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Was wird aus dir, Benjamin?: Chefarzt Dr. Norden 1262 – Arztroman
Was wird aus dir, Benjamin?: Chefarzt Dr. Norden 1262 – Arztroman
Was wird aus dir, Benjamin?: Chefarzt Dr. Norden 1262 – Arztroman
eBook108 Seiten1 Stunde

Was wird aus dir, Benjamin?: Chefarzt Dr. Norden 1262 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Jenny Behnisch, die Leiterin der gleichnamigen Klinik, kann einfach nicht mehr. Sie weiß, dass nur einer berufen ist, die Klinik in Zukunft mit seinem umfassenden, exzellenten Wissen zu lenken: Dr. Daniel Norden!
So kommt eine neue große Herausforderung auf den sympathischen, begnadeten Mediziner zu. Das Gute an dieser neuen Entwicklung: Dr. Nordens eigene, bestens etablierte Praxis kann ab sofort Sohn Dr. Danny Norden in Eigenregie weiterführen. Die Familie Norden startet in eine neue Epoche!

»Der Puls ist kaum noch fühlbar, und der Blutdruck ist wirklich extrem niedrig«, stellte Dr. Norden fest und blickte besorgt in das blasse Gesicht der Notfallpatientin, die vor knapp zehn Minuten mit dem Rettungshubschrauber eingeflogen worden war. Wie sie so reglos dalag, wirkte sie fast, als wäre sie tot. »Sie darf nicht sterben. Sie ist doch noch so jung«, sagte Schwester Anna mitfühlend. Dr. Norden nickte stumm. Auch ihm tat die junge Frau leid. Sie hieß Karin Winter und war noch keine dreißig Jahre alt. Ihr Mann Thomas und sie waren in der Nähe des Ammersees mit dem Auto unterwegs gewesen, als aus unerfindlichen Gründen plötzlich der rechte Vorderreifen ihres Autos geplatzt war. Der Wagen war von der Straße abgekommen, hatte sich mehrfach überschlagen und war schließlich gegen einen Baum geprallt. Thomas, der am Steuer gesessen hatte, war sofort tot gewesen. Schwester Anna richtete ihre Augen fragend auf Dr. Norden. »CT? MRT?«, erkundigte sie sich. »Ja, beides«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum9. Jan. 2024
ISBN9783989368477
Was wird aus dir, Benjamin?: Chefarzt Dr. Norden 1262 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Was wird aus dir, Benjamin? - Carolin Grahl

    Chefarzt Dr. Norden

    – 1262 –

    Was wird aus dir, Benjamin?

    Unveröffentlichter Roman

    Carolin Grahl

    »Der Puls ist kaum noch fühlbar, und der Blutdruck ist wirklich extrem niedrig«, stellte Dr. Norden fest und blickte besorgt in das blasse Gesicht der Notfallpatientin, die vor knapp zehn Minuten mit dem Rettungshubschrauber eingeflogen worden war. Wie sie so reglos dalag, wirkte sie fast, als wäre sie tot.

    »Sie darf nicht sterben. Sie ist doch noch so jung«, sagte Schwester Anna mitfühlend.

    Dr. Norden nickte stumm.

    Auch ihm tat die junge Frau leid.

    Sie hieß Karin Winter und war noch keine dreißig Jahre alt.

    Ihr Mann Thomas und sie waren in der Nähe des Ammersees mit dem Auto unterwegs gewesen, als aus unerfindlichen Gründen plötzlich der rechte Vorderreifen ihres Autos geplatzt war. Der Wagen war von der Straße abgekommen, hatte sich mehrfach überschlagen und war schließlich gegen einen Baum geprallt. Thomas, der am Steuer gesessen hatte, war sofort tot gewesen. Für ihn war jede Hilfe zu spät gekommen …

    Schwester Anna richtete ihre Augen fragend auf Dr. Norden. »CT? MRT?«, erkundigte sie sich.

    »Ja, beides«, gab Dr. Norden zurück. »Der Verdacht auf Schädel-Hirn-Trauma als vorläufige Diagnose ist mit Sicherheit richtig. Außerdem ich bin überzeugt, dass bei Frau Winter zudem eine massive Gehirnblutung vorliegt. Ich gehe davon aus, dass sie sofort notoperiert werden muss, um eine dauerhafte Schädigung ihres Gehirns zu verhindern.«

    Während Dr. Norden alles Notwendige veranlasste und Karin Winter zu den weiteren Untersuchungen gebracht wurde, holte Schwester Anna bereits den nächsten Patienten aus dem Wartezimmer der Notaufnahme.

