Liebe meines Lebens: - bis dass der Tod uns scheidet?
Von Elke Immanuel
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Über dieses E-Book
Das Fragezeichen ist der Knackpunkt...
Welcher Tod scheidet? Der physische Tod oder der emotionale Tod?
Eine Frau mittleren Alters lebt in einer Ehe mit einem lieblosen Mann. Sie leidet unter der Kälte Ihres Mannes. Eines Tages wird sie von ihrem Frauenarzt, der sie über Jahrzehnte gesundheitlich betreut, auf ihre private Situation angesprochen. Er vereinbart mit ihr einen Gesprächstermin, jedoch nicht in seiner Praxis, sondern in seiner Privatwohnung. Aus dem seelsorgerlichen Gespräch ihres besorgten Arztes entwickelt sich eine gegenseitige Sympathie.
Die Frau, die an die Werte der Bibel glaubt und an ihrem Eheversprechen „bis dass der Tod euch scheidet“ festhalten will, wird in ihrem Eheleben zunehmend mit der Frage konfrontiert, welcher „Tod“ bei diesem von beiden Seiten einmal gegebenen Versprechen gemeint sein kann. Muss eine Ehe aufrechterhalten werden um jeden Preis? Oder könnte dieser „Tod“ auch das „Gestorbensein der Beziehung“ bedeuten?
Der Leser wird mit hineingenommen in ein „ganz alltägliches Leben“, jedoch auch in eine wunderbare feinfühlende Liebesgeschichte. Gipfelnd auf der Erkenntnis, dass Gott, der Ehen zusammenfügt, auch in der Lage ist, „Neues zu schaffen“.
Grundvoraussetzung dafür ist der ungeteilte Gehorsam derer, die in Gottes Wegen gehen wollen.
Zur Autorin...
Elke Immanuel, geboren 1953, lebt mit ihrem Mann in Süddeutschland. Als Kauffrau im Ruhestand ist sie nicht nur Ehefrau, Mutter, Schwiegermutter, seit Neuestem stolze Omi und von Herzen gerne Gastgeberin.
Sie ist auch seit vielen Jahren Autorin und veröffentlichte unter anderem mehrere Kurzbeiträge in verschiedenen christlichen Publikationen. Das vorliegende Werk ist ihr erster Roman. Außerdem schreibt und komponiert sie christliche Lobpreis- und Anbetungsmusik. Ihre Berufung liegt unter anderem im Schreiben kleiner Mutmach-Büchlein mit christlichem Inhalt, die sich immer auf das reale Leben beziehen. Und sie engagiert sich in verschiedenen Bereichen in einer der größten Freikirchen Deutschlands, unter anderem in der Frauenarbeit. Ihre handwerkliche Kreativität findet sich in vielerlei Arbeiten wieder.
Ihr Lebensziel ist es, ihrem Herrn und damit ihren Mitmenschen mit all den Begabungen und Talenten zu dienen, die sie von Gott bekommen hat.
Weitere Informationen findest du bei elecha-media.de
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Buchvorschau
Liebe meines Lebens - Elke Immanuel
Liebe meines Lebens - bis dass der Tod uns scheidet?
Elke Immanuel
Liebe meines Lebens - Bis dass der Tod uns scheidet?
Ein Roman frei aus dem Leben
© eBook-Version 2015 Elke Immanuel
Alle Rechte Text und Bild bei Elke Immanuel
Schriftzitate aus Luther-Bibel 1912
Inhalt
Inhalt
Vorwort - Vorwort von „Einer" - Corinna
Dank
Personen
Prolog
1 Mein 45. Geburtstag
2 Dr. Kornthal privat
3 Seelenverwandt
4 Ein neues Bündnis
5 Die Skulptur entsteht
6 Gartenmöbel
7 45 Jahre - Schmetterlinge im Bauch
8 Peters Altlasten
9 Von den Liebchen und Eischen
10 Die Grenze überschreiten
11 Kündigung
12 Weihnachtsfreuden
13 Amerika
14 Ich bin immer da
15 Wenn du mich brauchst
16 Frühling lässt sein blaues Band
17 Den Tatsachen ins Auge sehen zu müssen
18 Heimkommen
19 Entscheidung – oder die Wege Gottes
20 Es ist vorbei
21 Zehn Jahre später
Nachwort
Vorwort
Liebe meines Lebens - bis dass der Tod uns scheidet?
