Cha-Cha-Cha ins Glück
Von Alana Albertson
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Über dieses E-Book
Als Ex-Tänzer und Marine Bret Lord vorgeschlagen wird, an der TV-Tanzshow Dancing under the Stars teilzunehmen und das auch noch mit seiner ehemaligen Verlobten, der Star-Tänzerin Selena Marcil, willigt er nur ein, um der Familie eines gefallenen Kameraden zu helfen. Auch Selena hat den smarten Staff Sergeant nie vergessen können, der die Tanzschuhe an den Nagel gehängt hatte, nachdem er mit ihr zwei wichtige Wettbewerbe gewonnen hatte. Inmitten der Intrigen hinter den Kulissen der populären Fernsehshow sprühen die Funken, sowohl auf dem Parkett als auch zwischen den beiden. Doch bevor sie wieder da anknüpfen können, wo sie vor so vielen Jahren aufgehört haben, müssen Selena und Bret erst wieder lernen, einander zu vertrauen ...
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Buchvorschau
Cha-Cha-Cha ins Glück - Alana Albertson
Cha-Cha-Cha ins Glück
ALANA ALBERTSON
Übersetzt von
ANNA ABEND
Inhalt
Ohne Titel
Auszeichnungen für Cha-Cha-Cha ins Glück
Danksagung
Cha-Cha-Cha
Kapitel 1
Kapitel 2
Rumba
Kapitel 3
Kapitel 4
Hustle
Kapitel 5
Kapitel 6
Foxtrott
Kapitel 7
Kapitel 8
Wiener Walzer
Kapitel 9
Kapitel 10
Walzer
Kapitel 11
Kapitel 12
Bolero
Kapitel 13
Kapitel 14
Jive
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Offizielle Pressemitteilung
Mambo
Kapitel 19
Kapitel 20
Tango
Kapitel 21
Kapitel 22
Paso doble
Kapitel 23
Kapitel 24
Swing
Kapitel 25
Kapitel 26
Samba
Kapitel 27
Kapitel 28
Finale
Über die Autorin
Ohne Titel
Cha-Cha-Cha ins Glück
Dancing under the Stars: Teil 1
Alana Albertson
Originaltitel: Love Waltzes In © 2013 Alana Albertson
Copyright für die deutsche Übersetzung: Cha-Cha-Cha ins Glück © 2014 Anna Abend, Agentur Libelli
Lektorat: Birte Lilienthal & Ute-Christine Geiler, Agentur Libelli
Deutsche Erstausgabe
Alana Albertson
Bolero Books LLC
11956 Bernardo Plaza Dr. #510
San Diego, CA 92128
www.buybolerobooks.com
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Die Ereignisse in diesem Buch sind frei erfunden. Die Namen, Charaktere, Orte und Ereignisse entspringen der Fantasie der Autorin oder wurden in einen fiktiven Kontext gesetzt und bilden nicht die Wirklichkeit ab. Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder toten Personen, tatsächlichen Ereignissen, Orten oder Organisationen ist rein zufällig.
Cover: Robin Ludwig Design Inc: gobookcoverdesign.com
Buchdesign und Satz: JT Formatting
Vellum flower icon Erstellt mit Vellum
Auszeichnungen für Cha-Cha-Cha ins Glück
Auszeichnungen für Cha-Cha-Cha ins Glück
GEWINNER – Single Title 2012 RWA Golden Gateway
GEWINNER – Single Title 2012 RWA Heart of the West
GEWINNER – Single Title 2013 RWA Marlene
2. PLATZ – Single Title 2012 RWA Four Seasons
2. PLATZ – Single Title 2012 RWA Golden Rose
2. PLATZ – Classic 2008 RWA Stiletto
3. PLATZ – Einzeltitel 2012 RWA Hot Prospects
Dieses Buch ist meinem verstorbenen Vater Joseph Chulick Jr. gewidmet.
Ich vermisse jeden Tag deine Intelligenz, deine Freundlichkeit, dein Mitgefühl und dein Lachen.
