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Su-Su, der Scheidungsgrund: Sophienlust Extra 79 – Familienroman
Su-Su, der Scheidungsgrund: Sophienlust Extra 79 – Familienroman
Su-Su, der Scheidungsgrund: Sophienlust Extra 79 – Familienroman
eBook116 Seiten2 Stunden

Su-Su, der Scheidungsgrund: Sophienlust Extra 79 – Familienroman

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Über dieses E-Book

In diesen warmherzigen Romanen der beliebten, erfolgreichen Sophienlust-Serie ist Denise überall im Einsatz. Denise hat inzwischen aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle geformt, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt. Doch auf Denise ist Verlass.
In der Reihe Sophienlust Extra werden die schönsten Romane dieser wundervollen Erfolgsserie veröffentlicht. Warmherzig, zu Tränen rührend erzählt von der großen Schriftstellerin Patricia Vandenberg.

Dr. Anja Frey, die ärztliche Betreuerin der Kinder von Sophienlust, konnte ihr Töchterchen Filzchen kaum bändigen. Die Kleine, die eigentlich Felicitas hieß, auf ihren Kosenamen aber sehr stolz war, durfte mit ihrer Mutter von Wildmoos nach Stuttgart fahren. Filzchen musste oft zurückstehen, weil ihre Eltern beide Mediziner waren. Meistens hielt sie sich dafür dadurch schadlos, dass sie zu den Kindern von Sophienlust, ging und mit ihnen spielte. Aber mit der Mutter zu verreisen, das war doch einmal etwas ganz anderes. Zudem sollte sie auch noch ein dreijähriges Mädchen kennenlernen, das den sonderbaren Namen Su-Su trug und aus Vietnam stammte. Zwar wusste Filzchen nicht, wo das war, aber ihre Eltern hatten ihr von dem tragischen Schicksal so vieler Kinder aus diesem fernen Land erzählt. Auch Anja Frey dachte während der Fahrt an die kleine Su-Su und an deren Adoptivmutter Änne Schäfer. Diese kannte sie aus der Zeit, als sie selbst in einem Krankenhaus in Hannover gearbeitet hatte. Änne, die damals noch Birken geheißen hatte, war dort Krankenschwester gewesen, und Anja hatten sich gut mit ihr verstanden. Änne war später auf dem Lazarettschiff Cap Anamur im Fernen Osten gewesen und hatte dort viel Elend gesehen. Als ihr Dienst zu Ende gewesen war, hatte sie die kleine Su-Su nach Hause mitgebracht, deren Eltern, wie sie genau gewusst hatte, ums Leben gekommen waren. Schwester Änne war damals nach Hannover zurückgekehrt, aber inzwischen war sie mit Karl Schäfer, einem Arzneimittelvertreter, verheiratet und lebte in Stuttgart. Von dort hatte sie sich jetzt gemeldet. Es war für Dr. Anja Frey eine besondere Freude, Änne nun besuchen zu können. Dafür hatte sie sich gern einen Tag freigenommen. Sie wusste ja, dass ihr Mann Stefan sie vertrat. Auch dann, wenn im Kinderheim Sophienlust ein Arzt gebraucht werden sollte.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum13. Dez. 2022
ISBN9783987572067
Su-Su, der Scheidungsgrund: Sophienlust Extra 79 – Familienroman

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    Buchvorschau

    Su-Su, der Scheidungsgrund - Gert Rothberg

    Sophienlust Extra

    – 79 –

    Su-Su, der Scheidungsgrund

    Gert Rothberg

    Dr. Anja Frey, die ärztliche Betreuerin der Kinder von Sophienlust, konnte ihr Töchterchen Filzchen kaum bändigen. Die Kleine, die eigentlich Felicitas hieß, auf ihren Kosenamen aber sehr stolz war, durfte mit ihrer Mutter von Wildmoos nach Stuttgart fahren.

    Filzchen musste oft zurückstehen, weil ihre Eltern beide Mediziner waren. Meistens hielt sie sich dafür dadurch schadlos, dass sie zu den Kindern von Sophienlust, ging und mit ihnen spielte. Aber mit der Mutter zu verreisen, das war doch einmal etwas ganz anderes. Zudem sollte sie auch noch ein dreijähriges Mädchen kennenlernen, das den sonderbaren Namen Su-Su trug und aus Vietnam stammte. Zwar wusste Filzchen nicht, wo das war, aber ihre Eltern hatten ihr von dem tragischen Schicksal so vieler Kinder aus diesem fernen Land erzählt.

    Auch Anja Frey dachte während der Fahrt an die kleine Su-Su und an deren Adoptivmutter Änne Schäfer. Diese kannte sie aus der Zeit, als sie selbst in einem Krankenhaus in Hannover gearbeitet hatte. Änne, die damals noch Birken geheißen hatte, war dort Krankenschwester gewesen, und Anja hatten sich gut mit ihr verstanden.

