höflich.

    Patrizia schmollte kurz. „Was gibt ihr das Recht, hier einfach meine Mitarbeiter zu bequatschen, damit ein Betriebsrat entsteht?"

    „Das Gesetz, Patrizia, das liebe Gesetz!"

    „Wer ist denn im Wahlvorstand, Bonny?", wollte Lars wissen und holte sich Stift und Papier.

    „Tina, Mareike und Billy."

    „Okay. Er notierte sich die Namen und blickte zu Bonny hoch. „Und wann finden die Wahlen statt?

    „In vier Wochen und sie werden stattfinden!", betonte Bonny extra und warf Patrizia einen bösen Blick zu, die diesen ebenso erwiderte.

    „Patrizia, warum bist du der Meinung, das Bonny deine Kollegen aufhetzt?", fragte er sie direkt.

    „Sie spaziert andauernd durch meine Filiale, hält meine Mitarbeiter von der Arbeit ab und setzt ihnen Flöhe ins Ohr, dass das Arbeiten mit einem Betriebsrat wesentlich besser sei als jetzt", zählte sie die Schandtaten von Bonny auf, die daraufhin ihre Augen verdrehte.

    Lars wandte sich Bonny zu. „Stimmt das?"

    „Was? Das mit den Flöhen?", scherzte sie trocken.

    „Bitte, Bonny, das ist eine ernste Sache", ermahnte er sie.

    „Ach, auf einmal ist es eine ernste Sache? Ja, ich bin des Öfteren in dieser Filiale gewesen, und ja, ich habe jedes Mal mit unseren Mitarbeitern gesprochen. Und da wir ein sauberes Unternehmen sind, habe ich ihnen keine Flöhe ins Ohr gesetzt, sondern lediglich Aufklärungsarbeit geleistet", stellte sie ihren Standpunkt klar.

    „Pfff…seitdem sie hier gewesen ist, spielen meine Mitarbeiter verrückt!", argumentierte Patrizia dagegen.

    „Deine Mitarbeiter, wie du sie immer so schön nennst, können dich nicht ausstehen. Das ist das Problem und deswegen wehren sie sich!", warf Bonny ihr vor. Sie hatte das Gefühl, dass Patrizia gleich explodieren würde.

    „Wie bitte? Meine Mitarbeiter können mich nicht ausstehen? Jetzt gehst du eindeutig zu weit!"

    „Das möchte ich auch gerne wissen. Wie kommst du darauf, Bonny? Das ist eine harte Unterstellung."

    Bonny grinste sie triumphierend an. „Na, weil sie es mir erzählt haben. Sie ruft bei den Kranken an und fragt nach, ob sie nicht schon eher wieder arbeiten können, denn eine Grippe ist doch nichts. Oder sie scheißt die Abteilungsleiter zusammen, weil sie die Werbung nicht richtig aufgebaut haben, und droht mit Gehaltskürzung! Die Urlaubspläne werden einfach umgeschmissen, … der jeweilige Mitarbeiter hat aber bereits gebucht!"

    „Das ist ja wohl die Höhe! Was fällt dir ein, so was zu behaupten? Verlass sofort meine Filiale!", schrie Patrizia, außer sich vor Wut.

    Bonny blieb ganz gelassen und lächelte Lars breit an. „Mit ihr kann man nicht vernünftig reden. Und so cholerisch reagiert sie immer und bei jedem", versicherte sie ihm.

    Lars seufzte. „So kommen wir nicht weiter. Also, … laut Gesetz darf jeder einen Betriebsrat gründen und das ist nun mal in dieser Filiale der Fall. Es ist auch erlaubt, dass Bonny diese Wahl begleiten und unterstützen darf. Ich schlage vor, dass du, Bonny, deine Arbeit weitermachst, dich aber mehr im Hintergrund hältst."

    „Was? Du unterstützt sie noch!", rief Patrizia entsetzt und Bonny hätte ihr am liebsten die Zunge rausgestreckt, konnte sich aber gerade noch beherrschen.

