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Stadtjagd: Des Feuers lange Schatten
Stadtjagd: Des Feuers lange Schatten
Stadtjagd: Des Feuers lange Schatten
eBook241 Seiten2 Stunden

Stadtjagd: Des Feuers lange Schatten

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Über dieses E-Book

Der Mord an einer jungen Frau ist der Beginn einer Reihe weiterer Morde. Das Kaltentaler Team, das mit deren Aufklärung betraut wird, steht vor der Aufgabe, die Täter, ihre Motive und die möglichen Zusammenhänge der Taten zu klären. Wie ein roter Faden zieht sich dabei die Tatsache durch die Ermittlungen, dass sich alle anfangs Verdächtigen im Laufe der Untersuchungen als unschuldig erweisen. Unschuldig allerdings nur an dem ursprünglichen Mord, denn dunkle Geheimnisse finden sich bei vielen …
Wird es den Kaltentaler Ermittlern gelingen, das Gestrüpp an Fakten und Personen zu lichten?
Und welche Rolle spielt der Waldbrand, der 1961 in der Nähe der Bärenseen wütete und ein Todesopfer forderte?
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum18. Juni 2021
ISBN9783347336711
Stadtjagd: Des Feuers lange Schatten

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    Buchvorschau

    Stadtjagd - Michael Duesberg

    1

    Der Waldbrand, 1961

    Andi und Willi waren beste Freunde, das wusste jeder aus der Clique, Herbert, Raffi, Leo, Benni, Jutta, Helga und Renate; und doch war es Andis Freund Willi, der seinen Tod herbeiführte, und das kam so unerwartet, wie Schicksalsschläge sind.

    Die Clique war an diesem Spätsommertag im Wald herumgestreunt. Sie hatten im Geäst von Bäumen ihre Kunststücke gezeigt, auch ein bisschen gewildert – wie immer erfolglos – und schließlich ‚ihre‘ Teiche besucht, kleine mit Wasser gefüllte Bombenkrater aus dem 2. Weltkrieg, in denen merkwürdige Pflanzen wuchsen und geheimnisvolle Tiere lebten. Gegen Abend waren die Kinder müde, und ihre Spiele wurden ruhiger. Im Tannenwald, schoben sie auf einer kleinen Lichtung herumliegende Zweige und Holzstücke zusammen und entzündeten ein Feuer, obwohl es seit Langem trocken war. Dann saßen und lagen sie um das Feuer herum, und Benni erzählte eines seiner Wahnsinnsabenteuer aus der Schule. Er war der geborene Erzähler und bei allen Mädchen beliebt, obwohl er einer der Jüngsten war. Das passte nicht allen Buben, die sich dauernd Neues einfallen lassen mussten, um auch etwas weibliche Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

    Herbert kramte eine Schnur aus der Tasche und wollte sich wichtigmachen. „He, Leute, sagte er, „keiner kann mich so fesseln, dass ich die Fesseln danach nicht mehr aufbekomme.

    Helga und Renate wetteten sofort dagegen. Sie schlossen ihre Wette mit Fauststößen ab, und Raffi, Leo und Benni fesselten Herbert an Händen und Füßen. Dann drehten sich alle von ihm weg und zählten bis 20. Als sie sich umwandten, stand Herbert bereits neben dem Feuer und hielt die gelösten Schnüre in der Hand.

    „Hej, sagte Leo, „ist ja echt krass!

    „Kann jeder", gab Herbert zurück.

    „Lass mich auch mal versuchen", sagte Andi.

    „Soll ich dir den Trick ins Ohr flüstern?", fragte Herbert.

    „Nö, antwortete Andi, „zuerst versuch ich’s selbst.

    „Okay, stimmte Herbert zu, „versuch’s nur.

    Helga und Willi fesselten Andi, dann drehten sich alle wieder von ihm weg und wollten eben zu zählen beginnen, als ein markerschütternder Schrei aus dem nahen Dickicht ertönte, dem sogleich ein zweiter und ein dritter folgte, jeder aus einer anderen Richtung. Schreie, die ihnen einen Schauer über den Rücken jagten. Sie waren sich nicht sicher, in welche Richtung sie davonlaufen sollten, weil die Schreie von allen Seiten gekommen waren, und zögerten noch. Doch ein vierter Schrei brachte sie dann in Bewegung. Den Anfang machte Raffi, und alle rannten hinter ihr her.

    Nur einer nicht, das war Andi, denn der war gefesselt. In der Aufregung riss und zerrte er an den Schnüren, doch die lösten sich nicht, wie zuvor bei Herbert. Nach weiteren Versuchen tat es weh und Andi gab auf. „Ich warte, bis die wiederkommen", dachte er. Das war nicht ganz falsch gedacht, doch der Finger der Schicksalsfrau wies schon in eine andere Richtung.

