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Unheiliges Leben: Band 2
Unheiliges Leben: Band 2
Unheiliges Leben: Band 2
eBook1.406 Seiten17 Stunden

Unheiliges Leben: Band 2

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Über dieses E-Book

Der zweite Band der Reihe Unheiliges Leben erzählt von weiteren unsterblichen Kreaturen in Menschengestalt, welche schon seit Urzeiten unter den Menschen lebten und litten.
Ihre Schicksale sind auf seltsame Weise miteinander Verbunden und nur indem sie zusammen stehen, können sie in der Zeit des großen Exodus von der Erde als Individuen überstehen.
Sie litten und leiden unter dem Wirken der Menschen, tragen der uralten Hass und den Hunger nach Blut in sich und doch wollen sie nur eines:
Frieden.
Aber kann es Frieden mit den Menschen, welche Wesenheiten ihrer Art dämonisierten, jagten und auf Scheiterhaufen verbrannten, wirklich geben?
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum27. Juli 2021
ISBN9783347370463
Unheiliges Leben: Band 2

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    Buchvorschau

    Unheiliges Leben - Udo Meeßen

    Sechstes Buch – Regine

    Regine und ihre Toten

    Sie leben, sie sind unter uns

    Sie können sich nicht in Fledermäuse verwandeln, auch nicht in Rauch und so durch den Kamin entfliehen. Sie können sich problemlos bei Tageslicht bewegen und Kirchen betreten. Weihwasser ist für sie schlicht und ergreifend Wasser über welches ein Priester seinen Segen gesprochen hat. Wenn sie Laune dazu haben, trinken sie es, aber es schadet ihnen nicht.

    Die Rede ist von den Vampyri, einer schon lange ausgestorbenen Spezies, welche den Menschen Platz machen musste und in der Mitte des 21. Jahrhunderts auf unerklärliche Weise zurück in die Welt findet.

    Agnes Scheurer war die erste ihrer Art und sie gab die Saat weiter. An ihre durch eine Vergewaltigung empfangene Tochter und an ihre geliebte Freundin Renate, welche der Mordlust erlag, als mordende Bestie, bekannt als die blonde Gräfin, durch Südost-Europa zog.

    Regine Pregner, Kommissarin bei der Mordkommission der Kripo Heidelberg wird im Verlauf ihrer Karriere mit absurden Mordserien konfrontiert und schließlich gerät ihr Leben vollends aus den Fugen, taucht sie ein in einen blutigen Strudel aus Gewalt und Mordlust.

    Tödliches Sexspielzeug

    Die Syndroid AG in Bad Vilbel am Taunus produzierte nicht nur Androiden als willige Arbeitssklaven oder Sexspielzeuge, sondern begann ursprünglich damit, Prothesen zu entwickeln, welche fehlende Gliedmaßen und sogar Organe bei Menschen ersetzen sollten.

    Die beseelten Androiden der Klasse V, welche in der Lage waren, sich über den reinen Instinkt (die Programmierung) hinaus zu entwickeln und als lebende Individuen mit Bürgerrechten anerkannt wurden, waren die Spitze einer langen Entwicklung, welche durch die Gruppe um Theodor Menster, dem Erfinder der Restenergie-Zelle, forciert wurde.

    Von Prothesen, welche Menschen nach dem Verlust von Gliedmaßen oder Organen wieder ein lebenswertes Dasein ermöglichten und kaum als künstlich zu erkennen waren, über Androiden mit sexueller Empfindungsfähigkeit hin zu intelligentem Sexspielzeug war es nur ein kleiner Schritt.

    Konnte Mann sich keinen weiblich ausgeführten Androiden leisten, gab es für vergleichsweise kleines Geld eine weiter entwickelte Bumspuppe, welche mit den aufblasbaren Plastikpuppen des 20. Jahrhunderts nicht mehr viel gemein hatte. Natürlich fehlte ihr die KI, konnte sie sich nicht bewegen oder gar sprechen, aber sie sah naturgetreu wie eine Frau aus, fühlte sich so an und konnte über zahlreiche Gelenke in den Gliedmaßen in jede natürlich Stellung gebracht werden.

    Die Lubrikation in Mund und Geschlechtsteilen – bei den Androiden von internen Systemen erzeugt – musst Mann zwar mittels Gleitgel nach Wahl realisieren, aber eine Vagina fühlte sich wie eine echte an und das zählte letztlich.

    Für die Frauen gab es natürlich entsprechendes Spielzeug, denn diese dominierten zunehmend die Gesellschaft und waren es, welche die Wirtschaft und Märkte in Bewegung hielten. Und logisch… so mal eben rund 1.500 Euro für einen stummen Loverboy, vielleicht mit programmierter Ejakulation zum Aufpreis von 300 Euro, hatte nicht Jede zur Hand und somit war da weiterhin der Markt der zahlreichen kleinen Spielzeuge für die Frau.

    Dildos wurden bis zu einem gewissen Grad intelligent und gaben Frau mehr als nur stumpfe Vibration oder surrende Wellenbewegung, sondern passten die lautlosen Impulse dem gemessenen Erregungszustand der Benutzerin an. Masturbation mittels eines modernen, von der Syndroid AG entwickelten Spielzeugs, konnte durchaus einen Mann ersetzen… zumindest, wenn Frau keinen Wert auf den Mann in seiner Gesamtheit legte und das war seit den frühen 2020ern zunehmend der Fall.

    Ein Kassenschlager am Markt, welcher zunehmend von bisexuellen und lesbischen Frauen dominiert wurde, waren die Doppeldidos der Syndroid AG, welche es zwei Frauen ermöglichten, einander wie ein Mann zu penetrieren und die körperliche Reaktion der Partnerin als spürbares Feedback in den eigenen Unterleib sandten.

    Frau spürte also die wachsende Erregung der Partnerin bis hin zum Orgasmus sowie die Kontraktionen von Unterleib, Scheide oder After intensiv in sich selber und erlebte den Akt dadurch deutlich heftiger.

    Regine und Hanna

    6. August 2091, Polizeipräsidium Heidelberg, Morddezernat:

    Es klopfte an der Tür zum Büro von Kriminalkommissar Regine Pregner.

    „Guten Morgen, Regine. Ich benötige einen Moment Deiner Zeit," sagte Kriminalhauptkommissar Sahra Berger, Regners Abteilungsleiterin, und trat ein.

    „Sicher. Guten Morgen, Sahra. Was kann ich für Dich tun?"

    „Dir Deine neue Assistentin ansehen."

    Auf das Stichwort Assistentin betrat Hanna Tillmann, 29 Jahre, 158 Zentimeter groß – eher klein – von zierlicher Gestalt, mit mittellangen roten Haaren und dazu wunderbar kontrastierenden grünen Augen, das Büro.

    „Das ist Kommissar-Anwärterin Hanna Tillmann, welche bei Dir ihre Assistenzjahre ableisten wird. Hanna, das ist Dein neuer Boss, Regine Pregner."

    „Hallo Frau Pregner."

    „Hallo Hanna. Regine bitte. Wir sind hier alle per Du. So arbeitet sich besser miteinander."

    Regine erhob sich hinter ihrem Schreibtisch, umrundete diesen und reichte Hanna die Hand zum Gruß, musterte diese dabei aufmerksam.

    Gleichzeitige Gedanken

    „O.k. Regine."

    „Streifenhörnchen¹ im Aufstieg zum gehobenen Dienst?"

    „Nein, Regine. Abitur, freiwilliges Jahr bei der Bundeswehr, Studium der Kriminalistik bis 2089, dann zwei Jahre Polizeischule in Münster."

    „Aha. Also von Anfang an die Karriere im gehobenen Dienst im Visier."

    „Richtig."

    „Fein. Und jetzt soll ich in den kommenden drei Jahren Frau Kommissar aus Dir machen."

    „Ich werd mich bemühen, es Dir nicht zu schwer mit mir zu machen."

    „Ich sehe, Ihr versteht Euch, sagte Sahra lächelnd, „also lass ich Euch allein. Ach übrigens, Hanna. Du bist natürlich auch zum Sommerfest am kommenden Samstag eingeladen. Da kannst Du Dich dann gleich richtig in der Abteilung einführen.

    „Ja danke, Sahra. Da komme ich sicher gerne."

    Sahra verließ das Büro und schmunzelte fröhlich. Auf dem Korridor kicherte sie dann.

    „Das hat richtig geknallt. Die zwei sind hin und weg. Voll der Blitzschlag."

    Dann stutzte sie, blieb einen Moment nachdenklich stehen.

    „Da werde ich ein Auge drauf haben müssen. Wenn Regine Hanna Vorteile verschafft… Nee, die hat sich im Griff."

    -*-

    Während der ersten Woche hatten Regine und Hanna nicht wirklich viel miteinander zu tun. Regine hatte kurz zuvor einen Fall abgeschlossen und war damit beschäftigt, die Beweise zu ordnen, Unterlagen zu sichten etc., um dem Staatsanwalt ein gebrauchsfertiges Paket für die Anklage bieten zu können.

    Ihrer Ansicht nach war es noch zu früh, Hanna in den Papierkram einzuführen und dieser war das sehr recht, weil sie noch allerlei Dinge mit den übergeordneten Behörden hinsichtlich ihres Einsatzes in Heidelberg zu klären hatte, sowie ihren Umzug aus Bottrop über die Bühne bringen musste.

    -*-

    Samstag 11. August, Regines Schlafzimmer:

    ‚Hanna mag altrosa. Das Kleidchen gefällt ihr sicher… Nur… ich hab nix Passendes für drunter.

    Glaubst Du, Du brauchst was Passendes für drunter?

    Ich hoffe. Das Püppchen ist soo süß. Und heute ist unser Sommerfest.

    Also möchtest Du den großen Bagger aus dem Schrank holen?

    Unbedingt. Ichich hab mich doch verliebt.‘

    „Ich glaub, ich gehe mal ins Femme belle. Die haben bestimmt etwas Hübsches für mich."