    „Bitte, Patrizia und wir unterhalten uns noch einmal in aller Ruhe darüber, okay?", versuchte Lars die Situation in den Griff zu bekommen.

    Patrizia wollte protestieren, hielt aber dann doch lieber den Mund und brummte nur.

    „Sie soll bitte mit dem Terror und den Einzelgesprächen aufhören. Mehr verlange ich nicht", sagte Bonny.

    „Terror? Wer macht denn hier Terror? Du spielst dich hier auf, wie Robin Hood!", brüllte Patrizia.

    „Und Verräter wurden damals gehängt!", schnarrte sie spöttisch.

    „Bonny! Es reicht, geh jetzt! Ich kümmere mich um den Rest und melde mich bei dir", sagte er mit fester Stimme.

    Bonny grinste und verließ das Büro.

    Sie stellte ihre Tasche ab und kickte ihre Schuhe in die Ecke. Als sie gerade in der Küche war, klingelte ihr Handy. „Hat man denn nie Feierabend? Sie kramte es aus ihrer Tasche. „Hey, Sabrina! Was gibt es denn?

    Sabrina war die erste Vorsitzende vom Gesamtbetriebsrat und arbeitete in einer großen Hamburger Filiale. „Störe ich?"

    „Aber nein, was kann ich für dich tun?"

    „Ich wollte dir nur sagen, dass wir morgen um elf eine Telefonkonferenz haben."

    „Ach und warum?" Sie holte sich eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank.

    „Halt dich fest, ich habe heute erfahren, dass wir ab morgen einen neuen Deutschlandchef haben!", berichtete sie aufgeregt.

    „Was! Und Michael?", fragte Bonny überrascht.

    „Der hat seinen Rücktritt bekanntgegeben, da er nach Frankreich geht. Er wechselt zu einer anderen Firma."

    „Wenn er schlau ist. Und wer ist der Neue?"

    „Torben Danzas."

    „Nein? Doch nicht der Torben Danzas, der als Tellerwäscher bei LORD FASHION angefangen hat?"

    „Doch, genau dieser Tellerwäscher ist unser neuer Boss", bestätigte Sabrina.

    „Oh Mann, ich weiß noch, als ich ihn vor fünf Jahren kennengelernt habe, da war er Bezirksleiter." Sie sah ihn direkt vor sich. Ein junger Schnösel mit Pickeln, hässlicher Frisur und Brille.

    „Du weißt ja, wie schnell man in unserem Unternehmen aufsteigen kann", lachte sie.

    „Nur Betriebsräte nicht", seufzte Bonny und erzählte Sabrina von ihrem heutigen Tag.

    „Na, da bin ich aber gespannt. Du bekommst dieser Tage auch die Einladung zur GBR -Versammlung."

    „Oh ja, schön. Du, Sabrina? Kannst du mir einen Gefallen tun und noch mal mit Lars sprechen?"

    „Klar, mache ich. Dann wünsche ich dir einen schönen Abend, wir hören uns morgen auf der TK und sehen uns in drei Wochen in Berlin."

    2. Kapitel

    Torben lächelte freundlich in die Kamera und gab an diesem Tag zig Leuten die Hand und Interviews. In keinem anderen Land war es so eine Sensation wie in Deutschland, der neue Chef von LORD FASHION zu sein.

    Nach der ganzen Öffentlichkeitsarbeit zog er sich mit seinem neuen Team in sein Büro zurück und wurde über alle wichtigen Angelegenheiten unterrichtet.

    „Im Moment haben wir die meisten Schwierigkeiten mit Gründungen von Betriebsräten", informierte Stefan ihn, der als Finanzmanager und stellvertretender Chef in diesem Unternehmen fungierte.