    Es handelte sich um einen älteren Herrn, der bei der Arbeit in seinem Schrebergarten von der Leiter gefallen war und sich dabei die Schulter verletzt hatte. Er wurde von seiner Frau begleitet, die den Hergang des Sturzes detailgenau schilderte, wobei sie ihren Mann immer wieder mit vorwurfsvollen Blicken bedachte und erklärte, dass er sein Alter einfach nicht wahrhaben wolle und in dem Wahn lebe, immer noch in seinen Zwanzigern zu sein.

    Dr. Norden untersuchte den älteren Herrn.

    Er stellte fest, dass die Schulter mit großer Wahrscheinlichkeit nur geprellt und nicht gebrochen war, schickte den Patienten aber trotzdem sicherheitshalber zum Röntgen.

    Die Frau bedankte sich wortreich bei Dr. Norden, doch es fiel ihm schwer, ihrem Redeschwall zu folgen.

    Immer wieder kehrten seine Gedanken zu Karin Winter zurück.

    Wie würde sie es aufnehmen, wenn sie aus ihrer Bewusstlosigkeit erwachte und erfahren musste, dass sie bei dem Unfall ihren Mann verloren hatte?

    »Im Wartezimmer sind nur noch zwei Patienten«, riss Schwester Anna Dr. Norden schließlich aus seinen Gedanken. »Ein Jogger, der von einem Hund gebissen wurde, und eine Hausfrau, die sich beim Kochen verbrüht hat. Soll ich zuerst den Jogger oder zuerst die Frau hereinholen? Eigentlich würden beide nämlich schon in Dr. Ganschows Schicht fallen. Dr. Ganschow ist auch bereits da und …«

    Weiter kam Schwester Anna nicht, denn das Heulen des Martinshorns brachte sie zum Schweigen.

    Wenig später betraten gleichzeitig mit Dr. Ganschow zwei Sanitäter mit einer Trage die Notaufnahme. Auf der Trage lag ein kleiner Junge, der ängstlich um sich schaute und einen ziemlich ramponierten Teddybären an sich drückte.

    »Das Kind saß ebenfalls in dem Unfallwagen, aus dem wir die Frau mit dem Schädel-Hirn-Trauma geholt haben«, erklärte einer der beiden Sanitäter. »Leider war der Kleine eingeklemmt, sodass erst die Feuerwehr anrücken musste, um ihn zu befreien. Zum Glück scheint er, von ein paar Kratzern abgesehen, mit dem Schrecken davongekommen zu sein, aber wir haben ihn sicherheitshalber trotzdem hierhergebracht. Zumal seine Eltern …« Der Sanitäter verstummte abrupt, als sich der Junge bei dem Wort »Eltern« aufrichtete und fragend in die Runde sah. »Wo sind meine Eltern?«, wollte er wissen. »Wo ist Papa? Und wo ist Mama?«

    Dr. Norden und Schwester Anna tauschten vielsagende Blicke. »Deine Mama … und dein Papa sind auch hierher in die Behnisch-Klinik gebracht worden«, erklärte Dr. Norden schließlich. »Sie sind bei dem Unfall, den ihr hattet, verletzt worden.«

    »Kann ich meine Mama und meinen Papa sehen?«, fragte der Junge.

    »Jetzt nicht. Aber später … später kannst du sie sehen«, antwortete Schwester Anna an Dr. Nordens Stelle. »Wie heißt du eigentlich? Und wie alt bist du?«

    »Ich heiße Benjamin«, antwortete der Junge. »Und ich bin sechs Jahre alt.« Nach einem Blick auf seinen Teddybären fügte Benjamin hinzu: »Und er heißt Bäro. Er ist erst vier. Er ist furchtbar erschrocken, als plötzlich das Auto durch die Luft geflogen ist. Und jetzt hat er Angst.«

    »Und du? Hast du auch Angst, Benjamin?«, wollte Dr. Norden wissen.

