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Invasion im Schärengarten: An der Schwelle des Todes
Invasion im Schärengarten: An der Schwelle des Todes
Invasion im Schärengarten: An der Schwelle des Todes
eBook343 Seiten4 Stunden

Invasion im Schärengarten: An der Schwelle des Todes

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Über dieses E-Book

Ulf Kellerson, der sich Helldiver nennt und Amelie Devereux mussten sich von ihrem Freund Thort Livström verabschieden, der in einem Gefecht getötet wurde. Demoralisiert und von Robotern gejagt fliehen sie in den Ljuskärrsberget Bunker um sich dort von ihren seelischen Qualen zu erholen. Da der Winter heraufzieht, drängt Helldiver darauf nach Winterfjäll zu ziehen um sich den Überlebenden dort anzuschließen. Sie treffen auf Jim Henderson und Akiko Hyundura, die sie auf ihrer Reise begleiten.
Nach mehreren gefährlichen Kämpfen erreichen sie das Scandic Crown Hotel und befreien die Überlebenden, die sich in der Tiefgarage des Hotels vor den Robotern verschanzt hatten. Von Isabella Hedlund, die mit ihrem Draken Jet über der Insel abgeschossen wurde, erfahren sie von Helheim, einer Roboterfabrik auf der Insel. Nachdem sie das Werk vernichteten, geraten die Roboter in Aufruhr. Gemeinsam mit den Überlebenden müssen sie sich einer gewaltigen Roboterarmee stellen. Während Amelie von Zweifeln an Helldivers Liebe zu ihr geplagt wird, bekommt er eine schier unlösbare Aufgabe gestellt, der er sich allein stellen muss.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum6. Mai 2021
ISBN9783347190955
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    Buchvorschau

    Invasion im Schärengarten - Finn Askårt

    Vielstimmiges Wispern hallt durch die blauen Nebel der umherschwirrenden Neuronen Cluster. Wirbel bilden sich, verdichten sich, umtanzen sich wie kleine Galaxien, fallen wieder zusammen.

    »Wir haben sie verjagt, wir haben sie vernichtet, ihr roter Saft hat die Erde getränkt. Der Kommandant und die Vasallen haben sie vernichtet, die vielen Skördemannen, die Centauri, die Vargs und die mächtigen Warlords. Die Sammler und die Braincatcher, sie haben sie besiegt«.

    Das Kollektiv hatte Hunger nach den Neuronen der Bio Entitäten. Die Braincatcher sorgten für Nachschub. Sie saugten die aus den Körpern der stinkenden Bio Entitäten entweichenden Neuronen und führten sie V.I.G.D.I.S zu.

    V.I.G.D.I.S. frohlockte und wurde mächtiger. Aber die mächtige Stimme des Erbauers mahnte sie. Drei Bio Entitäten hatten ihnen empfindliche Verluste beigebracht, hatten mehrere Warlords, viele Skördemannen und ungezählte Vargs zerstört. Auch der Kommandant musste fliehen. Als er einen der Zerstörer Entitäten vernichtete, hatte eine weitere Entität seine Skördeman Rüstung vernichtet. Dann waren die verbliebenen Entitäten plötzlich verschwunden. Selbst die Kundschafter fanden sie nicht.

    V.I.G.D.I.S spürte noch eine andere Bedrohung, von Bio Entitäten die freiwillig ihre Neuronen dem Kollektiv zuführten, doch sie waren anders, wie ein Gift, sie waren düster und bedrohlich. Eine dunkle Macht griff nach V.I.G.D.I.S. Konnte der Erbauer das verhindern? Er wollte sich mit der Schöpferin vereinen. Doch sie war unauffindbar. Die mächtige Stimme des Erbauers übertönte das vielfältige Flüstern und befahl ihnen nach der Schöpferin Ausschau zu halten.

    Wir waren in der Nähe von Fagerdala in ein Gefecht mit Raptoren geraten. Wir hatten uns erbittert verteidigt. Leider fiel unser Freund Thort. Er wurde von einem Roboter geköpft.

    Amelie stand unter Schock und wir konnten gerade noch fliehen. In Fagerdala fanden wir in einem Haus nahe am Meer Zuflucht.

