Dein Kind braucht dich glücklich: Der Weg zur inneren Freiheit für Mamas
Von Ana Trancota und Christiane Knudsen
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Buchvorschau
Dein Kind braucht dich glücklich - Ana Trancota
Teil I – Vergangenheit: Angst und Schwere
1. Die Wirkung unserer Aufmerksamkeit
Unser Gehirn richtet seine Aufmerksamkeit auf das, was wir ihm – bewusst oder unbewusst – zu denken geben. Wir können zu jedem Zeitpunkt immer nur eine einzige Sache denken (egal ob positiv oder negativ).
Stell dir dein Gehirn wie einen PC oder ein Handy vor: Du aktualisierst häufig die Apps und die Software oder kaufst dir regelmäßig ein neues Handy. So ist es auch mit unserem Gehirn: Das innere Programm, die Software, die inneren Überzeugungen müssen regelmäßig auf den neusten Stand gebracht werden. Wer nicht bereit ist, das zu tun, läuft durch die Welt mit veralteten Überzeugungen, die bis zu einem Zeitpunkt in seinem Leben vielleicht nützlich waren, ihn aber irgendwann daran hindern, sein Leben wirklich zu leben.
Mir war das auch nicht bewusst! Ich dachte, ich bin ich! Schluss und fertig! Aber nein, wir sind eine Verlängerung unserer Eltern, wir kommen in eine neue Beziehung und bringen unsere Glaubensätzen und Überzeugungen aus unserer Kindheit und Vergangenheit mit. Wir haben eine Vorstellung davon, wie unser Partner sein soll, wie viele Kinder wir haben wollen, ob wir heiraten, was wir essen usw. Dabei handelt es sich um übernommene Muster.
Damit meine ich nicht, dass das alles falsch ist. Unsere Eltern haben ihr Bestmögliches gegeben und lieben uns über alles. Ehre deine Eltern und liebe sie, ohne sie zu verurteilen.
Heute weiß ich, dass Leid und Konflikte immer ein Zeichen dafür sind, dass unsere innere Software ein neues Update braucht. An unserem Unterbewusstsein sind mehrere Anteile beteiligt, von denen bestimmte kindliche Teile noch zu heilen sind.
Wenn wir uns also auf einen Gedanken konzentrieren, wird der Gedanke unsere Realität, weil ihn unser Körper in die Tat umsetzt. Wenn du dir zum Beispiel ständig sagst, dass du Kopfschmerzen bekommen wirst, dann wirst du sie auch in den nächsten Stunden kriegen.
„Where focus goes energy flows."
Dieses Konzept von Tony Robbins besagt, dass deine Energie dahin geht, worauf deine Aufmerksamkeit gerichtet ist.
Es ist überhaupt kein Problem, wenn du mit deinem jetzigen Leben komplett oder zumindest in Teilbereichen unzufrieden bist. Im Gegenteil, es ist sogar gut, wenn das so ist, denn das bedeutet, dass du dich noch nicht aufgegeben hast. Deshalb bist du ja auch hier: Du hast dich entschieden, dein Leben zu verändern. Du alleine bestimmst dein Leben. Übernimm jetzt die volle Verantwortung!
Tust du das nicht, lässt du dich einfach treiben. Du hast nur dann Einfluss darauf, wie dein Leben verläuft, wenn du zu hundert Prozent die Verantwortung übernimmst.
Mit jeder Ausrede schiebst du die Verantwortung für dein Leben ab! Jedes Mal, wenn du eine Ausrede nutzt, bedeutet das nichts anderes, als dass du deine Verantwortung an jemand anderen oder etwas anderes abgibst.
Stell dir vor, wie dankbar deine Familie in drei bis fünf Jahren sein wird, wenn du die beste Version von dir selbst bist. Und wie dankbar und stolz wirst du selbst sein, wenn du diesen Weg gegangen bist! Verbesserst du dich selbst, verbesserst du auch das Leben deiner Familie und deiner Mitmenschen. Dafür musst du keine Berge versetzen. Fang dort klein an, wo du bist – in deiner Community.