Das Manuskript zu diesem Buch habe ich bereits vor zehn Jahren geschrieben. Die Thematik jedoch ist und bleibt wahrscheinlich so lange aktuell, wie es Menschen gibt. Vieles, was ich als Roman niedergeschrieben hatte, habe ich so oder so ähnlich in meinem Umfeld beobachtet. Manchmal waren die Situationen sehr schlimm. Irgendwann habe ich mir die Frage gestellt: Wo fängt das Ende einer Ehe an - wie weit kann man als Ehepartner Kompromisse eingehen, um eine Ehe aufrecht zu erhalten. Wann ist der Zeitpunkt erreicht, wo keine Möglichkeit mehr gegeben ist, und man sich endgültig für eine Scheidung entscheiden muss, oder vom Partner dazu gezwungen wird. All dies sind aktuelle, brisante Themen.
Als ich das Manuskript jetzt aktuell überarbeitet habe, standen mir so manche Situationen noch einmal lebhaft vor Augen. Ich erkannte, wie dankbar ich Gott wirklich für meinen Mann sein kann. Es hat meine Sicht ziemlich verändert und mir wurde zum ersten Mal in vollem Umfang bewusst, wie wertvoll es ist, in der heutigen Zeit nun schon 40 Jahre mit dem gleichen Mann sein Leben zu teilen, eine intakte Familie zu haben und die Sicherheit einer stabilen Partnerschaft im Hintergrund zu wissen.
Diese Erkenntnis und die positive Resonanz meiner „Probeleser", die mein Manuskript vorab gelesen haben, spornten mich noch einmal an, mein Buch zu veröffentlichen. Ich habe das Manuskript einem befreundeten Ehepaar, Corinna und Manfred, zum Lesen gegeben. Das Feedback dazu möchte ich hier gerne wiedergeben und lasse Corinna einfach selbst zu Wort kommen.
Das Gedicht von „Paul" hat mir mein lieber Freund vor vielen Jahren in einer Krisenzeit geschrieben. Paul ist inzwischen schon im Paradies!
Möge der Herr dir, liebe/r Leser/in beim Lesen immer näher kommen! Das ist mein Wunsch und mein Gebet und der einzige Grund, warum ich diesen Roman veröffentliche.
Elke Immanuel
Vorwort von Einer
- Corinna
Ich, Corinna, bin „Eine, die diese „Geschichte
von Elfi ähnlich durchlebt hat.
Mein Herzenswunsch ist es, dass Menschen in ähnlichen Lebens-Situationen ihre Hilfe bei Gott suchen und finden, der sich in Seiner Gnade zu uns beugt und uns aufhilft, heilt und uns in Seiner Liebe annimmt. Der Verständnis für unsere Fehler hat und ein zerbrochenes Herz wieder heilen kann. Jesus ist gekommen, als wir noch Sünder waren, um das Verlorene zu retten. Er ist für die Not der Menschen gekommen, um aus Verzweiflung Freude zu machen, aus Verletzung heraus Heilung und aus Tod neues Leben zu geben.
Ich weiß nicht, wie ich damals ohne Jesus die Trennung von meinem ersten Mann durchgestanden hätte und wie meine Zukunft verlaufen wäre. Eines ist klar, Jesus hasst Scheidungen, Trennungen jeglicher Art. Doch der Mensch wurde mit einem freien Willen von Gott geschaffen. Die Konsequenzen die aus unseren Entscheidungen resultieren, wie wir unser Leben leben und gestalten, liegen in erster Linie in unserer Verantwortung. Doch genau da steht Jesus mit offenen Armen und ruft: „Komm, ich will dir helfen, ich will mit dir leben und dir Freude und Heil schenken – komm in meine Arme!"
Heute darf ich mit meinem zweiten Ehemann ein neues, erfülltes Leben haben, das mir Jesus in seiner Liebe geschenkt hat. Jesus ist es, der echtes ausgefülltes Leben geben kann und uns wieder auf die Füße stellen will. Er hat damals die Weichen für mein neues Leben an der Seite eines Mannes gestellt, der in seinem Wesen Elfi´s Dr. Kornthal ähnlich ist. Dies konnte geschehen, weil ich meinen Willen und meine Gefühle bewusst in Jesu Hände gelegt habe. Möge diese Geschichte Mut machen, auf Gott zu vertrauen und durchzuhalten, bis eine Lösung kommt.
