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Eine Leiche beim Buchclub: Myrtle-Clover-Krimis, #6
Eine Leiche beim Buchclub: Myrtle-Clover-Krimis, #6
Eine Leiche beim Buchclub: Myrtle-Clover-Krimis, #6
eBook221 Seiten3 Stunden

Eine Leiche beim Buchclub: Myrtle-Clover-Krimis, #6

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Über dieses E-Book

Als die achtzigjährige Hobbydetektivin Myrtle Clover die Leiche von Naomi Pelter während eines Buchclubtreffens entdeckt, scheinen die anderen Mitglieder schockiert zu sein. Aber Myrtle kann zwischen den Zeilen lesen. Naomi hatte alle gegen sich aufgebracht, indem sie mit den Ehemännern anderer Frauen flirtete, mit ihren Nachbarn stritt und generell ein Störenfried war. Doch wer gut belesen ist, weiß, wie man Unruhestifter zum Schweigen bringt.

Die Buchclubmitglieder scheinen zu friedlich, um Mörder zu sein, aber Myrtle weiß, dass man ein Buch nicht nach seinem Titel beurteilen soll. Myrtles Ermittlungen des Mordes folgen einem anderen Ansatz als die ihres Sohnes, des Polizeichefs, der strikt nach den Regeln spielt. Können Myrtle und ihr verwitweter Gehilfe den Mörder entdecken … bevor er sie endgültig abschreibt?

SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum28. Apr. 2023
ISBN9781667456010
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    Buchvorschau

    Eine Leiche beim Buchclub - Elizabeth Spann Craig

    Kapitel Eins

    Es war ein weiterer dampfend heißer Sommernachmittag und Myrtle Clover hielt sich im Haus kühl, indem sie wie gebannt Versprechen des Morgen verfolgte, ihre liebste Seifenoper. Ihre begeisterte Verfolgung von Kaylas gewagter Rettung aus einem bizarren Kult wurde plötzlich und unerfreulich von dem kreischenden Jaulen einer Katze und den Geräuschen von schnappenden und knurrenden Hunden draußen unterbrochen.

    „Pasha!", keuchte sie, kämpfte sich aus der gepolsterten Weiche ihres Lehnsessels auf die Füße und warf ein halbfertiges Kreuzworträtsel von ihrem Schoß. Sie griff mit einer Hand nach ihrem Gehstock und mit der anderen nach einer nahe stehenden Karaffe Limonade und stürmte aus der Haustür.

    Zwei große Hunde waren auf dem Gehsteig vor ihrem Haus und beschnüffelten und schnappten nach einer schwarzen, fauchenden, verängstigten Katze, die zwischen ihnen gefangen war und darum kämpfte, freizukommen. Myrtle bellte: „Stopp!", und schleuderte die Limonade auf die Tiere. Die Hunde hielten inne und schwangen ihre Köpfe herum, um Myrtle anzustarren. Die Katze raste davon, so schnell sie konnte.

    „Böse Hunde!", schnappte Myrtle streng und wedelte mit ihrem Gehstock nach ihnen, wobei sie mit ihrer vollen, beinahe 1,80 Meter großen Höhe über ihnen türmte. Die Tiere zogen sofort ihren Schwanz zwischen ihre Beine, senkten ihre Ohren und winselten, während sie davonschlichen.

    Myrtles Sohn, der Polizeichef war, lebte direkt gegenüber von ihr, und seine Haustür flog auf bei all dieser Unruhe. „Alles in Ordnung, Ma?", rief er.

    „Sie haben nicht nach mir geschnappt – sie waren hinter Pasha her. Jetzt ist sie weggerannt und ich weiß nicht einmal, ob sie verletzt ist oder nicht." Myrtle war verärgert über den Hauch von Panik, der in ihrer Stimme mitschwang. Es war überraschend, wie wichtig die wilde Katze für sie geworden war.

    Red duckte sich zurück ins Haus und kam dann schließlich wieder herausgeeilt, dieses Mal mit Schuhen. Er schritt zielgerichtet über die Straße. „Es gibt eine Leinenpflicht in dieser Stadt. Ich würde mir wirklich wünschen, dass die Leute sich daran erinnern würden." Sein einst rotes, jetzt überwiegend graues Haar stand auf einer Seite seines Kopfes stark nach oben ab und seine Stimme war rau und raspelnd, als wäre er gerade erst von einem Nickerchen aufgewacht.