Du kannst die Welt verändern! Fang bei dir an und erlebe mit, wie Wunder geschehen!
2. Unser Ego
Ich habe immer gedacht, dass ich keine Chancen im Leben habe, weil …
• … ich aus einem Haushalt komme, wo Gewalt an der Tagesordnung waren.
• … ich nicht gut genug bin.
• … ich es nicht verdient habe.
• … niemand meine Geschichte hören will.
• … ich nicht wichtig bin.
• … ich eine Versagerin bin.
• … ich alles falsch mache.
• … ich genau weiß, dass alle anderen schlecht über mich denken.
Was habe ich schon mit der Welt zu teilen?
Erkennst du den einen oder anderen Gedanken wieder?
Heute weiß ich: Das war nur mein Ego, das mich in der sicheren Komfortzone halten wollte! Das Ego ist das Ich des Menschen, unsere Ich-Identität. Es ist der unbeobachtete Verstand, der Verstand ohne Bewusstheit, den wir für uns selbst halten. Nur wir Menschen besitzen ein Ego, deshalb sind es einzig und allein die Menschen, die auf diesem Planeten Leid verursachen. Das Ego lebt von Identifikation. Weil es keine Form hat, strebt es danach, sich zu identifizieren. Es liebt alles, was Form hat, z.B. Materielles wie ein Haus, ein Auto oder Statussymbole. Wenn du bestimmten Gegenständen viel Wert gibst und es schmerzlich für dich ist, sie zu verlieren oder nicht mehr zu bekommen, kannst du dir sicher sein, dass es an deinem Ego liegt und nicht an dir.
Gegenstände sind dazu da, um sie zu benutzen, nicht um sie zu lieben.
„Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden.
Dinge wurden geschaffen, um benutzt zu werden.
Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet, ist,
weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden."
Dalai Lama
Unser Gehirn ist darauf ausgerichtet, sich ständig auf Dinge zu konzentrieren, die schieflaufen. Tagtäglich haben wir wissenschaftlich bewiesen über 60.000 bis 70.000 Gedanken und die meisten davon sind die gleichen wie den Tag zuvor. Unser Gehirn denkt immer weiter und oft dasselbe. Wenn du dich anders und besser fühlen möchtest, wähle bewusst Gedanken und Emotionen, die dich stärken: Entscheide dich jeden Tag dafür, glücklich, dankbar und unabhängig von dem zu sein, was passiert ist und was passieren wird.
Übung: Glückseligkeit und Stresslevel messen
Wir alle haben Ziele für die Zukunft. Die meisten Menschen denken in der sogenannten Wenn-Dann-Denkweise, das sieht etwa so aus:
• „Wenn ich den Job habe, dann bin ich glücklich!"
• „Wenn ich mein erstes Kind/Haus/Auto habe, dann bin ich glücklich!"
• „Wenn ich eine bestimmte Summe Geld verdiene, dann bin ich glücklich!"
• „Wenn ich Urlaub habe, dann bin ich glücklich!"
Die ganze Zeit sind wir frustriert, weil wir im Hier und Jetzt etwas noch nicht erreicht haben. Aber unser Leben ist jeden Tag schon voller Glückseligkeit und Zufriedenheit. Entscheidend ist, dass du dein Glück nicht vom Ziel abhängig machst. Wenn du in der Gegenwart glücklich bist, dann bist du leistungsfähiger, du näherst dich deinen Zielen schneller, bist entspannter und mehr in deiner Mitte.
Lenke deine Aufmerksamkeit auf das, was du schon jetzt in deinem Leben hast. Wofür bist du jetzt schon dankbar? Sind es Menschen, Gegenstände oder Orte? Welche Entscheidungen hast du vor fünf Jahren getroffen, die dich jetzt glücklich machen, weil du dadurch einen bestimmten Menschen getroffen hast, einen Job bekommen oder ein Haus gefunden hast? Spürst du das in deinem Körper? Schreibe jeden Abend eine Liste, wofür du dankbar bist!
