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Ranch der Gesetzlosen: G.F. Barner 280 – Western
Ranch der Gesetzlosen: G.F. Barner 280 – Western
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eBook129 Seiten1 Stunde

Ranch der Gesetzlosen: G.F. Barner 280 – Western

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Über dieses E-Book

Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails.
G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität.

»Ben«, sagt Fraghill langsam und richtet den Blick seiner tiefliegenden Augen auf Arrow. »Ben, was immer du tust, aber es wird nicht den Beifall der Leute finden. Du weißt es, mein Freund. Und nun geh besser. Vielleicht ist es nicht gut, daß man uns zusammen sieht.« James Fraghill sieht nun auf die Straße und auf die Rücken der drei Männer, die in den Imperial-Saloon gehen und dabei ihre Eisen nach vorn schieben. Und die alte Sorge ist wieder in ihm, wie sie immer da ist, wenn er Will Bozemans Reiter in der Stadt sieht. Es ist dieselbe Sorge, die er hat, wenn er Carter Bozeman sieht. Carter geht nun wie immer zwischen seinen Leuten. »Eines Tages«, sagt Ben Arrow, und seine kühlen grauen Augen sind wie eine Mauer, die selbst James Fraghill nicht durchdringen kann, denn diese Augen verraten nichts. »Eines Tages werde ich Carter zeigen, wie oft er noch lästern kann. Und das Ende wird sein Tod sein. Das ist alles, James. Laß die Leute reden, mich stört das nicht.« Er ist groß, dieser Ben Arrow. Und er hat jenen Blick, den manche Leute als Eisblick bezeichnen. Dieser Ben Arrow wird immer mit dem Kopf durch die Wand gehen. Aber er wird erst prüfen, ob sein Kopf es auch schafft.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum4. Juli 2023
ISBN9783989360631
Ranch der Gesetzlosen: G.F. Barner 280 – Western

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    Buchvorschau

    Ranch der Gesetzlosen - G.F. Barner

    G.F. Barner

    – 280 –

    Ranch der Gesetzlosen

    G.F. Barner

    »Ben«, sagt Fraghill langsam und richtet den Blick seiner tiefliegenden Augen auf Arrow. »Ben, was immer du tust, aber es wird nicht den Beifall der Leute finden. Du weißt es, mein Freund. Und nun geh besser. Vielleicht ist es nicht gut, daß man uns zusammen sieht.«

    James Fraghill sieht nun auf die Straße und auf die Rücken der drei Männer, die in den Imperial-Saloon gehen und dabei ihre Eisen nach vorn schieben.

    Und die alte Sorge ist wieder in ihm, wie sie immer da ist, wenn er Will Bozemans Reiter in der Stadt sieht.

    Es ist dieselbe Sorge, die er hat, wenn er Carter Bozeman sieht. Carter geht nun wie immer zwischen seinen Leuten.

    »Eines Tages«, sagt Ben Arrow, und seine kühlen grauen Augen sind wie eine Mauer, die selbst James Fraghill nicht durchdringen kann, denn diese Augen verraten nichts. »Eines Tages werde ich Carter zeigen, wie oft er noch lästern kann. Und das Ende wird sein Tod sein. Das ist alles, James. Laß die Leute reden, mich stört das nicht.«

    Er ist groß, dieser Ben Arrow. Und er hat jenen Blick, den manche Leute als Eisblick bezeichnen. Dieser Ben Arrow wird immer mit dem Kopf durch die Wand gehen. Aber er wird erst prüfen, ob sein Kopf es auch schafft.

    Sheriff James Fraghill sieht Ben an und schweigt eine volle Minute. Er braucht diese Minute, denn es ist nicht leicht, Ben Arrow die richtigen Sätze zu sagen. Man muß immer vorsichtig sein. Er hat harte Männer geholt, die alle mal im Gefängnis gewesen waren.

    Der Sheriff sagt vorsichtig:

    »Ich hätte diese Leute nicht geholt. Ich hätte es nicht getan. Ist es nicht genug, daß du schon fast fünfzehn dieser Burschen auf deiner Ranch hast, Ben? Ist es nicht genug, daß die Leute sie Ranch der Gesetzlosen nennen? Was willst du denn mit diesen drei Burschen?«

    Ben Arrow blickt auf die zufallenden Flügel der Schwingtür des Impe-rial. Er weiß, seine Männer sind dort drinnen und trinken. Er weiß, daß sie jetzt vielleicht Carter sehen wird. Und Bozeman wird wieder grinsen, schäbig, gemein und höhnisch.