    -*-

    Regine betrat das Femme belle, einen großen Erotic-Shop, und sah sich interessiert um. Da gab es alles, was das Herz begehrt. Von erotischer oder pornografischer Literatur über allerlei Sexspielzeug und Accessoires bis hin zu Damenwäsche, Dessous und Schuhen. Klarissa Sorg sah sie und musterte sie aufmerksam sowie interessiert. Die Lady war modisch, sicher nicht billig, gekleidet und schien unentschlossen.

    „Guten Tag. Mein Name ist Klarissa Sorg. Was kann ich für Sie tun? Benötigen Sie Beratung?"

    „Hallo Frau Sorg. Ja, Sie können mir sicher helfen. Ich suche etwas Hübsches in altrosa für unter dieses Kleidchen… für meine Freundin…"

    „Also etwas in altrosa, passend zu diesem Kleidchen. Erotische Dessous oder einfach nur hübsche Wäsche?"

    „Hm… vielleicht ein bisschen verspielt, aber nicht zu provokativ. Was für´s Auge eben. Sie steht auf altrosa."

    „Fein. Also ein hübsches Set aus BH und Höschen. Dazu passend schicke Nylonstrümpfe. Mal sehen… ah, hier. Probieren Sie das doch mal an."

    „Anprobieren? Mit dem Höschen?"

    „Sicher. Sie ziehen einfach dieses hautfarbene Einweghöschen drunter und dann geht das. Da drüben ist die Umkleide. Ziehen Sie das schon mal an und ich such noch etwas in der Art für Sie raus. Einverstanden?"

    „O.k. Danke."

    -*-

    „Aber hallo. Das steht Ihnen wunderbar. Sehr hübsch, ein wenig verspielt und edel."

    „Wirklich?"

    „Ja. Allerdings… Ich würde Ihnen eher zu diesem BH mit Halbschalen raten."

    „Meinen Sie? Hängt es dann nicht über die halbhohen Körbchen raus?"

    „Denke ich nicht. Sie haben so schöne feste Brüste."

    Sorg knöpfte ohne zu zögern ihre Bluse auf und präsentierte ihre Brüste, welche von einem BH derselben Machart in Szene gesetzt wurden.

    „Sehen Sie? Die Halbschalen heben die Büste, aber da quillt nichts über oder hängt gar unansehnlich über den Rand."

    ‚Na ja… Deine sind auch höchstens Körbchengröße B.‘

    „Okay?"

    „Ich sag es doch… Da hängt nichts raus. Ihre Brust wird noch etwas gehoben und die schönen Brustwarzen stehen keck raus. Das ist sexy."

    „Hätte ich jetzt nicht gedacht. Ich meine… ich hab deutlich Größere als Sie."

    Sorg lächelte freundlich.

    „Schon. Aber Körbchengröße D muss ja nicht Hängetitten heißen, oder? Sie haben schöne feste Brüste, welche auch ohne BH nicht hängen."

    „Danke für das Kompliment. Also, dann diesen BH."

    „Fein. Was meinen Sie… ich hab das Höschen auch noch mit einem transparenten Teil vorne in der Mitte über der Vulva."

    „Hm… ist das nicht zu provokativ?"

    „Nein. Der transparente Bereich reicht vom Bündchen bis zum Ansatz der Spalte. Probieren Sie es mal."

    „Moment… Ja… wenn ich mir das Einweghöschen weg denke… das ist hübsch. Und die Nylons sind auch toll. Haben Sie auch passende Schuhe?"

    „Warum? Die sind doch schick."

    „Na… Ich messe 172 Zentimeter und meine sind High-Heels. Aber sie ist nur 158 Zentimeter niedlich."

    „Oh… dann allerdings… Moment… Probieren Sie mal diese Pumps. Passen zum Kleidchen und Wäsche und sind flach."

    „Schick. Ich lass die Sachen grad an. Haben Sie eine Tüte für meine alte Unterwäsche und die Schuhe?"

    -*-

    Etwa dreißig Minuten später betrat eine Endzwanzigerin, vielleicht 160 Zentimeter, nicht größer, den Laden und sah sich um."

    „Hallo. Ich bin Klarissa Sorg. Womit kann ich Ihnen helfen?"

    „Hi. Ich hätte gerne etwas Hübsches für drunter und passend zu diesem Kleidchen. Ich glaub, sie mag lila."

    „Moment… mal sehen… Körbchengröße B?"

    „Irgendwo zwischen A und B."

    „O.k… Probieren Sie doch mal das aus. Ziehen Sie bitte das Einweghöschen drunter."

    „Ui… Das wird ihr sicher gefallen. Haben Sie auch passende High-Heels dazu? Ich meine, sie ist etwa eins-zweiundsiebzig und ich bin nicht grad groß."

    „Probieren Sie mal die hier."

    „Cool. Ich nehm das alles. Danke."

    -*-

    „Hi Regine. Schickes Kleidchen. Gut siehst Du aus."

    „Du aber auch, Hanna. Was möchtest Du, Champagner?"

    „Gerne. Und dann mit Dir tanzen. Du bist soo schön."

    „Ich gefalle Dir?"

    „Ja. Und ich hoffe, ich gefalle Dir auch."

    Regine reichte Hanna ein Glas Champagner, nahm sie dann an der Hand und stellte sie den Kolleginnen und Kollegen vom Präsidium nacheinander vor. Nicht allen, denn das hätte zu lange gedauert, aber zumindest jenen der Mordkommission und der forensischen Abteilung, denn auf diese kam es zunächst an.

    Danach gönnten die beiden sich einen kleinen Imbiss vom Buffet. Schon während sie aßen, kamen sie sich, wie von Magneten gezogen, immer näher und plötzlich gab Hanna Regine einen scheuen Kuss.

    „Entschuldige."

    „Wofür? Für das Küsschen? Weill wir hier unter Kollegen sind?"

    „Ja, genau."

    „Kein Problem. Sieh Dich mal um. Die meisten Paare hier sind aus unseren Reihen."

    „Also wird nicht getuschelt? Von wegen, dass die Kommissarin mit ihrer Assistentin…?"

    „Nee. Das ist vollkommen normal."

    „Na dann."

    Hanna stellte den Teller ab, legte Regine die Hände auf die Hüften, stellte sich auf die Zehenspitzen, weil sie trotz der High-Heels noch immer zu klein war, und sah ihr lange und tief in die Augen. Dann küsste sie sie erneut.

    „Darf ich mir Hoffnung machen?"

    „Hab ich mich grad gewehrt, Püppchen?"

    „Püppchen? Bin ich nur ein Spielzeug?"

    „Huch? Nein bitte. So hab ich das nicht gemeint. Ich meine nur… Du bist so ein niedliches Püppchen und… und ich hab mich in Dich verliebt."

    „Dann darfst Du mich Püppchen nennen und auch mit mir spielen."

    „Später, hm? Wenn wir uns jetzt schon verziehen, wird doch getuschelt."

    „Schon klar. Aber ich gehe Dir nicht mehr von der Seite, Schatz."

    „Klar. Küss mich nochmal. Das ist soo schön."

    -*-

    Gegen 23:00 Uhr verließen die Ersten das Fest. Entweder waren sie schon heftig angetrunken, hatten eventuell noch häusliche Verpflichtungen, oder es waren Paare, welche alleine sein wollten. Also beschlossen auch Regine und Hanna zu gehen.

    „Zu mir oder zu Dir, Püppchen?"

    „Lieber zu Dir. Meine Bude ist noch nicht richtig eingerichtet."

    „O.k. Lässt Du Deinen Wagen stehen?"

    „Klar. Den können wir ja morgen holen."

    „Fein. Da drüben steht meiner. Komm mit, Schatz."

    -*-

    In Regines Wohnung angekommen, öffnete diese eine kleine Bar in ihrem Wohnzimmerschrank und entkorkte eine Flasche Champagner. Hanna indes legte ihre Handtasche ab und zog ohne Umschweife ihr lila Sommerkleidchen aus.

    „Hab ich extra für Dich gekauft, Reggy."

    „Ui. Für mich? Extra für mich?"

    „Jaa… Ich… ich hab mich sofort in Dich verliebt."

    „Dann…, Regine zog gleichfalls ihr Kleid aus, „das hab ich mir für Dich gekauft. Gefällt es Dir?

    „Wow. Du bist die schönste Frau der Welt."

    „Deine schönste Frau?"

    „Du liebst mich auch?"

    „Jaa. Sonst hätte ich Dich nicht mit heim genommen."

    „Und ich bin Dir nicht zu klein? Ich meine, um Dich küssen zu können, muss ich mich auf die Zehenspitzen stellen."

    „Zu klein? Du bist mein Püppchen. Du bist nicht zu klein."

    Hanna kicherte fröhlich und trat dicht an Regine heran, legte ihr Gesicht zwischen deren Brüste.

    „Immerhin… ich kann mit Deinen schönen Titten schmusen, ohne mich strecken zu müssen."

    „Die gefallen Dir?"

    „Jaa. Das sind schöne große Titten."

    „Sind Dir Deine etwa zu klein?"

    „Nö. Zu mir passen die optimal. Aber wär ich so groß wie Du, würd ich mir welche wie Deine wünschen. Ich stehe drauf."

    „Ich mag meine auch. Und Deine Möpschen sind perfekt."

    „Zieh mal den BH aus."

    „Gerne."

    „Toll… so schön fest. Und so schöne Nippel zum knabbern."

    -*-

    „Guten Morgen, Regine."

    „Guten Morgen, Sahra."

    „Du und Hanna… Ihr seid Samstag Abend schon ziemlich früh, Händchen haltend, verschwunden."

    „War wohl ziemlich auffällig, oder?"

    „Ja, war es. Der Blitz hat Euch schon Montag früh getroffen."

    „Was Du alles siehst…"

    „Was Ihr in Eurer Freizeit privat macht, geht mich nichts an. Aber… wenn ich merke, dass diese Beziehung Dich als Ausbilderin beeinflusst, wenn Du unangemessene positive Zwischenbeurteilungen schreibst… dann trenne ich Euch. Das muss Dir klar sein."

    „Das ist mir sehr wohl klar. Aber frag Dich mal, wie lange Du mich schon kennst."

