Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Klara spielt nicht mit: Roman
Klara spielt nicht mit: Roman
Klara spielt nicht mit: Roman
eBook217 Seiten2 Stunden

Klara spielt nicht mit: Roman

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Die Nachzüglerin Klara hat einen holprigen Start ins Leben. Ihre Eltern waren in der Nazizeit in der französischen Résistance und haben im Wien der Nachkriegszeit eine Existenz aufgebaut. Klaras Geschwister Edith und Andreas leben vor, wie sie zu sein hat: liebenswert, talentiert, gesund und brav. Klara ist nichts davon. Sie wird oft krank, hat Stimmungsschwankungen und kann in der Schule nicht mithalten. Vergeblich fordert sie vehement Aufmerksamkeit von ihrer Familie. Klara flüchtet sich in Krankheiten, die allzu oft eingebildet zu sein scheinen. Allein ihrem Bruder gelingt es immer wieder, zu ihr durchzudringen. Kurz lebt Klara ein normales Erwachsenenleben, führt Beziehungen und wird sogar Mutter. Irgendwann jedoch kippt sie in ihr altes Verhalten zurück und die Dinge können nur schlechter werden …

Susanne Pollak erzählt eindringlich von einem missglückten Leben, es ist die Geschichte von versäumten Möglichkeiten und von unverrückbaren Rollen und Zuschreibungen in einer Familie.
SpracheDeutsch
HerausgeberPicus Verlag
Erscheinungsdatum7. Sept. 2022
ISBN9783711754721
Klara spielt nicht mit: Roman

Ähnlich wie Klara spielt nicht mit

Ähnliche E-Books

Fiktion für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Klara spielt nicht mit

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Klara spielt nicht mit - Susanne Pollak

    Teil I

    Klara kam 1952 in Wien zur Welt, als letztes von drei Kindern. Fünf Jahre davor wurde Andreas geboren, zehn Jahre davor, 1942, mitten im Zweiten Weltkrieg, die Älteste, Edith.

    Da lebten die Eltern in Frankreich, wohin sie vor den Nazis geflüchtet und gerade den Internierungslagern entkommen waren. Nach Ediths Geburt mussten sie sich trennen, der Vater hatte sich der Résistance angeschlossen, die Mutter arbeitete als Krankenschwester in Kinderheimen. Was sie zu diesem Zeitpunkt am wenigsten brauchen konnten, war ein Kind. Trotzdem. Das Leben würde weitergehen. Es war die Zeit der verstärkten Razzien gegen Juden, bei denen die französische Milice und die deutsche Besatzungsmacht miteinander wetteiferten.

    Das Kleinkind schien instinktiv zu verstehen, dass es einen Auftrag zu erfüllen hatte: Weil es auf der Welt war, würde das Leben weitergehen, würden die Schrecknisse irgendeinmal ein Ende nehmen, würde ein friedliches Leben beginnen. In kriegerischen Zeiten war es geboren und zumindest durch seine Anwesenheit am heldenhaften Kampf der Eltern beteiligt. Es entwickelte einen starken Charakter, quicklebendig, fröhlich, meist gesund, immer in Bewegung, plaudernd, lachend.

    Mehr als zwei Jahre später, im Herbst 1944, Frankreich war bereits befreit, konnte der Vater, nun Offizier der siegreichen Befreiungsarmee, Frau und Tochter in die Arme schließen. Doch die familiäre Idylle währte nicht lang. Im Mai 1945, der Krieg war zu Ende, befahl ihm die Kommunistische Partei, nach Wien zurückzukehren und am Aufbau des zerstörten Landes mitzuwirken. Als ehemaliger Verfolgter und Widerstandskämpfer bekam er gleich einen Posten als Amtsarzt und in der Nähe des Bezirksamts eine Arztpraxis mit angeschlossener Wohnung. Sie lag in einem Vorort am jenseitigen Ufer der Donau, unmittelbar hinter dem »Überschwemmungsgebiet«, einem ungefähr sechshundert Meter breiten, flachen Erdstreifen zwischen dem Strom und dem circa zehn Meter hohen Damm, der sich entlang des linken Donauufers von einem Ende der Stadt zum anderen hinzog. Die Arztwohnung befand sich in einem Gemeindebau aus den dreißiger Jahren, der im Bürgerkriegsjahr 1934 umkämpft gewesen war, man konnte noch lange die Einschusslöcher neben dem Eingangstor sehen.

    Erst sieben Monate später, im Dezember 1945, gelang es auch der Mutter, mit der mittlerweile dreijährigen Edith den beschwerlichen Weg nach Wien anzutreten.

