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Tagträumer: #kopfchaosundso
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eBook96 Seiten45 Minuten

Tagträumer: #kopfchaosundso

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Über dieses E-Book

In 20 Texten resümiert der baden-württembergische U-20-Meister im Poetry Slam 2015 seine ersten 20 Lebensjahre. Vom Singlesein und der Suche nach der Unbekannten X (die ihn wohl nicht nur im Mathe-Unterricht antrieb) über gefallene Engel, gebrochene Herzen bis hin zum All-Inclusive-Urlaub – Seite für Seite ordnet der wache Tagträumer Kai Bosch sein Herz- und Kopfchaos in doppelgereimten Anekdoten und selbstironischer Prosa zu Momentaufnahmen. Herausgekommen ist eine vielschichtige Antwort auf die Frage, was es denn eigentlich bedeutet, heute jung zu sein.
SpracheDeutsch
HerausgeberLektora
Erscheinungsdatum16. Dez. 2016
ISBN9783954610877
Tagträumer: #kopfchaosundso

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    Buchvorschau

    Tagträumer - Kai Robin Bosch

    hast

    Ich bin Single

    Es gibt 4 Arten von Singletypen:

    1. Den überzeugten Single, der ganz froh darüber ist, sich nicht binden zu müssen, und der nachts vermutlich wesentlich mehr Spaß hat als tagsüber.

    2. Den Papst.

    3. Den Single, der am Boden zerstört ist, weil er sich gerade frisch getrennt hat.

    4. Den Single, der das Pech hat, immer wieder aufs Neue abzublitzen und stattdessen dauernd in der »Du-bist-ja-sooo-ein-guter-Kumpel«-Schublade landet. Bei dieser bemitleidenswerten Gruppe Mensch habe ich anscheinend, ohne es zu wissen, von Geburt an ein lebenslanges Abo gebucht. Während meine Kumpels also am Wochenende mit ihren Freundinnen die Discos erobern, sitze ich daheim, langweile mich und wünsche mir, ich hätte eine Freundin, mit der ich die Discos erobern könnte.

    Es ist mal wieder Samstag. Für den Großteil der Bevölkerung ist es der schönste Tag der Woche … Nicht für mich!

    Ich mag Montage. Da sind alle so mies drauf. Damit kann ich mich voll identifizieren. Da fühl’ ich mich in meinen Gedankengängen bestätigt. Ja, da bin ich voll am Start! Aber es ist eben Samstag. Während meine Klassenkameraden die Woche heute Abend entweder bei ihrem Partner oder auf einer Party ausklingen lassen, hat für mich mal wieder niemand Zeit. Nach und nach schreibe ich meine Jungs an und erhalte jede Menge interessanter Absagen.

    »Hey, ich hab’ sturmfrei, willst du vorbeikommen?«

    »Sorry, ich muss mich mental auf Montag vorbereiten!«

    »Hey, ich hab’ sturmfrei, willst du vorbeikommen?«

    »Sorry, ich muss meine Bücher nach Farbe sortieren.«

    »Hey, ich hab’ sturmfrei, willst du vorbeikommen?«

    »Sorry, bin auf ’ner Party. Aber ich wünsch’ dir viel Spaß!«

    Frustriert denke ich mir: Auf einer Party? Das ist ja so schön für dich. Reib’ es mir ruhig unter die Nase! Spaß, den werde ich garantiert haben – mithilfe von drei Flaschen Lachgas. Oder ich sortiere einfach meine Bücher nach Farbe! Ha!

    Aus Verzweiflung sortiere ich sie wirklich nach Farbe. Als ich damit fertig bin, wird mir klar, von welcher Armseligkeit mein Werk zeugt. Somit breche ich weinend zusammen und beschließe, mich zu betrinken. Doch im Keller finde ich nur Black-Forrest-Wasser und leere Bierkästen. Am Boden zerstört versuche ich, mich vor dem TV abzulenken. Aber es kommt mal wieder nur Müll und selbst die Typen, die auf ARTE eine Doku über die afrikanische Schnitzkultur von 1648 moderieren, haben mehr Spaß als ich. Gegen 23 Uhr merk’ ich, wie mein Hintern so langsam mit der Couch verwächst. Über Whatsapp trudeln laufend Nachrichten von betrunkenen Leuten ein, die jetzt den Abend genießen, was meine Laune auch nicht gerade bessert:

    »Feiern mit den Besten!«

    »Partytime!«

    Das Bild meines Tequila Sunrise schlürfenden Kumpels, der von drei äußerst attraktiven Blondinen umarmt wird, gibt mir den Rest und ich beiße in die Tischkante – was rein gar nichts bewirkt, bis auf Zahnweh. Ich hatte wahrlich schon bessere Ideen – und gehe ins Bett. Bevor ich die Augen schließe, denke ich noch: Immerhin, nur noch zweimal schlafen. Dann ist endlich wieder Montag!

    Engel

    Hey ja, ich sag’ dir was,

    das ist krank und abgefahr’n,

    aber ich muss es dir erzählen,

    das war mir klar:

    Es geht um mich

    und die profane Menschheit:

    Sorry, doch ich kann

    kein normaler Mensch sein.

    Dazu sind sie und ich

    einfach viel zu verschieden,

    dafür bin ich schlicht

    und einfach viel zu sensibel.

    Viel zu verletzlich,

    als ob ich Glasknochen hätte,

    bin broke,

    doch muss nicht in der Sparversion texten,

    Ist okay, ich versuche,

    meinen Traum zu leben.

    Mein Traum, der bist du,

    du bist meine Auserwählte,

    zwar bist du meine beste Freundin,

    jedoch auch seine,

    doch baust du mich immer wieder auf

    wie Lego-Bausteine.

    Nur du bist so unendlich,

    unendlich kostbar.

    Ich bin der jubelnde Groupie

    und du bist der Rockstar.

    Nein, der Vergleich,

    den ich für uns beide verwende:

    Ich bin ein Mensch

    und du der heilige Engel.

    Die Menschheit ist zu mir

    keine liebe Spezies!

    Egal,

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