    „Ich diskutiere das jetzt nicht. Ich bitte Dich nur, Privatleben und Job zu trennen. Sie ist Deine Assistentin und Anwärterin. Wir verstehen uns?"

    „Schon klar. Im Dienst ist sie Hanna, meine Assistentin und Anwärterin. Und was ich mit ihr daheim mache, ist meine Sache. Wir sind uns einig."

    Todesursache: Nach Sex verblutet

    Pelegrina Canterra, spanischer Herkunft, 22 Jahre alt, 157 Zentimeter groß, mit bis auf den Po reichenden, seidig glatten schwarzen Haaren, südländischem Teint und vollschlank mit prallen, aber nicht überladenen Formen, war lesbisch.

    Sie wurde am 12. Mai 2092 das letzte Mal lebend gesehen. Da saß sie in der Innenstadt von Heidelberg in einer Kneipe am Tresen, trank einen Drink, signalisierte durch Körperhaltung, Kleidung und Verhalten, dass sie Druck auf dem Kesselchen hatte und auf der Suche nach einer Bettgefährtin für die Nacht war.

    Im Lauf des späten Nachmittags setzten sich mehrere Frauen auf den Barhocker neben ihr, unterhielten sich, tranken ein Gläschen mit ihr. Irgendwann dann stimmte die Chemie, wurde sie von der Richtigen angesprochen und sie wurden sich einig. Sie zahlte ihre Drinks, packte Zigaretten und Feuerzeug in ihre kleine Handtasche und verließ die Bar.

    Mit wem sie das Lokal verließ, wusste die Bedienung hinter dem Tresen im nachhinein nicht sicher zu sagen, denn der Laden brummte, sie rotierte förmlich und flirtete nebenbei noch mit einer anderen Kundin.

    Pelegrina wurde am 13. Mai tot aufgefunden. Sie lag im Schloßpark zwischen Büschen nahe des Weges. Sie war bekleidet und ihr kurzer weißer, mit bunten Blumen bedruckter, Rock war mit Blut getränkt.

    Kommissar Regine Pregner zeigte den Polizisten ihre Dienstmarke und wurde durch die Absperrung aus Flatterband gelassen, näherte sich dem Fundort der Toten, an welchem schon die Kollegen von der Spurensicherung tätig waren.

    „Hallo, Frau Pregner," grüßte sie Holger Dom, der Leitende der Spurensicherung vor Ort.

    „Mahlzeit Herr Dom. Was haben wir hier?"

    „Pelegrina Canterra, geboren 4. August 2070, wohnhaft Krämergasse 4."

    „Huch? Das haben Sie schon ermittelt?"

    „War kein Problem. Ihre Handtasche ist hier und so wie es aussieht, fehlt nichts. Personalausweis, Führerschein, Kreditkarte… Alles da."

    „O.k. Das mach es einfacher. War das ein Unfall? Wo kommt all das Blut her?"

    „Kein Unfall… eher unwahrscheinlich… für mich sieht das nach Mord aus. Oder ein dumm gelaufenes Experiment, dann wäre es wohl doch ein Unfall. Könnte natürlich auch ein organisches Problem sein. Das muss die Pathologie klären."

    „Aha? Ich höre."

    „Also, die Dame ist vollständig bekleidet, allerdings trägt sie kein Höschen. Dieses Blutbad hier… den äußerlichen Anzeichen nach ist sie eindeutig verblutet und jetzt kommt´s. Ich bin da noch nicht sicher. Aber ich denke, dass die Pathologin es bestätigen wird. Canterra ist durch die Scheide verblutet. Und so wie sie aussieht, ihre Mimik und Körperhaltung es implizieren, hat sie das bei vollem Bewusstsein durchmachen müssen."

    „Aus der Scheide verblutet?"

    „Ja. Das Blut lief aus der Vagina zwischen die Pobacken und tränkte so den Rock. Ich bin noch nicht sicher, aber da sind Spuren auf der Haut, welche auf starke Sekretion hindeuten."

    „Also Sex und dann verblutet?"

    „So sehe ich das. Genaueres werd ich sagen können, wenn die Pathologin und die Kollegen im Labor sie sich genauer angesehen haben."

    „Alles klar. Dann gehen wir von Mord oder fahrlässiger Tötung aus und ich mache einen Fall draus."

    Pregner wandte sich an Hanna:

    „Hanna. Bitte die übliche Prozedur. Versuch zu ermitteln, wann sich die Frau während der letzten 48 Stunden wo aufgehalten hat. Job, Freizeit, Freunde und Kontakte."

    „Alles klar, Regine… Herr Dom, ich benötige mal kurz den Personalausweis der Toten. Und dann bitte ein Porträt-Bild von ihr auf mein Dienst-Handy."

    „Sollen Sie haben, Frau Tillmann."

    Gabriele

    16. Mai 2092 gegen siebzehn Uhr im ‚Girlies‘ in der Heidelberger Innenstadt an der Bar:

    „Ui, bist Du aber niedlich," sagte die hochgewachsene Brünette sichtlich angetan und setzte sich auf den Barhocker neben Gabriele.

    Gabriele Lummer stellte ihr Glas mit Martini ab und musterte die Fremde interessiert. Dass sie niedlich sei, hörte sie immer wieder und sie hatte gelernt, die Nuancen in solchen Aussagen zu unterscheiden. Hier, bei der Brünetten, welche sich eine Zigarette anzündete und einen Bacardi-Cola orderte, klang es sehr angetan und aufrichtig.

    „Du findest, ich bin niedlich?" fragte sie deshalb und signalisierte der Studentin hinter der Theke, sie wolle noch einen Martini.

    „Sicher," antwortete die Fremde und sah ihr in die Augen.

    „Du bist richtig niedlich. Wie groß bist Du? Ich bin übrigens Marina."

    „Stolze 158 Zentimeter. Und ich heiße Gabriele. Kannst mich Gabi nennen."

    „Stolze 158, niedliche und süße Zentimeter, sagte Marina mit hörbarer Begeisterung, „da passt wirklich alles.

    „Du magst es zierlich? Stehst Du auf Püppchen wie mich?"

    Gabriele streckte sich unbewusst, um das Bisschen – wie sie selber es immer nannte – in Szene zu setzen und Marina sog deutlich hörbar die Luft durch die Nase.

    „Unbedingt, Gabi. Darf ich Dich zu nem Drink einladen?"

    „Klar doch. Ich nehm noch nen Martini mit Olive auf Eis."

    „Sollst Du haben… Püppchen."

    Gabriele kicherte, da Marina zögerte, sie Püppchen zu nennen, weil das unter Umständen degradierend hätte ankommen können. Aber schließlich hatte sie selber sich ja so bezeichnet und damit war das in Ordnung.

    „Bist Du nur zum flirten hier?" fragte sie, nachdem sie angestoßen hatten.

    „Eigentlich wollt ich nur nen Drink nehmen, ein bisschen ausspannen und vielleicht etwas flirten. Aber jetzt… Püppchen, wenn Du jetzt in meinen Kopf gucken könntest."

    „In Deinen Kopf kann ich nicht gucken. Aber unter Dein verdammt kurzes Röckchen. Da lebt eindeutig etwas."

    „Huch?"

    Marina hob den Saum ihres sehr kurzen Rocks und kicherte. Die hauchdünne, türkisfarbene Seide ihres Höschens spannte sich über ihre deutlich geschwollene Scham und tiefer im Schritt zwischen den Oberschenkeln verfärbte sich der Stoff von einsickernder Feuchtigkeit.

    „Baumwollslip und Slipeinlage wären wohl besser, hm?"

    „Ist Dir das peinlich? Du siehst mich und hast schmutzige Gedanken… das darf Dir nicht peinlich sein."

    „Nee, peinlich nicht. Aber… shit… ziemlich heftig. So hab ich noch nie… Du verstehst?"

    „Die 158 blonden, schlanken Zentimeter mit diesem Bisschen, diesen B-Körbchen… machen Dich soo heiß?"

    „Wenn Du jetzt vom Hocker rutschst, Dein Röckchen hebst und mir Deinen Popo zeigst, geht mir wahrscheinlich einer ab, Püppchen. Ich hab noch nie so was… so was wunderschönes, appetitliches gesehen."

    „Soll ich vom Hocker hüpfen und es Dir zeigen?"

    „Bitte nicht."

    „Nicht?"

    „Nee… ich will nicht, dass mir hier einer abgeht, Püppchen. Das sollst nur Du sehen."

    „Geh‘n wir?"

    „Ja, bitte."

    -*-

    Gabriele zahlte, steckte Zigaretten und Feuerzeug in ihre kleine Handtasche und rutschte vom Barhocker. Für andere bedeutete dies etwa fünfzehn Zentimeter, für sie war es kurzer freier Fall, bis ihre flachen Pumps den Boden berührten.

    Als sie stand, griff sie unter ihr Röckchen, hakte die Daumen in den Bund ihres Höschens und schob es nach unten, ließ es auf ihre Knie und dann auf die Füße rutschen.

    Sie stieg mit dem linken Fuß darüber hinweg und kickte es mit dem rechten im nächsten Augenblick in Marinas Richtung.

    „Kannst Du behalten. Kommst Du?"

    -*-

    Vierundzwanzig Stunden später wurde Gabriele am Universitätsplatz zwischen Büschen tot aufgefunden. Herr Dom konnte der Kommissarin nicht mehr als bei Pelegrina sagen und die Pathologie bestätigte später, dass sein Verdacht richtig war. Die beiden Frauen waren aufgrund langer, tief durch die Scheidenwand in den Unterleib reichender, Schnitte langsam durch die Scheide verblutet. Zuvor hatten sie offenbar Geschlechtsverkehr mit einer anderen Frau. Die Forensiker fanden bei beiden im Genitalbereich und an deren Händen Scheidensekret sowie Speichel einer anderen Frau.

    In beiden Fällen stammten die fremden Körperflüssigkeiten einwandfrei von ein und derselben Person. Von dieser existierte aber kein DNA-Profil in den behördlichen Datenbanken und sie konnte nicht ermittelt werden.

