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Wenn der Mond auf dem Rücken liegt: Gedichte auf Hoch und Platt
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Wenn der Mond auf dem Rücken liegt: Gedichte auf Hoch und Platt
eBook295 Seiten1 Stunde

Wenn der Mond auf dem Rücken liegt: Gedichte auf Hoch und Platt

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Über dieses E-Book

Warum sind wir Menschen so, wie wir sind? In diesem Gedichtband habe ich versucht, Antworten auf diese Frage zu finden, indem ich das Schöne und das Unsagbare in Worte gefasst, Erinnerungen festgehalten, Beobachtungen, Kindheitserfahrungen aufgeschrieben, den Tieren und der Natur eine Stimme gegeben habe. Dabei habe ich festgestellt, dass es sich lohnt, niemals die Hoffnung aufzugeben. Die Welt ist trotz allem schön. Auch wenn ich manchmal denke: Wir haben sie eigentlich gar nicht verdient.
Als ich nach Jahren wieder mit dem Schreiben begann, zuerst in Tagebuchform, und dann drängten sich wieder Worte in meinen Sinn, die ich nicht ignorieren konnte. Es ging wieder los. Ich stellte fest, wie gut es ist, beim Schreiben vieles Schwere und nie Ausgesprochene in Worte zu fassen, als würde man eine Bürde ablegen. Und das Schöne kann auf diese Weise ganz besonders festgehalten werden. So schreibt man für sich selbst. Aber es spielt da vieles mit hinein, und sicher kann der eine oder andere Leser sich selbst wiederfinden in dem, was ich zu sagen habe und was mich so sehr bewegt hat, dass ich es aufschreiben musste.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum9. Nov. 2023
ISBN9783384058331
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    Buchvorschau

    Wenn der Mond auf dem Rücken liegt - Herta Andresen

    Ein Wort zuvor

    Bunt ist die Welt! Es gibt nicht nur Schwarz und Weiß. Wie langweilig wäre das! Kein Sandkorn ist wie das andere, kein Blatt am Baum gleicht dem anderen. Jede Schneeflocke hat ihr eigenes Muster.

    Blau ist nicht nur blau; es gibt endlos viele Blautöne, und das gilt für jede Farbe. Wir Menschen sind verschieden, sogar Zwillinge sind nie total gleich.

    Wir haben verschiedene Hautfarben und Haarfarben, mal heller mal dunkler, und jeder Mensch hat seinen eigenen inneren Wesenskern. Ein Regenbogen ist wunderschön. Vielfalt ist schön.

    Jeder Mensch denkt anders, fühlt anders, liebt anders, und doch darf mancher (für manche) immer noch nicht sein, was er wirklich ist. Menschen trauen sich nicht zu zeigen und zu sagen, wer sie wirklich sind und was sie wirklich denken. Und das tatsächlich schon jahrelang. Wir sind gezwungen eine Maske zu tragen, auch im übertragenden Sinne. Wir haben das Jahr 2023! Ist das wirklich die moderne Zeit? Sind die Menschen irgendwo in der Vergangenheit hängengeblieben? Haben wir schon eine gespaltene Gesellschaft? Zählen nur noch zwei Seiten und nichts anderes mehr dazwischen? Zählen nur das Geld und die Macht?

    Kann man noch diskutieren, ohne »in eine Ecke gestellt« zu werden?

    Ich glaube, dass es hauptsächlich der Neid ist, der so viele Konflikte verursacht. Wir alle sind Menschen mit unseren Stärken und Schwächen.

    Mir kommt ein Spruch meiner Mutter in den Sinn: »Faat di an dien eegen Nääs!«

    Wie recht sie doch hatte. Wir zeigen mit dem Finger auf jemanden und bemerken nicht, dass dabei die anderen Finger auf uns selbst zeigen.

    Einer meiner Großväter verabschiedete uns immer mit dem Spruch: »Beter di!«

    Und er sagte es zu allen, nicht nur zu uns Kindern. Wir verbessern die Welt, indem wir uns selbst verbessern. Keine leichte Aufgabe. Sicher nicht unmöglich.

    Für mich selbst wünsche ich mir am meisten Gelassenheit. Ich arbeite dran!

    Ein Regenbogen ist einfach wunderschön! Was wären wir Menschen denn ohne unsere Vielfalt, ohne unsere Farben?

