Die Homo-Scheidung: Bis das ein Mord euch scheidet. Kriminalroman
Von citizenb
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Buchvorschau
Die Homo-Scheidung - citizenb
BEINAHE NEKROPHIL
Frankfurt, Freitag, der 4. Januar 2002:
„Der Körper ist noch warm!", stellt Max Finger fest. Der bullige Detektiv kniet neben der splitternackten Leiche von Nero Ziche. Er hat den Zeigefinger seiner rechten Hand an die Halsschlagader des toten Gastronomen gelegt. Wohl um den Puls zu fühlen oder was weiß ich.
Nero sieht verdammt gut aus, obwohl er eine klitzekleine unschöne Stichwunde direkt unter der linken Brustwarze hat und absolut mausetot ist. Sein durchtrainierter, sonnengebräunter Körper liegt geradezu malerisch auf dem hellen kühlen Marmorfußboden ausgestreckt. Man könnte meinen, Nero hätte es sich nur kurz auf dem Boden bequem gemacht und gleich würde er wieder aufstehen, sich mit einem Tempo-Taschentuch die Blutspritzer von der Brust wischen, uns begrüßen, ein Küsschen aufs Ohr drücken und ein Glas Champagner anbieten. Die halblangen blondierten Haare sitzen dank Haarfestiger perfekt. Das ebenmäßiges Gesicht wirkt völlig entspannt. Die blauen Augen sind geöffnet und blicken zu der hohen, stuckverzierten Zimmerdecke empor. Er hat ein kleines Lächeln auf den vollen Lippen, als würde er sich über einen privaten Scherz amüsieren, den nur er selbst kapiert.
Mein Blick wandert an seinem Körper entlang, vorbei an der muskulösen Brust, dem nahezu perfekten Waschbrettbauch und den blondgefärbten Schamhaaren, um schließlich im Schritt zu verweilen.
Vor wenigen Stunden hat mich Nero hier in seinem Wohnzimmer empfangen, mir Champagner und Kokain angeboten, mich in sein Schlafzimmer gelockt und auf dem mit schwarzer Seidenwäsche bezogenen französischen Bett nach allen Regeln der Kunst verführt. Unglaublich. Unglaublich gut. Unglaublich geil.
Während ich nur ganz kurz daran denke, merke ich, dass ich eine Erektion bekomme. Wie pietätlos! Ich reiße meinen Blick von Neros Körper los und schaue woanders hin. Neben dem weißen Ledersofa sehe ich ein Bratenmesser mit einer langen blutverschmierten Klinge liegen. Die Tatwaffe. Auf dem Sofa liegt ein weißer Lappen mit Blutflecken und in dem Spiegel, der über dem Sofa hängt, entdecke ich mein eigenes Spiegelbild: Ganz schön blass um die Nase. Hinter mir im Spiegel sehe ich die Reflektion des hohen Fensters, das zur Beethovenstraße heraus liegt. Draußen ist es stockdunkel und es hat wieder angefangen zu schneien. Ich konzentriere mich voll und ganz auf den Anblick der tanzenden Schneeflocken und denke daran, wie ich überhaupt in diese schreckliche Geschichte reingeraten bin...
COMING-OUT HEISST RAUSGESCHMISSEN
Rückblende:
Wenige Tage vorher. Neujahr. In Niffelheim, einem widerwärtigen winzigen Provinznest, mitten im Nichts. Der australische Austauschschüler Dave, der bei einer Gastfamilie im Nachbarkaff wohnt, und ich sitzen auf der kleinen Couch in meinem Zimmer. Eine Kerze brennt. Die Heizung ist voll aufgedreht. Viva läuft. Kylie tanzt und singt: „Set me free!" Meine Eltern und meine Schwester sind zu den Eltern meiner Mutter gefahren. Erfahrungsgemäß werden sie nicht vor Mitternacht zurückkommen. Die Gelegenheit ist günstig. Nicht, dass Dave mein Traumtyp wäre, er ist nicht unbedingt schön und auch nicht sonderlich helle. Aber ich bin ziemlich sicher, dass er genau so schwul und geil ist wie ich, und das ist, um was es heute Abend geht. Schwuler Sex! In wenigen Tagen werde ich 18 und ich bin tatsächlich immer noch eine Jungfrau. Heute will ich es endlich wissen!
