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Tamalones Verrat: Drachenblut 10
Tamalones Verrat: Drachenblut 10
Tamalones Verrat: Drachenblut 10
eBook231 Seiten3 Stunden

Tamalones Verrat: Drachenblut 10

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Über dieses E-Book

Die Drachentöchter und ihre Freunde wissen, dass der Krieg der Stadtelfen gegen die Waldelfen nur die ersten Vorboten einer größeren Veränderung sind. Aber kann es wirklich möglich sein, dass die Geister und Toten die Welt der Lebenden übernehmen wollen? Und was ist mit den Drachen? Wie will die Drachenmutter den unsterblichen Altvater Godwin umbringen?
Meister Treibguts Problem ist vergleichsweise einfach zu lösen. Seine Tarnung ist aufgeflogen, und er muss in Centrell aufräumen, wenn wieder Ordnung herrschen soll.

Der Hintergrund:

Unerwartet tauchen auf der Welt Halva Gestaltwandler auf. Dem Aussehen nach wilde Tiere, doch mit Vernunft gesegnet und der entsetzlichen Fähigkeit, biologische Grenzen zu durchbrechen und sich mit anderen Arten fortzupflanzen. Bereits ihre bloße Gegenwart bringt in den anderen vernunftbegabten Arten, den Drachen, Elfen und Menschen, die finstersten Seiten zum Vorschein. Die Elfen versuchen deshalb, die Gestaltwandler und ihre Mischlings-Nachkommen einzufangen und wegzusperren, doch der Keim des Zerfalls breitet sich unaufhaltsam aus. Unter den Elfen droht ein Bürgerkrieg, die Menschen dringen in den Siedlungsraum der Elfen ein und die Drachen scheinen unschöne Geheimnisse zu haben. Am Ende beginnt sogar Halva, sich selbst zu zerstören.
In dieser Welt macht sich die Viertelelfe Tamalone auf, ihre Ziehmutter wiederzufinden und die Rätsel ihrer Herkunft zu lösen. Niemand rechnet mit dem, was ihre Suche auslösen wird – sie selbst am wenigsten.
SpracheDeutsch
HerausgeberMachandel Verlag
Erscheinungsdatum10. Juni 2023
ISBN9783959591898
Tamalones Verrat: Drachenblut 10

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    Buchvorschau

    Tamalones Verrat - Wolf Awert

    Was bisher geschah

    Die Drachentöchter und ihre Freunde wissen, dass der Krieg der Stadtelfen gegen die Waldelfen nur einer der Vorboten einer größeren Veränderung ist. Wird die zukünftige Welt keine Drachen und Waldelfen mehr kennen? Wird sogar der Albtraum wahr, dass die Geister und Toten die Welt der Lebenden übernehmen? Auch unter den Drachen herrscht Streit. Die Drachenmutter will Altvater Godwin töten, um selbst nicht getötet zu werden. Aber Godwin behauptet, ein unsterblicher Gott zu sein, wofür tatsächlich so manches spricht.

    Vor diesem Hintergrund sind Meister Treibguts Problem vergleichsweise einfach zu lösen. Seine Tarnung ist aufgeflogen, und er muss zunächst einmal in Centrell aufräumen, wenn wieder Ordnung herrschen soll. Auch Pando ist in einer unglücklichen Lage. Er musste eine Vereinbarung der Drachentöchter brechen, um den Schaden eines früheren Rechtsbruches kleinzuhalten.

