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Das Elfenviertel: Drachenblut 3
Das Elfenviertel: Drachenblut 3
Das Elfenviertel: Drachenblut 3
eBook231 Seiten3 Stunden

Das Elfenviertel: Drachenblut 3

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Über dieses E-Book

Das überraschende Angebot, Teil der Bürgerwehr zu werden, könnte endlich jenen Weg bahnen, nach dem Tamalone und Pando die ganze Zeit gesucht haben. Oder ist es eine Falle? Pando ist sich dessen sicher.
Ist die Aussicht, in das Elfenviertel hineinzukommen, trotzdem das Risiko wert? Je länger Tamalone überlegt, desto mehr zweifelt sie.
Alles ist denkbar, denn in NA-R trügt der Schein allenthalben, und die Mächtigen betrügen noch mehr.

Der Hintergrund:

Unerwartet tauchen auf der Welt Halva Gestaltwandler auf. Dem Aussehen nach wilde Tiere, doch mit Vernunft gesegnet und der entsetzlichen Fähigkeit, biologische Grenzen zu durchbrechen und sich mit anderen Arten fortzupflanzen. Bereits ihre bloße Gegenwart bringt in den anderen vernunftbegabten Arten, den Drachen, Elfen und Menschen, die finstersten Seiten zum Vorschein. Die Elfen versuchen deshalb, die Gestaltwandler und ihre Mischlings-Nachkommen einzufangen und wegzusperren, doch der Keim des Zerfalls breitet sich unaufhaltsam aus. Unter den Elfen droht ein Bürgerkrieg, die Menschen dringen in den Siedlungsraum der Elfen ein und die Drachen scheinen unschöne Geheimnisse zu haben. Am Ende beginnt sogar Halva, sich selbst zu zerstören.
In dieser Welt macht sich die Viertelelfe Tamalone auf, ihre Ziehmutter wiederzufinden und die Rätsel ihrer Herkunft zu lösen. Niemand rechnet mit dem, was ihre Suche auslösen wird – sie selbst am wenigsten.
SpracheDeutsch
HerausgeberMachandel Verlag
Erscheinungsdatum27. Apr. 2020
ISBN9783959591829
Das Elfenviertel: Drachenblut 3

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    Buchvorschau

    Das Elfenviertel - Wolf Awert

    Einleitung

    Unerwartet tauchen auf der Welt Halva Gestaltwandler auf. Dem Aussehen nach wilde Tiere, doch mit Vernunft gesegnet und der entsetzlichen Fähigkeit, biologische Grenzen zu durchbrechen und sich mit anderen Arten fortzupflanzen. Bereits ihre bloße Gegenwart bringt in den anderen vernunftbegabten Arten, den Drachen, Elfen und Menschen, die finstersten Seiten zum Vorschein. Die Elfen versuchen deshalb, die Gestaltwandler und ihre Mischlings-Nachkommen einzufangen und wegzusperren, doch der Keim des Zerfalls breitet sich unaufhaltsam aus. Unter den Elfen droht ein Bürgerkrieg, die Menschen dringen in den Siedlungsraum der Elfen ein und die Drachen scheinen unschöne Geheimnisse zu haben. Am Ende beginnt sogar Halva, sich selbst zu zerstören.

    In dieser Welt macht sich die Viertelelfe Tamalone auf, ihre Ziehmutter wiederzufinden und die Rätsel ihrer Herkunft zu lösen. Niemand rechnet mit dem, was ihre Suche auslösen wird – sie selbst am wenigsten.