Danksagung
Ich möchte meiner wunderbaren Lektorin, Deborah Halverson, dafür danken, dass sie immer an dieses Buchprojekt und an mich geglaubt hat.
Darüber hinaus danke ich folgenden Menschen:
Meinem Mann, Roger, einem echten Marine-Helden. Danke, dass du auf die Jungs aufpasst, während ich schreibe, und dafür, dass du meine endlosen „Was wäre, wenn"-Unterhaltungen über meine Figuren ausgehalten hast. Ohne dich hätte ich dieses Buch nicht schreiben können.
Meinen beiden tollen Söhnen, Connor und Caleb. Ihr beide verschönt mir jeden Tag.
Meinen Korrekturleserinnen:
Marie-Eve Girard, für deine aufschlussreichen Änderungen bei der Charakterisierung von Bret und Selena. Du bist der Grund dafür, dass ich so viele Wettbewerbe gewonnen habe!
Juliette Sobanet, für deine Kritik und deine Vorschläge, die immer genau ins Schwarze getroffen haben. Ich bin so froh, dass du nach San Diego gezogen bist!
Meiner Agentin Jill Marsal, dafür, dass sie an diese Geschichte in all ihren verschiedenen Versionen geglaubt hat.
Meinem Bruder Joe Chulick, der mich davon überzeugt hat, es zu veröffentlichen. Meiner Schwägerin Susie Chulick für dein aufmunterndes Anspornen.
Meiner Mutter Diana Chulick, dafür, dass du mich in meiner Liebe zum Lesen unterstützt hast.
Meinen drei Lieblingsautorinnen romantischer Literatur Kristan Higgins, Lauren Willig und Susan Donovan. Danke, dass ihr euch die Zeit für eure brillanten Kommentare zum Buch genommen habt.
All den anderen Mitgliedern der RWA (Romance Writers of America), die dieses Buch unterstützt, mir das Schreiben beigebracht und das Manuskript kommentiert haben.
Gib niemals einem Mann, der nicht tanzen kann, ein Schwert.
– Konfuzius
Cha-Cha-Cha
Sie bewegte die Füße hin und her und reizte ihn, indem sie ihm immer wieder einen flüchtigen Blick auf ihre Oberschenkel gewährte. Sein Selbstvertrauen wuchs, und er packte sie, forderte sie in ihrem eigenen Spiel heraus. Sie liebkoste seine Brust und ließ die Hände auf seine Hüften hinuntergleiten, strich ihm mit den Nägeln über die Bauchmuskeln. Er warf sie in den Spagat. Dann zog er sie an seine Lippen. Sie wollte sich von ihm lösen, doch er zwang sie zurück, indem er sich ihr Bein um die Hüfte legte. Das Spiel hatte gerade erst begonnen.
Kapitel
Eins
Staff Sergeant Bret Lord saß auf dem schmutzigen Boden seines Zelts und sortierte die an diesem Tag eingegangene Post: das neueste Men’s-Fitness -Magazin von seiner Schwester und ein Carepaket von seiner Mutter. Er riss es auf – Socken, Fettstift für die Lippen, Sonnenblumenkerne und ein dünner Brief, der einen alten Zeitschriftenausschnitt enthielt.
Lieber Bret,
ich vermisse Dich sehr. Benny hat mich gebeten, Dir diesen Artikel zu schicken. Ich wünschte wirklich, du würdest über sein Angebot nachdenken. Pass bitte gut auf dich auf.
Alles Liebe,
Mom
Er schluckte schwer. Auf dem neonfarbenen Post-it, der auf der zerknitterten Seite klebte, stand ein kurzer Gruß von seinem ehemaligen Tanzlehrer.
Bret, mein Junge,
du wirst es nicht bereuen.