    Pregner ließ die Aufzeichnungen der überall befindlichen Überwachungskameras im öffentlichen Raum in der Umgebung der beiden Tatorte auswerten und in diesen waren die beiden Opfer mehr oder minder gut an der Kleidung zu identifizieren. Die Fremde, in deren Begleitung beide sich dem Ort ihres späteren Todes näherten, war allerdings nicht zu identifizieren. Da fand sich eine unerklärliche Unschärfe, welche die Gesichter unkenntlich machte und auch nicht mit Software behoben werden konnte.

    Die entscheidende sexuelle Aktivität der Paare und der dabei vermutete Mord waren in den Aufnahmen nicht zu sehen, da er jeweils außerhalb des Blickfeldes der Kameras im Gebüsch stattfand.

    Aus den Aufzeichnungen ließ sich lediglich erkennen, dass die Frauen schon auf dem Weg zum Tatort offenbar höchst erregt waren, sich immer wieder leidenschaftlich küssten, einander in den Ausschnitt, oder unter das T-Shirt sowie unter die kurzen Röcke griffen und sich aneinander rieben.

    Pregner kam nicht umhin sich einzugestehen, dass vor allen das Bildmaterial in welchem Gabriele Lummer agierte, sie nicht kalt ließ. Schon am Tatort, als sie die Tote erstmals sah, kroch es durch ihren Leib und das ärgerte sie ungemein, weil ihre Libido vollkommen zu ignorieren schien, dass dort ein toter Mensch in seinem Blut lag.

    ‚Was soll das? Pervertiere ich langsam aber sicher? Nein… Hanna… das arme Ding sah aus wie Hanna… Das ist es. Sie war meiner Süßen so ähnlich…‘

    „Regine?"

    „Ja, Pü… Hanna?"

    Hanna kicherte kurz.

    „Nenn mich nicht im Dienst so."

    „Oh, ja… sorry. Ich war grad ganz wo anders, Hanna. Was hast Du?"

    „Ich hab mich gerade was gefragt."

    „Aha?"

    „Also… die Frauen lassen sich in Bars und Kneipen auf die andere ein, weil es ihnen im Höschen juckt."

    „Und?"

    „Na… Du gehst in eine Bar, reißt ne hübsche Schnitte auf. Ihr zwei seid geil, wollt es treiben. Und gehst Du mit ihr zwischen die Büsche im Park oder in ne Nebengasse? Hättest Du ein Problem mit dem Getuschel der Nachbarn? Ich meine, wir haben ein Überangebot an Lesben und es ist doch normal, dass… Du verstehst?"

    „Du hast recht. Die meisten wollen sich nicht binden, bleiben lieber solo und es ist ganz normal, auf die Pirsch zu gehen, um etwas Leckeres für ne Nacht zu finden. Es ist alltäglich, dass eine sich was mit nach Hause nimmt und niemand tuschelt drüber. Also ja, wenn ich Dich aus ner Bar abschleppen würde, dann nähme ich Dich mit heim."

    „Genau. Das hast Du damals gemacht und würdest es auch wieder tun."

    „Abgesehen davon, dass ich Dich nicht in ner Kneipe geangelt, sondern auf dem Polizeifest hops genommen hab."

    „Hoppe hoppe Reiter… Genau."

    „Aber Du hast recht. Warum gehen die Frauen nicht in eine der Wohnungen oder ein Hotelzimmer? Warum Sex zwischen Büschen und das Risiko zum öffentlichen Ärgernis zu werden?"

    Nummer sieben… Pia

    18. Juli 2092, Schloßpark Heidelberg:

    „Scheiße!"

    „Was ist los, Frau Pregner?"

    „Ich kenne die Tote, Frau Bleicher."

    „Sie kennen die Frau? fragte die Leitende des Spurensicherungs-Team am Tatort. „Ja, Pia Wagemuth, etwas 19 Jahre jung. Wohnt in der Bluntschlistraße.

    „Stimmt. So steht´s im Personalausweis. Darf man fragen, woher Sie das arme Ding kennen?"

    „Dürfen Sie. Hanna und ich hatten vor ein paar Wochen das Vergnügen mit ihr."

    Loren Bleicher grinste breit und nickte verstehend. Dass die Kommissarin und deren Assistentin gerne mal außer Haus wildern gingen, war kein Geheimnis. Letztlich war es Gang und Gäbe zuweilen den Speiseplan aufzupeppen. Entscheidend war dabei doch nur, dass die Partnerinnen sich einig waren und die Beziehung unter derartigen Wildereien nicht litt.

    Sie selber und ihre Frau, Polizeiobermeisterin Berna Bleicher suchten sich auch zuweilen mal etwas junges Hübsches, welches sie mit nachhause nahmen. Just for fun, nie etwas ernstes, einfach nur Spaß. Bei ihren Streifzügen hatten sie und Berna auch Frau Kommissar und Hanna in den einschlägigen Kneipen und Bars gesehen, es aber nie zu Kontakten kommen lassen.

    Es war also vollkommen normal, dass Pregner die Tote kannte. Überraschend war für Loren Bleicher lediglich, dass Regine so unumwunden zugab, mit der Frau ein Schäferstündchen gehabt zu haben. In der Folge überraschte die Kommissarin dann sogar noch ein zweites Mal.

    „Hanna und ich dachten damals, dass es Blödsinn wäre, alleine zu wildern. Sex mit anderen Frauen gestehen wir einander schon von Anfang an zu, weil wir wissen, wen wir lieben. Aber bis dahin haben wir unsere Beute nie geteilt, gingen immer alleine auf die Suche. Hanna sagte, dass sie mich gerne mal mit einer anderen in Aktion sehen würde und der Gedanke gefiel mir sehr gut. Also sind wir zusammen losgezogen. In der Rosa Eule fanden wir dann Pia und Gefallen an ihr."

    „Oups… Sie packen ja ziemlich freimütig aus, oder?"

    „Hm… Vielleicht eine Art Strategie meines Verstandes, mit der Sache fertig zu werden? Keine Ahnung. Ich stehe auf Püppchen wie meine Hanna, Hanna steht mehr auf etwas größere Frauen mit ein wenig mehr Holz vor der Hütte… wie mich. Aber Pia hat uns beiden von Anfang an gut gefallen und wir hatten eine herrliche Zeit mit ihr. Und jetzt… ist sie unsere siebte Tote."

    „Ja, ist sie. Eindeutig dasselbe Bild wie bei Ihren anderen Fällen. Das arme Ding ist durch die Scheide verblutet und ich weiß, was die Pathologin sagen wird. Pias Scheide wurde von drei sehr scharfen Klingen zerschnitten und hatte zuvor Sex. So langsam… wissen Sie, was ich denke?"

    „Nein. Aber lassen Sie mal hören, Lor… Frau Bleicher."

    „Loren ist schon in Ordnung, Regine."

    „O.k. Du hast eine Theorie, Loren?"

    „Hab ich Regine. Das, was da passierte, geschah nicht nach dem Sex, sondern währenddessen."

    „Du meinst… die Opfer hatten eine Art Dildo in der Scheide, welcher diese in Streifen schnitt? Den Gedanken hatte ich auch schon mehrfach… nur… was für ein Art Dildo soll das sein?"

    „Das ist Dein Job, Regine."

    „Fuck! Nicht Pia!"

    Hanna, eben erst am Tatort eingetroffen, fiel neben der Toten auf die Knie.

    „Leider doch, Schatz, sagte Regine, kniete sich neben Hanna und nahm sie in die Arme, „ich glaube, Du fährst besser. Gib Dir das bitte nicht.

    „Schon gut, Schatz. Hat mich nur zunächst von den Beinen gehauen. Pia war so ne Liebe."

    Geht´s wirklich?"

    „Ja. Ich kümmere mich um das übliche. Wann, wo, mit wem war sie zusammen. Loren, ich benötige ein Foto von ihr für meine Ermittlungen."

    „Sollst Du haben, Klei… Hanna."

    „Danke, Große."

    „Sorry. Ist mir so raus gerutscht, Hanna."

    „Schon gut. Du und Berna, Ihr seid auf Abstand geblieben, weil Ihr mit Regine nicht klar kommt."

    „Nicht wir… ich. Berna ist durchaus interessiert, aber… ich bin nur Forensikerin…"

    „Hä? Regine sah aus ihrer noch immer knienden Position verwirrt zu Loren auf, „weil ich Frau Kommissar bin?

    „Ja."

    „Heute Abend neunzehn Uhr in der Rosa Eule. Wir vier, ganz privat und ohne Titel. Tu Dir selber den Gefallen Du dumme Nuss."

    -*-

    Rückblende, 30. April 2092 nach Dienstschluss in Regines Wohnung:

    „Reggy?"

    „Ja Schatz?"

    „Mir geht da schon seit ein paar Tagen was durch den Kopf."

    „Aha?"

    „Ja. Ich meine… Wir waren jetzt schon ein paar Mal solo unterwegs und haben mit anderen Frauen geschlafen."

    „Ja. Wird das zu nem Problem? Möchtest Du das lieber nicht?"

    „Huch? Nein, kein Problem. Wir sind uns ja einig und gönnen es uns. Nee, mir geht das was anderes im Kopf rum. Ich frag mich, warum wir uns den Spaß nicht teilen. Du verstehst?"

    „Oh. Du meinst… wir erlegen gemeinsam was Hübsches?"

    „Genau."

    „Und… Du hättest kein Problem, mich mit einer anderen beim Sex zu sehen?"

    „Nee. Im Gegenteil, Schatz. Der Gedanke macht mich heiß."

    „Dann ziehen wir heute nicht solo zum Tanz in den Mai?"

    „Würdest Du denn auch?"

    „Zum einen reizt mich der Gedanke auch. Und zum anderen… ich meine, wir erzählen uns ja auch von den Sachen, die wir mit den anderen machen."

    „Ganz genau. Also machen wir uns jetzt hübsch und gehen auf die Pirsch."