    Personae dramatis

    KRIECHER: Drache mit einem gelähmten Flügel

    TAMALONE: Eine junge Frau gemischten Blutes, die bei den Menschen lebt

    PANDO: Ein Gestaltwandler in Tierform und Freund Tamalones

    DORMAN: Pando in Menschenform

    „MUTTER oder „die Unaussprechliche: Eine rätselhafte Frau unklarer Abstammung

    Waldelfen

    SUMPFWASSER: Erster Berater der Waldelfen und Tamalones Auftragsgeber

    LUFTHAUCH: Waldläufer

    BORK: Truppführerin der Waldelfen

    LIND und MAITRIEB, zwei ihrer Jäger

    IMMERGRÜN: Ein Diener zweier Herren

    ZIMTCHEN: Offizier der Wehrhüter und angeblich Sumpfwassers Tochter

    SONNENKRANZ: Sprecher des Elfenrates

    Stadtelfen

    TREIBGUT: Magier der Komposits und Artefaktentwickler

    KÖNIG NACHTNEBEL: Artefakthändler und Treibguts Partner

    WILLJA: Viertelelfe, arbeitet an Artefakten

    ESPOS: versorgt Lufthauch mit dem Allernötigsten

    STEINDORN: Stadtkommandant

    GEFLECKTER GELBZAHN: sein Sohn und Ratsmitglied

    SCHWIMMENDES SCHWERT: Leiterin der Bürgerwehr und Ratsmitglied

    ZAUBERTÄSCHL: Ratsmitglied, verantwortlich für Handel und das Viertel des Handwerks

    ZWEI-ARTEN-GRAU: Ratsmitglied, verantwortlich für Fragen der Magie

    WIND-ÜBER-DEN-DÄCHERN: neuer Stellvertreter für Schwimmendes Schwert

    SCHMUTZWASSERLINSE: verantwortlich für die Erweiterung der Stadt

    WEGERICH: Truppführer und Kommandant über einen kleinen Bezirk im Handwerkerviertel

    BLEICHKRAUT: ein Waldelf, der in NA-R wohlt

    Menschen in NA-R

    MEIJINA: Frau, reinrassiger Mensch, arbeitet an Artefakten

    SASS: Wachmann

    UGLAS: Doppelagent

    SCHLANGENAUGE: Führer der Unterwelt

    Familie in NA-R

    ALTWI: Mutter der Familie

    HOGGER: ihr Sohn

    BAERBEN: die ältere Tochter

    NERVEN: die jüngere Tochter

    AUREON: ein junger Mann mit goldenen Augen

    ARGENTON: ein junger Mann mit silbernen Augen

    PALUDA: Froschmädchen

    Sonstige Personen in NA-R

    TORSO: Gestaltwandler und Froschmensch von gewaltiger Sprungkraft

    AUFPASSER: Verwalter der Bergbausiedlung

    SEELE DES AUSGLEICHS: seine Begleiterin

    HORNFINGER: (hist.) vergessener Expeditionsleiter der Waldelfen

    DER WANDERER: ein Wesen aus der Welt der Toten

    Personen in Centrell

    BLAUER DREISPORN: Bewohnerin des Hauses Blau

    Was bislang geschah

    Den drei Völkern der Vernunft, den Drachen, Elfen und Menschen, gesellt sich eine vierte Gruppe hinzu. Tiere mit der Magie des Gestaltwandels. Sie können mit fast allen anderen Lebewesen fruchtbare Nachkommen zeugen und brechen so die Gesetze der Natur. Die Waldelfen fangen sie ein und sperren sie in Quarantänestationen in der Hoffnung, diese Entwicklung beenden zu können. Diese Stationen jedoch mussten mit allem Lebensnotwendigen von außen versorgt werden. Und so wurden aus den Stationen Städte, die auch jenen Waldelfen eine Heimat boten, die mit der eigenen Regierung nicht einverstanden waren. Das Volk der Waldelfen spaltete sich.

    Die Spaltung ist tiefgehend. Es droht ein Bürgerkrieg.

    In dieser verzweifelten Situation beauftragt der Erste Berater des Großen Elfenrates die Viertelelfe Tamalone damit, ihre untergetauchte Pflegemutter in NeuAllerdamm-Rot zu suchen. Anschließend erwartet er ihre umgehende Rückkehr.