Ciao, Benny
Bret strich mit dem Daumen am Rand des Artikels entlang und betrachtete den Sechzehnjährigen auf dem Bild. Er erkannte sich kaum wieder. Sein schulterlanges blondes Haar war nach hinten gegelt – nicht zu vergleichen mit der militärischen Kurzhaarfrisur, die er jetzt trug. Keine Spur von den Tattoos oder Muskeln, die seinen Körper inzwischen zierten. Gebräunte Haut aus der Tube, nicht von der stechenden irakischen Sonne. Seine Arme waren um eine wunderschöne junge Frau mit langem, rabenschwarzem Haar geschlungen. Das jadegrüne Lateinkleid, das sie trug, war auf die Farbe ihrer mandelförmigen Augen abgestimmt.
Er legte den Artikel beiseite und zog seine Pistole aus dem Halfter, um sie zu reinigen.
Lance Corporal Hernandez ging an Bret vorbei und schnappte sich den Artikel von seinem Feldbett. Nachdem er sich den Ausschnitt lange angeschaut hatte, hellte sich sein Gesicht auf.
„He, Staff Sergeant, sind Sie das?"
„Nein, das ist mein Klon, der auch Bret Lord heißt." Bret setzte den Schlitten wieder auf und fing an, seine Waffe auseinanderzunehmen.
„Staff Sergeant, Sie kennen Selena Marcil? Haben Sie sie klargemacht?"
„Klappe, Hernandez, oder ich mache Sie gleich klar – mit der Breitseite von meinem Gewehrkolben." Er riss ihm das Stück Papier aus der Hand und versetzte ihm einen leichten Schlag gegen den Hinterkopf.
Der Junge zuckte nicht einmal.
„Staff Sergeant Glitzerschuh. Hey ... Können Sie mich mit Selena zusammenbringen? Ich wäre gern ihr Toyboy. Ich liebe sie. Die ist sexy, Mann. Hat den schärfsten Hintern. Nicht wie diese ganzen dürren russischen Mädchen in der Show." Er nickte noch mal bekräftigend und zog eine Augenbraue hoch. „Selena ist auf meiner Liste. Und sie ist Latina. Wir passen perfekt zusammen. Was soll sie denn mit einem Gringo wie Ihnen anfangen?"
„Hernandez, Sie vergreifen sich im Ton." Bret setzte seine Pistole wieder zusammen.
„Sorry, Staff Sergeant."
Bret packte den Artikel, seinen Rucksack und die Waffe zusammen und nahm alles mit. Es war unmöglich, im Zelt auch nur das kleinste bisschen Privatsphäre zu ergattern. Die einzige Lösung war, sich draußen in den Sandsturm zu setzen, aber sogar das war besser, als hier bei diesem Haufen unreifer Idioten zu bleiben. Er entfernte sich hundertfünfzig Meter vom Zelt und ließ sich im heißen Sand nieder.
Am roten Himmel über ihm sammelten sich schwere Dunstwolken aus der nahe gelegenen Stadt. Bret konnte die Berge in der Ferne kaum erkennen. Sand schien vom Himmel herabzuregnen, nahm ihm die Sicht und nistete sich in all seinen Körperöffnungen ein. Er schloss die Augen und dachte an Selena. War sie wirklich so eine Diva, wie die Klatschblätter behaupteten? Sogar nach zehn Jahren hatte er noch immer ihren Duft nach Kokosbutter in der Nase. Eine willkommene Abwechslung von den überlaufenden Klos, dem toxischen Dieseldämpfen und dem Gestank seiner Kameraden, die seit drei Wochen nicht geduscht hatten.
Ganz in der Nähe knallten dumpfe Schüsse aus einer AK-47. Er horchte auf, aber er bewegte sich nicht.
Als Schießlehrer konnte er den Klang aller Waffensysteme voneinander unterscheiden. Diese Schüsse entsprachen nicht den leichteren, schnelleren Salven der M16-Gewehre seiner Männer. Er schaute an den Palmen vorbei, die den trostlosen Anblick der heruntergekommenen Baracken etwas gefälliger machen sollten, und versuchte herauszufinden, woher die Schüsse kamen. Vielleicht nur irgendwelche Aufständischen außerhalb des Lagers. Die Einsatzregeln waren klar. Er konnte sie nicht daran hindern, sich gegenseitig zu töten, auch nicht, wenn er es gewollt hätte. Und er würde dafür definitiv nicht das Leben seiner Männer aufs Spiel setzen.
