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Auf sie, Jungs!: G.F. Barner 304 – Western
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eBook121 Seiten1 Stunde

Auf sie, Jungs!: G.F. Barner 304 – Western

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Über dieses E-Book

Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.

Old Dafty konnte die beiden ganz deutlich im Schatten des Vordaches erkennen, den Stämmigen und den anderen, der wie ein vornehmer Pinkel gekleidet war. Aber dann waren sie beide verschwunden. Page, dachte der Alte, Page muß wissen, wer die sind. Page habe ich an der Leine, der wird singen wie ein Zeisig. Einen Schritt machte der Alte noch, und dann stieß er die Hawkenbüchse vorwärts. Der Mann zuckte zusammen, als hätte man ihn mit einer Peitsche geschlagen. Sein Kopf ruckte, aber die Mündung der Hawken saß ihm am Kinn, und er blieb liegen: kreidebleich nun und mit stockendem Atem. »Schrei«, zischte Old Dafty. »Schrei, Page, du Gauner. Warne die Burschen, wenn du tot sein willst.« Page lag da, die Handschellen durch den einen schweren Drehhaken gezogen, den Old Dafty in den Hickorybaumstamm eingeschraubt hatte, die Füße mit den Gamaschenschuhen von der Kälberkette gefesselt und durch zwei schwere Vorhängeschlösser gesichert. Ein Mann an einem auf Steinen liegenden Hickorybaumstamm, der nur noch röcheln konnte, dessen Atem jetzt durch die Nase pfiff. »Wenn du schreist«, knirschte der Alte, »brat ich dir eins auf, du Falschspieler und Trickgauner. Ich tue es, ich verspreche es dir. Wirst du das Maul halten?« »Ja, ja«, würgte Page mit zitternden Lippen und wackelndem Kinn. »Um Gottes willen, nimm die Kanone weg.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum19. Dez. 2023
ISBN9783989367234
Auf sie, Jungs!: G.F. Barner 304 – Western

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    Buchvorschau

    Auf sie, Jungs! - G.F. Barner

    G.F. Barner

    – 304 –

    Auf sie, Jungs!

    G.F. Barner

    Old Dafty konnte die beiden ganz deutlich im Schatten des Vordaches erkennen, den Stämmigen und den anderen, der wie ein vornehmer Pinkel gekleidet war. Aber dann waren sie beide verschwunden. Page, dachte der Alte, Page muß wissen, wer die sind. Page habe ich an der Leine, der wird singen wie ein Zeisig.

    Einen Schritt machte der Alte noch, und dann stieß er die Hawkenbüchse vorwärts.

    Der Mann zuckte zusammen, als hätte man ihn mit einer Peitsche geschlagen. Sein Kopf ruckte, aber die Mündung der Hawken saß ihm am Kinn, und er blieb liegen: kreidebleich nun und mit stockendem Atem.

    »Schrei«, zischte Old Dafty. »Schrei, Page, du Gauner. Warne die Burschen, wenn du tot sein willst.«

    Page lag da, die Handschellen durch den einen schweren Drehhaken gezogen, den Old Dafty in den Hickorybaumstamm eingeschraubt hatte, die Füße mit den Gamaschenschuhen von der Kälberkette gefesselt und durch zwei schwere Vorhängeschlösser gesichert.

    Ein Mann an einem auf Steinen liegenden Hickorybaumstamm, der nur noch röcheln konnte, dessen Atem jetzt durch die Nase pfiff.

    »Wenn du schreist«, knirschte der Alte, »brat ich dir eins auf, du Falschspieler und Trickgauner. Ich tue es, ich verspreche es dir. Wirst du das Maul halten?«

    »Ja, ja«, würgte Page mit zitternden Lippen und wackelndem Kinn. »Um Gottes willen, nimm die Kanone weg. Wenn sie aus Versehen losgeht…«

    »Genau das wird sie«, wisperte Old Dafty. »Du stirbst aus Versehen, klar? Keinen Laut, Mensch. Wer sind die beiden Kerle?«

    »Ich weiß nicht – kenne sie nicht. Sie haben gewunken und die Hand vor den Mund gelegt. Ich kenne sie nicht, ich schwöre es, Dafty.«

    »Die Hölle«, knirschte der Alte. »Was wollen die hier, warum haben sie sich auf die Mail Station geschlichen?«

    Er hielt seine Hawken an Pages Kopf, während er sich bis an die Ecke des Stalles schob und blitzschnell, aber vorsichtig, um sie lugte.