    „Du weißt doch, wie die alten Hasen hier in Bradley sind, sagte Myrtle. „Sie ignorieren alle Gesetze, die ihnen lästig sind. Diese Hunde hatten keine Halsbänder um und ich habe sie nicht erkannt. Sie begann, nach Pasha zu rufen. „Mieze, mieze, mieze?" Ihr Herz klopfte immer noch und sie atmete tief durch, um sich selbst zu beruhigen.

    „Pasha ist zu schlau, um herauszukommen, bevor sie denkt, dass es sicher ist, Ma. Vielleicht wird sie kommen, nachdem ich diese Hunde in den Polizeiwagen verfrachtet habe." Red pfiff den Hunden zu und streckte dann seine Hände aus, und die Tiere folgten ihm gehorsam, als wäre er der Rattenfänger von Hameln.

    „Leckerlis? Für böse Hunde?" Myrtle war außer sich.

    „Sie benehmen sich einfach nur wie Hunde, Ma. Hunde jagen Katzen. Und ich muss sie in meinen Wagen bekommen. Ich nahm an, Hot Dogs wären ein sicherer Weg, sie hier rein zu locken."

    Und natürlich waren die Hunde ganz eingenommen von diesen Bissen Hot Dogs. Sobald sie im Auto waren, warf Red die Türen des Rücksitzes zu und ging herum auf die Fahrerseite.

    „Nun, ich weiß, dass du sie nicht festnimmst, also wo bringst du sie hin?", fragte Myrtle.

    „Nur mit zur Wache, damit sie dort rumhängen können, bis jemand sich für sie meldet. So kann ich ihre Besitzer auch an die Leinenpflicht erinnern, wenn sie ihre Hunde abholen kommen", sagte Red.

    Myrtle sah zu, wie er aus seiner Auffahrt ausparkte und dann sein Fenster herunterrollte. „Ma, ich helfe dir, nach der Katze zu suchen, wenn ich zurückkomme, in Ordnung?"

    Myrtle zog überrascht ihre Augenbrauen hoch. „Ich dachte, du wärst nicht gerade Pashas größter Fan."

    „Das bin ich auch nicht. Verflixt nochmal, Ma, sie ist eine wilde Katze. Wie soll ich mich wohl dabei fühlen, wenn meine achtzigjährige Mutter mit einem wilden Tier herumhängt? Aber es ist besser, wenn ich unter Büschen herumkrieche, um nach ihr zu suchen, als wenn du es tust. Du bist schon so nicht so sicher auf den Füßen."

    Myrtle starrte ihn böse an. Er mischte sich ein, wie immer. „Mir geht es ganz hervorragend auf meinen Füßen, Red. Dieser Gehstock hilft mir nur, mich schneller fortzubewegen, das ist alles. Er ist wirklich mehr ein Fashionaccessoire als irgendetwas anderes. Fahr nur zur Wache. Ich bitte Miles, mir zu helfen."

    Er fuhr weg und Myrtle überdachte sich, ob sie Miles’ Hilfe einspannen wollte. Sie entschied sich, ihren Freund fürs Erste in Ruhe zu lassen. Es war sein heimliches Vergnügen, ihre Seifenoper anzusehen. Sie hatte ihn danach süchtig gemacht, und sie würde jetzt gerade zu Ende gehen. Er würde tatsächlich wissen, ob Kayla dem Kult ohne Konsequenzen entkommen war. Myrtle sah sich um. „Mieze, mieze, mieze?", rief sie und bückte sich, um unter die Hecken und Autos ihrer Nachbarn zu sehen.

    In welche Richtung war Pasha gelaufen? Myrtle musste zugeben, dass sie sich nicht sicher war, sie hatte sie einfach nur rennen sehen. Vielleicht war sie weit weg gelaufen, um sicherzugehen, dass sie wirklich außerhalb der Reichweite dieser Hunde war. Myrtle ging zurück ins Haus, öffnete eine Dose Albacorethunfisch und suchte weiter. Nachdem sie ihren eigenen Garten und die ihrer Nachbarn überblickt hatte, ging sie zum nächsten Häuserblock und rief, während sie lief, in der Hoffnung, dass der Geruch nach Thunfisch die arme Katze aus ihrer Deckung locken würde.