    Auf die Schreie aus dem Dickicht und die Flucht der Kinder war tiefe Stille gefolgt, und das fand Andi schon mal gut; aber im Augenblick machte ihm das Feuer Sorgen, denn es erfasste das bisher verschont gebliebene Kleinholz um den Feuerkern herum und fraß sich langsam nach außen. Andi konnte nichts tun als zusehen, wie die Flammen immer größer wurden, mehr und mehr Nadeln und Holz erfassten und sich ausbreiteten. Weil die Clique viel Erfahrung mit Feuermachen hatte und ein kleines Feuer gut unter Kontrolle zu halten war, hatte keiner für nötig gefunden, das Brennmaterial aus der Umgebung des Feuerkerns zu entfernen. Und so lagen Nadeln, Zweige und Äste herum, und das Zeug war relativ trocken, denn es hatte ja wochenlang nicht geregnet. Das Feuer wuchs.

    Andi ließ sich kippen und versuchte seitlich davonzurollen, doch das war mit den Fesseln nicht möglich. Er kam nicht weit genug vom Feuer weg. Dieses bekam allmählich Biss. Sogar ein alter Stamm, auf dem vor kurzem noch einige aus der Clique gesessen hatten, fing jetzt an zu brennen. Welche Ungeheuer zuvor auch in den Büschen geschrien haben mochten, Andi brauchte jetzt ihre Hilfe und rief und schrie um Beistand. Er kam mit seinen gebundenen Händen und Füßen nicht über die herumliegenden Zweige und Äste weg und konnte die höher leckenden Flammen nicht löschen. Als das Feuer ihm näher kam, schrie er wie noch nie in seinem dreizehnjährigen Leben, doch das änderte nichts an der Unerbittlichkeit der Flammen.

    Die Kinderschar war ein großes Stück des Weges panisch dahingerannt, und die Angst hatte sie stets von neuem angetrieben. Doch der Schrecken war noch nicht vorbei, denn die Kreaturen, die geschrien hatten, schienen sie zu verfolgen. Immer wieder ertönten diese fürchterlichen Schreie, und oft sogar ziemlich nah hinter ihnen. Zuletzt rannten sie wieder völlig kopflos Richtung Siedlung, wo sie nach gut einer halben Stunde ankamen. In ihrer Verstörtheit sagten sie einander nicht einmal Ade, sondern machten, dass sie hinter die eigene Haustür gelangten, die sie erleichtert schlossen.

    Die Nacht begann ganz ruhig und alles war wie immer. Die Gemüter der acht Waldläufer beruhigten sich allmählich, und sie vergaßen die gespenstischen Schreie und das durch sie hervorgerufene Entsetzen. Als sie am späten Abend zu Bett gingen, war es dunkel und friedlich.

    Keiner dachte mehr an Andi.

    Doch die Stille hielt nicht an. Gegen 2 Uhr nachts war in der Ferne das Tuten einer Feuerwehr zu hören. Und dann ein zweites Signalhorn. Und ein drittes. Was war da los? Eine vierte Feuerwehr jagte auf der Leonberger Straße in Sichtweite vorüber. Und dann weitere Signalhörner, ein ganzes Geschwader musste unterwegs sein!

    Jetzt waren die meisten Leute der Siedlung wach, standen an den offenen Fenstern und rochen auch schon den feinen Brandgeruch in der Luft. Wer von seiner Wohnung aus den Blick zum Wald hin hatte, sah einen schwarzroten Flackerschein in der Ferne am Himmel. „Der Wald brennt, rief der Vater. Der Ruf pflanzte sich fort und ging durch die ganze Siedlung. Man zog sich schnell die Kleider an, „vorsichtshalber, denn die Siedlung war von Wald umgeben.

    Draußen vor den Häusern unterhielten sich Erwachsene und Jugendliche halblaut miteinander und tauschten Spekulationen aus. Der Brandgeruch nahm zu. Jetzt heulten auch Polizeisirenen. Mehrere Martinshörner näherten sich der Siedlung und hielten unten an der Sperlingstraße an.

    Ein Megaphon knarzte und piepte. Dann ertönte eine metallische Stimme: „Achtung! Achtung! Fünf Kilometer von hier steht der Wald in Flammen. Es ist nicht auszuschließen, dass der Brand die Siedlung erreicht. Auch besteht erhöhte Gefahr durch den Rauch. Sie müssen Ihre Häuser verlassen – jawohl, alle, und zwar sofort! Zum Kofferpacken ist keine Zeit mehr! Greifen Sie meinetwegen nach Brieftasche und den wichtigsten Papieren, aber fangen Sie nicht an zu packen! Verlassen Sie sofort Ihre Häuser! Wahrscheinlich ist es nur für wenige Stunden, dann hat die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle. Es ist ernst! Wenn Sie aus dem Fenster Richtung Leonberger Straße schauen, sehen Sie die Polizeiwagen auf der Sperlingstraße stehen. Retten Sie sich! In fünf Minuten werden die ersten Polizeikontrollen bei den Häusern beginnen. Ich wiederhole …"