„Do you want another glass of wine?", frage ich ihn und warte seine Antwort gar nicht ab. Ich fülle unsere Gläser noch einmal mit dem trockenen Landwein auf, den ich aus Vaters Weinkeller gemopst habe. Wir stoßen an.
„Do you have a girlfriend in Australia?, erkundige ich mich. Das heißt, für den Fall, dass Sie nicht Englisch sprechen, soviel wie: „Hast du ein Mädchen in Australien?
„No. How about you, Benjamin?, fragt er zurück. Das heißt: „Nee. Und du, Benjamin?
.
Dave spricht übrigens generell nur Englisch, obwohl er ja eigentlich nach Deutschland geschickt wurde, um Deutsch zu lernen.
„I don’t care about girls!, antworte ich. Das heißt auf deutsch: „Mädchen sind mir piepegal.
So, jetzt ist es raus. Ich fasse meinen ganzen Mut zusammen und lege meine Hand auf seine Schulter. Dave rückt ein Stück näher an mich heran und wendet mir sein Gesicht zu. Er lächelt. Wir nehmen uns in die Arme. Ich schließe die Augen. Meine Lippen auf seinen Lippen. Sein Mund halb geöffnet. Meine Zunge an seiner Zunge. Wie einfach das alles plötzlich ist! Daves Küsse schmecken nach Rotwein und Pfefferminz-Kaugummi. Seine rechte Hand wandert an meinem Oberkörper entlang, knöpft das karierte Flanelloberhemd auf, schlüpft unter das Hemd und streichelt meine Brust. Ich schiebe sein Sweatshirt nach oben und folge seinem Beispiel. Daves Hand bewegt sich nach unten, fährt über meinen Bauchnabel und stößt an den Bund meiner schwarzen Levi’s. Ich bin so aufgeregt, ich kann kaum atmen. Jetzt öffnet Dave meinen Gürtel. Ich fummele an Daves Cargohose herum und es gelingt mir, den Hosenbund und den Reißverschluss zu öffnen. Dave zieht seine Hose und seine Unterhose mit der linken Hand nach unten. Sein Schwanz steht wie eine Eins. Ich nehme ihn in die Hand und Dave stöhnt. Schnell hilft er mir, meine Hose bis zu den Knien herunterzuziehen. Auf Unterwäsche hab ich in geiler Voraussicht verzichtet. Dave streichelt und drückt meinen steinharten Schwanz. Fantastisch! Darauf habe ich fast achtzehn Jahre lang gewartet!
Die Tür geht auf. Das Licht geht an.
„Ihr Säue!", schreit mein Vater. Schon ist er mitten im Zimmer. Er hat noch seinen Mantel an und seinen Hut auf.
Hinter ihm meine Mutter. Ebenfalls im Mantel und mit Hut. Sie gibt unartikulierte hysterische Geräusche von sich.
„Was ist denn los?", fragt meine Schwester, die jetzt im Türrahmen erscheint.
Vater stürzt auf uns zu und prügelt wahllos auf uns ein. „Ihr Schweine! Ihr Schweine!", keucht er. Die Weinflasche kippt um und die Gläser zerschellen auf dem Laminat.
Dave springt von der Couch, zieht sich die Hosen hoch und flitzt zur Tür. Er poltert die Treppe hinunter. Die Haustür schlägt zu.
Ich wehre Vaters Schläge ab und es gelingt mir, von der Couch aufzustehen. Ich ziehe die Hose hoch.