    -*-

    Es war noch früh am Abend, als das von der Erscheinung her ungleiche Paar die Rosa Eule, eine sehr beliebte Lesben-Bar im Herzen Heidelbergs, betrat und sich umsah. Der Laden war noch recht leer und beiden fiel auf Anhieb eine kleine, zierliche Frau am Tresen, welche offenbar gelangweilt an ihrem Cocktail nuckelte, auf. Die beiden wechselten grinsend einen kurzen Blick, gingen zur Theke und setzten sich auf die Barhocker links und rechts der Fremden.

    Hanna orderte einen Cognac, wartete bis dieser kam und sprach die Fremde dann an.

    „Guguck. Ich bin Hanna."

    Die Angesprochene drehte den Kopf, musterte Hanna interessiert und lächelte. „Hallo Hanna. Die Sonne geht auf. Ich bin Pia."

    „Hübsche Pia. Wartest Du auf jemanden?"

    „Nein… hm… doch… auf jemanden der die kleine Pia hier abschleppt."

    „Lässt sich die kleine Pia denn von mir abschleppen?"

    „Von Dir jederzeit. Du bist auch ein Püppchen wie ich und das gefällt mir."

    „Fein. Nur… mich bekommst Du nur im Doppelpack."

    „Aha? Hast Du nen Zwilling?"

    „Nee. Aber mein Schatz und ich möchten uns die Beute teilen."

    „Ein Kerl?"

    „Hö? Ein Kerl hier in der Rosa Eule? Nee. Dreh Dich mal nach rechts."

    Pia folgte der Aufforderung, wandte sich zur anderen Seite um und musterte Regine interessiert von oben nach unten.

    „Wow. Du bist Hannas Schatz?"

    „Hi. Bin ich. Ich bin Regine."

    „Und ich gefalle Euch beiden?"

    „Ist wohl so. Magst Du noch was trinken?"

    „Cuba Libre bitte."

    „Sollst Du haben. Haben wir Chancen bei Dir?"

    „Ihr geht ran wie ein Dampfhammer… das gefällt mir. Und Du hast genug Brust für zwei Püppchen. Wenn Ihr wollt, nehmt mich mit."

    Regine hob kurzerhand den Saum ihres T-Shirts – in der Rosa Eule durchaus normal, gerne gesehen und sicher niemals gerügt – und wackelte kurz mit ihren Brüsten.

    „Die sollten für Euch reichen, oder?"

    „Shit sind die schön fest. Ohne BH, toll."

    „Alles echt."

    „Nehme ich, Regine. Und Dein Püppchen auch."

    „Dann, meldete sich Hanna und schob eine Hand unter Pias kurzes Röckchen, „trinken wir noch ein zwei und nehmen Dich dann mit?

    „Unbedingt. Ihr gefallt mir beide und ich bin hier, um Beute zu machen."

    „Und schön feucht bist Du auch schon. Ist das ein Schlitz in Deinem Höschen oder ist das so knapp?"

    „Schlitz… Shit… was machst Du da?"

    „Och, Hanna legte die freie Hand in Pias Nacken, zog sie zu sich und küsste sie innig, während sie ihre Finger zwischen Pias Schamlippen wandern ließ und deren Kitzler sanft streichelte, „ich heiz schon mal ein wenig vor.

    „Hör auf… das platzt gleich…"

    „Und?"

    „Du… Du kleines Schweinch…"

    -*-

    Sie hatten eine wunderbare Zeit zusammen, verbrachten die Nacht zum 1. und die zum 2. Mai in Regines Wohnung… und jetzt hoben kräftige Hände Pia in eine Zinkwanne, um sie in die Pathologie zu bringen. Für einen Moment fürchtete Regine, Hanna würde daran zerbrechen, aber diese rappelte sich auf, streckte sich und wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel.

    „Wir müssen das beenden, Schatz. Wir müssen die Schlampe stoppen. Irgendwann liegt wieder eine, mit der wir im Bett waren, vor uns."

    „Ich weiß nur nicht wie, Hanna. Ich weiß nicht wie. Es gibt kein verwertbares DNA-Profil, keine Tatwaffe und nur unbrauchbares Video-Material. Du ziehst durch die Kneipen, zeigst Fotos von den Toten und man erinnert sich… Aber niemand erinnert sich an die Andere. Ich weiß nicht wie, Schatz."

    Loren und Berna

    „Ich glaub, ich ruf Loren an und sag für heute Abend ab, Püppchen."

    „Warum das, Schatz? Du meinst, weil Pia tot ist? Sollen wir aufhören zu leben? Da draußen mordet eine Irre… Schon klar. Aber wir können nichts machen, als abzuwarten. Solange die Forensiker uns nicht irgend etwas brauchbares liefern, oder wir konkrete Hinweise bekommen, drehen wir uns im Kreis. Wir müssen uns unser Privatleben bewahren, sonst bringt dieses Biest auch uns um."

    Regine überlegte eine Weile, setzte sich dann und zog Hanna auf ihren Schoß.

    „Du hast recht, Püppchen. Seit das anfing haben wir nicht mehr oft miteinander geschlafen und auf Beutezug waren wir auch deutlich seltener."

    „Genau. Und ich akzeptiere das nicht mehr. Ich hol jetzt den Großen und dann lassen wir Dampf ab. Zieh schon mal das Höschen aus."

    Der Große war ein L-förmig gebogener, elastischer Dildo dessen Enden jeweils 24 Zentimeter lang und an den Spitzen wie männliche Eicheln geformt waren. Als Hanna damit aus dem Schlafzimmer kam, saß Regine bereits mit nacktem Unterleib auf dem Stuhl.

    „Ich oben, Schatz?"

    „Ja komm, Püppchen. Hoppe, hoppe Reiter."

    -*-

    Etwa zeitgleich am anderen Ende der Stadt:

    „Wir haben wirklich ein Date mit Pregner und Tillmann? Wie kommt´s?"

    „Mit Regine und Hanna. Hat sich so ergeben, Schatz."

    „Dienstlich?"

    „Nee, privat. Glaubst Du, ich such für ein dienstliches Date nach hübscher Unterwäsche?"

    „Oh, stimmt, Berna Bleicher, Polizeiobermeisterin und Lorens Frau, tätschelte deren Hintern sanft, „von mir aus kannst Du auch nix drunter anziehen.

    Loren schüttelte den Kopf und wackelte mit dem Po.

    „Nee, dann haben die doch nix zum gucken und auspacken."

    „Du legst es drauf an, hm? Blockiert die Frau Kommissar Deinen Kopf nicht mehr? Du hast doch mal gesagt, dass Du gerne was mit ihr anfangen würdest, Dich aber nicht traust, weil sie quasi Vorgesetzte ist."

    „Schon. Aber als sie das verstand, wollte sie davon nichts wissen und hat auf einem Date bestanden. Also versuch ich, sie nur als attraktive Frau zu sehen. Was meinst Du… lila?"

    „Sie trägt oft lila Blusen zu Hosenanzug oder Kostüm und ich hab sie auch schon in lila Kleidchen gesehen."

    „Was Du alles siehst."

    „Ich bin mit ner Forensikerin verheiratet. Das färbt ab. Ich nehm das Set in altrosa… Hanna läuft oft in altrosa rum und ihr Auto sieht aus wie ein Bonbon aus den 1960ern."

    „Stimmt, Regines Auto ist lila. Du hast recht, Schatz."

    „Also nimmst Du das weiße Kleidchen und das lila Set. Dazu passend die weißen Pumps mit den Schleifchen. Dann siehst Du richtig lecker aus."

    „Und Du ziehst das schwarze Mini-Kleid, die schwarzen Colette-Schuhe und das Set in altrosa an. Das gibt nen schönen Kontrast."

    „Wann und wo treffen wir uns?"

    „Um 19:00 in der Rosa Eule."

    „Dann hab ich ja noch Zeit, die Fusseln da unten weg zu machen."

    Berna zog sich entschlossen aus und wies auf ihre Scham auf welcher vereinzelte kurze Löckchen einen unregelmäßigen Teppich bildeten.

    „Ist schon sechs Wochen her, Schatz. Das gefällt mir nicht."

    „Na dann, Loren nahm Berna an der Hand und zog sie Richtung Badezimmer, „machen wir das weg. Ich helf Dir.

    -*-

    „Hi Reggy, hi Hanna."

    „Hallo Denise. Ich habe ein Separee für vier reserviert."

    „Oh, Moment… Ja. Kommt mit. Wen erwartet Ihr?"

    „Kennst Du Loren Bleicher?"

    „Loren und ihre knackige Polizistin?"

    „Genau die."

    „Gut. Ich bring die beiden dann zu Euch. Wollt Ihr schon etwas trinken?"

    „Gerne, Süße, sagte Hanna, „mir nen Cognac und Reggy Scotch. Und stellt bitte ne Flasche Champagner kalt.

    „Kommt sofort… und Champagner hat Reggy schon telefonisch bestellt. Der steht schon im Kühler."

    Denise, 24 Jahre, etwa 165 Zentimeter, gertenschlank mit langen, wallenden schwarzen Haaren und südländischem Teint, wandte sich ab und Regine versetzte ihr einen spontanen Klaps auf den Po.

    „Das wird nicht mehr mehr, hm?"

    „Nö, Denise wackelte mit dem Hintern, „vielleicht, wenn ich fünfzig bin. Und ehrlich gesagt… Ich hoffe der bleibt so klein und knackig. Ihr steht drauf und viele andere auch.

    „Ja. Hübscher Schmuse-Po, sagte Regine und lupfte Denises Röckchen, „hübscher kleiner Schmuse-Po.

    „Hast Du auch schon an Denise geknabbert?"

    „Ja, Püppchen. Schon bevor wir uns kannten. Du auch?"

    „Ja, Hanna kicherte, „einen Abend bevor wir einander vorgestellt wurden. Da trug sie dasselbe Höschen wie heute. Das ist ein Omen.

    „Du erinnerst Dich an mein Höschen? Bemerkenswert."

    „Ich bin Polizistin, Süße."

    „Verstehe… Wenn Ihr zwei mal Zeit und Laune habt, sprecht mich ruhig an."

    „Machen wir, sagte Regine und tätschelte Denises Po, „ist vorgemerkt.