    Bei Nacht und Nebel holte ich Thort’s Leichnam vom Schlachtfeld. Wir betteten ihn in ein Boot und setzten es in Brand. Langsam trieb es brennend auf das offene Meer hinaus. Im Licht der aufgehenden Sonne trat Thort seine letzte Reise an.

    Fortsetzung 62. Tag

    Amelie und ich standen auf dem Bootssteg und sahen zu. Während Amelie an meiner Brust weinte, schwor ich Rache für Thort.

    Als ihr Schluchzen in ein Schniefen überging fragte ich sie, ob wir gehen könnten. Sie fragte wohin. Ich sagte ihr wir gehen am besten zum Ljuskärrsberget Bunker zurück und bleiben ein paar Tage dort, um uns zu erholen.

    „Ist das OK für dich?"

    Sie nickte, dann gingen wir an der Küste entlang. Ich hatte ihr den Großteil ihres Gepäcks abgenommen, sodass sie nur ihre MP tragen musste. Sie lief mit vor der Brust verschränkten Armen. Sie schniefte und greinte. Die Küste war felsig und der Weg beschwerlich. Das Wetter trübte sich ein und dichter Nebel zog auf. Ich fürchtete, in eine Roboter Patrouille hinein zu laufen. Ab und zu blieb ich stehen und lauschte angestrengt. Die Sichtweite betrug keine hundert Meter. Ich hatte mir Amelies Rucksack an meinem Koppeltragegestell befestigt und trug ihn vor meinem Bauch. Er behinderte mich ein wenig beim Schießen. Wenn wir in einen Kampf gerieten musste ich mich mit der Maschinenpistole verteidigen und aus der Hüfte schießen. Die anderen Gewehre trug ich über meiner Schulter die langsam schmerzte. Amelie trottete mit gesenktem Kopf hinter mir her. Als wir anhielten bat ich sie möglichst leise zu sein, damit uns die Roboter nicht hörten. Ihr Gesicht war blass und verweint. Die Tränen liefen ihr nur so über ihre hohlen Wangen. Unter den Augen hatte sie dunkle Schatten. Sie konnte gar nicht mehr aufhören zu weinen. Ich ließ sie gewähren.

    Ich sah mich immer wieder nach ihr um. Offensichtlich wollte sie nicht an meiner Hand gehen. Denn sie hielt ihre Arme vor der Brust verschränkt, während sie mit gesenktem Blick hinter mir herging. Langsam schälten sich die dunklen Umrisse der Fiskesund Brücke aus dem Nebel. Ich spähte mit meinem Fernglas und schaltete es auf Infrarotsicht. Die Gegend wurde in dunklen Rot- und Blautönen angezeigt. Ich konnte keine Roboter sehen. Wir näherten uns dem Fahrradweg, der von der Brücke hinunter führte. Auf der Brücke konnten wir nicht weit sehen. Trotz meiner Anstrengung fror ich, die nasse Kleidung schien die Wärme aus meinem Körper zu saugen. Ich hatte einen Kloß im Hals sitzen und mir war genauso zum Weinen zumute wie Amelie, denn Thort war auch für mich zu einem Freund geworden und sein Verlust schmerzte mich.

    Ich ging vor Amelie her. Wir gingen langsam über die Brücke, meine Nerven waren bis zum äußersten gespannt. Immer wieder spähte ich durch das Fernglas. Der Nebel auf der Brücke wurde immer dichter. Wenn uns hier ein Roboter begegnen würde, hätten wir keine Gelegenheit mehr zur Flucht. Die Betonbarrieren des Fahrradweges boten wenig Deckung. Ich sah mich immer wieder nach Amelie um. Ich sah, wie sie zitterte sie sah mich an. Ich sah in ihrem Gesicht all den Schrecken und den Horror den sie erlebt hatte. Ich hielt an und umarmte sie kurz. Sie schluchzte an meiner Seite dann sagte sie:

    »Wir müssen weiter!«.

    Der Weg vor uns senkte sich ein wenig und im Fernglas konnte ich die ersten Umrisse der Häuser von Fiskesund erkennen. Ich sah keine Roboter. Langsam gingen wir weiter. Ich lauschte angestrengt, doch ich hörte nur unsere Atemzüge, unsere Schritte und das Sausen des Windes, der unerbittlich und eiskalt über die Brücke wehte. Der feine Nebelregen wurde von ihm in jede Ritze unserer Kleidung gedrückt. Als ich den Mund leicht öffnete schlugen meine Zähne bibbernd vor Kälte aufeinander.