Jesus sei alle Ehre und Dank gegeben.
Corinna
Dank
Zur Ehre geschrieben für:
JESUS CHRISTUS – der mich liebt, lenkt und begleitet – egal wohin ich gehe.
Mit Dank an: Meinen Mann, dem Mann,
der seit 45 Jahren gute und schlechte Zeiten mit mir
teilt. Danke für deine Beharrlichkeit, mich zu der Frau zu machen, die ich heute bin!
Meine Söhne, meinen wahren Schätzen, die mir eine sehr große Freude sind!
Danke dass ihr mir immer wieder eure Liebe so herzlich zeigt!
Dank auch an all meine WAHREN FREUNDE, diejenigen,
die mich nehmen wie ich bin. Ihr seid sehr wertvoll!
Zum Gedenken an meinen lieben Vater,
der bereits im Paradies sein darf.
Er hat den Grundstein für mein jetziges Leben gelegt.
Ihm verdanke ich das feste Fundament. Er hat mich verstanden und gefördert!
Gott unser Herr möge euch alle reichlich segnen!
Die Personen
Die Personen sind frei erfunden.
Ähnlichkeiten sind natürlich wie immer rein zufällig!
Die Personen:
Dr. Gert Kornthal (52) .... Elfis Frauenarzt
Dessen Kinder:
Anke (26) Architektur-Studentin
Phillip (29) Internist
Elfi Hauser (45) .... Patientin
Wolfgang Hauser (45) Elfis Mann
Deren Kinder:
Peter (25) Grafik-Designer
Bernd (21) Buchhändler
David (14) Schüler
Freundin: Caroline (39) Elfis beste Freundin
Und: Blacky (5) der Familienhund .... Elfis treuer Vierbeiner
Dasein!
D A S E I N
Jedes menschliche Dasein ist ein Rennen
mit vielen verschiedenen Kapiteln
doch einmal, einmal wird es auch das
Letzte geben
ob es aber vollendet ist
liegt am vergangenen Dasein
und dieses Dasein nennt die Menschheit
L E B E N !
Paul
Prolog
Lebkuchen im September
Gerade komme ich vom Einkauf zurück. Auf meinem Einkaufskorb liegt obenauf eine Packung Lebkuchen. Ich stelle den Korb auf den Tisch in unserer Küche. Mein Mann Wolfgang kommt zur Tür herein, geht mit finsterer Miene ohne ein Wort zu sagen an mir vorbei, bleibt stehen, dreht sich um, sieht in den Korb und schon geht das Donnerwetter über mir los. „Sag mal, spinnst du? Haben wir zuviel Geld oder was?" Ich bin ganz erschrocken. Was habe ich denn nun schon wieder falsch gemacht?
Mein Herz fängt wild an zu klopfen. Ich sehe ihn an und weiß nicht, was er schon wieder zu mäkeln hat. Nur seine bösen Augen sehe ich. Mein Mund wird ganz trocken. „Wieso kaufst du Lebkuchen?, zischt er mir entgegen. Ich schaue zu den Lebkuchen hin und frage: „Warum sollte ich keine Lebkuchen kaufen?
„Wie dämlich muss man sein, im September Lebkuchen zu kaufen!" Er schaut mich verächtlich an – und geht zur Tür hinaus.
Da stehe ich nun, mitten in der Küche, schaue auf die Packung Lebkuchen und verstehe gar nichts. Meine Gedanken schlagen Purzelbäume. Warum soll ich keine Lebkuchen kaufen, wenn es welche zu kaufen gibt, auch wenn es erst September ist? Die Packung kostet nicht einmal einen Euro, wozu dieses Theater?
Gibt Wolfgang nicht genug Geld für sein teures Hobby aus. Fragt er jemals, ob wir uns das leisten können? Und jetzt hält er mir eine Packung Lebkuchen vor, als würde davon unser weiteres Leben abhängen….
Tränen steigen mir in die Augen. Ich räume die Lebensmittel ein und tue meine Arbeit……
Kapitel 1 - Mein 45. Geburtstag
Zwei Tage später….