Der Sandsturm ließ nach, und er griff in seinen Rucksack, um das Abendessen herauszuholen. Spaghetti Bolognese war seine Lieblingseinmannpackung, auch wenn sie nach Kreide schmeckte. Er hoffte auf Zimtäpfel als Dessert und öffnete den Karton, um die Schätze des heutigen Tages vor sich auszubreiten: Kirschblaubeerkompott, Kartoffelsticks, Weizenhartkekse, Streichkäse, Trinkpulver mit Zitronen-Limetten-Geschmack und Beipack „A": Kaffee, Milchpulver, Zucker, Salz, Tabasco, ein Erfrischungstuch, Toilettenpapier, Kaugummi und Streichhölzer. Er öffnete den selbsterhitzenden Kochbeutel, legte den Spaghettipack hinein, füllte den Beutel mit Wasser und lehnte ihn an einen Felsen.
Er schaute auf das Bild, das ihn und Selena zeigte, nachdem sie die U.S. National Youth Amateur Latin Ballroom Championship gewonnen hatten. Selena war der Star der erfolgreichen Fernsehshow Dancing under the Stars. Seine Jugendliebe prangte jetzt auf den Titelseiten von Zeitschriften, auf Plakatwänden und in Werbeanzeigen. Die Details seines damaligen Lebens waren fast aus seinem Gedächtnis verschwunden gewesen. Der Krieg rückte alles in weite Ferne.
Bret nahm einen Schluck Wasser aus seinem CamelBak und nahm zwei Tabletten gegen Malaria: eine blaue und eine rosafarbene. Das Marine Corps versicherte den Truppen, sie seien unbedenklich, doch er fragte sich, ob sie nicht doch die Ursache für seine täglichen Kopfschmerzen waren. Obwohl … vielleicht waren auch die 38 Grad Außentemperatur, die hier herrschten, daran schuld.
Staff Sergeant Ray Wilson trat aus dem Zelt und setzte sich neben ihn. Obwohl Bret eigentlich hatte allein sein wollen, freute er sich über die Gesellschaft seines Freundes.
„Slim Jim?, fragte Ray und bot ihm eine Minisalami an. Als Bret die Plastikverpackung aufriss, wies Ray mit dem Kopf auf den Zeitschriftenartikel, der im Sand lag. „Was ist das?
Bret räusperte sich. „Vor einem Monat hat mir meine Mom erzählt, dass ein Jurymitglied von Dancing sie gefragt hat, ob ich nicht Lust hätte, bei der Show mitzumachen. Er hat mir gerade eine Nachricht geschickt."
„Echt jetzt? Ray biss ein Stück von seiner Slim Jim ab. „Du wärst ja verrückt, dieses Sand- und Gewehrsalvenparadies gegen die Villen in Hollywood einzutauschen. Deiner Mutter ist schon klar, dass du ein Marine bist, oder? Du kannst nicht einfach so abhauen und bei einer Reality-TV-Show einsteigen.
„Genau das habe ich ihr auch gesagt. Aber sie hat diese verrückte Idee, dass sie mich das für eine Staffel machen lassen würden – zu Rekrutierungszwecken. Das bezweifle ich, aber ich könnte meinen Urlaub dafür verwenden. Erinnerst du dich an den Typen bei American Pop Star?"
„Ja. Hat der nicht über 10 kg zugenommen und ist dann durch den Fitnesstest gefallen? Kannst du immer noch tanzen, Patrick Swayze?"
„Gut genug, um einer Teen Mom von MTV den Cha-Cha-Cha beizubringen. Das ganze Corps würde über mich lachen."