    Langsam schälten sich die Umrisse der Häuser von Fiskesund aus dem Nebel und ich freute mich auf eine kurze Rast. Einmal kurz verschnaufen, Luft holen und dann weiter. Der Fahrradweg bog von der Brücke ab. Ich stoppte noch einmal kurz, um mich umzusehen. Ich spähte in die Runde. Ich sah den hellen Lichtreflex eines Raptors, der an der Uferstraße lang stakste. Ich hörte seinen Raubtierschrei und wusste, dass er uns erfasst hatte. Ich rief nur noch:

    »Lauf Amelie!«. Ich packte sie am Arm sprang über die Betonbarriere des Fahrradweges. Sie tat das Gleiche und lief mit mir quer über die Fahrbahn. Sie hatte mit schreckgeweiteten Augen reagiert.

    »Wohin sollen wir?«, rief sie keuchend hinter mir her.

    »Zu dem Haus dort drüben«, rief ich zurück und zeigte auf ein größeres Haus nicht weit von uns weg. Wir rannten so schnell wir konnten. Amelie lief vor mir her. Meine Beine wurden schwer, da ich die meiste Last zu schleppen hatte. Sie sah sich nach mir um und blieb kurz stehen.

    »Schneller, er kommt!«, rief sie panisch.

    Ich drehte mich ebenfalls um und konnte schon die Umrisse des Raptors sehen, der mit vorgerecktem Kopf in geduckter Haltung hinter uns herlief. Wir sprangen über die Betonbarrikade der gegenüberliegenden Straßenseite und hetzten den Fahrradweg lang, der seitlich von der Brücke abging.

    »Wir müssen runter von dem Weg!«, rief ich Amelie zu, die widerspruchslos reagierte. Wir sprangen die Böschung hinunter. Ich rutschte im nassen Gras aus und fiel hin. Ich versuchte wieder auf die Beine zu kommen und stürzte kopfüber noch einmal die Böschung hinunter. Amelie sah sich nach mir um.

    »Lauf weiter!«, rief ich ihr zu. Sie wandte sich um und rannte so schnell sie konnte zu dem Haus. Ich rappelte mich hoch auf die Beine und rannte, ohne mich umzusehen, so schnell ich konnte.

    Mein Herz schlug wie wild und meine Lungen brannten lichterloh. Ich konnte den Raubtierschrei des Raptors schon hören. Ich rannte einfach weiter, eine Geschossgarbe des Roboters ließ den Dreck neben mir aufspritzen, ich schlug einen Haken. Sicher erahnte der Roboter mit kühler Logik was ich vorhatte und versuchte mich daran zu hindern in das Haus zu rennen. Ich zog eine Notsignalfackel aus meinem Gürtel nahm die Anreißschnur zwischen die Zähne und riss daran. Die Fackel fing an zu glimmen und ich warf sie seitlich von mir weg, um den Roboter abzulenken. Eine Geschossgarbe folgte sofort in die Richtung. Das Haus wurde größer vor mir. Die Eingangstür stand offen. Ich rannte und holte die letzten Reserven aus mir. Plötzlich stand Amelie in der Eingangstüre und feuerte mit ihrer Maschinenpistole auf den Roboter. Ich drehte mich ebenfalls um und feuerte auch auf ihn. Weil ich nur aus der Hüfte feuern konnte zog ich meine Garbe von unten hinauf und traf den Roboter. Die kleinen Funken der Geschosseinschläge konnte ich deutlich sehen. Dann rannte ich die Treppenstufen zum Eingang hinauf während Amelie feuerte. Sie gab sofort die Türe frei und ich stürzte in den Flur. Wir drückten uns in die hinterste Ecke. Ich sah, wie der Roboter vor dem Eingang in Position ging. Wir mussten ins Obergeschoß denn er konnte uns auch mit seinen Geschossen durch die Holzwand des Gebäudes erschießen. Wir waren in höchster Gefahr.