    »Warum?« fragt er langsam. »Warum wird ein Mann zum Dieb, zum Banditen und zum Mörder? Warum wird er zu einem Gesetzlosen?«

    Der Sheriff starrt ihn an und weiß keine Antwort. Er denkt etwas nach, dieser James Fraghill. Und dann sagt er:

    »Sie taugen eben nichts. Sie sind von Geburt an schlecht und werden immer schlechter, bis sie Banditen sind. Verbrecher werden jeden Tag geboren. Das ist es.«

    »Das ist es, deiner Meinung nach«, erwidert Ben Arrow kalt. »Meine Meinung ist anders, Freund James. Ein Mann kann allein sein, er weiß nichts mehr mit sich anzufangen. Er hat Hunger und Durst. Er sieht andere Männer, er sieht sie dick und satt in Stühlen sich recken, sich den Bauch vollschlagen und mit einem Girl spazierengehen. Und das alles nur, weil sie Glück in diesem Leben hatten. Alles ist Glück. Jemand erbt etwas. Jemand wird reich und verdient noch selber hinzu, wenn er geschickt ist. So ist das.«

    »Was hat das mit deinen Leuten zu tun, Ben?« fragt der Sheriff heiser. »Willst du sagen, daß sie alle Engel sind?«

    »Sie sind keine Engel und werden es nie sein. Sie sind Männer«, sagt Arrow finster. »Kein Mann kann ein Engel sein. Du begreifst es nie.«

    »Schön«, sagt Fraghill grimmig. »Für einige wenige Leute trifft das zu, für viele nicht. Du hast dir Leute geholt. Und jeder Mann hier weiß, woher du sie holtest. Ben, dies schafft dir keine Freunde.«

    »Es stimmt, ich habe über dreißig Reiter. Davon habe ich die Hälfte aus dem Jail geholt. Sie waren Banditen.«

    »Du hast es genau richtig gesagt«, bemerkt der Sheriff trocken. »Und du kannst sie nicht anbinden. Sie sind wild und schießen verteufelt schnell und aus Spaß so herum. Sie schießen, bis es zu spät ist, bis sie jemanden treffen. Vielleicht eine Frau, vielleicht ein Kind. Es sind Banditen.«

    »Es waren Banditen«, sagt Arrow ungerührt. »Du bist ein Mann, der nicht weiter denken kann als vom Morgenrot zur Dämmerung. Und du bist nicht allein so. Ich sage dir, ich habe diese Burschen einmal gejagt. Ich habe sie kennengelernt, als wir uns mit einem Revolver gegenüberstanden. Und ich habe sie ins Jail gebracht. Sie wußten, warum ich sie hin schaffte. Sie waren Banditen.

    Aber jeder Mann braucht einmal eine Chance. Jeder Mann braucht ein Dach über dem Kopf, sein Essen und ein Pferd. Er braucht Geld, seinen Whisky und ab und zu mal ein Girl. Dies alles haben sie bei mir. Und sie werden nie mehr Banditen sein wollen. Nie mehr.

    Das ist es, was ich will. Ich bin verrufen. Ich weiß, was man hinter meinem Rücken redet. Aber man muß einem Banditen einmal eine Chance geben.«

    Der Sheriff sieht ihn an und zuckt die Achseln. »James, du verstehst

    es doch nicht. Sie haben jetzt ihre Chance. Sie sind nicht wilder als andere Leute auch. Nur bei ihnen sagt man gleich von vornherein: Das sind ja ehemalige Zuchthäusler. Das sind ja Verbrecher! Und so kommt es, daß man sie eine Kleinigkeit anders beurteilt, als man es bei einem normalen Bürger tun würde. Geh zum Teufel, du begreifst es doch nicht.«

    »Nein«, sagt Fraghill ehrlich. »Ich nicht, niemand. Du stehst ganz allein auf weiter Flur. Und ich sage dir, Ben, du bist zwar ein prächtiger Mann, ich schätze dich. Aber wer hat die Postkutsche überfallen? Wer hat die Fellstation ausgeraubt und wer den dicken Händler erschossen? Der Geist vielleicht, den es nicht gibt? Seit wann ist das passiert? Seitdem du diese Leute geholt hast. Was sagst du jetzt?«

    Ben Arrow sieht ihn an mit seinem kühlen Schlangenblick, der einen Mann lähmen kann. Er lächelt nicht, dieser Ben Arrow, er ist ganz kalt und ruhig.