    Tamalone allerdings ist kein bequemes Werkzeug. In der Stadt verbündet sie sich mit dem Gestaltwandler Pando, nachdem sie feststellen, dass sie gemeinsame Ziele haben. Beide wollen ins Elfenviertel, aber dort kommt niemand hinein, ohne eine Genehmigung der Stadtelfen zu besitzen. Tama, wie Pando seine neue Freundin nennt, verkauft ein Stück von Pandos Eckzahn und gibt ihn als Drachenzahn aus. Das bringt die ganze Stadt in Aufruhr, denn Drachenzähne sind voller geheimnisvoller Magie.

    Aber nicht nur Tama und Pando bringen Unruhe in die Stadt, es drohen auch politische Umwälzungen, ausgelöst durch den Waldelf Immergrün, mit Unterstützung Centrells, der Hauptstadt der Stadtelfen. So treten Tama und Pando vielen Personen kräftig auf die Zehen, als Tama versucht, eine Spur ihrer Pflegemutter in der Stadt zu finden. Deshalb hat Tama Grund zu der Annahme, dass sie auf der Liste unerwünschter Personen ziemlich weit oben steht. Um so erstaunter ist sie über einen völlig unerwarteten Wunsch der Bürgerwehr.

    Tamalone

    „Werdet ein Teil unserer Bürgerwehr. Was haltet ihr von dem Vorschlag?" Die Stimme des Komposit war so trocken wie eine Bartflechte im Herbst nach einem regenlosen Sommer.

    Tama stand wie festgewurzelt. Diese überraschende Nachricht musste sie erst einmal verdauen. Eine Patrouille der Bürgerwehr klopft lange vor Sonnenaufgang an ihre Tür und reißt sie aus dem Schlaf. Nur, um sie zu fragen, ob sie bereit sei, die Bürgerwehr zu unterstützen? Und nicht etwa mit Geld, Magie oder Neuigkeiten über einen Drachenzahn. Das hätte sie ja vielleicht noch verstanden. Aber nein, sie sollten ihre Knochen hinhalten, Pflaster treten und bereitwillig Befehle ausführen. Und alles so dringend, dass keine Zeit bis nach dem Frühstück war. Da war entweder jemand nicht ganz bei Trost oder besonders hinterhältig. Auch war schwer zu verstehen, dass man ihr so etwas antrug, nachdem sie noch vor einigen Tagen verhaftet worden war. Und was war mit dem Wachmann, dem Pando das Genick gebrochen hatte? Alles verziehen und vergessen?

    Der ganze Auftritt roch so deutlich nach einer Falle, dass es auch schon wieder ehrlich gemeint sein konnte. Verrückt.

    „Und mein Schoßtier bleibt wirklich die ganze Zeit an meiner Seite?", fragte sie sicherheitshalber noch einmal und zeigte mit dem Finger auf Pando.

    Wenn du das Wort Schoßtier noch einmal in einem Zusammenhang mit mir gebrauchst, lecke ich dir die Haut blutig." Pandos Stimme pflügte sich durch Tamas Gedanken und erstickte die letzten Reste klaren Denkens.

    „Wer hat von Eurem Schoßtier noch nicht gehört?, sagte der Offizier der Bürgerwehr höflich. „Ihr beide seid zusammen stark genug, um alleine auf Patrouille zu gehen. Falls Ihr Euch das gleich zu Anfang zutraut. Ihr könnt aber auch noch einen dritten oder vierten Mann dazubekommen. Viertelelfen wie die meisten unserer Truppführer, denen Ihr dann gleichberechtigt wärt. Oder Ihr schließt Euch einer größeren Gruppe an. Ihr werdet in jedem Fall zunächst nur für Routineaufgaben eingesetzt. Wenn Ihr Euch dort bewährt, werden wir weitersehen.

    „Wie lange haben wir Zeit, um uns zu entscheiden?"

    „Genügend. Wir erwarten Euch erst im Laufe des Tages in unserer Einsatzzentrale."

    „Und die ist wo?"