    Im selben Augenblick sah er den Stämmigen ganz rechts am Schweineauslauf und dem Viehschuppen drüben. Der Kerl rannte mit gezogenem Colt auf den dicken Eckpfosten des Schweinepferchs zu, in dem Page gestern gelandet war und mitten in der Jauche gesteckt hatte.

    Verdammt, schoß es Old Dafty durch den Kopf, was wird das, was wollen die denn hier, hinter wem sind sie her?

    Die Stagecoach. Es durchströmte ihn siedend heiß, als er an die Stagecoach dachte. Vor drei Minuten war sie erst aus Richtung Solomonsville – Safford von Norden zur San Simon Station gekommen. Das Knallen der Peitsche hatte Old Dafty aus dem Nickerchen gerissen, das er in der Kammer der Station im Lehnstuhl neben dem offenen Fenster gehalten hatte. Danach hatte er die Stimmen gehört, sich mächtig gewundert und sich aufgesetzt, um zuerst nach seinem Gefangenen zu blicken.

    Im gleichen Moment hatte er die beiden Kerle gerade noch verschwinden sehen. Sie mußten aus der Ditch gekommen sein, der tiefen Rinne hinter der Station, in der nur zur Regenzeit Wasser war. Die Pest, dachte der Alte, über dieser Fahrt nach Prescott steht ein Unglücksstern. Hier ist die Hölle los, schon wieder mal, aber diesmal sind es zwei Fremde. Teufel, der andere Bursche rennt zu den Kisten.

    Er sah ihn in dieser Sekunde. Der Kerl war jung und für einen Banditen einfach zu gut gekleidet. Sein Hut war brandneu, der Anzug prächtig, aber lange Haare hatte der Bursche, Haare wie ein Weib. Er rannte von jenem halbverfallenen Schuppen am Rand der Ditch zum Abstellplatz hinüber. Dort türmten sich alte Tonnen und Kisten, stand ein defekter Flachwagen neben einer alten Stagecoach mit zertrümmertem Kasten, in dem man noch die Kugeleinschläge und Pfeillöcher sehen konnte.

    »Rühr dich und brülle«, knurrte Old Dafty. »Es wird dein letztes Gebrüll in deinem schäbigen Gaunerleben sein, Page.«

    Er duckte sich jäh, mußte kriechen, schob sich wie ein Indianer auf dem Kriegspfad auf dem Bauch am Bretterzaun entlang, der zur Hecke führte, über die die beiden Kerle gesprungen sein mußten. Sein rechtes, steifes Bein behinderte Old Dafty wieder einmal, aber er kroch, so schnell er konnte, riskierte erst am Ende des Zaunes einen blitzschnellen Blick nach rechts.

    Der Stämmige hob gerade die Hand, winkte dem jungen Burschen mit dem wilden Gesicht und dem langen Haar.

    Weiter, dachte Old Dafty, bloß weiter. Ich muß an den alten verfallenen Schuppen, an dem Selwyn nichts mehr tut. Schnell, schnell, da kommen Stimmen, das ist Jordan, mein alter Freund Jordan, mit dem ich eine Million Meilen durch das wilde Arizona gefahren bin. Jordan kommt mit seinem Beifahrer, den ich nicht kenne. Junger Kerl, mit zwei Revolvern – Geldbewacher, Transportbegleiter, was? Wollen sie was von diesem Jungen oder von Milton Jordan?

    Plötzlich meldete sich die Stimme Selwyn Lloyds weit hinten am Haus und dem Wagenschuppen, der Stationer rief wütend: »Jordan, du brauchst dir die Pferde nicht anzusehen, sie sind alle in Ordnung, Mann.«

    »Du hast mir einmal einen Gaul vorgespannt, der nach dreißig Meilen ein Eisen verlor, Selwyn. Ich will sie alle sehen.«

    »Heiliges Kanonenrohr«, polterte Lloyd zornig. »Das war vor zehn Jahren. Gerechter Gott, ich werde wahnsinnig.«

    Allmächtiger, dachte Old Dafty bestürzt, sie kommen zu schnell, ich schaffe es nicht mehr. Die Hecke, auf und rennen.