    Personae dramatis

    TAMALONE, genannt Tama, ein Dreiviertelmensch mit einigen rätselhaften Fähigkeiten

    GODWIN, Altvater aller Drachen

    KRIECHER: Drache mit einem gelähmten Flügel

    Die Drachentöchter

    STARKBAUM, ehemaliger Drachentochter der Gewalt, jetzt männlich und selbsternannter Beschützer von Lufthauch

    DIE UNAUSSPRECHLICHE, eine rätselhafte Frau unklarer Rasse. Kriechers Enkeln. In Centrell nennt sie sich BLAUER SCHLAFMOHN. Sie war einst Tamas Ziehmutter

    ANIMACHRON, erste Drachentochter der Rache, jetzt männlich

    FEUERBLÜTE, Godwins Enkelin aus Animachron

    BLAUER DREISPORN, zweite Tochter der Rache und Bewohnerin des Hauses Blau in Centrell

    SEELE DES AUSGLEICHS, dritte Tochter der Rache und eine Zeit lang die Begleiterin des AUFPASSERS

    PANDO, weiße Tochter der Liebe und Vergebung, ein Gestaltwandler in Tierform und Freund Tamalones. In seiner menschlichen Gestalt wird er DORMAN genannt, als CHAMSIANA ähnelt er einer Waldelfe

    ZSARDYNE, schwarze Tochter der Liebe und Vergebung und Schwester Pandos

    Familie in NA-R

    ALTWI, Tamalones leibliche Mutter

    HOGGER, ihr Sohn und Tamas Halbbruder

    BAERBEN, ihre ältere Tochter und Tamas Halbschwester

    NEVEN, ihre jüngere Tochter und Tamas Halbschwester

    AUREON und ARGENTON, Söhne der UNAUSSPRECHLICHEN und Tamas Halbbrüder

    TORSO, Gestaltwandler und Froschmensch von gewaltiger Sprungkraft

    PALUDA, Tochter von Torso 

    POLA-POLON, Sohn der Unaussprechlichen und MERJINA

    Waldelfen

    SUMPFWASSER,bis zu seinem Tod  Erster Berater der Waldelfen und Tamas Auftragsgeber

    BORK, Truppführerin der Waldelfen

    LUFTHAUCH: Waldläufer, Borks Sohn uns Sumpfwassers Ziehsohm

    LIND und MAITRIEB, zwei  Jäger, die unter BOrk dienen

    IMMERGRÜN: Ein Diener vieler Herren

    ZIMTCHEN: Offizier der Wehrhüter und angeblich Sumpfwassers Tochter

    SONNENKRANZ, Sprecher des Elfenrates

    Stadtelfen

    TREIBGUT, Magier der Komposits und Hersteller von Artefakten, wie auch der Familienälteste des Hauses der Vier Winde in Centrell

    KÖNIG NACHTNEBEL, Artefakthändler und Treibguts Partner, arbeitet später unter Barionstab

    WILLJA, Viertelelfe, arbeitet an Artefakten

    STEINDORN, ehemaliger Stadtkommandant von NA-R

    RÄTSELKRAUT, der eigentlich GRÜNKELCH heißt, ein Verkäufer Nachtnebels

    BARIONSTAB, Familienältester des Hauses Barion und Anführer der Stadtelfen im Krieg gegen die Waldelfen

    BLAUBLATT, Familenältester im Hause Blau und Liebhaber von Blauer Dreisporn

    Sonstige

    AUFPASSER, Verwalter der Bergbausiedlung, Geliebter der Unaussprechlichen und von Seele des Ausgleichs, Vater der Zwillinge AUREON und ARGENTON und auch Vater von TAMALONE

    MERJINA, Frau, reinrassiger Mensch, arbeitet in NA-R an Artefakten

    SCHLANGENAUGE, Mann Führer der Unterwelt von NA-R

    HORNFINGER, (hist.) vergessener Expeditionsleiter der Waldelfen

    CILLIA, (hist.) Hornfingers Frau

    DER WANDERER, auch LEDERMANN genannt, ein Wesen aus der Welt der Geister und Toten

    GEIST1, mächtiger Magier der Vergangenheit, der seinen Namen verloren hat

    GEIST2, verstorbener Magier und ehemaliger Ehemann von KRIECHER, der Drachenmutter

    GALMEI, Magier der Menschen und Minenbesitzer

    Bork

    Der Brand von Neustadt hatte nicht nur die Stadtelfen und Soldaten vertrieben, er hatte auch anderen Ortes das Interesse an den Geschehnissen geweckt. Und so trafen Bork, Lufthauch und Starkbaum auf Steindorn, der arg mitgenommen wirkte, sie nicht zu hören schien, obwohl Äste unter ihren Schritten brachen und das Laub raschelte. Steindorn stand nur einfach da und schaute gedankenverloren in einen leeren Himmel.