    Die Sonne prallte auf sie herunter und die frühsommerliche Luftfeuchtigkeit fühlte sich erdrückend an. Myrtle dachte, dass sie eine Bewegung in der Hecke eines schattigen Gartens sah und lief direkt hinein, rufend und die Dose vor sich ausgestreckt haltend. Ein Eichhörnchen huschte davon und Myrtle stieß einen enttäuschten Seufzer aus.

    Sie machte einen kleinen Satz, als eine autoritäre Stimme bellte: „Mrs. Clover. Was tun Sie da?"

    Myrtle sah auf und entdeckte Rose Mayfield in ihrer Haustür stehend, Hände auf den Hüften, und einen ungeduldigen Ausdruck auf dem Gesicht. „Ich suche nur nach meiner verschwundenen Katze, das ist alles", sagte Myrtle. Störende Henne.

    „Um Himmels willen. Wie wird es der Katze helfen, wenn Sie einen Hitzeschlag in meinem Vorgarten erleiden? Rose sah gebieterisch ihre aristokratische Nase hinunter auf Myrtle. Mit ihrem schlanken Körper, braunen, von grau durchzogenen Haaren und kantigen Gesichtszügen hatte die mittelalte Rose sie immer an eine besonders schlecht gelaunte Katharine Hepburn erinnert. „Kommen Sie herein, sagte sie forsch und hielt die Tür auf. „Trinken Sie etwas Wasser, kühlen Sie sich ab, und dann können Sie nach Ihrem Haustier suchen."

    „Sie ist kein Haustier, sagte Myrtle, während sie hereinkam, sich auf das antike Sofa setzte und vorsichtig ihre Dose Thunfisch abstellte. „Sie ist eine wilde Katze, mit der ich mich angefreundet habe. Pasha ist sehr liebenswert, obwohl sie sehr wild ist.

    „Ich bin mir sicher, das ist sie", unterbrach Rose sie, während sie rasch in die Küche ging, ein Küchentuch mit kühlem Wasser tränkte und es Myrtle reichte. Der Ausdruck auf ihrem Gesicht zeigte deutlich, dass sie es ihrer älteren Mutter nicht erlauben würde, eine Wildkatze zu halten. „Ich hole Ihnen etwas Eiswasser."

    Myrtle mochte es nicht, belehrt zu werden, aber dieses Mal biss sie sich auf die Zunge und stritt sich nicht mit der gebieterischen Rose. Das lag daran, dass sie feststellte, dass sie tatsächlich, nun, durstig war. Sie stürzte das Wasser herunter, das Rose ihr brachte, und entschuldigte sich dann widerwillig für ihr Dasein, da Rose, mit vor der Brust gekreuzten Armen, so unglaublich verärgert aussah.

    „Oh, das ist in Ordnung, sagte Rose ungeduldig. „Ihr Besuch wird mich von dem Mord ablenken, der nebenan vor sich geht.

    „Mord?", fragte Myrtle mit erwachendem Interesse.

    Wie auf Befehl heulte ein Chorus von Kettensägen auf.

    Rose schüttelte sich bei dem Geräusch und ihre Finger schlossen sich fester um ihr eigenes Glas Wasser. „Das, sagte sie laut über das Getöse hinweg. „Dieser gärtnerische Totschlag. Diese Frau nebenan zerstört alle Bäume und Vegetation zwischen unseren Gärten. Viele Jahrzehnte des Wachsens, gefällt und davongeschleppt. Ihr Gesicht sah aus, als würde ihr von dem Gedanken wortwörtlich übel.

    Myrtle hielt inne, als sie versuchte, sich an die Nachbarn in dieser Straße zu erinnern. „Lassen Sie mich nachdenken. Wohnt Naomi Pelter neben Ihnen?"

    Roses Mund verzog sich vor Abscheu. „Genau dieselbe."

    „Warum auf Erden würde sie alle Bäume und Hecken weghaben wollen?", fragte Myrtle und hob ihre Stimme über die brummenden Kettensägen. Die Vorstellung, die Privatsphäre zu verlieren, die ein dicht bewachsenes Grundstück bot, war unverständlich für Myrtle.

    Rose zuckte mit den Schultern. „Weil sie verrückt ist?", schlug sie in einer säuerlichen Stimme vor. „Als ich sie danach fragte, hatte Naomi die dämlichste Antwort. Sagte, dass sie es hasst, zu harken und die Hecken zu stutzen. Obwohl ich mir sicher bin, dass sie nicht diejenige wäre, die harkt und stutzt. Naomi findet immer irgendeinen Mann, um das für sie zu erledigen, und es ist normalerweise der Ehemann einer Freundin – irgendjemand, dem sie mit den Wimpern zugeklimpert hat. Erbärmliche Frau, spuckte sie aus. „Ich habe überlegt, mich vor den Bagger zu legen, um die Arbeiten zu stoppen.