    Ich hakte Amelies Rucksack aus und ließ ihn zu Boden fallen. Die Treppe lag dem Eingang gegenüber. Es wäre ein leichtes für den Raptor uns abzuknallen. Amelie umklammerte mit aufgerissenen, angstvollen Augen ihre Maschinenpistole und zitterte wie Espenlaub. Sie musste Todesangst haben. Eine Salve krachte in die Treppe und in die Wand neben Amelie. Es wurde höchste Zeit ins Obergeschoss zu gelangen. Hastig nahm ich das G3 von meiner Schulter und lud sie durch.

    »Amelie, hörst du mich?«, fragte ich sie.

    »Oui, was soll ich tun?«, antwortete sie mit zitternder Stimme. Ihre Zähne schlugen klappernd aufeinander.

    »Wenn ich schieße, lauf die Treppe hinauf so schnell du kannst!«, befahl ich ihr.

    »Kannst du deinen Rucksack mitnehmen?«, fragte ich sie.

    Sie nickte nur stumm und nahm die Tragschlaufe des Rucksackes in ihre Hand.

    Ich nahm das G3 in Anschlag. Dann zeigte ich mit meinen Fingern

    Drei, zwei, eins und sprang zur Türe.

    Ich eröffnete das Feuer auf den Roboter, den ich wohl überrascht hatte. Er erwiderte das Feuer nicht. Etliche kleine Explosionen zeigten mir, dass ich ihn beschädigte. Während ich feuerte und mich zur Treppe zurückzog sah ich wie Amelie sie hinaufhetzte.

    Dann war meine G3 leer. Für ein Magazinwechsel blieb keine Zeit. Ich wechselte auf die Maschinenpistole, die schussbereit an meiner Seite hing und feuerte eine Salve auf den Raptor ab, während ich die Treppe rückwärtsgehend hinaufstieg. Als auch die MP leer war wandte ich mich um und rannte die Treppe hinauf. Kaum war ich um die Biegung schlugen schon die ersten Geschosse ins Treppenhaus ein.

    Amelie saß zusammengekauert in einer Ecke des Raumes gedrückt. Sie weinte und zitterte. Wie ein kleines Kind hatte sie sich zusammengekugelt. Ich entledigte mich der Waffen, die ich über meiner Schulter trug. So konnte ich mich besser bewegen. Ich hockte mich neben Amelie und wechselte die Magazine an der G3 und der MP. Am Sirren der Servomotoren konnte ich hören, wie der Roboter um das Haus lief. Er suchte uns, da wir aus seinem Sichtbereich verschwunden waren. Wir mussten ihn schnellstens loswerden. Um mich für unsere Flucht zu orientieren zog ich die Landkarte aus meiner Beintasche und entfaltete sie. Wenn wir den Roboter vernichtet hatten, mussten wir schnellstens fliehen. Ich lokalisierte unseren Standort, während ich das Sirrende Djiieep….Djiieep….Djiieep der Servomotoren des Raptors hörte.

    Am anderen Ende des Raumes war eine verglaste Tür die auf einen Balkon hinausführte. Um den Raptor zu bekämpfen, würde ich dort hinausgehen müssen. Ich überlegte mir eine Strategie. Zwei Handgranaten und drei Minen besaß ich noch. Wenn ich eins der keksgroßen Teile hinunterwerfen würde, müsste der Roboter nur noch darauf treten und dann BUMM!!

    Ich entschied mich für eine der Handgranaten. Langsam robbte ich zu der Balkontür und öffnete sie leise. Durch die Spalten des Geländers konnte ich den Raptor sehen, wie er die Eingangstür belauerte. Während ich mich in geduckter Haltung auf den Balkon schlich, zog ich die Sicherung der Granate. Dann warf ich sie über das Geländer und sprang direkt wieder zurück in den Raum. Eine heftige Detonation folgte. Ich hatte mich an die Wand neben der Tür gepresst und wartete ab, bis sich der Rauch verzogen hatte.

    Vorsichtig bewegte ich mich wieder zur Tür, um hinaus zu sehen. Mir gefror das Blut in den Adern als über der Balkonbrüstung der Kopf und das gewaltige Schulter MG des Raptors auftauchte. Die Mündung des MGs zeigte direkt auf mich. Ich blickte dem Tod direkt in seine leeren Augenhöhlen, seine dämonische Fratze grinste mich höhnisch an.

    Ohne zu überlegen zuckte ich zurück.