    Bork rief seinen Namen, und der Komposit drehte sich langsam um.

    „Jetzt ist er weg", murmelte er.

    „Wer ist weg, und was ist passiert?", wollte Bork wissen.

    „Davongeflogen, der Riesenvogel. Oder die Waldelfe."

    „Waldelfen fliegen nicht, du Dummkopf. Hatte sie auch einen Namen?"

    „Sie nannte sich Chamsiana."

    „Es gibt keine Waldelfe mit einem solchen Namen."

    „Das habe ich mir gedacht, sagte Steindorn. „Für eine Waldelfe wirkte sie sehr kräftig, fast so kräftig wie euer Begleiter, der dort neben Lufthauch steht. Allerdings war ihre Haut sehr hell, heller noch als meine.

    Steindorn zog die Luft durch die Nase. Der Brandgeruch hatte sich zwischen den Bäumen um die Schneise herum gefangen und verweigerte sich nun hartnäckig dem zögerlichen Wind.

    „Wenn es keine Waldelfe war, dann war sie wahrscheinlich ein Gestaltwandler oder ein Drache oder was weiß ich."

    „Du kannst mich Starkbaum nennen, sagte die stämmige Elfe neben Lufthauch. „Und ich kenne jemanden, auf den deine Beschreibung passt.

    „Ich auch, sagte Lufthauch. „Und ich kenne auch den Namen. Es ist kein Elfenname. Wir nennen das Wesen, dem du begegnet bist, Pando, nicht Chamsiana. Ist es für das Feuer verantwortlich?

    Steindorn nickte. „Er … sie … dieses Wesen sagte mir, dass es den Krieg zwischen den Menschen und den Waldelfen beenden musste. Neustadt ist völlig abgebrannt. Das war wahrscheinlich sein Tun."

    „Das passt alles hinten und vorn nicht zusammen, sagte Bork. „Ich habe nie verstanden, warum Stadtelfen und Menschen unseren Wald zerstören mussten, aber das lag vielleicht auch an mir, weil ich nie über unseren Wald hinausgedacht habe. Steindorn, ich glaube dir, dass Pando Neustadt eingeäschert und die Soldaten nach Haus geschickt hat, aber mich interessiert, warum er das getan hat.

    „Was gibt es daran nicht zu verstehen?, fragte Lufthauch. „Er war die Vernichtung unserer Bäume genauso leid, wie wir es waren, und hat die Angelegenheit ein und für allemal beendet.

    Bork schüttelte nachdrücklich den Kopf. „Du hast nichts von der Vereinbarung der Drachentöchter gehört, sich unter keinen Umständen in die Streitigkeiten zwischen Stadtelfen und Waldelfen einzumischen. Pando hat diese Vereinbarung gebrochen. Und ich will wissen, warum er das tat. Irgendetwas muss ihn geritten haben. Sei sicher, dass es keine Laune oder eine leichtsinnig getroffene Entscheidung von ihm war. Vielleicht finden wir mehr heraus, wenn wir uns anschauen, was noch von Neustadt übriggeblieben ist. Und du, Steindorn, was hast du jetzt vor? Stehst du doch auf der Seite von uns Waldelfen und schleppst dabei den Makel unreinen Blutes mit dir herum."

    „Ich werde die Stadt wiederaufbauen. Mit eurer Hilfe oder nur mit meinen beiden eigenen Händen."

    Steindorn streckte die Arme aus, hielt die Handteller nach oben, als wollte er die Waldelfen herausfordern und gleichzeitig Hilfe von ihnen erbitten.

