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Poststation am Lost-Trail-Pass: G.F. Barner 294 – Western
Poststation am Lost-Trail-Pass: G.F. Barner 294 – Western
Poststation am Lost-Trail-Pass: G.F. Barner 294 – Western
eBook131 Seiten1 Stunde

Poststation am Lost-Trail-Pass: G.F. Barner 294 – Western

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Über dieses E-Book

Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.

guard erinnert, packt ihn wieder der Zorn und die Hilflosigkeit. Zwei Gedanken, die voller Bitterkeit und Rachegefühle sind. Und er ist nicht der Mann, seine Gefühle einfach vergessen zu können. »Sie haben ihn umgebracht«, sagt er finster und sieht auf die Pferde am Balken und die wenigen Männer auf dem Vorbau des Pocatello-Riverside­Saloons. »Vielleicht hätte ich doch nicht aufhören sollen, aber…« Und in diesem letzten Wort ist alles enthalten, was ein Mann ausdrücken will, der genug von Ritten, von der stetigen Wachsamkeit und dem Rauch der Revolver hat. Es gab eine Zeit, in der Thor und Bros Partner waren. Sie zogen zusammen die größte Frachtlinie in Wyoming, Utah und Nevada auf. Und sie trennten sich erst, als dieses Geschäft blühte, beide genug hatten und Thor nicht mehr als Wagen- und Postkutschenboß jedem Streit und jedem schmutzigen Überfall nachzugehen brauchte. Damals pachtete Thor eine kleine Ranch, einige der Fahrer und einige Leute, deren Bekanntschaft er auf seinen vielen Reisen gemacht hatte, kamen zu ihm und waren seine Boys. Und sicher würde alles in friedlichen und sanften Bahnen verlaufen sein, wenn Bros Vanguard nicht die Salztransporte aus Utah und die damit verbundenen Geldlieferungen auf eigene Rechnung und Gefahr übernommen hätte. »Gefahr«, sagt Thor heiser vor sich hin. »Genau das war es, und genau darum hatte ich ihn gewarnt. Man steckt seinen Kopf nicht in den Rachen eines hungrigen Löwen. Genau das war es. Und jetzt haben sie den Transport überfallen und Bros ist tot. Er war mein Partner und der beste Mann, den ich jemals neben mir hatte. Zum Teufel, er hätte auf mich hören sollen.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum10. Okt. 2023
ISBN9783989364523
Poststation am Lost-Trail-Pass: G.F. Barner 294 – Western

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    Buchvorschau

    Poststation am Lost-Trail-Pass - G.F. Barner

    G.F. Barner

    – 294 –

    Poststation am Lost-Trail-Pass

    G.F. Barner

    Als sich Thor Kelly an Bros Van-

    guard erinnert, packt ihn wieder der Zorn und die Hilflosigkeit. Zwei Gedanken, die voller Bitterkeit und Rachegefühle sind.

    Und er ist nicht der Mann, seine Gefühle einfach vergessen zu können.

    »Sie haben ihn umgebracht«, sagt er finster und sieht auf die Pferde am Balken und die wenigen Männer auf dem Vorbau des Pocatello-Riverside­Saloons. »Vielleicht hätte ich doch nicht aufhören sollen, aber…«

    Und in diesem letzten Wort ist alles enthalten, was ein Mann ausdrücken will, der genug von Ritten, von der stetigen Wachsamkeit und dem Rauch der Revolver hat.

    Es gab eine Zeit, in der Thor und Bros Partner waren. Sie zogen zusammen die größte Frachtlinie in Wyoming, Utah und Nevada auf. Und sie trennten sich erst, als dieses Geschäft blühte, beide genug hatten und Thor nicht mehr als Wagen- und Postkutschenboß jedem Streit und jedem schmutzigen Überfall nachzugehen brauchte.

    Damals pachtete Thor eine kleine Ranch, einige der Fahrer und einige Leute, deren Bekanntschaft er auf seinen vielen Reisen gemacht hatte, kamen zu ihm und waren seine Boys.

    Und sicher würde alles in friedlichen und sanften Bahnen verlaufen sein, wenn Bros Vanguard nicht die Salztransporte aus Utah und die damit verbundenen Geldlieferungen auf eigene Rechnung und Gefahr übernommen hätte.