    Wien, Sommer 1960

    Durch das Knattern der Maschinengewehrsalven sei ich aus dem Schlaf gerissen worden, erzählt Mutter: »Das war im Juni 1944 und wir lebten seit ein paar Monaten in Limoges. Ich musste dich lange im Arm halten und streicheln, bis du endlich zu weinen aufgehört hast.« Vor Angst hätte ich ins Bett gemacht, obwohl ich schon sauber gewesen sei. »Ich zog dich um und kletterte zu dir ins Bett. Kannst du dich an das Schlaflied erinnern? ›Dodo l’enfant do/ l’enfant dormira bientôt …‹?« Sie singt es mir vor, ich muss lachen:

    »Und ich bin eingeschlafen?«

    Mutter nickt: »Auf dem Weg in den Kindergarten musste ich dich tragen.«

    »Aber gehen konnte ich schon?«

    »Natürlich, du warst zwei Jahre alt, bist sehr früh gegangen, warst immer in Bewegung, aber nach solch unruhigen Nächten wolltest du meine schützenden Arme nicht verlassen. Das war schwierig. Sobald wir im Kindergarten angekommen waren, lehntest du jeden anderen Arm ab, selbst den deiner geliebten Yvonne. Ich sollte jedoch so schnell wie möglich mit Verbandszeug wieder hinaus, um Verwundete zu versorgen.«

    »Wirklich, das hast du gemacht?«

    »Ja, das mussten wir. Wir haben auch keinen Unterschied gemacht, ob der Verwundete Franzose oder Wehrmachtssoldat war.«

    »Aber das waren doch die Feinde!«

    »Feind oder Genosse, dass sie verwundet waren, war entscheidend, nichts anderes. Außerdem erlebten wir gerade die letzten Tage vor der Befreiung Frankreichs. Ich erinnere mich, wie wir an einem Tag begeistert auf die Straße liefen und sangen und tanzten, weil es hieß, Limoges sei befreit, aber dann begannen die Kämpfe von Neuem und wir sind wieder alle in die Häuser und Keller zurück.«

    »Bin ich gern in den Kindergarten gegangen?«

    »Oh ja, du hast dich sehr wohlgefühlt, hast gleich Freunde gefunden, obwohl wir erst vor Kurzem angekommen waren.«

    »Wo waren wir vorher?«

    »Wir wechselten ständig den Ort, weil ich mit falschem Namen untergetaucht war und nirgends lange bleiben konnte. Wichtig war mir, dass ich weiter für dich sorgen konnte, also zog ich von Kinderheim zu Kinderheim.«

    »Ich war eigentlich nirgends zu Hause, oder?«

    Mutter nickt und blickt traurig.

    »Hast du keine Angst gehabt? Du konntest doch jederzeit verhaftet werden. Was wär dann aus mir geworden, einem zweijährigen Kleinkind?«

    Nach einer Pause: »Angst habe ich wahrscheinlich schon gehabt – ich kann mich nicht erinnern. Zu überleben war das Wichtigste. Du hast dich immer schnell angepasst an die neuen Verhältnisse.«

    »Im Internierungslager habt ihr euch kennengelernt, du und Papa, nicht wahr?«

    »Dein Vater war dort als internierter Arzt tätig und ich als Krankenschwester.«

    »… und habt euch ineinander verliebt!«

    »Ja.« Mutter lächelt.

    »Eine Liebesgeschichte im Lager!«

    »Ja.« Das Lächeln verschwindet. »Etwa ein Jahr vor deiner Geburt wurden wir zusammen mit ungefähr zwanzig anderen Lagerinsassen in einen kleinen Ort nahe bei Lyon gebracht. Es gab mehrere humanitäre Organisationen, die Alarm schlugen, weil die Internierungslager überfüllt waren. Uns hat eine christliche Organisation geholfen.«

    »War es dort besser als im Internierungslager?«

    »Ja schon. Wir standen zwar unter Aufsicht und durften uns nur innerhalb von fünfhundert Metern frei bewegen, aber wir hatten unsere eigenen Räume in dieser ehemaligen Ferienkolonie, eine gemeinsame Küche. Von den Bauern bekamen wir Lebensmittel, Eier, Milch, Gemüse.«

    Das Baby weinte selten und schlief viel, vor allem in der Nacht. Darüber war die Mutter froh, denn die Wände zwischen den einzelnen Räumen waren dünn und die Nachbarinnen erschöpft von der harten Feldarbeit. Es wäre ihr unangenehm gewesen, ihren Schlaf zu stören. Auch fürchtete sie sich davor, das Kind während der Nacht beruhigen zu müssen. Aber Edith schien zu spüren, dass sie nicht laut sein durfte und dass sie ihre Stütze war, wie die Mutter die ihre, so unbeholfen diese sich auch manchmal anstellte. Die Ängstlichkeit der Mutter verringerte sich, wenn sie das runde Gesichtchen mit seinem friedlichen Ausdruck im Schlafen betrachtete. Wenn das Baby wach wurde, das Mündchen verzog, mit den Augen blinzelte und mit den Händen ruderte, energisch nach seiner Mahlzeit verlangte, die sie ihm gerne bot, verschwanden die Zweifel. Sie hatte sich richtig entschieden. Dieses Kind würde ihnen die Kraft verleihen zu überleben, was auch immer noch über sie hereinbrechen würde.