    Jetzt kam auf einmal Bewegung in die Gaffer. Man rannte zurück ins Haus, riss ein paar wichtige Sachen aus den Schubladen, stopfte sie in irgendwelche Taschen und Tüten und jagte aus dem Haus und den Hang hinunter, der Böblingerstraße zu, die am weitesten vom Wald entfernt lag. Innerhalb kürzester Zeit strömte eine Menschenmenge von fast 200 Leuten die Treppen am Sandweg und die Heslacher Wand hinab, über die Leonbergerstraße hinüber und weiter hangabwärts, die meisten quer durch die Skiwiese bis zu den Gleisen der Straßenbahn unten auf der Böblinger Straße.

    Als nur noch einzelne Einwohner nachkamen und die Rufe und Gespräche leiser geworden waren, hörte man aus der Menschenmenge einen Mann und eine Frau durch die Nacht rufen: „Andreas! Zwischendrin auch zwei Kinderstimmen: „Andi! Die Stimme der Frau wurde mit jedem Rufen panischer.

    Wer jetzt nach Norden zum nächtlichen Wald hoch sah, nahm über der schwarzen Silhouette einen unheimlichen Flackerschein wahr, der sich im Wolkendunst am Himmel gespenstisch zuckend spiegelte.

    Andis Vater, der den Namen gerufen hatte, entdeckte in der Menge Herbert Blume, einen der Freunde seines Sohnes. „Weißt du, wo Andi ist?", fragte er.

    „Nein."

    „Fragst du mal die anderen?"

    „Mach ich."

    Herbert holte tief Luft und brüllte: „Willi! Leo! Benni!"

    Irgendwoher aus der Menge tönte laut eine Antwort: „Ja! Hab’s gehört, … komme. Das war Leo gewesen. Es dauerte etwas, bis er Herbert im Gewühl erreichte. „Was ist los?, fragte er.

    „Weißt du, wo Andi ist?"

    „Keine Ahnung. Wieso?"

    „Herr Dietrig hat nach ihm gefragt."

    „Sein Vater? Wieso der? Andi war doch daheim."

    „Er sagt, Andi sei nicht heimgekommen."

    „Scheiße."

    „Ja, Scheiße."

    „Und was machen wir jetzt?", fragte Leo.

    „Die anderen fragen", schlug Herbert vor.

    „Du links, ich rechts", sagte Leo und schlängelte sich auch schon durch die Menge. Sie suchten im Gewühl und fanden nach und nach die Freunde. Aber keiner wusste, wo Andi steckte.

    Die Leute standen herum und einige saßen auch mitten auf der Straße und warteten. Die Gespräche waren jetzt nur noch gedämpft. Drei Stunden nach der polizeilichen Ansage hörten sie wieder das Megaphon knarzen, diesmal oben von der Leonbergerstraße her: „Achtung! Achtung! Die Feuerwehr hat die Flammen des Brandes jetzt gelöscht. Es besteht nur noch Gefahr durch den Rauch. Suchen Sie in aller Ruhe Ihre Häuser auf und lüften Sie Ihre Zimmer nur zur waldabgewandten Seite! Bitte, kehren Sie jetzt sofort in die Häuser zurück! In fünf Minuten werden die ersten Polizeifahrzeuge durch die Böblingerstraße fahren, um den Weg für die Einsatzkräfte der Feuerwehr freizumachen. Ich wiederhole …

    Die Kinder der Clique hatten sich in der Menge versammelt und unterhielten sich aufgeregt über den Wald, das Feuer und über Andi. Bevor sie zurückgingen, machten sie für den nächsten Tag ein Treffen am Törle aus. Es ging schon gegen 5 Uhr morgens, als alle Bewohner der Siedlung und der umliegenden Straßen durch den dünnen Rauch heimkehrten.

    2

    Spiele der Halbwüchsigen

    Das Wecken und Aufstehen, das an normalen Tagen morgens oder vormittags stattfand, rutschte an diesem verrückten Tag nach dem Brand auf den späten Nachmittag, weil in der Nacht keiner ins Bett gekommen war.

    Die Clique traf sich wie verabredet am Spätnachmittag. Das Törle befand sich am Ende des östlichen Wegs von der Siedlung zum Wald hoch und war stets unverschlossen. Als alle acht Freunde beieinander waren, schlenderten sie zusammen durch den lichten Buchenwald hangaufwärts Richtung Sandwegbrücke und ließen sich kurz davor auf einer Lichtung nieder.

    Willi sagte: „Ich weiß, was mit Andi passiert ist."