„Vielleicht aber auch nicht. Ich meine, du bist ja immerhin der einzige Marine, der auch ein vielfach ausgezeichneter Turniertänzer ist. Du könntest den All-American Hero verkörpern, also das hübsche Gesicht, das noch mehr Jungs rekrutiert, die uns dann hier Gesellschaft leisten und beschossen werden."
„Wenn du meinst, dass das so eine gute Idee ist, sag ich ihr, dass du es machst."
Bret war es zuwider, wie sehr die Öffentlichkeit von den „Stars" dieser Shows fasziniert war. Junge Leute, die wegen irgendwelcher Sexvideos zu Millionären wurden oder weil sie ihre Zeit ausschließlich im Fitnessstudio, auf der Sonnenbank oder bei Partys verbrachten. Und währenddessen waren er und seine Kameraden hier in der Hölle und wichen Gewehrkugeln aus.
Bret sah nach seinen Spaghetti und stocherte in der warmen, klebrigen Masse herum.
Ray zuckte die Achseln. „Der einzige Tanz, den ich kenne, ist der Harlem Shake, und irgendwas sagt mir, dass ich in der Show damit eher zu einer Zielscheibe würde als hier als Marine im Irak."
Bret verspürte kein Interesse, jemals wieder zu tanzen. Mit dem Eintritt in das Marine Corps hatte er seine Berufung gefunden. „Nee, ich bleibe lieber hier bei meinen Männern. Ich würde es ja nicht mal in Erwägung ziehen ... wenn da nicht Pierce wäre."
Ray blinzelte ihn verwirrt an. „Was hat denn die Show mit Pierce zu tun?"
„Ich hatte ihm versprochen, dass ich mich um seine Familie kümmern würde, sollte ihm etwas passieren. Wenn ich die Show machen würde, könnte ich genug Geld verdienen, um ihnen ein Haus zu kaufen."
„Alter, das würdest du für sie tun? Das wäre ja verrückt."
„Er hätte es auch für mich getan." Bret wusste, dass Pierce alles für ihn getan hätte. Das hatte er hinlänglich bewiesen.
Schweigend saßen sie da.
Ray nickte Bret zu. „Pierce war ein guter Kerl. Du solltest es tun."
Bret wurden die Hände feucht. „Ich kann das nicht. Ich würde mich total lächerlich machen."
„Mann, so schlimm wird es schon nicht werden." Ray streckte sich. „Und du würdest deine Ex-Verlobte wiedersehen. Immerhin haben die Leser von Maxim sie zum Sexiest Girl Alive gewählt. Auch wenn sie mit diesem Schönling zusammen ist."
„Dima? Der Kerl ist ein Idiot. Er war einer unserer Trainer. Aber ich würde nie wieder etwas mit Selena anfangen."
Obwohl sie attraktiver war als je zuvor, verspürte Bret nicht den geringsten Wunsch, die alte Liebe wieder aufflammen zu lassen – auch wenn er sich noch an jeden Zentimeter ihres Körpers erinnern konnte. Eine Beziehung zwischen ihnen könnte niemals funktionieren. Er liebte die Marines und würde sich von dem Ruhm und dem Geld Hollywoods niemals verführen lassen.
Und doch hatte er immer noch das Gefühl, Selena beschützen zu müssen, nach allem, was sie als Kind durchgemacht hatte. Es drehte ihm den Magen um, sie so für die Kameras aufgetakelt zu sehen. Bei dem Gedanken an Marines, die sich über den Bildern seiner ersten Liebe einen runterholten, wurde ihm schlecht.
Ray verdrehte die Augen. „Man weiß ja nie. Vielleicht hat sie sich geändert. Er öffnete eine Packung Skittles. „Ich komme mit. Wie wär’s mit Beyoncé als Partnerin?
