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Über dieses E-Book

In dieser skurrilen, ungeschönten Erzählung, bis zum Rande gefüllt mit Sarkasmus und Selbstgefälligkeit, über die Bürden und die Sinnlosigkeit des Menschseins schließen die Studenten Nick und Mark einen ungewöhnlichen Pakt: Schaffen sie es nicht, innerhalb einer schrägen Woche bis Halloween Antworten auf die Fragen zu finden, die Poesie, Moral und Religion aufwerfen, um das Mysterium des Lebenssinns zu lüften, bleibt nur ein Ausweg: Der gemeinsame Tod.
Wie dramatisch.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum1. Dez. 2023
ISBN9783384076960
morgen springen wir.
Autor

Ben Jonathan Birkmann

Inspiriert werde ich hauptsächlich durch Musik, Kunst und die Menschen in meinem Leben. Ich verstehe mich als Regelbrecher in der Belletristik und bin jemand, der auch in den unangebrachtesten Situationen immer einen Scherz auf Lager hat. Das spiegelt sich auch in meiner Literatur wieder, denn ich vermittele Zynik und Sarkasmus, sogar begleitet von den makabersten Themen, wie dem Tod! Am besten schreibe ich tief in der Nacht, am Handy im Bett, im Bus, und sogar im Vorlesungssaal.

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    Buchvorschau

    morgen springen wir. - Ben Jonathan Birkmann

    Kapitel 1: Zwei Nihilisten in der Kälte – Teil 1

    17. Oktober 2024, 23:34 Uhr

    14 Tage vor dem Sprung

    Studentenwohnheim

    Nick

    „Ist kalt geworden."

    In seiner Stimme höre ich schon, dass er gerade lieber wieder bei sich wäre, in seinem warmen Bett. Dass sein Bett warm ist, weiß ich nicht aus erster Hand. Es sieht aber immer so warm aus, wie ich es in seinem Fenster gegenüber stehen sehe, umhüllt von billigen, roten LEDs. Ich glaube, er traut sich nur noch nicht, mir zu sagen, dass er gehen will. Dabei hab ich schon Tausende von diesen winzigen Ablehnungen ertragen. Was ist da schon eine mehr.

    „Draußen? Oder die Pizza? Ich kann die nochmal warm machen", biete ich an.

    Er hat seine kaum angerührt. Heute ist er irgendwie anders als sonst. Zum Seminar heute Morgen ist er auch nicht gekommen. Immer wenn er kommt, macht es viel mehr Spaß. Ich lerne mehr, wenn er nicht da ist, aber das ist mir egal.

    „Zuvorkommend wie immer."

    Mark reicht mir den Pizzakarton und ich bringe ihn rein. In meiner Kochnische öffne ich den Pizzakarton und starre auf die einzelnen Stücke, einige angebissen, die meisten unversehrt. Vielleicht hätte ich nicht auf Pizza bestehen sollen. Ein Salat hätte es auch getan. Als ich die Türe des Ofens schließe und mich wieder aufrichte, um mein Handy zu entsperren, halte ich kurz inne. Der Chat mit Mark war noch geöffnet. Immer wieder lese ich, wie ich ihn heute Morgen gefragt hatte, ob ich ihm nicht meine Mitschriften senden solle, aber ich finde keine Fehler in meiner Nachricht. Trotzdem hat er bis jetzt nicht darauf geantwortet. Ich frage mich, wie er die Klausur bestehen will, wenn er nie kommt.

    „Eigentlich meinte ich draußen", ruft Mark vom Balkon aus. Es ist mir unangenehm, ihn länger hier zu behalten, als er es eigentlich will, aber das ist immer noch besser als die Alternative.

    „Ich weiß."

    „War jemand da? Wegen dem Ding?"

    Ich schalte mein Handy aus und blicke auf den Ofen.

    „Nee, ich glaub das ist normal, dass der so laut ist."

    Mark sagt, der Ofen ist ungewöhnlich laut, aber wegen so einer Kleinigkeit will ich nicht das Personal der Uni belästigen. Immer wenn er kommt, spricht er mich auf den Ofen an. Ich erinnere mich an den ersten Tag, an dem ausgerechnet mein Zimmer dasjenige war, in dem der Ofen noch nicht montiert war. Ich hatte Glück, dass Mark gerade aus der Rezeption herauskam, und mich bei dem Versuch erwischte, den Ofen allein in den 13. Stock zu bringen, denn allein hätte ich wahrscheinlich niemanden nach Hilfe gefragt. Nichtsdestotrotz hat der Ofen den ein oder anderen Knall gegen die Wand ertragen müssen. Es stellte sich heraus, dass einen Ofen die Treppen hochtragen auch zu zweit eine schwierige Aufgabe ist, wenn beide tragenden Parteien noch betrunken von der Orientierungswoche sind.

    „Bitte sehr, der Herr", sage ich, als ich Mark die Pizza in seinen Schritt lege, zusammen mit einer Decke. Vielleicht bleibt er jetzt noch ein bisschen länger. Er hatte Recht, es ist wirklich kalt diesen Oktober.

    Mark sieht ein bisschen aus wie die Typen, die man sieht, wenn man boy auf Pinterest eingibt. Die Art von Mann, die man sieht und denkt: ‚Gott, ich sehe, was du für andere getan hast‘. Oder wie ein Teddybär. Vielleicht ein Teddybär mit kantigem Gesicht und einer Leere in seinen Kastanienaugen, wie ich sie sonst nur vorgespielt in Filmen sehe. Oder auf Pinterest. Aber das weiß er gar nicht. Ich glaube sogar, dass er mit sich selbst sehr unzufrieden ist. Manchmal will ich ihm dafür eine verpassen. Zack, genau auf seine perfekte Nase.

    „Fuck, sorry Mann."

    Mark hat ein wenig Asche auf die Matratze rieseln lassen. Er wird super schusselig, wenn er high ist. Oder betrunken. Er ist dann immer ein bisschen weniger ernst, aber trotzdem genauso witzig, eigentlich sogar noch witziger. Deswegen hat er auch damals meinen Ofen auf den Boden des achten Stockwerks fallen lassen. Mein armer Ofen schreit immer noch vor Schmerzen, deswegen ist er auch so laut, wenn man ihn anschaltet. Und trotzdem schwört Mark bei Gott, dass er gar nicht so sehr die Kontrolle verliert, wenn er nicht nüchtern ist.

    „Alles gut. Die Matratze hat schon schlimmeres gesehen als das bisschen Asche."

    „Dein Ernst? Hier? Du bist so ekelhaft."

    Sofort als er realisiert, was er gesagt hat, sehe ich, wie er weg auf den Boden schaut. Obwohl ich genau weiß, dass er das nicht so gemeint hat. Mark gibt sich immer Mühe, mir klar zu machen, dass er kein Problem damit hat, dass ich auf Männer stehe. Und dass es ihm egal ist, was ich mit ihnen im Bett mache. Manchmal fühlt es sich aber so an, als würde er auf Eierschalen um mich laufen, als wäre ich eine Zeitbombe und er der Spezialist. Dabei will ich eigentlich, dass er mich genauso beleidigt wie die anderen in der Umkleide, dass er Witze über meine Sexualität oder über meine Mutter macht, dass er mir

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