    Myrtle nahm einen nachdenklichen Schluck von ihrem Wasser. Bevor sie jedoch auf diese eher düstere Aussage antworten konnte, hatte Rose schon wieder das Thema gewechselt. „Nehmen Sie morgen am Buchclub teil?, fragte sie abrupt. „Ich bin die Gastgeberin.

    Myrtle setzte ihr Glas ab, wobei ihr Wasser auf den Schoß schwappte. Sie zog eine Grimasse und tupfte fruchtlos mit ihrer Serviette auf dem Fleck herum. Sie war an den Punkt gelangt, an dem sie versuchte, so viele Buchclubtreffen wie menschlich möglich zu verpassen. Die Buchauswahl bestand normalerweise aus Strandlektüre mit seichten Handlungen und Charakteren, die sich alle äußerst ähnlich schienen. Sie rauchte im Inneren, dass Rose sie so in Verlegenheit brachte. „Ich glaube, ich muss morgen noch an meiner hilfreiche-Tipps-Kolumne für das Horn von Bradley arbeiten, Rose."

    Rose ignorierte diese Ausrede komplett, als hätte Myrtle sie nicht einmal gemacht. „Sie müssen kommen. Selbst, wenn Sie das Buch nicht gelesen haben, Miss Myrtle. Ich habe das Gefühl, dass diese schreckliche Kreatur von nebenan kommen wird, und ich werde jemand anderen brauchen, mit dem ich reden kann."

    Diese Aussage hätte Myrtle nicht verlocken sollen, am Buchclub teilzunehmen. Aber Naomi Pelter wurde interessanter. „Sie kommt normalerweise nicht zum Buchclub, oder? Ich kann mich nur erinnern, sie ein- oder zweimal gesehen zu haben. Warum denken Sie, dass sie dieses Mal dabei sein wird? Insbesondere, wo Sie so wütend auf sie sind, weil sie alle ihre Bäume fällt."

    „Ich glaube, dass sie da sein wird, weil sie sich mit allen versöhnen muss. Sie hatte Zerwürfnisse mit mehreren Mitgliedern unseres Clubs. Vielleicht sogar mit Ihrem Miles, Miss Myrtle." Rose warf ihr einen amüsierten Blick zu.

    Myrtle lachte. „Er ist nicht mein Miles. Um Himmels willen. Ich muss fünfzehn Jahre älter sein als er! Miles ist ein Freund, das ist alles."

    „Haben Sie Naomi gestern beim jährlichen Mittagessen des Gartenvereins gesehen?"

    Myrtles Gesicht lief schuldbewusst rot an. Sie hatte einen exzellenten Grund gehabt, um nicht an dem Mittagessen teilzunehmen, aber jetzt konnte sie sich an diesen Grund für ihr Leben nicht erinnern.

    „Oh, das haben Sie auch verpasst?" Rose zog ihre sorgfältig gezupften Brauen zu einem Bogen und sah Myrtle vorwurfsvoll an.

    Myrtle meinte, sich zu erinnern, dass Rose im Moment die Präsidentin des Gartenvereins war. Das würde Sinn machen, in Anbetracht der Tatsache, wie aufgeregt sie wegen der Bäume und Hecken nebenan war.

    „Wir hatten ein paar wundervolle Redner im Gartenverein, wissen Sie. Wirklich wundervoll. Letzten Monat hatten wir einen Herrn vom Amtsbüro des Landkreises hier für eine Rede. Er wusste so viel! Er hat uns alles über invasive Pflanzen, giftige Pilze und Gartenungeziefer erzählt." Rose klatschte voller Begeisterung ihre Hände zusammen.

    „Das einzige Gartenungeziefer, von dem ich weiß, ist Erma Sherman", sagte Myrtle verstimmt. Ihre Nachbarin war ein Mitglied des Gartenvereins, aber man hätte es nicht geahnt, wenn man ihren Garten ansah. Er bestand nur aus Unkraut: Vogelmiere, Geißblatt und Fingerhirse.