    „Du willst Neustadt wiederaufbauen?" Borks Augen hatten sich zusammengezogen, die Lippen waren schmal geworden.

    „Nicht Neustadt, sagte Steindorn. „Neustadt ist tot und nur noch verwehte Asche. Dafür hat Chamsiana gesorgt. Ich will auf Neustadts Ruinen eine neue Stadt entstehen lassen. Elfenfreund wird sie heißen und klein wird sie bleiben. Aber dafür wird sie aus Stein erbaut, damit sie nicht so schnell vergeht. Für Wald- und Stadtelfen gleichermaßen ist sie gedacht. Wenn ihr darin wohnt oder euch einen Schlafplatz darin reserviert und ich dort mein neues Zuhause einrichte, dann wäre das erste Samenkorn bereits gepflanzt, und wir hätten den Anfang einer Familie.

    Bork nahm Steindorn in den Arm und küsste ihn auf die Wange. Alle Feindseligkeit war von ihr abgefallen. „Du verrückter Träumer, du. Du willst wirklich mit mir eine Familie gründen? Weißt du denn nicht, wie alt ich bin und dass ich mit Lufthauch bereits einen erwachsenen Sohn habe, der wahrscheinlich älter ist als du? Wie bist du nur auf diesen Unsinn gekommen?"

    „Ich bin keine Waldelfe, wie du so treffend bemerkt hast. In eurem heiligen Wald könnten wir nicht leben, und außerhalb deines Waldes würdest du verwelken. Also wählte ich die Grenze, wo die Versöhnung zwischen den Völkern stattfinden muss."

    „Steindorn, mein Guter, du redest Unsinn", sagte Lufthauch.

    „Vielleicht."

    „Weiß Pando ebenfalls von deinen Plänen?", wollte Bork wissen.

    „Ich habe es dieser blasshäutigen Waldelfe zumindest gesagt und keine Einwände gehört."

    „Blasshäutig ist Pando. Es gibt keinen Zweifel." Starkbaum sprach aus, was bereits alle wussten.

    „Gehen wir. Wir gewinnen nichts, wenn wir hier herumstehen und reden." Bork mangelte es wieder einmal an Geduld.

    Bis zu dem, was von Neustadt übriggeblieben war, mussten sie nicht weit gehen. Einfach die Schneise hinunter.

    „Hier ist überall nur Wald. Wo willst du die Steine hernehmen, um deine Häuser zu bauen?", fragte Bork.

    „Ich trage die Steine der Fundamente zusammen. Zwei Häuser sind ja schon beinahe fertig." Steindorn lächelte, als er auf die Reste eines großen Hauses zeigte und auf ein kleines, welches etwas abseits stand.

    „In dem großen Haus wohnte Barionstab, sagte Lufthauch. „Aber warum hat sich wer die Mühe gemacht, ein kleines Haus ganz aus Stein zu erbauen? Du hast in Neustadt gewohnt, Steindorn. Du müsstest die Antwort kennen.

    „Das große Haus gehörte unserem Kommandanten. Aber das kleine sehe ich zum ersten Mal."

    Mit langen Schritten eilte Lufthauch zu dem Häuschen, schaute sich um.

    „Hier ist nichts außer einem Loch im Boden. Nicht tief, höchstens so tief, wie ein Mann groß ist."

    „Und das nennst du nichts?", fragte Bork.

    „Was meinst du, Mutter?"

    „Wer kommt auf die Idee, ein Loch in den Boden zu graben, bis er auf Gestein trifft?"

    „Jeder, der einen Keller benötigt."

    „Und gräbt dafür ein Loch, das aussieht wie ein Brunnenschacht?"

    Das Rätsel wurde nicht kleiner, als sie in Barionstabs Haus ein ähnliches Loch fanden.

    „Als ich das letzte Mal hier war, gab es dieses Loch noch nicht", sagte Steindorn und machte ein besorgtes Gesicht.