    „Ihr kennt das Gebäude. Von außen ebenso wie von innen, habe ich gehört." Das Lächeln auf dem Gesicht des Sprechers war gutmütig, spöttisch und gemein zugleich.

    „Ihr bekommt rechtzeitig Bescheid", sagte Tama. Provozieren ließ sie sich nicht.

    Die Patrouille ging und Tama warf sich rücklings aufs Bett. Nach einer Zeit nachdenklichen Schweigens sagte sie zu Pando: „Ich habe das Gefühl, dass mir gerade der Boden unter meinen Füßen wegrutscht. Und alles, was ich tun kann, um mein Gleichgewicht zu behalten, ist loszurennen. Das gibt mir wenigstens die Gewissheit, auf den Füßen zu bleiben. Aber ich laufe auf der Stelle und komme keinen Schritt voran. Ich sage dir etwas: Ich werde das Elfenviertel niemals erreichen. Ich werde unterwegs verloren gehen, mich auflösen und unter den Toten und Geistern wiederfinden."

    Jetzt redest du Unsinn. Die sind doch nicht ohne Grund gekommen. Irgendwo hat sich etwas bewegt, haben sich Meinungen verändert. Vielleicht wurden auch nur die Kreise eines Mächtigen gestört. Für mich bedeutet das, dass wir voran kommen. In jedem Fall haben wir die Aufmerksamkeit der Bürgerwehr endgültig gewonnen. Das ist der erste wichtige Schritt des langen Weges."

    Des langen … Was? Ach so. Dein Weg ins Elfenviertel. Nein, der bereitet mir keine Sorge. Es wird nicht mehr lange dauern und wir sind drin. Zumindest ich. Und dann schauen wir mal. Mir macht etwas ganz anderes zu schaffen. Der rutschige Boden. Ich gehe mir selbst gerade verloren. Pass auf, auf einmal bin ich weg. Wirst schon sehen."

    Unsinn, du kannst nicht verloren gehen, wenn ich auf dich aufpasse."

    Der Glaube an mich selbst ist bereits weg. Ich weiß nicht mehr, wer ich bin. Als wir uns begegneten, war ich eine Viertelelfe. Aber nun? Entweder war mein Vater kein reinrassiger Mensch, wie man mir immer erzählt hat, oder meine leibliche Mutter keine Halbelfe. Wenn ich schon meine Eltern nicht kenne, dann will ich wenigstens wissen, welches Blut durch meine Adern fließt und warum man mich mein ganzes Leben lang belogen hat."

    Früher oder später wird die Wahrheit schon ans Licht kommen." Pando rollte sich auf die Seite, sodass er Tamas Gesicht sehen konnte.

    Später hilft mir nicht. Und ich sag dir noch etwas. Ich werde die ganze Zeit das Gefühl nicht los, dass du wieder einmal mehr weißt als der Rest der Welt. Aber dich frage ich erst gar nicht. Du kommst mir dann wieder mit der Wahrheit, die zu groß für mich ist, und tischst mir neue Lügen auf. Dabei ist es wichtig zu wissen, wer man ist."

    He, das sind aber bittere Worte und Vorwürfe. Die habe ich nicht verdient. Dabei verstehe ich dich gut. Du besitzt Elfenblut, da bin ich mir sicher. Aber eine Viertelelfe bist du nicht. Da bin ich mir auch sicher. Leider hilft es wenig, zu wissen, wer man nicht ist. Deine Abstammung kenne ich genau so wenig wie du. Ich kann auch nur vermuten."

    Und deine Vermutung ist? Sag es mir."

    Pando schüttelte den Kopf. „Besser nicht. Du würdest mir ohnehin nicht glauben. Solche Dinge muss man allein herausfinden. Fremden glaubt man sie nicht."

    Siehst du? Da ist sie wieder, deine zu große Wahrheit."

    Unsinn. Ich erzähle dir gern, was mir aufgefallen ist. Aber deine Schlüsse musst du selbst daraus ziehen."