Heute ist mein 45. Geburtstag. Es ist mir in keiner Weise nach Feiern zumute. Wolfgang hat mir nicht einmal gratuliert, bevor er zur Arbeit geht. Eigentlich ist jeder Tag, an dem andere Freude haben, bei uns ein trostloser, trüber Tag. Trotzdem versuche ich, das Beste daraus zu machen. Meine beiden „Großen" haben schon ganz früh gratuliert und David zündet beim Frühstück eine Kerze für mich an.
Ich habe heute zudem einen Termin bei meinem Frauenarzt – eine Routineuntersuchung. Nach der Untersuchung geht Dr. Kornthal, den ich seit fast 20 Jahren als kompetenten, freundlichen, menschlichen Arzt kenne, aus dem Zimmer. Ich stehe hinter dem Vorhang in der Umkleidekabine und ziehe mich wieder an.
Es ist soweit alles in Ordnung. Die Ergebnisse des Krebstestes, den er gerade gemacht hatte, würden in etwa 8 Tagen vorliegen, erklärt er mir. Nur mein Gemütszustand, den er, wie er sagt, in meinen Augen lesen kann, mache ihm Kummer. „Ist es immer noch so schlimm bei ihnen zuhause?", hat er mich gerade bei der Untersuchung gefragt. Was sollte ich ihm sagen, ja es ist immer noch nicht besser mit Wolfgang. Ich habe noch nicht den Mut gefunden, alles hinzuwerfen und mein eigenes Leben zu beginnen. Ich sage nichts, sehe ihn nur an. Es ist mir peinlich, über meine Eheverhältnisse zu sprechen. Er nickt mit dem Kopf, versteht ohne Worte. Dann geht er aus dem Zimmer.
Was ist mein eigenes Leben – ist es nicht mein Mann und meine Familie, die drei Kinder, die wir zusammen bekommen haben? Ja, was sollte ich darauf antworten? Es ist immer noch nicht anders - leider. In diese Gedanken versunken, höre ich, wie die Tür wieder aufgeht. Dr. Kornthal steht im Zimmer, als ich hinter dem Vorhang hervorkomme. Ich schaue ihn an. Hat er mir doch noch etwas zu sagen – bin ich vielleicht doch nicht gesund?
Aber anstatt etwas zu sagen, nimmt er ganz behutsam meine Hände und drückt sie. „Sie sind eine ganz besondere Frau, sagt er schließlich und streicht mir über meine Wange. „Sie haben heute Geburtstag, habe ich gerade gesehen! Ich wünsche ihnen von ganzem Herzen alles Gute.
Es wird mir ganz warm zumute – und ich werde ein wenig rot – wie ein kleines Mädchen. Ich bin so perplex, dass ich nicht weiß, was ich sagen soll. So schaue ich ihn nur lächelnd an – ich sehe in sein Gesicht, direkt in ein paar leuchtendblaue Augen, umgeben von feinen Fältchen, die sich jetzt durch sein Lächeln vertiefen. Welche Wärme dieser Mann ausstrahlt, welche Geborgenheit, welche Ruhe....
Er gibt mir noch einmal die Hand, umschließt meine mit seinen beiden Händen und sagt, er würde mich gerne anrufen, wenn die Testergebnisse eingetroffen wären. Ja, das könne er gerne tun, erwidere ich. Ich sage ihm unsere neue Telefonnummer, die wir erst seit einigen Tagen bekommen haben. Er gibt sie seltsamerweise nicht an seine Sprechstundenhilfe weiter, sondern schreibt sie auf einen Zettel und ich sehe, dass er ihn in seine Kitteltasche steckt.
Wir verabschieden uns. Ich gehe aus der Praxis und mir zittern die Knie. Auf der Straße hole ich erst einmal tief Luft. – Was war jetzt dies? Ich schäme mich. Was denken die Menschen über mich und meine Ehe? Es ist entwürdigend für mich, darauf angesprochen zu werden. Doch andererseits tut es mir gut, dass überhaupt jemand Notiz von mir nimmt. Er hat gesehen, dass ich heute Geburtstag
habe.