    Treibgut

    Die Nachricht von der Zerstörung Neustadts erreichte den Siedlungsring um NeuAllerdamm-Rot mit den ersten Heimkehrern von der Front. Sie glichen den Tropfen, die einem Gewittersturm vorauseilen. Umgeben von Himmelsschwärze und unberechenbaren Böen zerplatzten sie mit einem satten Klatschen, wo sie aufschlugen. Zu wenige, als dass jemand sofort Schutz gesucht hätte, aber zu laut und nass, um übersehen zu werden. Der Regensturm trat erst ein, als die Heimkehrer ihre Geschichten erzählt hatten, die Zuhörer sie anschließend halb verstanden weitererzählt und die nächsten und übernächsten alles übertrieben und ausgemalt hatten.

    Im zweiten Siedlungsring reagierte ein Magier als Erster. Er ließ Seele des Ausgleichs kommen und befahl ihr, sich sofort nach Neustadt oder dem, was davon noch übrig war, zu begeben und dort nach Augenzeugen zu suchen.

    „Ich will wissen, wer dahintersteckt und die Gründe seines Tuns erfahren. Und jetzt setzt Euren Hintern in Bewegung."

    Von den Siedlungsringen bis nach NA-R war es nur ein Sprung. Doch der genügte, um alles Gerede auf das Wenige zu reduzieren, was wirklich zählte.

    „Der Krieg ist aus!", riefen ein paar Stimmen auf den Straßen. Andere antworteten.

    „Was ist los?"

    „Welcher Krieg?"

    „Na, welcher wohl?"

    In Treibguts Königreich der Artefakte hatte jeder, der eine Schaufel halten konnte, damit begonnen, aus dem Trümmerhaufen, der einmal der schönste Laden der gesamten Einkaufsstraße gewesen war, wieder ein begehbares Geschäft zu machen. Im Laboratorium saßen Treibgut, Tama, ihre Geschwister Aureon und Argenton sowie die Drachentöchter zusammen und konnten sich nicht über die nächsten Schritte und Maßnahmen einigen. Merjina hatte sich wieder in ihre Ecke zurückgezogen, wo sie entweder schlief oder der Zukunft folgte. Außer ihrem Sohn Pola-Polon war niemand in der Lage zu sagen, was sie gerade tat. Meister Treibgut hörte die Rufe und schickte Willja vor die Tür, um mehr zu erfahren.

    „Der Krieg ist aus", sagte Willja, als sie zu ihren Freunden zurückkehrte.

    „Das haben wir auch mitbekommen, sagte Treibgut, „aber ist diese Nachricht auch verlässlich? Und von wem stammt sie?

    „Das ist bereits nicht mehr herauszufinden, aber offensichtlich fand das Schwarze Biest nur noch verbrannte Ruinen vor, als es dort hielt und seine Waren ausladen wollte. Wahrscheinlich haben sie daraufhin Botenvögel losgelassen und möglicherweise hat einer der Vögel Schwimmendes Schwert erreicht. Die ersten Rufe kamen jedenfalls aus der Richtung der Garnison", berichtete Willja.

    „Das kommt jetzt aber überraschend, sagte Treibgut. „Und viel zu früh.

    „Wie kann das Ende einer Auseinandersetzung zu früh kommen?", wunderte sich Tama.

    „Das Ende des Krieges kommt für mich zu früh, weil ich für diesen Fall noch keinen Plan habe, sagte Treibgut. „Ich weiß nur eines. Wir müssen jetzt sehr schnell handeln. Und das, ohne zu wissen, was überhaupt passiert ist. Wenn Willja recht hat und ein Botenvogel der Träger dieser Nachricht ist, dann weiß auch die Stadtführung nicht mehr, als dass Neustadt abgebrannt oder zerstört worden ist.

    „Entschuldige, wenn ich widerspreche, sagte Zsardyne. „Ich finde, das erleichtert uns die Entscheidung. Der Krieg ist aus. Jetzt können wir uns mit allen Kräften auf den Kampf gegen Godwin stürzen. Seid ihr dabei?