    »Das war es also, was du mir die ganze Zeit sagen wolltest, wie?« fragt er heiser. »Nun gut, ich sage dir, es war keiner meiner Männer. Es waren nicht meine Leute. Sie stecken auf der Nordweide und achten auf das Vieh. Das ist ihre Arbeit. Sie haben nichts damit zu tun.«

    »Das sagst du, aber sage mir auch gleich, wer außer deinen ehemaligen Banditen ist auf der Nordweide? Wer denn noch? Du selber? Dein Verwalter? Wer? Nun, die Antwort ist einfach. Sie sind allein dort. Sie sind auf sich allein gestellt und können machen, was sie wollen. Du weißt nicht einmal sicher, ob sie auf der Weide waren oder gerade unterwegs gewesen sind. Du weißt es nicht. Sage mir, ob du sicher bist, daß sie nicht auf der Weide waren?«

    »Ich habe sie gefragt, und sie haben mir ihr Wort gegeben, mein Freund«, sagt Arrow finster. »Genügt das, oder…«

    »Du hast keinen Beweis. Und bis jetzt weiß niemand, wer es war. Die Leute reden nur. Und ich höre zu. Ich höre viel mehr als du, Ben. Sie reden, und du weißt, was sie sagen.«

    »Ich weiß, aber es stört mich nicht«, erwidert Arrow kühl. »Bring mir einen Beweis, dann kannst du auf meiner Ranch suchen, eher nicht.«

    »Ich brauche keinen Beweis, wenn ich suchen will!« sagt Fraghill plötzlich scharf. »Ben, ich bin Sheriff, ich kann überall suchen, verstanden? Auch bei dir.«

    »Versuch es!« antwortet Arrow langsam und sanft. »Warum redest du nur? Warum versuchst du es nicht?

    Ich decke jeden meiner Männer, verstanden? Und das ist ein Versprechen!«

    »Du bist manchmal ein, ein…«

    »Nun, ein Narr, wie?«

    »Ja«, sagt der Sheriff fauchend. »Ich wollte es nicht sagen, deine verfluchte Sanftheit soll der Teufel holen. Warum suchst du nicht selber, heh? Warum versuchst du nicht, die Burschen zu stellen, die es taten?«

    Ben Arrow sieht ihn an, und seine Augen werden dunkel und eiskalt. Und dann sagt er, schon nach dem Sattel greifend und bitterernst:

    »Weil dies das erste Zeichen meines Mißtrauens wäre. Ich habe den Männern mein Vertrauen geschenkt. Das ist es, James.«

    Er schwingt sich vom Gehsteig aus in den Sattel und blickt ruhig auf den Sheriff hinab. Der sagt bissig: »Eines Tages wirst du als ein Narr dastehen. Eines Tages wirst du deine Lehre bekommen. Und sie wird bitterer sein als Galle!«

    Ben Arrow sieht ihn nur an, zieht sein Pferd herum und reitet zum Sa-loon. Er sieht den Imperial vor sich und die sechs Pferde am Balken.

    Diese Männer waren auf der Nordweide. Er hat sie mit in die Stadt genommen. Zusammen mit den drei Neuen, die schon einige Zeit auf der Weide arbeiten und nicht in die Stadt wollten.

    Er geht langbeinig und mit klirrenden Sporen die Stufen hoch und betritt den Saloon.

    Einer der Keeper kommt mit einem schwankenden Tablett voll Gläser an Ben vorbei, und Ben fragt in die eintretende Stille um sich hinein:

    »Long, wo sind meine Leute?«

    »Im Spielraum, Mr. Arrow«, sagt der Mann. »Ich will gerade einige Gläser hinbringen«

    »Dann geh nur«, erwidert Ben und dreht sich um, als er Lona Harwich sieht.

    Sie wirkt wie eine exotische Blume und kommt hastig auf ihn zu.

    Ohne Zweifel ist sie schön. Ihr gehört der Saloon.

    Und es gibt eine Menge Leute, die hinter einigen vorgehaltenen Händen erzählen, daß sie einmal die Freundin von Ben Arrow gewesen sein soll. Andere Leute wieder wollen wissen, daß Lona Harwich einen Bruder hatte, der auf die schiefe Bahn kam. Und Arrow soll ihn angeblich erst gestellt, dann ins Jail geschafft haben und ihm später eine Chance auf einer Farm in

    Wyoming verschafft haben.

    Lona Harwich hat einen vollen Mund, eine kleine Nase und zwei dunkelblaue Augen. Sie sieht einfach prächtig aus, aber dies ist noch kein Freibrief für einen Mann.

    Ben beobachtet ihre leicht schwingenden Hüften, als sie auf ihn zukommt und lächelt.

    »Ben«,

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