    Rose ignorierte ihren Einwurf. „Und gestern hatten wir Timmie Watson, die uns erzählte, wie sie ein liebliches Blumenbeet in einer steinigen, schattigen Ecke ihres Gartens angelegt hat. Das jährliche Mittagessen war auch deliziös, Miss Myrtle. Und durchaus erschwinglich."

    Der erschwingliche Teil wurde mit einem schnellen Seitenblick auf Myrtle vorgebracht. Es war irritierend, dass die Allgemeinheit Senioren als nur eine Stufe über elender Armut stehend wahrnahm. Eine staatliche Rente, selbst für eine pensionierte Schullehrerin, war nicht gerade das Ende der Welt ... es gab Myrtle einfach nur ein recht striktes Budget.

    Rose schien Myrtles Verärgerung nicht zu bemerken. „Wie auch immer, der einzige schlechte Teil des Mittagessens gestern war, dass Naomi sich entschloss, teilzunehmen. In einem riesigen Schlapphut auch noch! Röte kroch erneut Rose’ Hals hinauf. „Die Frechheit! Lächelnd und lachend, als hätte sie keine Sorge auf Erden. Und doch reißt sie alle Bäume und Hecken ihres Gartens an der Wurzel aus. Gärtnern, in der Tat!

    Rose schien aktuell eine auf ein Thema eingeschossene Gastgeberin zu sein und, da Myrtle dieses Themas langsam überdrüssig wurde und es eilig hatte, Pasha zu finden, stieß sie sich mit ihrem Gehstock aus ihrem Stuhl hoch und sagte: „Äußerst ärgerlich, Rose, ja. Danke für das Wasser. Ich sollte jetzt weiter nach meiner Katze suchen. Lassen Sie es mich wissen, falls Sie sie sehen, ja?" Sie hob ihre Dose Thunfisch hoch.

    „Selbstverständlich. Sie kommen also morgen zum Buchclubtreffen?"

    Es gab nichts Nervigeres als jemanden, der auf einem persönlich abgegebenen RSVP bestand. „Ich werde es versuchen", sagte Myrtle vorsichtig. Die Wahrheit war, dass sie jegliches Interesse am Buchclub verloren hatte, sobald sie aufgehört hatten, echte Literatur zu lesen. Also sofort nach der Gründung des Clubs.

    Rose begleitete sie zur Haustür. Sie zog eine Grimasse, als sie die Tür öffnete, und duckte sich schnell dahinter. „Naomi ist rausgekommen, anscheinend, um die Arbeit zu begutachten, also lasse ich Sie selbst den Weg hinaus finden. Das ist kein Problem für Sie, oder?" Sie sah pointiert auf Myrtles Gehstock.

    „Nicht das kleinste bisschen", sagte Myrtle fest und ging los. Jetzt hatte sie eine vermisste Katze und eine Verpflichtung, zum Buchclub zu gehen. Das war nicht der produktivste aller Besuche gewesen.

    Naomi, die ein Sommerkleid und einen Strohhut trug, gab Anweisungen an ein sehr aufmerksames Team. Sie sah Myrtle und winkte ihr zu, dann entfernte sie sich von den Männern. Naomi war in ihren frühen Vierzigern, aber bemerkenswert gut erhalten mit einem herzförmigen Gesicht und honigfarbenem Haar. Sie nahm eine sehr große, runde Sonnenbrille ab, um ihre funkelnden grünen Augen zu zeigen. „Alles in Ordnung, Miss Myrtle? Sie zog die Augenbrauen hoch, als sie die Thunfischdose sah. „Ich habe Sie vor Kurzem durch die Gärten wandern sehen. Haben Sie etwas verloren?

    „Meine Katze", sagte Myrtle. Sie dachte, dass sie eine Bewegung sah in dem, was noch an natürlicher Fläche übrigblieb zwischen Naomis und Roses Gärten, und bückte sich, um die Dose auszustrecken. Es war aber nur ein verängstigter Hase, der versuchte, zu entkommen, solange die Kettensägen still waren. Myrtle seufzte.

    „Es tut mir Leid, das zu hören", sagte Naomi, obwohl Myrtle das Gefühl hatte, dass sie nicht wirklich zugehört hatte, was sie sagte. Stattdessen starrte sie Myrtles Haar mit einem seltsamen Ausdruck an. Naomi streckte abrupt ihre Hand aus und glättete Myrtles Haar auf beiden Seiten ihres Kopfes. „Es

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