    Er stemmte sich auf, duckte sich, rannte zusammengekrümmt und mit der Hawken in der Rechten hinter der dichten Hecke her. Der Schuppen lag vor ihm, aber weit drüben, mehr als vierzig Schritt entfernt und schon am Schweineauslauf, sagte der alte Jordan spöttisch: »Schaukelst du Passagiere nach Prescott oder ich, Selwyn? Ich halte den Rekord für Pünktlichkeit, klar? Die Pferde müssen in Ordnung sein.«

    Herr des Himmels, schoß es Dafty durch den Kopf, so nahe schon, gleich am Corralgatter, schneller.

    Da, der Schuppen, die schiefstehende Wand, die auseinanderklaffenden Dauben einer morschen Regentonne vor ihr. Er flog an die Wand, fuhr sofort herum. Und dann sah er diesen jungen, wilden Burschen etwa zwanzig Schritt links vor sich hinter den Kisten hochschnellen. Der Stämmige vorn rechts kroch wie ein Tier auf allen vieren am Pferch entlang und wollte zum Zaun der Durchfahrt, weil er den alten Jordan und dessen jungen Beifahrer nur über den Zaun hinweg unter Feuer nehmen konnte.

    Zwei Mann, dachte Old Dafty, nur zwei? Der Ditch läuft im Bogen bis zum Schuppen drüben, da könnte doch noch einer sein, was? Verdammt, es ist passiert.

    »Coulter!«

    Der junge, wilde Bursche mit dem langen Haar flog hinter der Stagecoach hoch und sprang um das Vorderrad, den Colt schon erhoben, den Schrei auf den Lippen.

    Der Beifahrer Jordans zuckte zusammen. Er war am Corral und hatte gerade das Gatter angefaßt. Jetzt fuhr er herum, der scharfe Schrei des Langmähnigen galt also ihm.

    Verflucht, dachte Old Dafty, der hat ja keine Chance.

    *

    Coulter wirbelte herum. Er mußte sich nach rechts drehen, um vom Corralgatter fortzukommen. Seine Rechte zuckte nach unten zum Colt, die Linke schnappte nach dem zweiten, aber da schoß der junge Halunke schon.

    Das Krachen hallte über die alte Mail Station im San Simon Valley von Arizona, die am Kreuzweg aller Stagecoachlinien von Nord nach Süd und von West nach Ost lag. Hier trafen sich die Kutschen der Linien, die von El Paso in Texas nach Arizona wollten, hier kamen auch jene aus New Mexico an, wurden Pferde gewechselt, stiegen Passagiere um.

    Das Brüllen prallte vom langen Stall, dem Viehschuppen und dem großen Remisenschuppen mit der Scheune linker Hand zurück. Die Kugel erwischte den jungen Beifahrer des alten, erfahrenen Jordan in der Drehung. Sie packte ihn in der rechten Schulter und warf ihn gegen das Gatter zurück. Der Colt flog aus Coulters rechter Hand, sauste in den Corral unter die wiehernden, sich erschrocken bewegenden Pferde.

    Eiskalt gezielt hatte der Langmähnige, kaltblütig gefeuert und Coulter überhaupt keine Chance gelassen. Der Satan mußte den Halunken reiten, von hinten zu rufen und schon zu zielen.

    Verdammter Strolch, dachte Old Dafty und wollte die Hawken hochnehmen, weil es für den Revolver und einen sicheren Schuß auf diesen wilden Burschen zu weit war.

    In diesem Moment sprang der Kerl auch schon nach links vor die Stagecoach, war fort wie ein Geist, während Coulter buchstäblich am Gatter klebte und den verzweifelten Versuch unternahm, seinen Colt zu ziehen.

    Der alte Dafty sah, wie Coulters Linke hochfuhr und der zweite Knall hinter der alten Stagecoach eine Pulverwolke in die Spätnachmittagsluft stieß.

    Das gibt es doch nicht, der Lump schießt ihn ja zusammen, durchfuhr es Old Dafty, der erledigt ihn ohne Gnade.

    »Hund!«

    Im Krachen des Schusses schrie der alte Jordan und fiel auf die Knie, den Colt herausreißend und mit beiden Händen hebend. Jordan griff ein, aber zu spät, denn die zweite Kugel des wilden, hinterhältigen Burschen riß Coulter den linken Arm nach hinten.

    Der andere Colt flog auch fort, prallte gegen das Gatter und fiel zu Boden wie Coulter, der die Augen verdrehte und ohnmächtig zu werden schien.

    »Turpin, du Lump«, schrie der alte Jordan wutentbrannt los.

    Jordan umklammerte den Colt mit beiden Händen und schoß. Zugleich rannte der Stämmige, die Gefahr für Turpin, den

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