    „Schlaukopf, fuhr Renate ihm über den Mund, „das ist nicht schwer zu erraten: verbrannt wird er sein.

    „Das Entscheidende ist doch nicht sein Tod, sondern warum er sterben musste", sagte Leo.

    „Ja? Warum das denn?", fragte Jutta.

    „Bist du blöd?, giftete Raffi sie an. „Wegen eurem doofen Fesselspiel natürlich.

    Danach war es eine Weile still.

    „Ich hätte einen Vorschlag, sagte Helga. Herbert und Benni nickten. „Also, holte Helga aus, „wir alle haben doch zusammen gespielt, ja? Die anderen nickten. „Als Andi gefesselt war und diese Schreie aus dem Gebüsch kamen, sind wir alle geflohen, richtig? Weiteres Nicken. „Dann haben wir den Andi vergessen. Da war keiner von euch, der gesagt hat: Halt, den Andi müssen wir noch frei schneiden, ich auch nicht. Okay?"

    „Was willst du denn damit sagen?", fragte Willi.

    „Ich will damit sagen, dass keiner von uns an Andis Tod unschuldig ist, antwortete Helga, „wir haben zugesehen, wie er gefesselt wurde; wir sind gemeinsam geflohen, als diese Schreie kamen; und wir sind ohne Andi losgerannt und haben unterwegs nicht mehr an ihn gedacht.

    „Aber eine echte Schuld ist das nicht, wandte Herbert ein, „denn wir sind vor den Schreien geflohen, und diese Schreigeister, die da waren, haben uns verfolgt. Wie lange sie hinter uns her waren, wissen wir nicht genau, aber es war bis fast nach Hause.

    Raffi sagte: „Okay, wir sind alle ein bisschen schuld an Andis Tod; aber echt schuldig sind wir trotzdem nicht. Daher sollten wir schwören, dass wir keinem Menschen etwas von den Fesseln erzählen. Jeder von euch schwört jetzt, dass wir nicht wissen, warum Andi im Wald geblieben ist."

    „Das ist ein guter Vorschlag", stimmte Helga ihr zu.

    „Stellt euch im Kreis", befahl Herbert, und sie stellten sich schweigend auf.

    Helga machte den Anfang: „Ich schwöre, dass ich keinem erzähle, wie das mit Andi gekommen ist, sagte sie. Raffi schloss sich an: „Ich schwöre, dass ich keinem erzähle, wie das mit Andi gekommen ist. So machten es dann auch Willi, Herbert, Leo, Benni, Jutta und Renate.

    „Und was sagen wir stattdessen?", fragte Jutta nach einer Weile.

    „Du sagst, du weißt nicht, warum Andi nicht mitkam. Du hast keine Ahnung, wieso nicht. Klaro?", antwortete Raffi.

    Jutta nickte.

    „Und dass sich ja keiner verplappert, ist das klar?", schob Herbert nach.

    „Scheiße, ich bin immer noch müde, sagte Willi und gähnte, „sollen wir ein Feuer machen; ich muss ein bisschen Schlaf nachholen.

    „Du hast ja den Arsch offen, fuhr Raffi ihn an, „was glaubst du, wie schnell dann Polizei und Feuerwehr wieder hier sind! Nee, mit Feuer ist erst einmal Schluss.

    „Ohne Feuer kann ich aber nicht gescheit schlafen", murrte Willi.

    „Dann bleib halt wach, du Arsch, sagte Leo, „wie Raffi schon gesagt hat: Hier herum wimmelt es immer noch von Feuerwehrleuten und Polizisten.

    „Wer kommt mit zu dem Waldstück, wo wir gestern waren?, fragte Raffi unvermittelt. „Ich will sehen, wie es da aussieht.

    Die anderen nickten zögernd und folgten ihr.

    Jürgen, Walter und Jo standen vor dem Telefonhäuschen und sahen sich um. Die Straße war leer. Jürgen zog entschlossen die Tür auf und trat ein. Drinnen stank es nach abgestandenem Zigarettenrauch. Er nahm den Hörer von der Gabel und riss ihn einmal, zweimal, dreimal mit Wucht nach unten, sodass das Kabel vom Hörer abriss und er den Hörer ohne Kabel in der Hand hielt. Den warf achtlos er auf das Telefonbuch, öffnete die Tür und trat hinaus.

    „Jetzt nichts wie weg", sagte er, und alle drei rannten davon. Sie gingen auf verbotenen Schleichwegen quer durch die Gärtnerei Rühle, kletterten über zwei Metalltore und kamen dann unterhalb der Siedlung an der Ecke Sperlingstraße/Heslacher Wand heraus. Dort setzten sie sich aufs Trottoir und streckten die Füße auf die Straße.

    „Sollen wir das mit dem Zigarettenautomaten heute Abend noch einmal probieren?", fragte Walter.

    „Ja,

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