„Du schwule Sau!", schimpft Vater und versucht mich festzuhalten. Ich winde mich aus seinem Griff, schnappe mir mein Handy, das auf dem Fernseher liegt und folge Daves Beispiel. An Mutter vorbei. Raus aus dem Zimmer. An meiner Schwester vorbei. Die Treppe hinunter. Drei Stufen auf einmal. Ich knöpfe meine Hose zu, schlüpfe in meine Sneakers, werfe meine helle, mit Plüsch gefütterte Cordjacke über die Schulter, öffne die Haustür und laufe los. So schnell ich kann.
„Lass dich hier nie wieder blicken!", schreit mir mein Vater aus dem Fenster hinterher.
Ich sprinte an dem kleinen beleuchteten Weihnachtsbaum im Vorgarten vorbei auf die Straße. Ich lasse die Ein- und Zweifamilienhäuser in unserer Straße hinter mir und schon bin ich an der Hauptstraße. Ich renne an den original Fachwerkhäusern des Dorfkerns, an der Kirche, am Edeka, am Friedhof und am Bolzplatz lang. Dann bin ich an der Landstraße. Ich laufe weiter. Und weiter. Und weiter. Unter meinen Füßen knirscht der Schnee. Nach einer Weile bleibe ich stehen. Völlig außer Atem. Es ist arschkalt. Ich zittere am ganzen Körper. Vor Aufregung. Um mich herum Wald. Vor mir die Straße. Ich drehe mich um. Von Niffelheim ist nichts mehr zu sehen. Über mir leuchten Millionen Sterne.
EURO CITY
Das Zug fährt um die Kurve. Ich schaue aus dem Fenster: Da ist der berühmte Messeturm mit der leuchtenden Pyramide als Dach. Endlich Frankfurt. Nachdem ich die halbe Nacht bis zum nächsten Bahnhof gelaufen bin und bei fünfzehn Grad minus auf einer Parkbank stundenlang auf den ersten Zug gewartet habe. Nicht, dass es langweilig war. Ich habe die eine oder andere bittere Tränen vergossen und Pläne für die Zukunft geschmiedet. Ich kann nie wieder nach Hause. Das ist allerdings auch schon das Einzige, das ich nicht kann. Ha! Die Möglichkeiten sind grenzenlos: Ich kann in die Fremdenlegion eintreten. Oder auf Mallorca Animateur werden. Oder Top-Model. Oder noch besser: Privatdetektiv!
„Privatdetektiv?, fragen Sie jetzt bestimmt. „Wie will denn dieser grüne Junge Detektiv werden? Er ist ja noch keine achtzehn Jahre alt!
„Aber ja doch, antworte ich Ihnen. „Privatdektektiv! Sie müssen wissen: Mein Onkel ist Privatdetektiv. Hier in Frankfurt!
Das habe ich selbst erst vor kurzem herausgefunden. Mein Vater hat nämlich einen Bruder. Der wiederum hat eine Detektei in Frankfurt.
Ich erinnere mich daran, wie ich ihn das erste und einzige Mal gesehen habe. Vor ein paar Monaten. Bei der Beerdigung meiner Großeltern väterlicherseits. Die beiden waren bei einem Schwelbrand in ihrer Wohnung erstickt. Eine furchtbare Geschichte. Wie auch immer: nach dem verlogenen Kitsch-Teil in der Dorfkirche sind wir auf den Dorffriedhof gegangen, um die beiden unter die Erde zu bringen. Mein Vater, meine Mutter, meine Schwester, die Damen und Herren vom Gesangverein und vom Kegelclub, Stammtischbrüder, Nachbarn, die Friseuse meiner Großmutter, die Kassiererin vom Edeka, die Schwester meiner Mutter nebst Gatten, der Geistliche und ich. Wir haben ernste Gesichter aufgesetzt und mit einer kleinen langstieligen Schaufel Erde auf die Särge geworfen. Dann tauchte er auf: Ein leicht untersetzter, etwas dicklich wirkender Mann mit kurzen dunkelblonden Haaren. Er trug eine schwarze Lederjacke, schwarze Jeans, schwarze Halbschuhe und eine schwarze Sonnenbrille. Er ging zielstrebig auf das offene Doppelgrab zu und nahm die Sonnenbrille ab. Ich weiß auch nicht warum, aber für einen Augenblick war ich mir absolut sicher, dass er gleich in das offene Grab meiner Großeltern spucken würde. Stattdessen nahm er die Schaufel, schippte eine Handvoll Dreck auf die Särge, drehte sich auf dem Absatz um und verließ den Friedhof. Das Grab meiner Großeltern liegt übrigens in unmittelbarer Nähe der niedrigen Friedhofsmauer, so hatte ich alles Weitere prima im Blick. Ich beobachtete, wie er in einen schwarzen 3er BMW stieg und mit quietschenden Reifen davonfuhr. Der BMW hatte eine Frankfurter Kennzeichen. „Der andere Sohn, flüsterte eine der Klatschbasen vom Kegelclub der Dame vom Edeka zu. „Der ist vom anderen Ufer.