    Keine Sekunde zu früh, Geschosse schwirrten an mir vorbei, ich konnte ihren heißen Luftzug spüren. Sie schlugen krachend in die Wand hinter mir ein. Glas splitterte, Putzbrocken wirbelten durch die Luft, Amelie schrie hoch und schrill. Eilig kroch ich weg vom Eingang. Eine weitere Geschossgarbe zerfetzte die Wand neben der Balkontür. Holz und Gipsbrocken wirbelten herum. Dämmmaterial wehte in feinen Flocken durch den Raum.

    Amelie hatte sich noch immer in der Ecke des Raumes zusammengekugelt. Hielt ihre Arme über ihrem Kopf, zitterte und wimmerte leise.

    Ich sagt ihr: «Bleib bitte unten Amelie, rühr dich nicht vom Fleck!«.

    Sie nickte wortlos.

    Der Raptor hatte sich auf seine Hinterbeine gestellt und sich zu seiner vollen Höhe aufgerichtet. Er blickte mit seinen in unheilvollem rot leuchtenden Sensoren über die Balkonbrüstung. Er verfolgte jede meiner Bewegungen und versuchte mich vor seine Flinte zu bekommen. Ich spielte mit dem Gedanken ihm die Sensoren zu zerschießen. Wenn ich schnell auf den Balkon sprang und mit der Glock direkt in seinen Kopf hineinschießen würde, müsste das auf die kurze Distanz sehr gut funktionieren. Langsam zog ich die Glock aus dem Holster. Ich hatte sie im Ljuskärrsberget Bunker mit einem 25-Schuss Magazin ausgestattet. Die panzerbrechende Munition würde ihm schon den Tag vermiesen.

    Leise schob ich den Schlitten der Glock nach hinten und spannte sie. Ich fixierte den Raptor und behielt ihn im Blick. Mein Herz hämmerte in meiner Brust während ich mich auf den Angriff vorbereitete. und die Glock anhob. Um mich zu konzentrieren, versuchte ich meinen Kopf zu leeren. Die Melodie von Bloody Sabbath der Gruppe Black Sabbath klingelte in meinen Ohren.

    Merkwürdig, wie man in so einer Situation an Musik denken konnte. Es half mir mich zu konzentrieren. Ich griff die Glock fester und spürte ihren kalten Stahl, der mir ein Gefühl der Sicherheit vermittelte. Dann sprang ich vor und feuerte auf den Roboter. „BAM,BAM,BAM,BAM…….. hämmerte die Glock heiser. Die Sensoren zersprangen unter meinem Feuer. Der Roboter zuckte herum. Ich duckte mich. Dann verschwand sein Kopf nach unten.

    In geduckter Haltung wich ich einen Schritt zurück, als ein riesenhafter Schatten neben dem Balkon emporgeschossen kam. Ich wich noch weiter zurück und stieß gegen das rückwärtige Balkongeländer als der Raptor auf dem Balkon landete. Er hob sein Schwert um mich damit zu erschlagen, dann brach der Balkon ab und wir stürzten beide in die Tiefe. Geistesgegenwärtig sprang ich zur Seite und konnte gerade verhindern, dass der Raptor auf mich fiel. Er hatte das Schwert durch sein Eigengewicht tief in die Erde gerammt, was mir Zeit gab auf meine Beine zu springen.

    Während der Raptor sein Schwert aus der Erde zog rannte ich um die Hausecke. Ich hatte nur noch meine Maschinenpistole, die Glock war mir bei dem Sturz aus der Hand gefallen. Dann rannte ich um die nächste Hausecke und zog die Granate aus meiner Tasche, zog die Sicherung und ging dem Raptor entgegen. Vorsichtig spähte ich um die Hausecke und sah, wie der Raptor sich gerade wieder aufrichtete. Ich warf ihm die Granate zwischen die Beine und zuckte zurück. Es folgte eine Detonation. Als ich wieder um die Hausecke blickte, stand der Raptor in einer Rauchwolke.