    Treibgut atmete mit einem Seufzer aus, der allen anzeigte, dass er mit seiner Geduld am Ende war.

    „Es ist nicht nur der Krieg aus, auch Neustadt wurde zerstört."

    „Krieg, Neustadt. Das ist doch alles eins." Zsardynes Augen funkelten. Ihm ging wieder alles zu langsam. Der eine Kampf war vorbei, jetzt war Zeit für den nächsten.

    „Zsardyne, woran denkst du, wenn ich Neustadt sage?"

    „Das war die Hauptstation der Stadtelfen, die dir hier den Laden verwüstet haben. Sei froh, dass es sie nicht mehr gibt", antwortete die dunkle Schwester mehr fauchend, als dass sie sprach.

    „Und was meinst du, liebevollste aller Drachentöchter?", flötete Meister Treibgut.

    Zsardyne blickte mit wildem Blick um sich. Sie verstand nicht, wer gemeint war, bis ihr Blick auf die Unaussprechliche fiel.

    „Neustadt war der Ort, an dem Sumpfwasser von einem Geist getötet wurde. Und wir haben keine Erklärung dafür, wie das geschehen konnte. Es wissen nicht alle hier im Raum, wie wichtig das für mich ist. Deshalb sage ich euch, was mir zu sagen schwerfällt. Sumpfwasser war mein Sohn. Das betrifft nur mich und niemanden von euch. Aber er war auch einer von uns. Ein Vierteldrache. Und daher geht sein Tod uns alle an. Sein Schicksal ist an einen Geist gebunden und dieser Geist an den Ort Neustadt. Ich werde seinen Mörder nicht entkommen lassen. Meine Suche nach dem Täter oder den Mächten, die dahinterstecken, hat noch gar nicht richtig angefangen. Durch die Zerstörung der Stadt wird es schwieriger, die Spur wieder aufzunehmen. Ich muss sofort dahin."

    Zsardyne protestierte. „Godwin bedroht unser aller Mutter. Wir haben jetzt nicht die Zeit, noch jene Dinge zu lösen, die uns verwundern lassen. Wir töten erst Godwin und kümmern uns dann um diesen Geist. Geister sollen unsterblich sein. Sie laufen uns nicht weg." Zsardynes alter Starrsinn kam wieder an die Oberfläche.

    „Darf ich?", fragte Tama.

    Treibgut nickte nur und niemand kam mehr auf die Idee, Tama nicht reden zu lassen. Zu groß war der Respekt, den die Drachentöchter vor ihr hatten.

    „Godwin ist unsterblich, sagte sie und korrigierte sich nach einem Zögern und dem leichten Schütteln ihres Kopfes. „Beinahe unsterblich wäre genauer, aber dieser Unterschied ist zu gering, als dass wir uns darum kümmern müssten. Seine Macht wurde ihm von einem Geist verliehen. Unser Plan, Godwin zu töten, muss die Geister einbeziehen. Sonst brauchen wir gar nicht erst anzufangen.

    Pando

    Die weiße Schwester der Liebe und Vergebung, deren Name nicht so ganz zu ihren jüngsten Taten passte, landete auf dem Dach von Treibguts Haus, als die Sonne sich bereits zur Ruhe begab. Dort wartete sie auf die Stille der beginnenden Nacht und schlängelte sich durch den nächsten Fensterspalt.

    So langsam gewöhne ich mich an die Kriecherei, dachte Pando und musste dabei sogar lachen. Wenig später betrat er als Dorman das Laboratorium, wo seine Freunde immer noch beisammensaßen, als hätten Tag und Nacht jegliche Bedeutung verloren.

    „Es hat sich offensichtlich herumgesprochen, was im Elfenwald passiert ist, sagte er, nachdem die ersten schnellen Grüße ausgetauscht waren. „Die Einzelheiten liefere ich nach, nachdem ich meine Frau begrüßt habe.

    Er ging an den Anwesenden vorbei und ließ sich leise

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