    -*-

    „Wow!"

    „Wow?"

    „Äh ja. Wow, Ihr seht heiß aus. Habt Euch für Reggy und Hanna richtig fein gemacht."

    „Danke, Denise. Sind die beiden schon da?"

    „Ja. Kommt mit Ihr zwei Hübschen."

    -*-

    „Hallo Regine, Kleine… Kennt Ihr meine Frau?"

    „Klar, Loren. Schön, dass Ihr kommen könnt. Setzt Euch bitte."

    Berna und Loren setzten sich und da Regine und Hanna – ganz bewusst – einander gegenüber saßen, blieben für die beiden nur die zwei Plätze zwischen ihnen.

    Regine ließ Denise zunächst Getränke nach Wahl der Anwesenden servieren und es entspann sich eine lockere, hauptsächlich vom beruflichen Geschehen geprägte, Unterhaltung. Bis Loren dann fragte:

    „Und das hier heute Abend, Regine, ist absolut privat? Du hast uns nicht dienstlich eingeladen?"

    „Wir sitzen hier in der Rosa Eule in einem Separee und da auf den Beistelltisch steht ne große Buddel Champagner. Sieht nicht nach Dienstgespräch aus, oder? Was meinst Du Berna?"

    „Nee, sieht eher nach nem schönen Abend zu viert aus, Re… Reggy."

    „Genau. Frage beantwortet, Loren?"

    „Ja. Dann haben wir uns ja nicht umsonst hübsch für Euch gemacht."

    „Und meine Muschi von der Wolle befreit."

    „Ui? Ihr habt Deine Muschi extra ganz frisch blitzblank gemacht?" fragte Hanna mit leuchtenden Augen.

    „Ja, Berna kicherte und prostete Hanna zu, „ich steh selber auch nicht auf Wolle zwischen den Zähnen.

    „Lass mal sehen."

    „Hier?"

    „Ist ein Separee, oder?"

    „Stimmt. Guck nur nach."

    „Heb mal den Popo ein bisschen."

    Berna kicherte und hob den Po, sodass Hanna unter ihren Rock greifen und ihr das Höschen bis auf die Knie runter schieben konnte. Regine und Hanna betrachteten dann interessiert Bernas frisch rasierte Scham und nickten schließlich zustimmend. „Hübsche Muschi, sagte Regine, „das gefällt mir.

    „Dann, sagte Loren, griff sich unter das Kleidchen und hob den Po, „alle runter mit dem Höschen und Muschi zeigen.

    „Ich auch?" fragte Denise, welche in diesem Augenblick mit frischen Drinks das Separee betrat.

    „Tjo… Du auch, Süße. Hab ich schon viel zu lange nicht mehr gesehen, antwortete Regine grinsend, „runter damit.

    „Na dann, Denise stellte die Gläser ab, hob ihr Röckchen und schob ihr Höschen runter, „da habt Ihr es.

    „Lecker, sagte Berna, „hast Du heute schon was vor, Süße?

    „Ja."

    „Aha?" Fragte Berna mit sichtlich enttäuschtem Gesichtsausdruck.

    „Ja. Spaß mit Euch haben."

    „Und… Müssen wir warten bis Du den Laden dicht machst?"

    „Nö. In zwanzig Minuten kommt Petra und dann hab ich Zeit."

    „Lass das Höschen als Pfand hier."

    „Sollst Du haben, Püppchen. Da, nimm."

    „Mh… das riecht gut. Riech mal, Berna."

    Kurz nach 20:00 Uhr verließen die fünf Frauen einander untergehakt mit blankem Hintern unter Rock oder Kleid, das Höschen einer jeweils anderen in der Handtasche, die Bar und stiegen in Denises Mini-Van mit Ziel Lorens Haus.

    „Ist die vorgesetzte Frau Kommissarin jetzt raus aus Deinem Köpfchen, Loren? Ich meine… bringt ja nix, wenn Du noch immer starr vor Ehrfurcht bist, oder?"

    „Spätestens seitdem Dein Höschen in meiner Handtasche steckt, Reggy."

    „Dann freu ich mich auf Dich."

    „Und ich mich auf Deine schönen Möpse."

    „Meinst Du die?"

    „Shit, sind die schön. Pack die bloß nicht mehr ein."

    „Hab vergessen, wie´s geht."

    Die Spur – Astrid Rautenbach

    24. Juli 2092, Schloßpark Heidelberg:

    „Hallo Loren. Hab ich Dich richtig verstanden? Wir haben ein Beweisstück?"

    „Hi Reggy. Ja, so wie es aussieht, ist es die Tatwaffe und wir kommen einen Schritt weiter."

    Loren führte Regine und Hanna zu der Leiche zwischen Büschen. Die Frau, Anfang zwanzig, von gewohnt zierlicher, fragiler Statur mit mittellangen, blonden Haaren, lag in verkrümmter Haltung auf der Seite. Ihr Unterleib war nackt, ihre Brüste entblößt und Agonie hatte ihr hübsches Gesicht in eine schreckliche Maske des Schmerzes verwandelt. Aus ihrer Scheide ragte ein langer Doppeldildo und die Form, wie er gebogen war deutete darauf hin, dass sie ihn auf allen Vier kniend rein bekommen hatte.

    „Der Dildo ist die Tatwaffe?"

    „Ja, Loren nahm ein kleines Gerät und richtete es auf den Unterleib der Toten, „der Scanner zeigt drei Metallobjekte, welche aus dem Dildo ragen. Ich vermute, das sind die drei Klingen mit denen die Frauen von innen tranchiert wurden. Und dieses Mal ist etwas schief gelaufen.

    „O.k. Seht zu, dass Ihr hier schnell fertig werdet und sagt der Pathologin, dass ich noch heute eine Autopsie wünsche."

    Loren zuckte unter Regines Tonfall kurz zusammen, dann sagte sie sich, sie müsse Privates vom Job trennen. Jetzt und hier war Regine Frau Kommissar in der Ermittlung zu einer Mord-Serie und die Freundschaft musste zurückstehen.

    „Geht klar, Reggy. Brauchst Du den Personalausweis, Hanna?"

    „Sicher, Loren. Das übliche Spiel. Personalausweis und Porträt-Foto."

    „Sollst Du haben."

    -*-

    Zwei Stunden später saß Regine in ihrem Büro und brütete über Tatortfotos, welche sie ausgedruckt und an eine Pinnwand gepinnt hatte, als das Telefon klingelte. „Pregner."

    „Hallo Frau Pregner. Franziska Löwer aus der Pathologie. Kommen Sie bitte sofort runter zu mir."

    „Bin schon auf dem Weg."

    -*-

    „Also, begann Franziska Löwer und wies auf den Dildo, welcher auf einem Arbeitstisch lag, „Loren hat recht mit ihrer Annahme. Der Dildo ist die Tatwaffe.

    Regine betrachtete das Gerät eingehend und ihr krampfte sich der Magen zusammen. Es war ein hochmoderner Doppeldildo, vermutlich von der Syndroid AG hergestellt. Aus dem Teil, welcher in der Scheide von Astrid Rautenbach gesteckt hatte, ragten drei etwa acht Zentimeter lange, blutverschmierte, scharfe Klingen heraus.

    „Das Teil wurde mit sehr viel Geschick von einem Profi modifiziert. Vermutlich wurden die Klingen über einen kleinen Handsender aktiviert und während des Aktes ausgefahren. Durch die Bewegung in der Scheide wurden die Opfer dann tranchiert und verbluteten. Dieses Mal ging etwas schief und die Klingen ließen sich nicht wieder in Grundstellung bringen. Anscheinend brach eine kalte Lötstelle… das muss ein Techniker klären. Fakt ist, diese Klinge grub sich beim herausziehen in das Schambein des Opfers und verhakte sich dort."

    „Die Klinge schnitt in den Knochen?"

    „Genau. Das sind extrem scharfe, handgeschmiedete Klingen aus Damaszener-Stahl. Die schneiden sogar Knochen."

    „Also… Die Täterin aktivierte die Klingen, zerschnitt wie gehabt ihr Opfer innerlich, wollte das Teil aus ihr heraus ziehen, aber die Messer blieben draußen und eines verhakte sich im Knochen. Also zog die Mörderin das andere Ende aus der eigenen Scheide und ließ das Mordwerkzeug notgedrungen zurück."

    „So sehe ich das, Frau Pregner."

    „Gut. Das komplette forensische Programm. Ich bin sicher, dass wir auf der ungefährlichen Seite des Teils Sekret mit der schon bekannten DNA finden werden. Dumm nur, dass man diese Dinger anonym kauft und sie nicht registriert werden."

    -*-

    25. Juli 2092, Regines Wohnung:

    Hanna betrat die Wohnung, stelle mit einem breiten Grinsen eine große weiße Papiertragetasche auf den Tisch und schmiegte sich an Regine.

    „Hallo Schatz."

    „Hallo Püppchen. Wie siehst Du den aus? Geil bis in die Haarspitzen?"

    „Sieht man mir das an?"

    „Unbedingt. Was geht in Deinem Köpfchen vor?"

    Hanna kicherte, drängte sich an Regine und rieb ihren Unterleib an deren Oberschenkel, sodass diese die von dort emittierte Hitze spüren konnte.

    „Du kochst ja förmlich, Püppchen. Hast Du ne richtig heiße Hexe gesehen?"

    „Wenn Du meinst, die Sorg ist heiß. Aber das ist es nicht, Schatz."

    „Sorg? Warst Du im Femme belle?"

    „Jaa. Kommt mit."

    Hanna nahm Regine an der Hand, griff mit der anderen die Tragetasche und zog ihre Verlobte sanft in Richtung Schlafzimmer. Dort schob sie Regine zum Bett und griff in die Papiertasche.

    „Dieser Killer-Dildo ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Franziska meinte, das sei ein hochmodernes Spielzeug von der Syndroid AG und das beste, was es am Markt für Frauen gibt. Sie konnte mir sogar sagen, welches Modell es ist und ich bin ins Femme belle, um mir das Teil von Frau Sorg zeigen zu lassen. Tjo… Ich hab´s gekauft, Schatz und jetzt probieren wir es aus."