Meine Gedanken gehen zu Jesus, meinen Herrn. Ich liebe Jesus von ganzem Herzen und habe Ihm vor Jahren schon mein Leben in die Hand gelegt. Ohne Jesus hätte ich diese Ehe nicht solange ertragen können. Bei Ihm finde ich die Hand, die mir Halt gibt.
>Herr, Du weißt, dass ich in Deinen Händen bin. Aber was hat das zu bedeuten? Wieso fragt ausgerechnet Dr. Kornthal nach meinen Verhältnissen daheim? <- diese Frage schicke ich in Richtung Himmel…
Ich setze mich in mein Auto und fahre nach Hause. Mir fällt der Vorabend ein. Gestern war wieder einmal kein Auskommen mit meinem Mann möglich gewesen. Kein normales Gespräch kam zustande. Nur Zank und Streit wegen allem möglichen Unwichtigen. Wegen der Kinder, die nicht nach seiner Ansicht leben, hat er mit mir Streit angefangen, obwohl es dazu überhaupt keinen Grund gab. Wegen Dingen, an die ich nicht einmal denke. Solch unnötige Streitereien finden bei uns ständig statt. Am Abend dann hätte ich ihm gerne von meinem Tag erzählt, aber er sitzt missmutig vor dem Fernseher. Auch mein Geburtstag geht so trist zu Ende.
Nachdem wir wortlos zu Bett gegangen sind, zieht noch einmal diese Szene von heute morgen bei Dr. Kornthal an mir vorbei und ich spreche mit meinem HERRN in meinen Gedanken:
>Herr, ich habe Dir seit vielen Jahren meinen ganzen Berg Probleme hingelegt. Du hast gesagt, wir können immer zu Dir kommen, wenn wir Probleme haben. Das habe ich getan. Alles – ehrlich aus meinem tiefsten Innern – habe ich Dir gesagt. Und nun ist mir das passiert. Es hat meiner blutenden Seele gut getan. Menschliche Wärme, wie Du gesagt hast, Herr, so könnten wir das Leben lebenswert machen. Schon mit ein paar liebevollen Worten und einem wärmenden Blick. Es wäre so einfach Herr. Warum ist das nicht mit Wolfgang möglich?< So schlafe ich dann irgendwann ein.
In dieser Nacht habe ich einen sonderbaren Traum. Es ist alles weiß. Da steht ein Thron, darauf sitzen zwei Gestalten, beide ganz in weiß gekleidet. Die Gesichter kann ich nicht erkennen. Ich höre schöne schmeichelnde Musik. Die beiden Gestalten sagen nichts, aber in diese Atmosphäre hinein schwingt ein Text und eine schöne Melodie:
„Komm in meine Arme,
komm ich will dich halten.
Komm in meine Arme, komm ich halte dich.
Und hast du auch Kummer, oder hast du Sorgen.
Komm in meine Arme, komm ich halte dich!"
Dieses Lied ist beruhigend und angenehm. Die linke Gestalt streckt die Arme zu mir aus und möchte anscheinend, dass ich in „Seine Arme" komme. Und gerade, als ich mich entschließe, auf die weiße Gestalt zuzugehen, wache ich auf, weil Wolfgang neben mir schnarcht. Es hört sich an, als würde ein Stier schnauben, bedrohlich und bösartig. Ich tippe seinen Arm an und er dreht sich brummend auf die andere Seite.
So liege ich nun mitten in der Nacht wach, aber dieses Lied, dieser Text, geht mir nicht aus dem Kopf. Dann endlich, nach einer Weile, verstehe ich, was das bedeutet. Das ist die Antwort auf mein Gebet. Ich habe verstanden, dass ich mich nicht auf Menschen konzentrieren soll. Weder auf Wolfgang, der mir unverständlich ist, noch auf Dr. Kornthal, der mir mit seiner Geste so gut getan hat. Einzig und allein in „SEINE ARME", in Gottes Arme, soll ich mich flüchten. Der weiße Thron ist der Thron Gottes und die weißen Gestalten sind Gott und Jesus. Und Jesus selbst, mein geliebter Jesus, schickt mir einen wunderbaren Traum, schenkt mir eine Melodie und so schöne Worte in meine trüben Gedanken.
Eine Bibelstelle fällt mir ein. Jesus sagt: „Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid. ICH will euch Ruhe geben!" (Matthäus 11,28) Wie sehr