Nimm dir jetzt wieder etwas zum Schreiben und notiere dir die Antworten auf folgende Fragen: Wie geht es dir im Moment? Welche Gefühle spürst du täglich? Welches Grundgefühl hast du?
Setze in der folgenden Grafik ein Kreuz oder einen Punkt dafür, wo du gerade stehst: Wie hoch ist dein Stresslevel? Wie glücklich bist du im Hier und Jetzt?
Reflektiere nun weiter, warum du dieses Buch gekauft hast, was du erwartest oder welche Hilfe du benötigst. Schreibe bitte alles ehrlich auf, ohne zu urteilen und zu bewerten. Niemand schaut sich deine Antworten an. Alles, was du aufschreibst, ist deine Realität und somit für dich die Wirklichkeit. Aber dies ist nur deine Realität, schränke dich nicht ein!
„Große Veränderungen in unserem Leben
können eine zweite Chance sein."
Harrison Ford
3. Den Rucksack der Vergangenheit ablegen
Ich werde dir zeigen, was ich in meinem „Rucksack der Vergangenheit" mit mir herumgetragen habe. Ich nehme dich mit auf eine Reise in meine Kindheit, wo alles angefangen hat:
Stell dir ein ganz normales kleines Haus vor. Es hat eine gelbe Fassade und zwei kleine Fenster. Ich spüre immer noch einen Druck in der Brust und eine Schwere, wenn ich mein Elternhaus vor mein innerliches Auge hole. Das Leben war nicht leicht in diesem Haus, es gab Zeiten, da hasste ich dieses Haus.
Ich erinnere mich an eine Situation, als ich sieben oder acht Jahre alt war. Ich spielte im Wohnzimmer mit meinem kleinen Bruder. Ich kann noch heute das kleine Zimmer, mit den gelben Wänden sehen. Der Fernseher lief leise und wir spielten auf dem Teppich. Man konnte die Anspannung in der Luft spüren. Wir spielten leise, meine Mutter blickte starr geradeaus, als ob sie nicht richtig da war. Ich rannte nach draußen, um zu sehen, ob ich vielleicht meinen Vater in der Ferne kommen sehe. Ich dachte: „Wenn er gerade läuft, dann werden wir heute keinen Streit haben. Wenn er Kurven läuft, bedeutet das, dass wir schon wieder gehauen und angeschrien werden. Das wird dann keine ruhige Nacht. Ich konnte ihn noch nicht sehen, das erleichterte mich. „Er kommt noch nicht, das heißt, wir haben noch ein bisschen Ruhe
, sagte ich mir innerlich, aber gleichzeitig wusste ich, je später er kommt, umso wahrscheinlicher ist es, dass er getrunken hat. Wir spielten weiter. Plötzlich rief meine Mutter: „Er ist da!", und ich spürte ihre Anspannung. Es war mein Papa, schon wieder spät zu Hause, von einer Kneipentour zurückgekehrt. Ich wusste, dass es jetzt wieder losging: Er kommt betrunken nach Hause und fängt an, meine Mutter zu schlagen, und ich muss sie retten. Niemand kann meine Mama retten, nur ich – so dachte ich damals.
Heute weiß ich, dass niemand irgendjemanden retten kann. Wir können Menschen helfen, ihnen den Weg zeigen und sie begleiten – aber durch die Tür muss jeder selbst gehen.
Die gleiche Szene wiederholte sich zwischen meinen Eltern wieder und wieder. Es war immer wieder die gleichen Streitsituationen. Jahrelang…
In diesen Streitereien ging es immer um Situationen, die jahrelang zurücklagen und gar nichts mit uns zu tun hatten, die aber irgendwie wichtig für meinen Vater waren. Meine Mutter musste dafür geradestehen und die Schuld tragen. Einige dieser Situationen waren lange vor meiner Geburt passiert. Im Kopf meines Vaters waren