    „Wirklich? In New York hatten wir ebenfalls Probleme. Unser Pressesprecher hatte alle Hände voll zu tun. Zum Glück musste ich mich nicht mit dem Thema auseinander setzen. Betriebsräte sind sehr heikel und teuer", bestätigte er.

    Stefan nickte. „So sieht es aus. Und da unser Chef auf Kosten besonders fixiert ist, sind diese Betriebsräte der größte und sinnloseste Kostenfaktor im Unternehmen. Er möchte, dass wir sie so schnell es geht, loswerden und alles von ihm abschirmen."

    „Okay, dafür bin ich auch. Es reicht mir, was ich in den Staaten miterlebt habe. Das muss in Deutschland nicht auch noch passieren. Ich möchte alle wichtigen Daten von den bestehenden Betriebsräten; wer jeweils den Vorsitz hat und welche Positionen sie vertreten. Ob sie auffallen, sich hart für den BR einsetzen, wer zurzeit am meisten Schwierigkeiten macht…", verlangte Torben.

    Es kam Gelächter auf, worauf er fragend in die Runde blickte. „Was lacht ihr?"

    „Einen Namen können wir dir schon jetzt sagen", grinste Naya, die Personalchefin.

    „Und der wäre?", fragte Torben.

    „Bonny Sue aus 007", antwortete Stefan.

    „Oh, etwa ein Bond Girl, das eine Mission zu erfüllen hat?", scherzte Torben.

    § Filiale 010/ Berlin Mitte §

    Mandy blickte ihren Filialleiter, Sunil, entsetzt an. „Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder? Wir haben dir sechs Wochen Zeit gegeben!"

    Sunil blieb die Ruhe selbst und legte ein überhebliches Grinsen auf sein hübsches Gesicht. „Du weißt doch, wie viel wir in den letzten Wochen zu tun hatten. Oder willst du mir etwa weismachen, dass ein lächerliches Seminar wichtiger ist, als der starke Umsatz, den wir benötigen, um dein Gehalt zu bezahlen?"

    Mandy schluckte die schwerwiegenden Worte ihres Chefs hinunter und schloss kurz die Augen, um nicht zu explodieren. „Lieber Sunil, Seminare stehen uns Betriebsratsmitgliedern nun einmal zu, starker Umsatz hin oder her. Ich werde auch gar nicht weiter mit dir darüber diskutieren, denn unser Anwalt ist bereits informiert und leitet alles in die Wege."

    Das überhebliche Grinsen verschwand augenblicklich aus seinem Gesicht und seine Augen wurden schmal. „Das solltest du dir lieber noch einmal überlegen. Wenn du einen Anwalt einschaltest, bedeutet das unnötige Kosten, und die muss ich hier in der Filiale einsparen. Das wiederum bedeutet, dass eine Mitarbeiterin nicht oft eingeteilt wird. Er beugte sich ihr gefährlich entgegen. „Und wie du weißt, hat Jenny gerade ihre eigene Wohnung bezogen. Hm? Was meinst du wohl, wie sie die Miete zahlen soll?

    „Das wagst du nicht!"Mandy schnappte nach Luft.

    Sunil stand graziös auf und lächelte auf sie nieder. „Willst du das Risiko wirklich eingehen? Außerdem, nur weil du die Vorsitzende bist, heißt es noch lange nicht, dass du hier machen kannst, was du willst."

    „Ich mache hier nicht was ich will, sondern habe lediglich mein Recht auf Fortbildung geltend gemacht. Du musst nicht meinen, dass du hier einen Freifahrtsschein hast, nur weil du Filialleiter bist. Du wirst von unserem Anwalt hören."

    Mandy setzte sich umgehend mit genau diesem Anwalt in Verbindung, der die nötigen Schritte unternahm. Noch am selben Tag wurde Sunil per Kurier ein Brief zugestellt.

    Zwei Tage später stürmte Jenny völlig erbost zu Mandy und gab ihrem Ärger Luft. „Ich glaube, ich spinne! Der Blödmann hat mich fast den ganzen Monat gestrichen! Wie soll ich denn jetzt meine Miete bezahlen?"