    Der Bauer von nebenan brachte mehr Milch, dabei warf er einen freundlichen Blick auf den schlafenden Säugling. Der weite Weg zum Feld, das ungewohnte Bücken, die körperliche Anstrengung, die Kartoffeln mit ihren ungeübten Händen der Erde zu entreißen, um die Extraration zu ergattern, machten ihr nichts aus. Edith nahm sie immer mit, nie ließ sie sie aus den Augen. Sie lag still im Kinderwagen. Wenn sie wach war, schaute sie gebannt in den Himmel und folgte dem Flug der Vögel.

    Seit sie vor den Razzien gewarnt worden waren, wussten sie, dass der Feind näher gerückt war, damit die Gefahr, verhaftet und deportiert zu werden.

    »Du kannst dich auch nicht erinnern an den endgültigen Tag der Befreiung? Wie wir auf die Straße liefen und dem unendlich langen Zug von Panzerwagen, Lastwagen, schwarzen Zivilautos zujubelten, alle geschmückt mit Blumen und Girlanden und weißen Sternen und amerikanischen und britischen und vor allem den blau-weiß-roten Fahnen des befreiten Frankreich?«

    Ich schüttle den Kopf.

    »Aus den oberen Luken der Panzerwagen sah man die lachenden Gesichter der Soldaten«, erzählt Mutter, »andere hockten eng aneinandergerückt auf dem Dach des Fahrzeugs, das von ausgelassenen Jungen begleitet wurde, die hinauf- und hinuntersprangen. Lastwagen in allen Größen, vollgestopft mit Männern in Uniform und in Zivil, die sich auf den Fahrerhäusern, den Kotflügeln, den Ladeflächen drängten, manche standen auf den Trittbrettern und ließen sich weit hinaushängen, sodass wir fürchteten, sie würden herunterfallen. Dazwischen marschierten Männer in abgewetzten Uniformjacken und weiten Hosen, die unterm Knie zusammengebunden waren, und trugen ihre schwarzen Bérets im schiefen Winkel aufgesetzt, sehr verwegen sahen die aus.«

    Junge Frauen seien zu den Soldaten gelaufen, hätten sie spontan umarmt und geküsst. »Du hast das alles mit großen Augen beobachtet, warst ganz still und hast nicht geweint, obwohl fürchterlicher Lärm herrschte, das Rollen der Panzerwagen auf dem Asphalt, die hupenden Fahrzeuge, die jubelnden und singenden Menschen! Aber meinen Arm wolltest du trotzdem nicht verlassen.«

    Ein älterer Mann habe geweint und sich lautstark die Nase geputzt. »Du hast besorgt gefragt, warum der Mann so traurig ist, und ich habe versucht, dir zu erklären, dass der Mann vor Glück weinte.« Ganz spontan sei sie selbst laut singend dicht hinter einem der voll besetzten Lastwagen auf die Fahrbahn getreten und habe sich dem Strom der vorbeimarschierenden Menschen angeschlossen, immer mit mir auf dem Arm. Einer der Männer, die auf dem Lastwagen saßen, habe die Arme ausgestreckt, »… ich hab dich ihm gereicht. Er hat dich an seine Brust gedrückt und auf beide Wangen geküsst und du hattest kein bisschen Angst vor ihm!«

    »Nach der Befreiung zogen wir nach Paris in eine winzige Wohnung, zusammen mit meinem Vater. Du nanntest ihn Grand-père.«

    »Und Papa?«

    »Der war schon unterwegs nach Wien. Grand-père war dein Vaterersatz, du warst so gerne mit ihm zusammen. Er nahm dich überallhin mit, wenn du nicht gerade im Kindergarten warst. Der Besuch einer Buchhandlung war Pflicht. Wir hatten vor dem Krieg eine Buchhandlung nahe der Place de la République betrieben und mein Vater kannte noch den einen oder anderen Buchhändler.«

    »Dein Vater, Grand-père, war doch Anwalt gewesen, nicht? Und jetzt eine Buchhandlung?«

    »Als Emigrant konnte und durfte er nicht mehr in seinem Beruf arbeiten. Die Buchhandlung hat er mithilfe eines wohlhabenden Cousins führen können. Für ihn war das ein kleiner Trost über den Verlust seiner Bibliothek, die er ja auf der Flucht zurücklassen hatte müssen. Es bedurfte bei jedem Verkauf eines Buches der Überredungskünste meiner Mutter, weil er fand, das seien doch seine Bücher! Du kannst dir vorstellen, dass wir davon nicht wirklich leben konnten. Die Kunden waren in erster Linie Emigranten wie wir, die kein Geld hatten.«