    Änne war später auf dem Lazarettschiff Cap Anamur im Fernen Osten gewesen und hatte dort viel Elend gesehen. Als ihr Dienst zu Ende gewesen war, hatte sie die kleine Su-Su nach Hause mitgebracht, deren Eltern, wie sie genau gewusst hatte, ums Leben gekommen waren. Schwester Änne war damals nach Hannover zurückgekehrt, aber inzwischen war sie mit Karl Schäfer, einem Arzneimittelvertreter, verheiratet und lebte in Stuttgart. Von dort hatte sie sich jetzt gemeldet.

    Es war für Dr. Anja Frey eine besondere Freude, Änne nun besuchen zu können. Dafür hatte sie sich gern einen Tag freigenommen. Sie wusste ja, dass ihr Mann Stefan sie vertrat.

    Auch dann, wenn im Kinderheim Sophienlust ein Arzt gebraucht werden sollte.

    Änne Schäfer erwartete ihren Besuch schon. Sie war eine mittelgroße, zarte Frau, der man nicht zugetraut hätte, dass sie einen so schweren Dienst wie auf dem Lazarettschiff hinter sich hatte.

    Braunes kurz geschnittenes Haar umrahmte ein hübsches Gesicht mit blaugrauen Augen.

    Filzchen vergaß, Änne Schäfer die Hand zu geben. Sie lief gleich auf das niedliche kleine Mädchen mit den schwarzen Haaren und den dunklen Augen zu, das ein Püppchen liebevoll an die Wange drückte.

    »Bist du lieb, Su-Su«, sagte Filzchen begeistert. Dann erinnerte sie sich, dass sie Änne Schäfer die Hand geben musste. Sie machte auch gleich einen artigen Knicks dazu.

    Änne und Anja Frey hatten sich umarmt. »Wie lang haben wir uns nicht mehr gesehen, Änne«, sagte die junge Ärztin.

    »Ja, und inzwischen hat jede von uns ein Kind.« Dass beide Mädchen keine leiblichen Kinder waren, erwähnte Änne nicht. Aber sie wusste, dass Anja Frey sich gern des mutterlosen Filzchens angenommen hatte, dessen Stiefmutter sie durch ihre Heirat geworden war.

    Su-Su sprach zwar wenig, aber sie konnte schon recht gut Deutsch. Filzchen und ihre Mutter bewunderten sie dafür.

    Änne Schäfer führte ihre Besucher ins Wohnzimmer und sagte: »Ja, Su-Su ist mein ganzes Glück. Ich möchte sie nie mehr missen.«

    »Hast du sie reibungslos adoptieren können?«, fragte Anja Frey, während sich Filzchen mit dem kleinen Mädchen schon in eine Spielecke zurückzog.

    »Reibungslos?«, fragte Änne und strich sich über das Haar. »Die Behörden haben mir keine Schwierigkeiten gemacht, weil erwiesen ist, dass Su-Sus Eltern umgekommen sind und dass die Kleine keine näheren Verwandten hat. Aber es gab eine andere Schwierigkeit …« Sie zögerte.

    »Welche?«, fragte Anja Frey.

    Änne stand auf. »Komm, wir gehen ins Nebenzimmer. Die Kinder sind jetzt beschäftigt. Sicher freut sich Su-Su, einmal jemanden zum Spielen zu haben. Leider gibt es in diesem Haus keine Kinder, die im Alter zu ihr passen würden. So muss ich auf den Spielplatz mit ihr gehen, damit sie zu ihrem Recht kommt.«

    Änne rückte Stühle zurecht. »Magst du eine Tasse Kaffee?«, fragte sie. »Ich habe welchen in der Kaffeemaschine.«

    »Ja, gern«, sagte Anja Frey. Sie spürte, dass Änne irgendwie bedrückt war und wohl über etwas Besonderes mit ihr sprechen wollte.

    So war es auch. Änne erzählte, dass sie ihren Mann erst nach ihrer Rückkehr aus dem Fernen Osten kennengelernt hatte – zu einer Zeit, als die Adoption bereits lief.

    »Ich meinte, mich mit ihm besonders gut zu verstehen. Er bemühte sich sehr um mich, aber er wollte Su-Su nicht. Das waren die Schwierigkeiten, von denen ich vorhin sprach.«

    »Aber dann muss er mit dem Kind schließlich doch noch einverstanden gewesen sein, sonst wärt ihr entweder nicht verheiratet, oder du hättest dich von Su-Su getrennt«, warf Anja Frey ein.

