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Unterwegs in Südrussland: Vom Nordrand des Kaukasus zur Küste des Schwarzen Meeres
Unterwegs in Südrussland: Vom Nordrand des Kaukasus zur Küste des Schwarzen Meeres
Unterwegs in Südrussland: Vom Nordrand des Kaukasus zur Küste des Schwarzen Meeres
eBook249 Seiten1 Stunde

Unterwegs in Südrussland: Vom Nordrand des Kaukasus zur Küste des Schwarzen Meeres

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Über dieses E-Book

28 Tage bereisen im Alter von 86 und 87 der Autor und Horst Aden den Süden Russlands. Ihr Weg führt über Grosny, der Hauptstadt Tschetscheniens, den Nordkaukasus entlang, auf den Elbrus, nach Sotschi und Abchasien bis nach Jalta und Sewastopol. Geschichtliche Einlässe erklären so manches von der Gesellschaft, wie wir sie heute vorfinden.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum5. Mai 2021
ISBN9783347167681
Unterwegs in Südrussland: Vom Nordrand des Kaukasus zur Küste des Schwarzen Meeres

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    Buchvorschau

    Unterwegs in Südrussland - Horst Stolarski

    1. Russland heute

    Gliederung

    Wir besuchten nur einen kleinen Teil des größten Landes der Erde mit einer Fläche von 17.075.400 km² und selbst dann waren es nur Stippvisiten an einzelnen Plätzen.

    (https://commons.wikimedia.org/wiki/File: Federal_subjects_of_Russia_(by_type).svg), „Federal subjects of Russia (by type)", Eintragen von Geraden von sto65, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/legalcode

    Insgesamt zählen wir in Russland 22 Republiken mit eigener Verfassung, Gesetzgebung und einem hohen Autonomiestatus. Sie sind für den größeren Teil der nichtrussischen Völker und für einen Teil der Krim entstanden. Weiterhin gibt es 46 Gebiete (Oblast), 1 autonomes Gebiet (jüdisches Gebiet), 4 autonome Kreise (Okrug), 9 Regionen (Kraj) und 3 Stadtstaaten (Moskau, St. Petersburg, Sewastopol). Diese insgesamt 85 Teile werden Subjekte genannt und bilden, gegründet auf die Verfassung und den Föderationsvertrag von 1992, die Russische Föderation (RF). Der Föderationsvertrag berücksichtigt in drei Teilen den unterschiedlichen Autonomiegrad und die Besonderheiten der einzelnen Subjekte. Laut Verfassung gliedert sich die RF weiterhin in neun Föderationskreise unabhängig von den Subjekten, davon acht auf der Abbildung dargestellt, und der 9. Föderationskreis befindet sich auf der Halbinsel Krim, bestehend aus den Subjekten „Republik Krim und dem „Stadtstaat Sewastopol.

    Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-https://commons.wikimedia.org/wiki/File: Russia, _administrative_divisions_2019_-_de_(federal_districts)_-_colored’s), „Russia, administrative divisions 2019 - de (federal districts) - colored ",

    https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/legalcodeschlüsse

    In der Sowjetzeit unterstand Sewastopol unabhängig von der Zugehörigkeit der Krim zur Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik (RSFSR) oder zur Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik (USSR) als Sitz der Schwarzmeerflotte direkt der Zentralregierung in Moskau. Mit der Schaffung der Föderationskreise, an deren Spitze bevollmächtigte Vertreter des Präsidenten stehen, schuf sich der Präsident ein direktes Kontrollorgan über die Realisierung der Beschlüsse der Regierung und der Präsidentenerlasse, die eine Bedeutung für die Föderation insgesamt haben. Damit erhöht er seinen direkten Einfluss auf die Geschehnisse im Lande. An der Spitze der Republiken steht eine Amtsperson, die als Glava, deutsch Haupt, bezeichnet wird. Für alle übrigen Subjekte nimmt dieses Amt der Gouverneur (russ. Gubernator), in den Stadtstaaten der Mär (russ. Мэр), abgeleitet aus dem französischen Maire Bürgermeister), wahr.

    Das war unsere Reiseroute.

    Don-kun, Jeroencommons, User: Pmx

    (https://commons.wikimedia.org/wiki/File: Caucasus-political_de.svg), „Caucasus-political de", Reiseroute eingetragen, Städte hervorgehoben von sto65, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/legalcode Maximilian Dörrbecker (Chumwa)

    (https://commons.wikimedia.org/wiki/File: Karte_der_Krim.png), „Karte der Krim", Reiseroute eingetragen von sto65.

    Auf unserer Reiseroute lagen der Föderationskreis Nordkaukasus mit den Republiken Tschetschenien, Inguschetien, Karbada-Balkarija, Karatschai-Tscherkessien, die Region Krasnodar, die selbständige Republik Abchasien und die Halbinsel Krim.