    »Wovon habt ihr dann gelebt?«

    »Wir haben alle dazuverdient. Meine Mutter ging putzen, meine Schwester und ich, wir waren sechzehn, siebzehn Jahre alt, haben auf Kinder aufgepasst, in Ferienkolonien gearbeitet, Aushilfstätigkeiten in Büros gemacht. Alles noch vor dem Krieg.«

    »Als der Krieg ausgebrochen ist und ihr in die Internierungslager gekommen seid, habt ihr die Buchhandlung aufgeben müssen?«

    Mutter nickt. »Sie war sofort beschlagnahmt worden, aber es gab auch keine Kunden mehr. Außerdem lebte nur noch meine Mutter mit Gerhard im hinteren Raum, da wir Schwestern und Grand-père interniert waren. Ohne die Hilfe der Concierge wäre sie fast verhungert. 1943 musste meine Mutter, weil sie ›Arierin‹ war, ›heim ins Reich‹ und hat bis zum Kriegsende bei ihrer Mutter in Hamburg gelebt.«

    »Das heißt, die Familie war auseinandergerissen: du, deine Schwester und der Vater in Internierungslagern in Frankreich, deine Mutter und der kleine Bruder zurück im Deutschen Reich?«

    »Gerhard ist 1942 mit siebzehn Jahren abgehauen, sonst wäre er auch verhaftet worden, und hat sich der Résistance angeschlossen. Meine Schwester konnte sich in den ersten Tagen aus dem Internierungslager befreien und nach Paris zur Mutter durchschlagen. Sie ist mit ihr zurückgekehrt ins Deutsche Reich.«

    »Deine Schwester muss mutig gewesen sein.«

    Mutter lächelt: »Ja, sie hatte etwas Abenteuerliches an sich. Aber lass mich weitererzählen, Frühling 1945, Nachkriegs-Paris! Du hast also Grand-père auf seinen Besuchen in die Buchhandlungen begleitet. Während er mit dem Buchhändler diskutierte, bist du auf dem Boden vor den Regalen gesessen und hast in deinem Lieblingsbuch ›Babar en famille‹ geblättert.«

    »An Babar kann ich mich erinnern! Den Baby-Elefanten, der seine Mutter verliert und in der Stadt aufwächst!«

    »Ich glaube, dass du in Wien die Babar-Bücher wieder gelesen hast. In Paris warst du doch erst zwei Jahre alt, ich kann mir nicht vorstellen, dass du dich daran erinnerst.«

    »Das klingt alles nach einer guten Zeit.«

    »Aber ja, der Krieg war vorbei, was konnte es Besseres geben? Am liebsten hast du Grand-père begleitet, wenn er auf Besuch ging.«

    »Ihr hattet Freunde in Paris?«

    »Ja, noch von vor dem Krieg. Andere Emigranten aus Deutschland, die überlebt hatten. Die Jakobs lebten in einer viel größeren Wohnung als wir, in der auch ein Klavier stand, und Grand-père ging besonders gern dorthin, um zu spielen. Du bist neben ihm gesessen und hast geklimpert und gesungen. Grand-père hat dich sehr geliebt und du ihn auch!«

    »Das heißt, keinen Vater zu haben, war kein Problem für mich?«

    »Damals jedenfalls nicht, glaube ich. Einmal hab ich dir Fotos gezeigt, auf denen dein Vater zu sehen war. Warte, ich glaube, ich hab sie noch.« Sie geht zum Bücherkasten, kommt mit einem alten Album zurück und blättert darin. »Da schau!« Ich erkenne meinen Vater, eine jüngere Version mit vollem Haarschopf. Er steht vor kahlem Gestrüpp, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, trägt einen etwas schmuddeligen Anzug und Krawatte, hält den Kopf schräg und lächelt. »Aber du warst damals nicht wirklich an den Fotos interessiert, hast sie weggeschoben und bist ins Wohnzimmer zu Grand-père gerannt, der im Lehnsessel saß und Zeitung las.«

    »Warum habt ihr Frankreich verlassen und seid nach Österreich gegangen?«

    »Schwierig, schwierig zu beantworten!« Mutter seufzt. »Dein Vater war zwar Österreicher, aber ich weiß nicht, ob er wirklich, im Grunde seines Herzens, zurückwollte. Er hatte jedenfalls den Befehl von der Kommunistischen Partei erhalten und daran war nicht zu rütteln, Befehlen der Partei hatte man zu gehorchen. Er sollte mithelfen, ein antifaschistisches Land aufzubauen, wie’s so schön hieß. Die politische Aufbautätigkeit war ihm auch

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1