Später, beim Leichenschmaus im Dorfkrug, erfuhr ich noch mehr über meinen Onkel, von dem ich bis dato nie gehört hatte. Zum Beispiel seinen Vornamen: Max. Vor etwa 18 oder 19 Jahren ist er aus Niffelheim abgehauen. Er hatte einen schweren Streit mit meinen Großeltern. Weil er schwul war und das einfach nicht in ihr katholisches Weltbild passte. Also haben sie ihn aus dem Haus gejagt. Gott zur Ehre. Niemand hat ihn seither gesehen. Dann machte jemand einen Witz über meinen Vater und seinen „warmen Bruder und mein Vater bekam einen cholerischen Wutanfall und verfluchte seinen Bruder und überhaupt alle „Scheißschwulen
und „Arschficker und er fing beinahe eine Schlägerei an und ich machte mir Sorgen, weil er ganz offensichtlich keinen Funken Sympathie für Schwule hegt. Und ich hatte mir gerade erst ein paar Stunden vorher eingestanden, dass es sich bei meiner Faszination für andere junge Männer wohl doch nicht nur um eine vorübergehende Phase handelt. Einen Tag später suchte ich im Internet nach „max+finger+frankfurt
und fand die Homepage der Detektei Fingerprinz in Frankfurt am Main: www.fingerprinz.de.
Das ist mein Plan: Ich werde meinen Onkel Max in Frankfurt aufsuchen und ihn fragen, ob er nicht vielleicht einen Auszubildenden für seine Detektei sucht.
Der Zug hält. „Frankfurt. Endstation. Alle aussteigen", quäkt eine Stimme aus einem Lautsprecher am Bahnsteig und ich tue wie mir geheißen. Mein linkes Bein ist eingeschlafen. Ich bin todmüde und gleichzeitig hellwach.
Obwohl es noch keine 8 Uhr ist, ist in der Bahnhofshalle schon ordentlich was los: Angestellte mit unausgeschlafenen Gesichtern hetzen in Richtung S-Bahn. Reisende aus fernen Ländern irren mit ihren Koffern von Bahnsteig zu Bahnsteig. „Behalten Sie Ihr Gepäck im Auge!, warnt eine Lautsprecherdurchsage. Überall Sicherheits-Personal. Auf einer Leinwand laufen die Nachrichten. Verheerende Buschbrände in Australien und die Börse ist im Keller. Ich genehmige mir einen Kaffee und einen Egg MacMuffin bei MacDonald’s. Auf meinen letzten 20-Mark-Schein bekomme ich völlig fremdartige Münzen als Wechselgeld heraus. „Euro-Umstellung
, erklärt die Bedienung, die mit ihren schwarzen Haaren, der dunklen Haut und dem Ring im linken Nasenflügel aussieht, als würde sie aus Indien oder so stammen. Stimmt. Der Euro. Hatte ich völlig vergessen. 2002 und alles ist neu. Sogar das Geld.
Gegen halb neun mache ich mich auf den Weg. Die Detektei liegt in der Münchener Straße. Direkt am Bahnhof. Die Münchener Straße ist eine Parallelstraße der Kaiserstraße, der „Roten Meile" Frankfurts.