Bret lachte auf. „Ich bin mir nicht sicher, wie Jay Z das finden würde. Oder deine Frau." Ray hatte eine gute Wahl getroffen. Seine Frau war der Traum eines jeden Marines. Nia war hübsch und treu und kümmerte sich um die Kinder, während Ray weg war. Sie war die Vorsitzende des Key Wives Club, hielt sich in Form und schaffte es noch dazu, Ray die besten Carepakete zu schicken, die man sich nur vorstellen konnte – daher sein unerschöpflicher Vorrat an Slim Jims.
Bret hatte einmal versucht, eine Familie zu gründen, aber das hatte nicht funktioniert. Nach dieser Erfahrung hatte er sich geschworen, nie wieder jemandem wirklich nahe zu kommen, zumindest nicht, bis er das Corps verlassen hatte. Er musste sich darauf konzentrieren, seine Männer zu führen – und er konnte es sich nicht leisten, sich von Grübeleien darüber ablenken zu lassen, wer gerade das Bett seiner Freundin wärmte, während er Tausende Kilometer entfernt im Krieg war.
Ray stand auf. „Nia würde es okay finden. Sie liebt diese Show, Mann. Mach’s einfach. Der große Reality-TV-Star wird dringend Schutz brauchen. Ich geb dir Rückendeckung."
Wenn Bret das Angebot annehmen würde, hätte er gern Ray an seiner Seite gehabt, um sich in der Unterhaltungsbranche zurechtzufinden. Aber er würde es nicht tun, um wieder mit Selena zusammenzukommen. Bret wollte nicht dauernd im Rampenlicht stehen, und Selena, sofern er das beurteilen konnte, wollte es auf keinen Fall verlassen. Er stopfte sich den Artikel zurück in die Hosentasche, die auch seinen „Im Falle meines Todes"-Brief enthielt.
Das Getöse von Gewehrsalven erfüllte die Luft. Sein Tarnanzug war durchgeschwitzt und drückte schwer auf seine Brust. Er konnte nichts sehen, aber das Donnern der Helikopter über ihnen sagte ihm, dass es sich nicht um eine Übung handelte.
Ray und Bret brauchten keine Worte. Sie wussten, was gleich passieren würde. Bret wurde heiß, und das Adrenalin übernahm die Kontrolle. Genau solche Momente machten alle Opfer wieder wett – zu wissen, dass sein Leben etwas bedeutete und dass er nicht nur für seine Männer verantwortlich war, sondern auch zur Sicherheit aller Menschen zu Hause beitrug. Er warf den Rest des Essens in den Rucksack und griff nach seiner Waffe. Sie rannten zum Zelt.
Bret schrie seinen Männern entgegen: „Bewaffnen und in Deckung!"
Kapitel
Zwei
Selena Marcil blinzelte im grellen Licht und setzte die Sonnenbrille auf, obwohl sie sich immer noch im Flughafenterminal befand. Es war nicht das Sonnenlicht, das sie blendete, sondern die Blitzlichter dieser schrecklichen Kameras. Ihr Tanzpartner Dima Volkov ging mit großen Schritten voraus und überließ sie den Fotografen.
Ein Mann hielt ihr ein Mikrofon unter die Nase. „Selena, werden Sie bei der nächsten Staffel von Dancing under the Stars wieder dabei sein?"
Mit ihrem Siebenjahresvertrag hatte sie da keine Wahl. „Wenn sie mich wieder haben wollen, bin ich wieder dabei." Mehr konnte sie nicht sagen. Sie hatte strikte Anweisungen, keine Details zur neuen Staffel preiszugeben.
Eine Reporterin in einem eng sitzenden Kostüm drängte sich durch die Menge nach vorne. „Selena, stimmt das Gerücht, dass Dima eine Affäre mit Poppy Mabel hatte?"
Selena zuckte zusammen. Dimas Privatleben jenseits der Tanzfläche ging sie nichts an, aber sie hatte das Bedürfnis, ihn vor solchen Gerüchten zu schützen. „Nein. Aber wenn es stimmen sollte, wäre das auch kein Skandal. Dima und Poppy sind beide solo." Sie schaute zu Dima hinüber, der mit Fans für Fotos posierte. Er legte eine Pause ein und zog sie an