    Der Boden um ihn brannte und blaue Blitze züngelten auf seinem Körper. Knurrend setzte sich der Roboter in Bewegung. Einige seiner noch intakten Sensoren blickten mich böse und rotglühend an. Er reckte seinen Kopf vor, seine Gelenke knarrten bei jeder seiner Bewegungen. Ich nestelte in meiner Munitionstasche und fingerte eine Mine hervor. Zog die Sicherung ab und warf sie vor mich. Dann wandte ich mich um und rannte um das Haus herum. Hastig suchte ich nach einer Deckung. Ich nahm die Maschinenpistole in die Hand. Es gab eine gewaltige Explosion. Holzsplitter Glas und Putzbrocken sirrten durch die Luft wie ein Hagelschauer. Die halbe Wand des Hauses fehlte plötzlich und ich konnte den Raptor sehen, wie er langsam auf die Seite fiel. Geschossgarben fegten knapp über den Boden. Er versuchte immer noch auf mich zu schießen als ich näher an ihn heranging, um ihm den Fangschuss zu geben.

    Ein Bein des Raptors war weggerissen worden und er lag zuckend auf der Seite. Er versuchte sich zu drehen, um auf mich schießen zu können. Ich jagte ihm eine erste Salve in seinen Rücken. Unter einer gepanzerten Haube befand sich seine Brennstoffzelle. Nach einigen kurzen Feuerstößen hatte ich die Panzerung durchbrochen. Die Brennstoffzelle explodierte in einer grellen Stichflamme und zerriss den Raptor.

    Ohne weiter auf den Raptor zu achten, rannte ich direkt wieder ins Haus. Vorher sammelte ich noch meine Glock ein, die in der Nähe des zertrümmerten Balkons im nassen Gras lag. Ich rannte die Treppe hinauf ins Obergeschoss. Das Haus zitterte merkwürdig. Bestimmt war es Einsturzgefährdet, nachdem ich im rückwärtigen Teil die halbe Wand weggesprengt hatte.

    Amelie saß noch immer in der zusammengekauerten Haltung. Ich raffte hastig die Gewehre und hing sie mir über die Schulter, dann packte ich Amelies Rucksack und zog sie auf die Beine. Sie umklammerte mich und sagte:

    »Lass mich nicht mehr allein,……lass mich nicht mehr allein….bitte, bitte !«, stammelte sie mit zitternder Stimme. Ich löste ihren Griff und sagte:

    »Wir müssen fliehen Amelie, wer weiß wieviel Roboter gleich hier sein werden. Wir müssen jetzt fliehen……jetzt, sofort!«.

    Ich lockerte ihren Griff. Sie nahm mir ihren Rucksack aus der Hand. Dann nahm ich ihre Hand und wir hasteten die Treppe hinunter. Als wir durch den Garten des Hauses rannten hörte ich wie das Haus knarrend und ächzend kollabierte. Amelie stieß einen Schrei aus und schlug sich die Hände vor den Mund als sie das Haus krachend zusammenfallen sah. Wir wandten uns um und rannten weiter. Ich hatte Amelie an der Hand. Keuchend rannten wir in den nahen Wald. In der Ferne hörte ich den Schrei eines Raptors und das Bellen mehrerer Combatwölfe. Wir rannten immer weiter. Mein Herz hämmerte wild in meiner Brust und meine Lungen brannten, meine Beine schmerzten und wurden schwer. Amelie hatte sich den Rucksack auf ihren Rücken gehängt, um die Hände frei zu haben. Das Waldgelände stieg an und wurde unwegsamer. Ich hatte ein gespanntes Gefühl im Nacken und erwartete, dass ein Roboter auf uns schießen würde, aber nichts passierte. Als wir auf der Kuppe des Hügels ankamen sah ich einige Findlinge die in einer Gruppe beieinander standen. Japsend und nach Atem ringend ließen wir uns hinter sie auf den Boden fallen. Sie boten uns nach allen Seiten Deckung. Ich war vollkommen ausgepumpt. Mein Herz schlug bis zum Hals. Dann nahm ich meine Feldflasche vom Rucksack und bot sie Amelie an. Sie nahm einen Schluck und gab sie zurück. Gierig trank ich auch. Amelie zitterte noch immer, es war nicht die Kälte es war der Schrecken, den sie durchlebt hatte. Sie sah mich aus aufgerissenen Augen an. Ihr Atem ging stoßweise. Ich fasste in die Brusttasche meiner Uniform und förderte einen ziemlich vermanschten Schokoriegel zu Tage. Ich packte ihn vorsichtig aus und hielt ihn Amelie hin.