    »Gefahr«, sagt Thor heiser vor sich hin. »Genau das war es, und genau darum hatte ich ihn gewarnt. Man steckt seinen Kopf nicht in den Rachen eines hungrigen Löwen. Genau das war es. Und jetzt haben sie den Transport überfallen und Bros ist tot. Er war mein Partner und der beste Mann, den ich jemals neben mir hatte. Zum Teufel, er hätte auf mich hören sollen. Aber, es war wohl sein Wagemut und seine Fröhlichkeit. Von der Fröhlichkeit wurde noch Eve angesteckt. Nun ja, Eve…«

    Als er an Eve Cantrill denkt, verzieht sich sein Gesicht. Und er bedauert nichts mehr, als daß sie nun noch vor der Hochzeit den Mann verloren hat, der ihr der bessere Mann zu sein schien von zwei Freunden. Sie wollte Bros nehmen. Und vielleicht wußte nur ein Mann, daß es niemals lange gutgegangen sein würde – ein Mann – Thor! Er kannte seinen Partner besser, als jeder andere Mann und als jede Frau.

    »Er war ein prächtiger Bursche, aber er konnte ja an keinem Unterrock vorbeigehen, ohne… Nun ja«, sagt Kelly sanft. »Das war einer seiner Fehler. Aber wer hat keinen Fehler, wie? Bros hätte sie nie glücklich machen können, nicht für alle Zeit.«

    Er denkt an ihr silberblondes Haar, ihre kleine Nase, die einen Mann zum Küssen reizte und an einige Dinge mehr, die es machten, daß er sich zum ersten Male in seinem Leben Hals über Kopf verliebte. Daß sie diese Liebe wie die Zuneigung eines großes Bruders aufnahm, kränkte ihn zuerst. Sie kam sogar mit allen Sorgen zu ihm und sagte ihm schließlich, daß Bros sie geküßt habe und was sie nun tun solle.

    Thor Kelly steigt ab und seufzt heiser. Er erinnert sich an ihr Gespräch und an den Schlag, den er dabei empfand. Sie sah ihm seine an Bestürzung grenzende Überraschung nicht an und plauderte lustig weiter, wie schön der Mond geschienen habe und was Bros nun alles machen wollte. Und er war ein Narr und sagte nichts, außer ihr noch einige gute Ratschläge zu geben. Und dann wollten sie heiraten, und dann schoß man Bros Vanguard vor ihrem Haus tot, als er die beiden Geldtaschen zur Bank bringen wollte und noch zwei andere Männer bei sich hatte.

    »Er hätte den kürzesten Weg nehmen sollen und sich den Umweg sparen sollen, dann würden die Kerle es nicht geschafft haben«, sagt Thor bitter. »Achttausend Dollar weg und drei Tote. Als wenn achttausend lumpige Böcke drei gute Männer wert waren. Nun gut, Cliff konnte noch reden. Und was er sagte, war deutlich genug. Dieser Bursche, dem der kleine Finger an der linken Hand fehlt, wird mir nicht weglaufen können. Und wenn ich ihn finde, dann wird er tot sein. Es waren vier Männer, vier Wölfe. Und sie müssen ihn beobachtet haben, als er aus der Kutsche das Geld holte. Sie sind ihnen dann nachgeschlichen und haben sie in der dunklen Gasse einfach von hinten erschossen.«

    Er beißt sich auf die Lippen. Sein Schimmel schnaubt leicht.

    Es ist jetzt gerade achtundvierzig Stunden her, seit Bros tot ist. Und Thor hat das bittere Gefühl, eine Frau getröstet zu haben, die er immer noch liebt und die fast zusammenbrach, als sie die Nachricht erhielt.

    »So ist das, ruhig, ruhig, mein Freund«, sagt er und klatscht dem Schimmel seine Hand an den Hals. »Well, sie war ziemlich fertig und beschwor mich, seine Mörder zu suchen. Nun gut, ich hätte es auch ohne ihre Bitten getan. Man hat nur einmal einen Freund. Und Bros besaß alles, was einen Freund ausmacht. Ich hätte seine Mörder auch so gesucht. Die Ranch hat Leute genug, die sie zwei Monate versorgen können. Und Eve ist auf der Ranch gut aufgehoben. Sollte ich sie allein dort lassen? In einer Stadt, in der sie nicht mehr atmen zu können glaubt? Sie wollte auf die Ranch. Und ich Narr habe sie noch hingebracht, als wenn mich das nichts kostet, ich meine, an Gefühlen. Sie wird sicher jetzt in meinem Sessel sitzen und die Füße an den Kamin halten. Oh, verdammt.«

    Er stellt sich vor, wie prächtig es gewesen wäre, wenn sie ohne diese Geschichte mit Bros freiwillig zu ihm auf die Ranch gekommen sein würde. Und er weiß doch, daß diese vage Hoffnung in ein Nichts zerrann.

    Er stößt sich leicht ab und legt die Hand auf den großen Revolverkolben seines Western-Colts. Eine Bewegung, die er lange Zeit nicht mehr nötig zu haben glaubte. Jetzt muß er das Eisen leicht nach vorn in die richtige Ziehstellung rücken und sieht sich einmal um.