    Während sie sprach entkleidete Hanna sich mit zitternden Fingern und entnahm dann der Tragetasche eine flache, lange Schachtel. Verwundert registrierte Regine, dass die Vulva der anderen so dunkel verfärbt und dick geschwollen wie nie zuvor war und von ihr ein deutlicher, intensiver Geruch wie ein Aphrodisiakum ausging. „Das ist er Schatz. Der Lady-Twin-21. Der fühlende Super-Dildo."

    „Fühlend?"

    Regine hatte sich inzwischen auch entkleidet und war höchst erregt, weil Hannas Erscheinung extrem erotisierend wirkte. Das Püppchen war geil bis ins Mark und strahlte die Geilheit förmlich wie ein Leuchtturm ab.

    „Ja. Der gibt Feedback. Wenn es Dir kommt, spüre ich am anderen Ende wie sich Deine Scheide bewegt und krieg so das Feedback. Und er ist nicht nur ein Dildo mit Vibration, sondern er pulsiert und bewegt sich, wird dicker und dünner und so."

    Hanna nahm das etwa vierzig Zentimeter lange, rund 30 Millimeter durchmessende Gerät aus der Schachtel und hielt es Regine hin.

    „Sorg sagt, sie und ihre Freundin haben es eine ganze Nacht damit getrieben und es hat noch den ganzen Tag in ihren Muschis gekribbelt. Das kleine Schweinchen hat mir sogar an sich selber total ungeniert gezeigt, wie man sich das Teil einführt und ich glaub, wenn ich aus dem Höschen gehüpft wäre, hätte sie es mich gleich mal spüren lassen."

    „Da bin ich gespannt, sagte Regine und nahm Hanna das Teil aus der Hand, wog es abschätzend und betrachtete es eingehend, „ganz schön lang, oder?

    „Hm… wenn wir den so gerade, wie er jetzt ist, lassen und es auf allen vier Popo an Popo machen, komm ich an meine Grenzen. Aber wenn wir den knicken, verlieren wir ja Zentimeter."

    „Stimmt. Dann passt es bestimmt. Wie möchtest Du es machen?"

    „Wie mit dem Strap-On."

    „O.k. Ich füge mich."

    Regine kniete sich auf die Kante des französischen Bettes, ging auf alle vier und streckte ihren Hintern raus.

    „Aber erst mal in die Muschi. Nicht direkt in den Po. Ich will den erst kennenlernen."

    „Keine Sorge."

    Hanna überflog kurz die Bedienungsanleitung.

    „Also… das überwiegend rote Teilstück kommt in die Scheide der Aktiven… passt wunderbar und fühlt sich gut an… jetzt den Taster in der Mitte drücken… Wow… der passt sich in Form und Dicke an mich an und sitzt bombenfest… Und jetzt in die richtige Stellung biegen… schön zwischen die Schamlippen und an den Kitzler… die haben hier keine Zeichnungen, sondern scharfe Fotos… Passt… Bist Du bereit, Schatz?"

    „Total bereit. Ich lauf aus, Püppchen. Komm rein."

    „Geht?"

    „Jaa… fühlt sich toll an… ganz rein bitte."

    Das sanfte Pulsieren und die unhörbare Vibration des Teils, gepaart mit der noch vorsichtigen Bewegung Hannas, verfehlten ihre Wirkung auf Regine nicht. Sie stieg binnen weniger Minuten stöhnend und krampfend auf den Gipfel und als es ihr kam, spürte Hanna die heftigen Kontraktionen der Scheide ihrer Verlobten in der eigenen, wurde davon gnadenlos auf die Startrampe bugsiert.

    Die beiden erprobten das Gerät in wechselnden Stellungen. Mal war Regine der aktive Part, dann wieder Hanna und sie taumelten von einem vehementen Orgasmus zum nächsten. Schließlich lagen sie eng aneinander geschmiegt auf dem Bett, den Dildo zwischen sich und verstanden, was Frau Sorg bezüglich des Kribbelns in der Muschi gesagt hatte.

    „Das Teil ist der Hammer, Püppchen. War ne gute Idee, das zu kaufen."

    „Glaub ich auch, Schatz. Der ist sein Geld wert."

    „Was kostet der?"

    „Moment," Hanna löste sich aus Regines Umarmung, griff sich die Tragetasche und wühlte darin.

    „Hm… Gleitgel für‘n Popo, mein neues Strapshemdchen mit französischem Höschen, passende Nylons… Dein neuer Slip mit Vibration."

    „Slip mit Vibration? Für mich?"

    „Ja, Hanna kicherte, „einen für Dich und einen für mich. Der hat eingebaute, lautlose Vibration und ne kleine Fernbedienung.

    „Autsch. Dann kommen wir abends schon kochend heim. Kann ja heiter werden. Was suchst Du noch?"

    „Die… ah, hier. Die Abrechnung."

    Hanna reichte Regine den Kassenbon.

    „Da stehst, 159 Euro kostet der Kleine."

    „Heftig… aber ich glaub, das ist er auch wert… Moment… ist das da die Seriennummer von dem Teil?"

    „Ich glaub ja."

    Hanna nahm die Schachtel und verglich die Nummer auf dem Etikett mit der auf dem Kassenbon.

    „Frau Sorg sagte, dass die Syndroid AG sechs Jahre Garantie auf das Teil gibt. Deshalb hat sie den Barcode gescannt."

    „Aha? Sechs Jahre? Cool. Und das wird über die Seriennummer gemacht."

    „Genau. Auf dem Bon stehen die Seriennummer und das Kaufdatum. Wenn das Teil kaputt geht, kann ich es bei Frau Sorg mit dem Kassenbeleg einreichen und es wird repariert oder ersetzt."

    Regine nahm den Dildo höchst interessiert und betrachtete ihn eingehend. Schließlich fand sie, was sie suchte. In der Mitte des Gerätes, neben dem Ein- Aus-Taster war der Dildo transparent und in das Material war eine kleine Plakette eingebettet. Auf dieser standen der Name des Modells und die Seriennummer des Exemplars.

    „Und Du hast mit eCash bezahlt?"

    „Klar. Die Sorg akzeptiert nur bis 50 Euro Bargeld und ich zahl eh alles, was mehr als 50 kostet mit Karte."

    „Klar. Macht ja wohl jeder heutzutage. Und Du hast auch Gleitgel mitgebracht?"

    „Magst Du noch ne Runde drehen? Ich glaub, den verkrafte ich."

    „Gib mal das Gel und leg Dich auf den Bauch. Ich hab ne Idee."

    „Aha? Ich bin gespannt."

    Hanna legte sich erwartungsvoll mit leicht gespreizten Beine auf den Bauch und wölbte ihre Po nach oben. Regine kniete sich rittlings über ihre Verlobte, rieb deren Anus und den Dildo an beiden Enden mit Gleitgel ein und führte sich das Ende für die Aktive mit einem Seufzer in den eigenen Hintern ein.

    „Schön locker lassen, Schatz. Wenn´s nicht passt, sag Bescheid. Bei mir passt´s wunderbar."

    „Du hast ihn auch im Po?"

    „Ja."

    „Dann passt´s bei mir auch. Der Strap-On ist dicker und der passt bei uns beiden."

    „Genau… Achtung…"

    -*-

    „Fuck! Das ist… los, fick mich richtig… härter… waahh!"

    -*-

    26. Juli 2092, forensische Abteilung:

    „Guten Morgen, Franziska."

    „Oh, guten Morgen Regine. Was kann ich für Dich tun?"

    „Dieser Killerdildo… ist da eine Seriennummer zu sehen?"

    „Seriennummer? Moment."

    Löwer zog eine gekühlte Schublade in einem Schrank auf und entnahm dieser den Killer-Dildo.

    „Ich hab übrigens richtig gelegen. Als die Klingen und die Mikro-Motoren eingebaut wurden, gab es eine kalte Lötstelle auf der Steuerplatine und das führte zum Totalausfall des Empfangsmoduls."

    „Also hat die Irre zumindest vorläufig keine Waffe mehr."

    „Genau. Und… ja, ich hab hier eine Seriennummer. Soll ich sie Dir notieren."

    „Ja bitte."

    -*-

    „Schön, dass sie mal wieder bei mir sind. Was kann ich für Sie tun?"

    Regine zeigte Frau Sorg ihren Dienstausweis.

    „Ich bin heute als Ermittlerin hier, Frau Sorg. Ich benötige Informationen von Ihnen."

    „Aha? Schießen Sie los, Frau Pregner."

    Regine nahm den Kassenbon des Kaufs von Hanna und legte ihn auf den Tresen.

    „Meine Verlobte hat gestern einen Lady-Twin-21 bei Ihnen erworben und Sie haben die Seriennummer auf dem Kassenbon registriert. Haben Sie die Daten des Kaufs in Ihrer Kasse gespeichert?"

    „Sicher Sorg scannte einen Barcode auf dem Bon und drehte das Display ihrer Kasse, sodass Regine es sehen konnte, „da sehen Sie. Der komplette Kauf mit Details und auch die Seriennummer. Ich muss alle Kaufbelege zehn Jahre elektronisch speichern und bei diesem hier geht es ja auch um die Garantie für den Lady-Twin-21.

    „Und da steht auch die Kreditkartennummer?"

    „Ja. Die Daten müssen zwar anonymisiert erfasst, aber das Zahlungsmittel angegeben werden."

    „Gut. Und wenn ich Ihnen jetzt die Seriennummer eines anderen Exemplars derselben Machart gebe, können Sie dann damit den Buchungsbeleg finden?"

    „Klar. Geben Sie her."

    Sorg benötigte nur Sekunden, um den entsprechenden Posten anhand der Seriennummer des Gerätes zu finden und druckte für Regine eine Kopie des Beleges aus.

    „Darf ich fragen, wofür Sie das benötigen?"

    „Sicher. Ich ermittle in einem Mordfall und der Lady-Twin-21 mit dieser Seriennummer spielt dabei eine wichtige Rolle."

    „Ein Dildo? Wurde jemand damit erschlagen?"