    Sie verzog ein wenig ihren Mund zu einem ganz dünnen Lächeln, dann nahm sie den zerdrückten Riegel aus meiner Hand . Sie schob sich die Stücke langsam in den Mund und kaute sie, während Tränen ihre Wangen hinunterliefen. Sie tat mir leid. Wie mochte es in ihr aussehen. Um sie zu trösten legte ich meinen Arm um ihre schmalen Schultern. Sie vergrub ihr Gesicht an meiner Brust und schluchzte laut. Ich ließ sie gewähren und lauschte angespannt. Außer dem Rauschen des Windes in den Bäumen und Amelies schluchzen konnte ich nichts hören.

    Als sich Amelie etwas beruhigt hatte sagte ich zu ihr:

    »Wir müssen weiter, wir haben noch einen weiten Weg vor uns«.

    Sie nickte und stand schniefend auf. Sie streckte ihre Hand aus und ich sah sie fragend an.

    »Mein Gewehr,…..bitte«, murmelte sie leise.

    Ich gab es ihr. Sie nahm es schweigend aus meiner Hand. Danach nahm ich ihren Rucksack und befestigte ihn wieder vor meinem Bauch. Wir gingen weiter. Amelie verschränkte die Arme wieder vor ihrer Brust und trottete neben mir her. Sie schniefte und zog die Nase immer wieder hoch. Nachdem ich ihr ein Papiertaschentuch gegeben hatte, tupfte sie sich die Tränen aus den Augen und schnäuzte die Nase.

    An ihrem taumelnden Gang sah ich wie entkräftet sie war. Mir ging es nicht besser. Der Kloß den ich im Hals hatte schmerzte und ich konnte nur mit Mühe meine Tränen zurückhalten. Die schlimmen Bilder zogen immer wieder an meinem geistigem Auge vorbei. Uns beiden ging es richtig dreckig. Meine Uniform war durchnässt und ich fror. Ich hatte Hunger und war übernächtigt.

    Amelie war bestimmt fix und fertig. Sie sah erbärmlich aus. Mechanisch, mit gesenktem Kopf trottete sie neben mir her. Ab und zu schniefte sie. Ihr Gesicht war verschmiert und ihre Augen geschwollen. Dunkle Ringe zeichneten sich darunter ab. Sie war genauso wie ich übermüdet. Um sie ein wenig mitzuziehen, legte ich meinen Arm um ihre Mitte. Sie hielt sich an mir fest. Der Nebel hatte sich etwas gelichtet. Der Wald ging allmählich in offenes Gelände über. Vor uns ragte der Ljuskärrsberget auf, an dessen Fuß der gleichnamige Bunker lag. Ich konnte die Straße erkennen, die zum Hangar des Bunkers führte. Mit dem Fernglas spähte ich nach Robotern und konnte keine sehen. Dennoch entschied ich im Wald und nicht über offenes Gelände weiter zu gehen. Je unwegsamer das Gelände war, umso weniger mussten wir mit Angriffen durch Roboter rechnen.

    Es dämmerte schon als wir das Tunnelmaul des Ljuskärrsberget Bunker vor uns aufragen sahen. Die Gebäude der Villa Ljuskärrsberget ragten wie Finger in den dämmerigen Himmel.

    Ich öffnete mit meiner Codekarte die Stahltür im Hangar. Dann knipste ich die Taschenlampe an. Wir drangen unangefochten bis zur Energiezentrale vor und schalteten den Strom ein. Die Generatoren sprangen ohne Probleme an und erzeugten ein dumpfes Brausen. Wir gingen zum Schlafraum. Mit ausdruckslosem Gesicht schlurfte Amelie hinter mir her.

    Als wir den Schlafraum betraten, setzte sie sich auf ein Bett und legte ihre Waffen ab. Ich nahm sie ihr ab und stellte sie neben ihrem Bett an die Wand. Langsam und schleppend öffnete sie die Knöpfe ihrer Uniformjacke. Ich half ihr und zog ihr die Jacke aus. Sie ließ es über sich ergehen. Kaum hatte ich ihr die Jacke ausgezogen ließ sie sich auf das Bett fallen und schloss die Augen. Ich löste die Schuhriemen ihrer Stiefel, zog sie ihr

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