    »Ein … ein bisschen«, erwiderte Benjamin. »Vor allem, weil ich nicht weiß, wo Papa und Mama sind. Und weil ich ganz allein bin.«

    Dr. Norden biss sich auf die Unterlippe. »Du kannst später zu deinen Eltern, Benjamin. Genau wie Schwester Anna gesagt hat«, blieb er notgedrungen bei Schwester Annas barmherziger Lüge. »Erst einmal müssen wir aber herausfinden, ob du verletzt bist. Tut dir etwas weh?«

    Benjamin zögerte einen Moment, als müsste er erst darüber nachdenken, dann schüttelte er den Kopf. »Ich … ich glaube nicht«, gab er zurück.

    »Na, das ist ja schon einmal etwas«, meinte Dr. Norden. »Dann desinfizieren wir jetzt erst einmal die Kratzer an deinen Armen. Und verpassen dir ein schönes buntes Pflaster. Was magst du lieber? Grün? Oder blau? Oder rosarot?«

    »Blau«, entschied Benjamin. »Blau ist meine Lieblingsfarbe.«

    »Gut. Dann also blau«, stimmte Dr. Norden zu. Als er das blaue Pflaster auf Benjamins Unterarm klebte, musste er schmunzeln. »Auf dem blauen Pflaster sind viele kleine Teddybären, schau mal!«

    Über Benjamins Gesichtchen huschte ein Lächeln. »Kann Bäro auch so ein Pflaster haben?«, wollte er wissen. »Bäro hat sich bei dem Unfall nämlich wehgetan.«

    »Aber natürlich kann Bäro so ein Pflaster haben«, sagte Dr. Norden sofort und klebte das Pflaster auf Bäros Bauch, genau über die Stelle, die Benjamin ihm zeigte.

    Benjamin nickte zufrieden. »Jetzt sind wir wieder gesund, Bäro«, sagte er zu dem Teddy. »Jetzt können wir nach Hause zu den Eltern.«

    »Das geht leider nicht«, widersprach Dr. Norden. »Ihr müsst auf alle Fälle noch ein Weilchen zur Beobachtung hier im Krankenhaus bleiben. Genau wie deine Eltern, Benjamin. Sie sind auch noch nicht wieder zu Hause. Sie müssen ebenfalls noch ein bisschen dableiben.«

    Benjamin runzelte die Stirn. »Ich will zu meinen Eltern«, erklärte er mit trotziger und zugleich weinerlicher Stimme. »Ich will zu Mama und Papa. Und Bäro will das auch.«

    »Ist ja gut, mein Schatz. Zuerst musst du aber ganz brav sein und mit mir und Dr. Norden auf die Kinderstation kommen«, versuchte Schwester Anna, Dr. Norden beizuspringen. »Dort fühlst du dich auch nicht mehr so allein, weißt du. Dort sind viele andere Kinder. Und es gibt jede Menge Spielsachen.«

    Benjamins Miene blieb finster. »Ich will keine anderen Kinder. Und ich will auch keine Spielsachen«, erklärte er. »Ich will meine Mama und meinen Papa.«

    »Alles schön der Reihe nach«, beschwichtigte Dr. Norden. »Jetzt kommst du erst einmal mit, Benjamin. Dann sehen wir weiter.«

    »Okay«, seufzte der Junge widerwillig, während Dr. Norden ihn auf den Arm nahm, um ihn zur Kinderstation und somit in die Obhut seiner lieben Fee zu bringen.

    Da Dr. Norden wusste, dass Fee nicht nur eine äußerst tüchtige Kinderärztin war, sondern auch abseits medizinischer Belange hervorragend mit Kindern umgehen konnte, war er sich sicher, dass ihr das Richtige einfallen würde, um Benjamin fürs Erste zu beruhigen und zu trösten.

    Wenn Fee es nicht schaffte, wer dann?

    *

    Der Abend war schon fortgeschritten, als Fee und Daniel Norden endlich die Behnisch-Klinik verließen. Schweigend liefen sie auf dem von Straßenlaternen erleuchteten Weg nebeneinander her zum Personalparkplatz der Klinik. Als sie ihr Auto fast erreicht hatten, begann es in großen, schweren Tropfen zu regnen, als wollte der Himmel die triste Stimmung teilen, die sich der beiden

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