    „Nein, antwortete Regine leise, „aufgeschlitzt.

    Sorg lief weiß an und riss ungläubig die Augen auf.

    „Mit einem Dildo? Sie reden von den Frauen? Die Zeitungen berichteten, dass die wohl aus der Scheide verblutet seien."

    „Genau."

    „Und wie hilft Ihnen der Kaufbeleg? Der ist doch anonymisiert."

    „Schon, aber die Kreditkartennummer ist registriert."

    „Aha? Aber die ist doch weitestgehend durch x unkenntlich gemacht?"

    „Richtig. Aber die ersten vier und die letzten vier Ziffern sind Klartext. In den ersten vier Stellen sind die Bank und der Typ der Karte codiert und die letzten vier entsprechen denen der Kontonummer. Unsere Spezialisten werden also die Karteninhaberin oder den Inhaber ermitteln können."

    „Verstehe… Geräte dieses Typs hab ich bislang nur an Frauen verkauft. Das Modell ist erst seit sechs Monaten am Markt. Das letzte ging gestern über den Ladentisch."

    „Ich weiß. Sie haben es meiner Verlobten verkauft. Ist übrigens der Hammer, das Teil. Wir hatten viel Spaß bei der Einweihung."

    „Na, dann hat sich der Kauf ja wohl rentiert."

    „Ganz bestimmt. Und ich bin gespannt auf die Höschen mit Vibration, welche sie meiner Verlobten verkauft haben."

    „Sie werden Ihr blaues Wunder erleben. Wenn Sie das einen Tag tragen, zerlegen Sie ihr Püppchen vollkommen."

    „Sie haben es schon ausprobiert?"

    Sorg kam um das Kassenpult herum, hob ihren Rock und zeigte ihr Höschen.

    „Ich hab eins an."

    „Autsch… Ganz schön geschwollen das arme Döschen."

    „Tjo… Meine Frau hat gewettet, dass ich es nicht schaffe, es den ganzen Tag hier im Laden zu tragen, ohne mir…"

    „Na dann, viel Spaß noch, Frau Sorg. Ich danke Ihnen für Ihre Hilfe."

    „Freut mich, dass ich Ihnen helfen konnte, Frau Pregner. Einen schönen Tag noch und viel Erfolg bei der Suche."

    „Danke. Ihnen auch und… halten Sie durch."

    „Ich glaub, die Wette verliere ich. Wenn jetzt eine Appetitliche rein kommt und Dessous anprobieren möchte, geh ich wohl kaputt und es muss sein. Ein paar hübsche Titten und ich verlier die Kontrolle."

    „So? Sie sagten damals, ich hätte schöne Brüste. Soll ich mal auspacken?"

    „Besser nicht. Sie wollen nicht sehen, wie ich es mir selber mache."

    „Sicher?"

    „Sie… shit, das ist nicht fair."

    „Du hättest den Dildo gestern gerne an meinem Püppchen ausprobiert, hm? Ihn ihr ganz genüsslich rein geschoben und sie fertig gemacht. Stimmt´s?"

    „Hör auf," Sorg schob die rechte Hand unter den Bund ihres Höschens.

    „Du hättest sie gerne mal gebumst. Gib´s zu."

    „Ich… jaa… so ein süßes Püppchen."

    Regine knöpfte ihre Bluse auf, öffnete den Verschluss ihres BH am Unterbrustband über dem Brustbein und entblößte ihre Brüste.

    „Strafe muss sein, Süße."

    „Shit… Du…"

    Sorg sank, das Höschen auf den Füßen, die Hand im Schritt auf die Knie, stöhnte ungehalten und wurde von einem heftigen Orgasmus geschüttelt.

    „Die Wette hast Du verloren, sagte Regine leise und packte ihre Brüste mit einem Grinsen wieder ein, „dumm gelaufen.

    „Irgendwann, säuselte Sorg mit schwacher Stimme und kam unsicher wieder auf die Beine, „gibt das böse Rache. Das verspreche ich Dir.

    „Versprochen?"

    „Ja. Gib mir ne Chance und die Rache kommt. Dann mach ich Dich fertig."

    Regine nahm eine Visitenkarte mit ihrer privaten Anschrift aus der Innentasche ihres Blazers und drückte sie Sorg in die Hand.

    „Heute Abend bei mir? Bring Deine Frau ruhig mit."

    „Muss ich mit Zurka klären. Ich ruf Dich nachher an und sag Dir Bescheid."

    „Fein. Dann freue ich mich auf Deine Rache."

    „Ich mich auch."

    „Und sei ehrlich zu Deiner Frau. Die Wette hast Du verloren."

    „Schon klar."

    „Darf ich fragen, um was Ihr gewettet habt?"

    „Um Sex im Schlosspark oder einem Parkhaus. Seit den Meldungen über die Toten im Schlosspark lässt der Gedanke, es in der Öffentlichkeit zu tun, Zurka nicht mehr los."

    „Na, dann lasst Euch nicht erwischen. Werdet Ihr erwischt, kann Euch das locker 500 Euro Bußgeld kosten."

    „Ich glaub, das wäre Zurka scheißegal."

    „Meinem Püppchen wahrscheinlich auch. Aber jetzt muss ich los. Ich muss ne Mörderin schnappen."

    „O.k. Ich ruf Dich nachher an."

    -*-

    „Hi, Püppchen."

    „Hi, Schatz. Wo treibst Du Dich rum?"

    „Ich war grad bei Frau Sorg. Sie hat mir sehr in unserem Fall geholfen."

    „Aha?"

    „Ja. Sag… Würdest Du Dich auf sie einlassen? Also sie und ihre Frau."

    „Klar. Die ist heiß und hat ne schöne Muschi."

    „Ich weiß."

    „Du? Hast Du auch was bei ihr gekauft?"

    „Nö. Ich hab sie dazu gebracht, ne Wette zu verlieren und sie hat es sich vor mir selber gemacht."

    „Autsch. Und lass mich raten… Du hast sie eingeladen. Für wann?"

    „Für heute Abend. Sie meldet sich noch, ob ihre Frau Zeit hat."

    „O.k. Ich bin dabei, Schatz. Wann bist Du hier?"

    „In zehn Minuten," Regine nahm den kopierten Beleg, fotografierte diesen mit ihrem Smartphone und schickte das Bild an Hanna.

    „Lass die IT bitte schon mal folgende Kreditkartennummer checken. Ich benötige die Angabe der Bank und von dieser die Personalien der Karteninhaberin. Aus dem Belegdatum dürfte die Bank recht einfach die Karte ermitteln können. Sobald Du das Ergebnis hast, Pistole ins Holster und abfahrbereit machen. Wir holen uns das Mistvieh."

    „Okay? Ich bin bereit und warte. Möchtest Du Bereitschaftspolizei dabei haben?"

    „Nee. Ich denke, das wird so gehen."

    „Alles klar. Dann sprech ich jetzt mal mit der IT. Bis gleich."

    -*-

    „Guten Tag. Simone Täubner?"

    „Ja. Und wer sind Sie?"

    „Kriminalkommissar Pregner von der Mordkommission Heidelberg. Ich muss Sie bitten, meine Assistentin und mich auf´s Revier zu begleiten."

    „Warum? Hab ich was verbrochen?"

    „So wie es aussieht, ja. Sind das da an der Wand Ihre Diplome?"

    „Ja. Schmiedemeisterin und Fein-Mechatronikerin. Das sind meine Diplome."

    „So, so. Schmiedemeisterin. Dann können Sie sicher auch Damaszener-Stahl schmieden und einen Dildo umbauen."

    „Ich verstehe. Lassen Sie bitte die Handschellen stecken. Ich komme freiwillig mit."

    „Braves Mädchen. Schuhe anziehen, Handtasche mitnehmen und mitkommen bitte. Hanna, wirf bitte einen kurzen Blick in die Handtasche.

    Ich verhafte sie wegen des dringenden Verdachtes des achtfachen Mordes. Sie haben das Recht zu schweigen…"

    Warum?

    „Fein. Wir haben ein umfassendes Geständnis. Möchten Sie uns auch etwas über ihr Motiv erzählen? Das kann sich vor Gericht positiv für Sie auswirken, wenn die Richter sich nicht noch extra damit befassen müssen."

    „Ja. Aber kann ich bitte eine Tasse Kaffee haben?"

    „Sicher. Hanna, wärest Du so freundlich?"

    „Kommt sofort Reggy. Milch und Zucker, Frau Täubner?"

    „Schwarz mit Zucker bitte."

    „O.k. Fünf Minuten."

    -*-

    Angefangen hat es mit Jürgen. Ich hab Jürgen damals auf der Berufsfachschule während meiner ersten Ausbildung – der zur Fein-Mechatronikerin – kennengelernt und mich sofort in ihn verliebt. Ja, ich weiß. Ich hab´s mit Lesben und bisexuellen Frauen getrieben, aber das werden Sie noch verstehen.

    Also, ich war in Jürgen verliebt und er offenbar auch in mich. Wir hatten eine schöne Zeit, Tanzen, Kino und so weiter und wir tauschten auch Zärtlichkeiten aus. Aber mehr als küssen war für mich nicht drin, weil ich so erzogen wurde. Ich hab ihm auch deutlich gesagt, dass ich mich ihm erst dann nackt zeigen und intim mit ihm werden kann, wenn wir verheiratet sind.

    Er sagte immer wieder, er würde das akzeptieren und ich habe nie gemerkt, dass er Claudia bumste. Das hat sie selber mir erst Jahre später gesagt. Also, er betrog mich schon damals nach Strich und Faden, weil er seinen Schwanz nicht unter Kontrolle hatte. Trotzdem ging er die Verlobung ein und als wir die Lehre beendet hatten, heirateten wir.

    Anfangs respektierte er, dass ich gewissen Praktiken beim Sex nichts abgewinnen kann, oder sie mich sogar anekeln. Wissen Sie, ich mach gerne die Beine breit oder geh auch auf alle vier für ihn. Aber in meinen Hintern oder meinen Mund… Mutter sagte immer das sei abnormal und so sehe ich

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