    Herta Andresen, im November 2023

    Wie es begann

    Vom Bett aus in meinem Kinderzimmer konnte ich durchs Fenster den Wald und die Baumwipfel sehen; einer war höher als die anderen daneben. Die Zweige des Baumes neigten sich je nach vorherrschender Windrichtung nach links oder rechts, wogten nur sanft hin und her oder wurden vom stärkeren Wind ordentlich gebeugt oder geschüttelt. Ich sah die Zweige je nach Jahreszeit kahl oder mit Laub daran. Eigentlich war dieser Blick nach dem Aufwachen immer mein erster, sofern es nicht dunkel war. Ich dachte oft daran, dass dieser Baum ja auch im Sturm mal umfallen könnte. Aber solange ich zu Hause in diesem Zimmer schlief, geschah das nicht. Ich weiß nicht, was es für ein Baum war. Ich habe ihn nie aufgesucht. Ich vermute aber, dass es eine Buche war, denn Buchen waren die vorherrschenden Bäume in den Wäldern um unser Elternhaus herum. Bäume habe ich schon immer sehr geliebt. Als ich ein wenig älter wurde, zwischen zwölf und fünfzehn, da begann ich Gedichte zu schreiben, nur heimlich, und lauschte im Frühjahr auf den Gesang der Vögel und auf die Rufe des Kuckucks. Eine Art Sehnsucht machte sich in mir breit. Ich war oft traurig, fühlte mich unverstanden; es war wohl der Pubertät geschuldet. Es hatte auch damit zu tun, dass mein Vater sehr plötzlich gestorben war, als ich zehn Jahre alt war.

    Ich schrieb regelmäßig Tagebuch, nachdem ich das Tagebuch der Anne Frank gelesen hatte. Anne Frank hatte eine imaginäre Kitty, der sie auf diese Weise ihr Leid klagen konnte und was sie so bewegte. Ich schrieb an eine Ilona, denn eine »reale« Ilona gab es nicht. Es waren etliche Schreibhefte, die ich so mit meinen Gedanken füllte. Ich verbarg sie gut, denn dass jemand sie lesen könnte, war meine größte Sorge. Einmal gelang mir ein Gedicht, über eine Amsel im Regen, und ich zeigte es tatsächlich meiner Mutter, und sie hatte nichts dagegen, dieses dann an den SchleiBoten zu schicken. Was mich sehr wunderte, aber für so schlecht hat sie es dann wohl nicht gehalten. Nach einiger Zeit bekam ich eine Antwort, sehr höflich und nett und einfühlsam geschrieben, sie hätten zurzeit leider dafür keine Verwendung, aber ich solle ruhig weiter schreiben. Und so verfasste ich weiter ab und zu ein Gedicht. Es wurde aber keins mehr an die Zeitung geschickt. Als ich dann geheiratet habe, mit 18 Jahren schon, da sind meine ganzen Tagebücher in den Ofen gewandert. Ich wagte es dummerweise nicht, sie aufzuheben. Und damit war für mich die Schreiberei für viele Jahre vorbei. Später habe ich oft gedacht, wie schön es wäre, wenn ich meine Aufzeichnungen jetzt lesen könnte, mit den Augen einer Erwachsenen und mit Abstand zur eigenen Kindheit und Jugend. Leider gab es die Tagebücher und Gedichte nicht mehr.

    Erst sehr viele Jahre später begann ich wieder mit dem Schreiben, zuerst in Tagebuchform, und dann drängten sich wieder Worte in meinen Sinn, die ich nicht ignorieren konnte. Es ging wieder los. Ich stellte fest, wie gut es ist, beim Schreiben vieles Schwere und nie Ausgesprochene in Worte zu fassen, als würde man eine Bürde ablegen. Und das Schöne kann auf diese Weise ganz besonders festgehalten werden. So schreibt man für sich selbst. Ich bin sicher nicht die Einzige, die diese Erfahrung gemacht hat. Und so kann ich nun einen Lyrikband vorlegen. Nachdem ich meine Geschichten aus Angeln fertiggestellt habe, ist dieses Buch etwas vollkommen anderes. Aber es spielt da vieles mit hinein, und sicher kann der eine oder andere Leser sich selbst wiederfinden in dem, was ich zu sagen habe und was mich so sehr bewegt hat, dass

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