Ich überquere den Bahnhofsvorplatz. Security-Leute versuchen Obdachlose von den Parkbänken an der Straßenbahnhaltestelle zu vertreiben. Ich haste an ihnen vorbei, über die Straße zur Kaiserstraße. Ein paar ungepflegte Burschen lehnen an dem Geländer der Unterführung zur U-Bahn. Sie rauchen Zigaretten, trinken Bier und Schnaps und schauen feindselig aus der Wäsche. Ich halte mich rechts, laufe etwa dreißig Meter unter einem Baugerüst hindurch und schon bin ich in der Münchener Straße: Ich registriere mehrere kleine Hotels, Pilsstuben, jede Menge Reisebüros, Tabakgeschäfte, Spielhallen, Telecafés und sogar eine Moschee. Moderne Bürohäuser neben Jugendstilgebäuden neben mit Bauplanen verhängten Fassaden. Frankfurt wird seinem Ruf als internationale Minimetropole gerecht: Hier ein Irish Pub, dort ein afro-amerikanisches Kosmetikgeschäft, eine griechische Bank, eine türkische Buchhandlung, ein orientalischer Lebensmittelladen, ein spanisches Feinkostgeschäft, ein marokkanischer Herrenausstatter, ein italienischer Eissalon, eine Wiener Feinbäckerei, chinesische, vietnamesische, indische und pakistanische Restaurants und ein Kebabhaus neben dem nächsten. Menschen aller Hautfarben, Religionen und Weltanschauungen gehen ihren Geschäften nach und sprechen exotische Wörter in die Mikrophone ihrer Handys. Hier und da hocken Bettler auf dem Gehweg und halten mir kleine Wellpappenschilder entgegen: „Keine Arbeit, kein Zuhause oder „Danke
steht darauf gekrakelt. Zwei Schulmädchen sitzen in einem dunklen Hauseingang und die eine hilft der anderen, sich eine Spritze in den Arm zu stechen. Ein Polizeiwagen mit laufendem Blaulicht parkt quer über den Fußweg und zwei Polizisten durchsuchen einen blassen jungen Mann, der sein Gesicht und seine Hände an die Schaufensterscheibe eines Im- & Export-Geschäftes drückt. Eine Straßenbahn fährt vorbei. Wo ist jetzt die Detektei Fingerprinz? Wie war noch mal die Hausnummer? Ich studiere die Klingelschilder. Ein schier aussichtloses Unterfangen! Aber ich habe Glück und entdecke schon bald ein unauffälliges Emailleschild mit der Aufschrift „Fingerprinz" im Eingang eines etwas heruntergekommenen Jugendstilgebäudes. Ich läute. Nichts passiert. Ich läute noch einmal und es passiert genauso wenig. Wann macht so ein Detektivbüro eigentlich normalerweise morgens auf? Wahrscheinlich bin ich ein bisschen zu früh dran. Ich beschließe, ein wenig spazieren zu gehen und es später noch einmal zu versuchen. Ich lauf stadteinwärts und überquere eine breite Straße. Vor mir schießen die Wahrzeichen Frankfurts in den Himmel: Die Bankentürme! Der Euro-Tower ist mit einer Banderole aus überdimensional großen Euro-Scheinen dekoriert und erinnert mich einmal mehr an die Währungsumstellung. Direkt daneben der Commerzbankturm, weiter hinten die Deutsche Bank. Hier und da Baukräne. Ich laufe an der Oper vorbei und halte mich dann links. Da drüben ist die beeindruckende Fassade des Frankfurter Hofs. Und überall Banken. Wo man hinschaut: Banken, Banken, Banken. Vielleicht sollte ich Bankräuber werden!
Ein Obdachloser kommt mir entgegen. Er schiebt einen mit alten Zeitungen, Plastiktüten und Lumpen vollgepackten Einkaufswagen vor sich her. Er ist trotz der klirrenden Kälte barfuß und mit einem alten, völlig verdreckten Adidas-Trainingsanzug bekleidet. Seine langen Haare und sein Bart sind von unbestimmter