    Unsere Unterkunft nahmen wir in den Städten Grozny, Pjatigorsk, Dombai, Sotchi, Jalta und Sewastopol. Von diesen Städten aus organisierten wir unsere Reisen ins Umland. Den größten Teil unserer Zeit verbrachten wir im Gebiet des Kaukasus.

    Der Kaukasus ist ein 1100 km langes Gebirge zwischen dem Schwarzen und dem Kaspischen Meer, das sich in den Großen und Kleinen Kaukasus sowie das Talysch-Gebirge unterteilt. 14 seiner Gipfel überragen den mit 4807 m hohen Montblanc und etwa 100 Gipfel sind Viertausender. Sein größter Berg, der Elbrus , ist mit einer Höhe von 5642 Metern die größte Erhebung in Europa. In diesem Gebiet lebten im Jahre 2000 30,6 Millionen Menschen. Die unterschiedlichsten Ethnien mit ihren Sprachen, den verschiedenen Religionen und ihren kulturellen Eigenheiten machen diese Region zu einem besonderen Raum. Hier sind etwa 50 verschiedene Völker in erster Linie im Norden dicht beieinander beheimatet.

    Ihre Geschichte und die Kulturlandschaft zeigen den Einfluss vieler außerregionaler Mächte, so u.a. den von Griechen und Römern, Byzantinern sowie der Goldenen Horde¹. Letztere beherrschten vom 13.-15. Jahrhundert ein Gebiet vom Ural bis zum Dnjepr, das den Nordkaukasus einschloss. Nach der Auflösung des gewaltigen Reichs blieben einzelne selbständige Khanate bis ins 18. Jhd. übrig. Noch heute leben in Russland ihre Nachfolger u.a. des Kasan-Khanats in der Republik Tatarstan und auf der Krim die Krimtataren des Krim-Khanats. Unter dem Einfluss der Goldenen Horde wurden die ehemals durch die Autorität von Byzanz christlich gewordenen Völker islamisiert.

    Im Kampf um den Kaukasus, insbesondere dem Kaukasischen Krieg 1817- 1859, im Westteil bis 1864, wurden die Gebietsansprüche Russlands, Persiens (Iran), des Osmanischen Reiches (Türkei) zugunsten Russlands in zähen Auseinandersetzungen der russischen Armee auch mit den Bergvölkern geführt. Ein russisch-türkischer Krieg (1828-1829), ein russisch-iranischer Krieg (1826-1828) und der Krimkrieg 1853-1856 klärten die Herrschaft zugunsten Russlands im Kaukasus. In dieser Zeit forderten sogenannte Mudschaheddin, Agitatoren des fanatischen Islams, die Muslime auf, in das Osmanische Reich zu übersiedeln. Ganze Aule, an vorderster Stelle Tscherkessen, unterstützt durch Russland, verließen die Gebiete und wurden an verschiedenen Stellen des Osmanischen Reiches angesiedelt. Den in ihrer Heimat gebliebenen Tscherkessen wurde von russischer Seite ein abgegrenztes Gebiet für ihre weitere Existenz zur Verfügung gestellt. Dabei wurde unter dem Begriff „Tscherkessen" oft eine ganze Reihe von Bergvölkern zusammengefasst.

    Nach der Oktoberrevolution führte die Rote Armee gegen die weißen Truppen erbitterte Kämpfe und beide für sich gegen die Bergvölker. Mit dem Zerfall der Sowjetunion lebten alte Bestrebungen nach Unabhängigkeit wieder auf; aber auch die gegenseitigen Gebietsansprüche zwischen den einzelnen Republiken. Mit besonderer Härte traf das auf Tschetschenien zu.

    2. Tschetschenien

    Tschetschenische Republik, Чеченская республика, Нохчийн Республика

    Flagge

    Wappen

    https://de.wikipedia.org/wiki/Tschetschenien

    Ein Blick in die Geschichte

    Im Unterschied zu vielen anderen kaukasischen Völkern, die freiwillig die Oberhoheit Russlands anerkannten, haben sich die Tschetschenen Jahrzehnte in vielen Aufständen dagegen gewehrt. In Tschetschenien dienten auch der bedeutende russische Dichter Lermontow und der weltbekannte Romancier Lew Tolstoi. In ihren Werken spiegeln sich die Ereignisse der damaligen Zeit wider. Die militärischen Handlungen wurden erst 1859 in dieser Region beendet, nachdem die Tereker Kosaken, benannt nach dem Fluss Terek, den bedeutenden Anführer der Tschetschenen, Schamil aus Dagestan, besiegt hatten.

    Die Tereker Kosaken waren in diese Gegend

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