    »Ja, Karl war schließlich mit der Adoption einverstanden, aber er hat sich bis heute noch nicht mit Su-Su abgefunden.« Änne war sehr betrübt und kämpfte mit den Tränen. »Du weißt gar nicht, wie sehr es mich belastet, dass mein Mann nicht das geringste Interesse für Su-Su hat. Er ist stets die ganze Woche unterwegs und meistens nur Samstag und Sonntag zu Hause. Dann verlangt er von mir, dass ich mich nur ihm widme. Su-Su lässt er links liegen. Dabei wollte ich doch, dass sie Mutter und Vater bekommt.«

    »Wie lange bist du schon verheiratet?«, fragte die junge Ärztin.

    »Seit einem reichlichen Jahr. Ich hätte auf diese Heirat verzichten sollen.« Nun zeigte sich ein bitterer Zug in Ännes Gesicht. »Mit meinen dreißig Jahren hätte ich noch warten können, bis ich einen Mann gefunden hätte, der auch Su-Su gemocht hätte.«

    »Du bist unglücklich, Änne?«, fragte Anja Frey erschrocken.

    Änne senkte den Kopf. »Es ist jedenfalls in meiner Ehe nichts so gekommen, wie ich es erwartet hatte. Ich war in meinem Beruf zufriedener.«

    »Das solltest du nicht sagen, Änne«, wollte Anja Frey die Freundin trösten. »Du hast doch auch jetzt eine große Aufgabe. Einem elternlosen Kind in einer für ihn fremden Welt Mutter sein zu können, bedeutet doch sehr viel.«

    »Das stimmt«, gab Änne zu, »aber es bedrückt mich eben, dass zwischen meinem Mann und mir nicht alles in Ordnung ist. Ich habe ihn vor der Heirat zu wenig geprüft. Nicht nur, dass er mir wegen Su-Su immer neue Schwierigkeiten macht, er ist auch in seinem sonstigen Wesen sehr oberflächlich. Zuerst sprach er von der großen Liebe und davon, dass er mich brauche. Jetzt ist von all dem nicht mehr viel übrig geblieben. Ich beneide dich, Anja, denn du kannst mit deinem Mann jeden Tag beisammen sein. Bist du glücklich geworden?«

    »Ja.« Anja Frey wagte das kaum auszusprechen, um die Freundin nicht noch mehr an ihre Sorgen zu erinnern. »Ich verstehe, dass du Su-Su so sehr liebst. Mir ergeht es mit Filzchen nicht anders. Ich könnte mir das Leben ohne sie nicht mehr vorstellen.«

    Die Kinder unterbrachen dieses Gespräch. Sie kamen ins Zimmer, und nun befassten sich die beiden Frauen mit ihnen.

    Die beiden Erwachsenen hatten keine Gelegenheit mehr, allein miteinander zu sprechen. So fuhr Anja Frey am späten Nachmittag niedergedrückt nach Wildmoos zurück. Sie machte sich die Sorgen ihrer Freundin zu eigen. Das fremde kleine Mädchen tat ihr leid, weil es nicht auch einen liebevollen Vater bekommen hatte.

    Änne Schäfer wollte in der nächsten Zeit zu Anja Frey kommen. Anja hatte sie gleich für mehrere Tage eingeladen und Su-Su erzählt, dass sie in Sophienlust viele liebe Kinder kennenlernen würde.

    Am nächsten Tag erzählte die junge Ärztin Denise von Schoenecker, welche Sorge ihre Freundin belastete.

    Denise war sehr nachdenklich »Wie soll das in Zukunft für die kleine Su-Su besser werden, wenn es schon jetzt solche Schwierigkeiten gibt?«, fragte sie. »Was Sie mir da erzählt haben, Anja, ist wieder nur ein Beweis dafür, welche Komplikationen eine Adoption mit sich bringen kann. Jeder sollte sich diesen Schritt im Interesse des Kindes besonders gut überlegen. Noch kann sich die kleine Su-Su durch die Liebe ihrer Pflegemutter geborgen fühlen, aber wird diese die Schwierigkeiten mit ihrem Mann immer durchstehen können? Eines Tages könnte sie die Schuld dafür auch bei dem kleinen Mädchen suchen.«

    »Nein, bestimmt nicht.« Anja Frey schüttelte energisch den Kopf. »Ich kenne Änne sehr gut und spüre, dass sie ihr Pflegekind von ganzem Herzen liebt. Ich glaube, sie würde eher ihren Mann aufgeben als Su-Su.«

    »Hoffentlich gerät sie nie in diesen Zwiespalt«, meinte Denise. »Das wäre furchtbar für sie, denn sicherlich hat sie doch ihren Mann aus Liebe geheiratet.«

    »Das nehme ich auch an«, sagte Anja Frey. Sie beendete dieses Gespräch, weil sie noch einige Krankenbesuche machen musste.

    *

    Dr. Anja Freys Sorgen um ihre Freundin wären noch größer gewesen, wenn sie das Leben des Sechsunddreißigjährigen Karl Schäfer

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