    Mandy starrte fassungslos auf die Arbeitspläne. Sunil hatte seine Drohungen tatsächlich sofort in die Tat umgesetzt und Jenny nur noch für ihre gesetzlichen Pflichtstunden eingeteilt - die lagen laut Tarifvertrag bei lächerlichen zwanzig Stunden pro Woche. „Dieser Idiot!"

    „Was habe ich denn angestellt, dass er mich plötzlich so streicht?" Jenny war den Tränen nahe.

    Mandy seufzte schwer und erklärte Jenny, warum Sunil diese miese Aktion veranstaltet hatte. „Tja, und das ist jetzt sozusagen seine Retourkutsche."

    „Was! Nur weil er dich nicht auf ein Seminar lässt, kann ich meine Miete nicht bezahlen?"

    „Genau. Wir müssen uns etwas einfallen lassen. Wenn wir jetzt nachgeben, geht das immer so weiter", versuchte Mandy ihre verzweifelte Kollegin zu beruhigen.

    „Na, du hast gut reden. Damit du ein Seminar besuchen kannst, fliege ich nach nur zwei Monaten wieder aus meiner Bude!", brauste Jenny auf.

    „Jetzt warte erst einmal ab. Ich werde Bonny Sue anrufen, vielleicht weiß sie einen guten Rat, okay?"

    In der Zwischenzeit schnappte Sunil sich Jenny und bat sie in sein Büro. „Bitte, Jenny, nimm doch Platz."

    Sie setzte sich.

    „Ich möchte sehr gerne mit dir über die Arbeitspläne sprechen. Wie du gesehen hast, wurdest du öfter ausgetragen."

    „Genau, und ich möchte gerne wissen, warum."

    Sunil faltete seriös die Hände und blickte sie ebenso an. „Ja, weißt du, … es liegt an Mandy. Wie sie dir sicherlich schon erzählt hat, will sie unbedingt zu einem Seminar. Nun ja, wie soll ich das sagen? Sie benötigt es eigentlich gar nicht."

    Jenny zog fragend eine Braue hoch. „Ach, nicht?"

    „Nein. Es geht darum, wie unsere Bürokraft die Arbeitszeiten besser berechnen kann, und wie du ja weißt, ist Mel doch wirklich Spitze in dieser Hinsicht. Oder findest du, dass sie schlechte Arbeit leistet?"

    „Nein?" Sie schüttelte sachte den Kopf.

    „Siehst du? Also, warum soll Mandy dann auf ein Seminar fahren, das über zweitausend Euro kostet? Hinzu kommen dann noch die Hotelkosten, denn die Fortbildung findet in Lübeck statt und nicht hier in Berlin."

    „Zweitausend Euro für ein Seminar?, wiederholte Jenny pikiert. „Das sind vier Monate meiner kompletten Mietkosten!

    Sunil lehnte sich zurück und grinste Jenny hinterlistig an. „Und da ich diese immensen Kosten verbuchen und ja auch irgendwie wieder einsparen muss, musst du wiederum leider zu Hause bleiben."

    „Also, wenn Mandy nicht fahren würde, würde ich wieder voll eingeplant werden?", wiederholte sie zu ihrem Verständnis.

    „Genau. Und nun sei doch mal ehrlich: Glaubst du wirklich, dass Mandy in einer Woche für zweitausend Euro mehr lernt als unsere liebe Mel, die den Job schon seit vielen Jahren ausübt? Und wie, denkst du, muss Mel sich fühlen, wenn sie erfährt, dass Mandy hinterrücks an ihrem Stuhl sägt?", redete er hinterlistig auf sie ein.

    Jenny pustete laut aus und fuhr sich durch ihr Haar. „Ich möchte nicht, dass Mel ihren Job verliert."

    „Genauso wenig wie ich möchte, dass du deine neue schicke Wohnung verlierst. Also?"