    Tama hob den Kopf, die gefurchte Stirn glättete sich, und so etwas wie Hoffnung erleuchtete ihr Gesicht.

    Ist nicht viel, nur eine Kleinigkeit", sagte Pando. „Du hast mir vorgeführt, wie du dein Aussehen verändern kannst. Vor allem die Tönung deiner Haut. Aber du veränderst auch die Farbe deiner Haare. So kannst du deine Erscheinung etwas mehr in Richtung Mensch oder Elfe verschieben."

    Na und? Das ist doch keine große Sache, und außerdem kann ich das auch nur ein ganz klein wenig. Es ist eine nützliche Fähigkeit. Vor allem hier in NA-R."

    Richtig. Nur ist es kein Elfenzauber."

    Was soll es denn sonst sein?"

    Das ist ein Gestaltwandel. Und den beherrschen nur Gestaltwandler."

    Tama fing an zu lachen. „Du meinst, ich wäre so jemand wie Torso?"

    Nein, nicht wie Torso. Dafür machst du es zu mühelos. Eher so wie ich."

    Aber das ist doch lächerlich. Ich kann meine Gestalt nicht verändern. Ich wüsste gar nicht, wie ich das machen sollte."

    Und doch kannst du es. Jedenfalls ein ganz klein wenig zwischen Mensch und Elfe. Hin und zurück."

    Das ist gar nichts."

    Es ist fast nichts. Aber lass uns nicht streiten. Entscheidend ist nicht wie viel, sondern dass du es überhaupt kannst. Aber wenn du mir bereits diese Kleinigkeit nicht glaubst und dich darüber aufregst, wie kannst du dann erwarten, dass ich dir alle meine Vermutungen anvertraue, von denen selbst ich nicht einmal völlig überzeugt bin?"

    Tama wurde laut, schrie: „Ich rege mich nicht auf", ertappte sich selbst, beruhigte sich wieder und sagte dann: „Ich darf dir nicht glauben. Sollte ich das tun, wäre das eingetreten, was ich so fürchte. Es gäbe mich nicht mehr."

    Pando grinste. „Ich kann dich aber noch ganz gut erkennen."

    Mir ist nicht nach deinen Witzeleien. Ich meine es ernst."

    Pando sah die steilen Falten zwischen Tamas Augenbrauen. „Dann vergiss einfach, was ich gesagt habe."

    Ein weiser Dummkopf sagte mir einmal, dass ein gesprochenes Wort nicht mehr zurückgenommen werden kann."

    He, das habe ich gesagt."

    Dann nehme ich das ‚weise‘ zurück und lasse nur den ‚Dummkopf‘ übrig."

    Vielleicht sollten wir nur das betrachten, was wir wirklich wissen. Die Bürgerwehr. Hast du dich bereits entschieden?"

    Tama presste die Lippen zusammen. Manchmal hasste sie diesen Pando. Egal, welche Gestalt er gerade einnahm. Und vor allem hasste sie ihn, wenn er recht und sie selbst unrecht hatte. So wie im Augenblick. „Das Angebot der Komposits ist eine Falle." Aber sie wollte nicht über die Komposits sprechen, sie wollte wissen, wer ihre Eltern waren.

    In diesem Punkt bin ich ganz deiner Meinung. Eine Falle. Aber auch eine Gelegenheit."

    Wir müssen herausfinden, warum die Bürgerwehr uns dieses Angebot macht."

    Endlich eine Frage, die ich beantworten kann. Wenn wir mit ihnen ziehen, stehen wir unter ihrer ständigen Kontrolle. Nicht so offensichtlich ist hingegen, wer uns das Angebot macht und warum. Es ist ja nicht die Bürgerwehr selbst, sondern jemand, der die Bürgerwehr befehligt oder dem Kommandanten sagen kann, was der zu tun und zu lassen hat. Und glaube mir, die Antworten auf diese beiden Fragen sind für uns wichtiger als die nach deiner Abstammung."

