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Neptun – Das verbotene Epos der Sumerer
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Neptun – Das verbotene Epos der Sumerer
eBook60 Seiten27 Minuten

Neptun – Das verbotene Epos der Sumerer

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Über dieses E-Book

Unerbittlich besteht König Melim-anna von Uruk auf dem Recht der ersten Brautnacht, ohne vom zunehmenden Frust seines Volkes oder den Ratschlägen seiner Vertrauten Notiz zu nehmen. Um dessen Grausamkeiten zu entgehen, beschließt Dumu-ugen, sich umzubringen – doch die Schöpfungsgöttin Namma vereitelt ihren Plan und birgt die angehende Braut in der Mitte des Salzmeeres. Als der König bei der Seefahrt dorthin auf mysteriöse Weise verschwindet, begibt sich zuletzt der Hymnendichter Mesch-ursang auf die Suche nach den Verschollenen. Doch hat er weder mit dem Seeungeheuer, das die Jungfer bewacht, noch der grenzenlosen Eifersucht der Liebesgöttin Inanna gerechnet. Ganz zu schweigen von Dumu-ugen selbst.

Zweiter Teil der ALTERA-ALA-ANIMAE-Ennealogie.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum22. Okt. 2021
ISBN9783384033192
Neptun – Das verbotene Epos der Sumerer
Autor

Lukas Wolfgang Börner

Am 30. Mai 1987 wurde Lukas Wolfgang Börner in Leipzig geboren, um bald darauf, noch vor dem Mauerfall, mit seiner Familie ins Allgäu zu gelangen. In der Ganghofer-Stadt Kaufbeuren vis-à-vis des Familienhauses Enzensberger verbrachte er seine Jugend mit Naturexkursionen, Gedichten und allerhand Bubenstreichen, die seine Geschichten, insbesondere die Endzeitjugend-Romane, fortan prägen sollten. Nach seinem Wehrdienst als Gebirgsjäger studierte er Germanistik, Geographie und Europäische Ethnologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Börner ist Übersetzer/Nachdichter diverser internationaler Gedichtklassiker („Tomten“, „Befana“) sowie des toskanischen Volksmärchens „Fantaghirò Persona Bella“, das durch die Märchen-Filmreihe „Prinzessin Fantaghirò“ Berühmtheit erlangte. Inhalt seiner Geschichten und Dichtungen sind Freiheits- und Sinnsuche, Liebe, Lust und die volle Palette menschlicher Abgründe, wobei der Humor ebenso allgegenwärtig ist wie die Umwertung aller Werte à la Nietzsche. Das Selbstverlegen sieht Börner als willkommenes Mittel, „auch heute noch literarisch anspruchsvolle Kunst zu schaffen, ohne auf die kurzen Aufmerksamkeitsspannen des Mainstreams oder die Befindlichkeiten der Dauerempörten Rücksicht zu nehmen.“

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    Buchvorschau

    Neptun – Das verbotene Epos der Sumerer - Lukas Wolfgang Börner

    Tontafel I

    Gepriesen sei die Schönheit.

    Nicht sie sei gepriesen, die vollkommene Schönheit.

    Nicht Inanna sei gepriesen, die vollkommene Schönheit, weil sie unrein ist.

    Sie sei gepriesen, die reine Schönheit.

    Dumu-ugen sei gepriesen, die reine Schönheit, weil sie unvollkommen ist.

    Namma schließe dem Liebenden die Augen.

    Namma schließe dem Hymnendichter Mesch-ursang die Augen.

    Seine Schrifttafeln erzählen von König Melim-anna, der die Köpfe der

    Ungehorsamen wie Kornähren sichelte.

    Seine Schrifttafeln erzählen von König Melim-anna, vom Leben und

    Sterben Melim-annas, von Angst und Gräuel, Hochmut und Niedergang.

    Die Väter und Mütter von Uruk erhoben ihre Stimmen und rufen:

    „Inanna, schütze unsere Töchter."

    Die Jünglinge von Uruk erhoben ihre Stimmen und rufen:

    „Inanna, schütze unsere Geliebten."

    Keinen Schutz sandte die Göttin Inanna den Töchtern von Uruk.

    Im Eanna trat ihr König Melim-anna gegenüber, behangen mit Gold und Lapislazuli.

    Melim-anna sprach zu Inanna, der vollkommenen Schönheit, und sagt:

    „Bevor die Jungfer Dumu-ugen sich vermählt, soll sie mir vorgeführt werden, dass ich meinen Samen in ihren Leib ergieße."

    Inanna sprach zu Melim-anna und sagt:

    „Das Volk setzt ihre Schönheit mit meiner gleich.

    Es soll meinen vipernspeienden Zorn zu spüren bekommen.

    Im Euphrat soll die Jungfer ihr Brautbett finden.

    Höre, oh König, im Euphrat soll die Jungfer ihr Brautbett finden."

    Melim-anna senkte sein Haupt und sagt:

    „Wisse, Inanna, dass du die Schönste, dass du die vollkommene Schönheit bist.

    Auch die mondgleiche Haut und die blauen Augen der Jungfer Dumu-ugen können deinen Glanz nicht übertreffen.

    Höre, Inanna, im Euphrat soll die Jungfer niemals ihr Brautbett finden."

    So besänftigte er ihren Zorn.

    So besänftigte er den Zorn Inannas.

    Vor den Toren des umfriedeten Uruk saß Dumu-ugen.

    Im Schatten hoher Dattelpalmen saß sie und hält in ihrem Herzen Rat:

    „Nun ist das Bett mit Blut befleckt.

    Nun soll ich nach jener Schlafkammer abgeführt werden, dem König zum grausamen Vergnügen.

    Nun soll ich meine Ehre verlieren.

    Nun soll ich meine Ehre verlieren wie meine beiden Schwestern vor mir."

    Sie nahm ein Messer zur Hand, reckte die Hände zum Himmel und klagt:

    „Große Göttin, vollkommene Schönheit, wieso hilfst du mir nicht?

    Habe ich nicht schon genug zu erdulden mit einem Verlobten, der hinkt und grindig ist?

    Soll nicht allein mein Glück, soll auch meine Ehre für alle Zeiten getilgt werden?

    Wie viele Male habe ich

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