    Mandy hatte Bonny Sue erreicht und diese wollte gleich morgen in die Filiale kommen, um noch einmal in Ruhe und sachlich mit Sunil über dieses heikle Thema zu sprechen.

    „Ah Jenny, gut, dass ich dich sehe. Ich habe mit Bonny Sue gesprochen, sie kommt morgen und klärt die Sache."

    „Sag mal, stimmt es, dass du Mels Posten haben willst?", fragte Jenny direkt.

    Mandy stutzte. „Was? Mels Posten? Wer sagt das denn?"

    Jenny verschränkte abwartend die Arme vor ihrer Brust. „Sunil hat mir reinen Wein eingeschenkt. Er sagt, du willst dieses Seminar nur machen, damit Mel ihren Job verliert."

    „WAS? So ein Blödsinn, ich will doch nicht, dass Mel ihren Job verliert!"

    „Ach, und warum willst du dann unbedingt dieses Seminar machen, wo es um Arbeitszeitberechnung geht, die du eigentlich gar nicht machen musst?" Jenny behielt den anklagenden Ton bei.

    „Ich würde gerne dieses Seminar besuchen, um einen Einblick zu erhalten, um mitreden zu können. Damit ich euch helfen kann, wenn es Probleme mit den Stunden gibt", verteidigte sich Mandy und glaubte nicht, was Jenny ihr da eigentlich vorwarf.

    „Und dafür musst du ein Seminar besuchen, das … zweitausend, ich wiederhole … zweitausend Euro kostet? Weißt du eigentlich, dass ich mit zweitausend Euro, fünf Monate meine Miete bezahlen könnte?"

    „Was hat dir Sunil eigentlich für einen Mist erzählt?" Mandy wurde langsam sauer.

    „Mist? Sunil hat mir keinen Mist erzählt, sondern die Wahrheit. Wenn du unbedingt zu diesem scheiß Seminar fahren willst, bekomme ich nur meine Pflichtstunden und dann kann ich gleich wieder zu meinen Eltern ziehen! Vielen Dank, Mandy, du bist ja eine tolle Betriebsrätin! Und dich habe ich auch noch gewählt!" Mit diesen Worten ließ Jenny sie einfach im Flur stehen.

    Als Mandy zur Kaffeepause ging, spürte sie schon die Auswirkungen, denn Olga trat auf sie zu. „Sag mal, stimmt es, dass du schuld daran bist, dass Jenny ihre Bude verliert?"

    Mandy verdrehte theatralisch die Augen. „Nein, ich bin nicht schuld, und nein, Jenny wird auch nicht ihre Bude verlieren!"

    „Aha. Und warum spaziert Jenny durchs Haus und erzählt so einen Quatsch? Sie sagt, weil du zum Seminar fahren willst und das zu teuer ist, wird ihr die Arbeitszeit gestrichen."

    „Olga, ich kann dir versichern, dem ist nicht so. Du kennst doch unseren lieben Sunil, der verdreht einem die Wörter im Mund um."

    „Tja, dann würde ich an deiner Stelle mit unserem lieben Sunil mal ein ernstes Wörtchen reden."

    Mandy starrte in ihre Kaffeetasse und seufzte. „Das werde ich…das werde ich."

    § Am nächsten Tag §

    Mel holte sich gerade die Stempelkarten, als sie Mandy bei den Spinden entdeckte. „Ah, guten Morgen, Mandy, hast du mal einen Moment Zeit für mich?"

    Mandy wusste sofort, worum es ging, und folgte ihr in das Büro. „Nein, ich will deinen Posten nicht, und nein, ich bin nicht schuld daran, dass Jenny ihre Bude verliert."

    Mel nahm sofort eine abwehrende Haltung ihr gegenüber ein. „Aha, … da hat Sunil mir aber etwas ganz anderes erzählt."

    „Ja, das ist mir auch schon zu Ohren gekommen. Aber er

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