    Wie geschickt diese hochnäsige Raubkatze mich wieder einmal von dem weglockt, was mich am meisten beschäftigt, dachte Tama. Und sie muss es mir auch noch unter die Nase reiben.

    Dann sag schon. Ich habe keine Lust hier herumzuraten. Warum macht die Bürgerwehr uns dies Angebot?"

    Einmal, weil du einen Drachenzahn verkauft hast, von dem ein Mächtiger wissen möchte, woher du ihn hast."

    Aber das ist doch abgefallenes Laub vom letzten Jahr. Ich habe ihn von meiner Mutter bekommen."

    Was dir niemand glaubt."

    Es bleibt ihnen aber nichts anderes übrig, als mir das zu glauben."

    Außerdem hat sie misstrauisch gemacht, dass ein hochblütiger Komposit nicht in der Lage war, dir die Wahrheit zu entreißen. Versteh mich nicht falsch, niemand könnte dir dafür dankbarer sein als ich. Aber wer ist diese junge Frau, die den Elfenmagiern so ohne Weiteres widerstehen konnte? Und damit ist die Bürgerwehr bei derselben Frage angelangt wie du. Wer bist du, dass dir so etwas möglich ist?"

    Siehst du, meine Abstammung ist wichtig. Ich will …"

    Still. Kannst du nicht einmal bei der Sache bleiben?"

    Grmpf."

    Die Komposits haben zwei Vermutungen, nehme ich an. Vielleicht ist ihnen aufgefallen, dass du nicht nur eine Viertelelfe bist, sondern auch ein Dreiviertelmensch. Und jetzt fragen sie sich, was sie übersehen haben. Die Geheimnisse des Elfenbluts kennen die Komposits gut. Besser als alle anderen, denn sie leben damit. Aber die Menschen sind ihnen ein Rätsel. Sie wissen nur, dass ein paar Tropfen Menschenblut ihrer eigenen Magie gut tut. Aber das erklärt nicht deine besonderen Eigenschaften.

    Die andere Vermutung ist, dass du das Werkzeug einer besonderen Macht bist. Doch welche Macht soll das sein? Sie wissen es nicht, und das macht ihnen Angst."

    Weiß du was? Mir macht das auch Angst."

    Es gibt keine besondere Macht. Es gibt nur Drachen, Elfen, Menschen und Gestaltwandler. Sonst nichts, wenn man von den alten Göttern mal absieht. Aber es gibt jede Menge, was wir über die vier Völker der Vernunft noch nicht wissen. Und irgendwo in diesem Wust von Nichtwissen liegen die Antworten zu unseren Fragen. Aber da werden die Komposits niemals suchen.

    Ach ja, und dann stören sie sich an mir. Sie verstehen nicht, warum ich dir ständig folge. Sie wissen nicht, dass du mir folgst, und ich bestimme, wo es entlang geht."

    Tust du nicht. Eher geht die Sonne nachts auf und der Mond am Tage."

    Der Mond scheint manchmal auch am späten Nachmittag. Das ist doch schon mal ein Anfang, die Dinge so zu sehen, wie sie sind."

    Du bist ein Idiot." Tama war verärgert. Sie hatte immer das Gefühl, die Raubkatze würde mit ihr spielen. Katzen spielen nun mal gern, tröstete sie sich, aber dann fiel ihr ein, dass Pando sich auch mal als Bär oder Ledervogel herumtrieb, und weg war der Trost. Sie entschloss sich zu einem Friedensangebot. „Wir haben jetzt die Möglichkeit, den Stadtoberen zu beweisen, was wir können und wie unersetzlich wir sind. Das könnte unsere Abkürzung sein, nach der wir gesucht haben. Aber was können wir schon, was andere nicht können?"

    Wir können das sein, was wir sein wollen", sagte Pando.

    Und was willst du, was wir sind?"

    Ich weiß nur, was ich sein will. Und das ist dein

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