    Thor Kelly ist in dieser Stadt ziemlich bekannt und kennt selbst alle Saloons und Spielhallen, alle Tanzpaläste und sonstigen Amüsierbetriebe in der Stadt. Er hat sie alle durchgesehen und ist hereingekommen, als wenn er nur einen Drink nehmen wollte. Aber seinen Mann hat er nicht gefunden. Nur dieser Riverside-Saloon ist noch übrig geblieben. Und sicher findet er auch dort nichts.

    »Ich weiß wie das ist, wenn jemand die Taschen voll Geld hat«, sagt er ruhig. »Mancher Mann würde so schnell wie möglich verschwinden, aber mancher Narr will für sein Geld etwas erleben. Vielleicht ein Abenteuer, vielleicht läßt er sich bis an die Ohren voll Whisky laufen und vielleicht hat er Gefallen daran, einen lustigen Kreis um sich zu haben, den er mit seinem Geld freihalten kann. Nun, ich werde es sehen. Sie sind nach Norden verschwunden, das weiß ich genau. Wenn ich die Spur auch in den Bergen verloren habe, ich bin sicher, sie sind immer weiter nach Norden unterwegs.«

    Er hat jetzt den Colt in der richtigen Lage und streicht einmal mit den Fingerspitzen über den Abzugshahn hinweg. Dann geht er los.

    Aus dem Saloon dringt das Gelärme von mehr als hundert Kehlen. Irgend etwas ist dort drin los. Und wenn das Plakat neben der Tür recht hat, sehen die Männer eine Show von zwanzig Girls, die mit Netzstrümpfen herumhüpfen. »Well, dann hinein.«

    Und als er das gesagt hat, wird sein schon ohnehin hartes Gesicht kalt. Er hat die Fähigkeit, sich auf einen Kampf oder einen Ärger blitzschnell zu konzentrieren. Dieser Augenblick geht schnell vorüber, dann ist sein Gesicht wieder glatt und sieht gelangweilt aus.

    Die Männer auf dem Vorbau sehen ihn kommen, starren auf sein großes Leinenhemd, die dunkle Weste und die dunkle Hose, unter denen die Stiefel heraussehen. Es sind Stiefel mit großen Radsporen, die einen flachen Absatz haben. Ein Mann, der gerade neugierig über die Tür sieht, dreht sich um, als die Sporen hinter ihm singen und sagt seufzend:

    »Oh, Boy, oh, Boy. Es ist doch traurig, wenn man leere Taschen hat, was? Nicht einmal einen Whisky kann man sich genehmigen. Ich glaube, ich gehe auch bald weg und mache wie die anderen die Reise nach dem Salmon Knie. Bruder, hast du nicht einen Drink übrig?«

    Er sieht Thor an und Thor nickt leicht. Ruhig greift er mit zwei spitzen Fingern in die Tasche und wirft dem Mann einen Dollar zu.

    »Ich sage ja, es gibt noch anständige Leute«, sagt der Mann und lüftet seinen Hut gravitätisch. Und dabei macht er fast dieselbe Bewegung wie sonst Bros Vanguard.

    Es gibt Thor einen leichten Stich, denn dieser Mann ist auch von jener leichtsinnigen Fröhlichkeit, die Bros immer an sich hatte.

    Dann stößt er die Tür auf und geht über den Schwellenbalken.

    Er sieht die Lichter des Saloons, er sieht die Männer und erkennt an der aufmerksamen Haltung, daß sie alle auf die Bühne starren. Es ist eine Bühne, die ziemlich hoch gebaut ist.

    Und die Girls auf der Bühne, die in den weiten Rüschenröcken und den knappen Miedern stecken, haben wirklich keine schlechten Beine. Das ist Thors zweiter Eindruck. Er sieht den Star des Can-Can-Ballettes in der Mitte leicht vor den anderen Girls. Die rothaarige und in einem grünen Kleid steckende Sängern und sich La Roche nennende Chefin, beginnt langsam an die Rampe zu gehen.

    Sie singt dabei und nicht einmal schlecht. Dann kommt sie eine sechsstufige Treppe in den Saal herunter und streicht einem Oldtimer einmal mit der parfümierten und behandschuhten Hand um das stoppelbärtige Kinn.

    Thor Kelly geht langsam weiter und nähert sich dem Tresen. Und er weiß aus Erfahrung, daß der Platz des Hauptkeepers am Tresen immer so gewählt ist, daß dieser Mann den gesamten Saloon überblicken kann und die Menge ständig unter Kontrolle hat.

    Er sieht Vance Abitarde an seinem Platz stehen und auch auf die Bühne und die sich jetzt zwischen den Tischreihen bewegende La Roche sehen.

    Vance ist ein etwas behäbiger Mann, war

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