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Wandlungen: Trauma - ein autobiografischer Heilungsbericht in drei Teilen, Teil zwei - der Marsch der schwarzen Königin
Wandlungen: Trauma - ein autobiografischer Heilungsbericht in drei Teilen, Teil zwei - der Marsch der schwarzen Königin
Wandlungen: Trauma - ein autobiografischer Heilungsbericht in drei Teilen, Teil zwei - der Marsch der schwarzen Königin
eBook63 Seiten46 Minuten

Wandlungen: Trauma - ein autobiografischer Heilungsbericht in drei Teilen, Teil zwei - der Marsch der schwarzen Königin

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Über dieses E-Book

Teil zwei der vorliegenden Autobiografie über den Lebensweg einer traumatisierten Kindheit mit Fokus auf sexuellen Missbrauch schließt an die Befreiung an, mit der Teil eins geendet ist. In diesem Buch schildert die Autorin, wie dieser Weg weiterführte. Ein Weg des Kämpfens, Suchens und Findens, aber auch des Pausierens, um Erarbeitetes in das alltägliche Erleben zu integrieren. Bis ihre Geschichte erneut ihre Aufmerksamkeit forderte.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum25. Jan. 2022
ISBN9783347550308
Wandlungen: Trauma - ein autobiografischer Heilungsbericht in drei Teilen, Teil zwei - der Marsch der schwarzen Königin

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    Buchvorschau

    Wandlungen - Lydia Ulsperger

    Zweiter Teil

    Der Marsch

    der schwarzen

    Königin

    All die Jahre machte ich sie glauben

    sie sei nett, stets voll Verständnis

    glaubte es gar selbst

    Spüre jetzt was Wahrheit war:

    wütende Hilflosigkeit

    wer ich bin, was ich war

    verboten, alles verboten

    verlor mich

    und wurde, was ich werden durfte.

    Müdigkeit macht Mauern mürbe

    Nun steh ich hier

    voll Wut und Zorn

    möchte toben

    das Leben sprengt mich von innen

    fühl die Kraft aus Wut gemacht

    laufe mich frei

    für die nächsten paar Stunden

    spüre im Tanz unbändige Gewalt

    die zerstörend toben will.

    Erschrocken vor mir selbst

    Hilflos, damit umzugehen

    suche ich Wege

    das eine zu bleiben

    das andere zu dürfen

    So lange laufe ich

    tanze ich

    bevor ich explodiere

    Denn irgendwie bin ich doch ich

    Irgendwo

    (Lydia)

    Prolog_Ungeheuer haben ihr eigenes Antlitz

    Ein unbeleuchteter Raum, doch ich kann in diesem grauen Dunkel sehen. Ein Raum, wie es ihn in seinen Widersprüchlichkeiten nur in Träumen geben kann. Enge Gänge, treppauf, treppab; es geht immer geradeaus mit so vielen Ecken und Nebengängen, dass es unmöglich ist, die Übersicht zu behalten. Ich bin alleine, habe panische Angst. Denn ich weiß, hier oben bin ich nie allein. Irgendwo hinter einer Ecke steht er. Riesig, massig schwarze Kontur, gigantisch stark, böse und unüberwindbar. Er wartet, wartet, dass ich mich bewege. Ihm verrate, wo ich bin. Also bleibe ich erstarrt, halte den Atem an, vermeide jedes kleinste Geräusch.

    Meine einzige Chance ist, loszurennen, hinunter zur Treppe, durch die Tür und immer weiter. Ich traue mich nicht. Verhalte mich ganz still. Vielleicht geht er ja weg? Nein! Er würde niemals fortgehen. Er fängt an, mich zu suchen, ich spüre es. Ich habe nicht mehr viel Zeit, muss eine Entscheidung treffen. Mein Herz hämmert. Ich muss es versuchen! Jetzt! Ich renne los. Er verfolgt mich. Ich laufe so schnell ich kann. Noch schneller. Endlos. Er ist vor mir da. An jeder Ecke. Immer wieder biege ich gerade noch rechtzeitig ab. Er wartet auf mich; an jeder Ecke, auf die ich gerade zu renne. Ich muss ihn nicht sehen, um zu wissen, dass er da ist. Ich spüre ihn. Endlos flüchte ich, hoffnungslos, atemlos. Dann, da ist sie, die Treppe zur Tür in die Freiheit. Ich kann nicht mehr, rasendes Herz, fliegender Atem. Kann ich schneller sein als er? Ich muss! Und wage es, stürme geradeaus, renne hinunter. Nur noch ein paar Stufen, er ist dicht hinter mir. Es ist, als ob ich seinen Atem spüre. Muss ihn nicht spüren, ich spüre seine Masse. Er ist so nah, so nah. Bevor er mich einholt, stoße ich die Tür auf und … bin wieder in dem engen Raum. Ich bin ihm ausgeliefert, es gibt kein Entkommen. Es gab nie ein Entkommen. Wie ein Blitz trifft mich diese Erkenntnis. In dieser Sekunde, in der er seine Arme um mich wirft.

    Noch halb gefangen im Schlaf hörte ich mich selbst stöhnen und konnte doch nicht wach werden; hörte ein beängstigendes, kehliges Stöhnen aus trockenen Lippen. Es passte besser zu einem Verfolger aus einem Horrorfilm, als auch nur ansatzweise als Hilferuf erkannt zu werden. Selbst im Traum konnte ich nicht schreien. Es blieb ein kläglicher Versuch. Dann war ich wach, lag mit geschlossenen Augen in meinem Bett. Die Panik saß in jeder Faser meines Körpers. Ich wagte nicht, die Augen zu öffnen. Spürte immer noch den Ruck, als er seine Arme um mich warf. War es doch kein Traum? Natürlich wusste ich es besser, aber die Angst hatte mich voll in der Gewalt. Wie in meiner Kindheit wagte ich es nicht, mich zu rühren. Ich wäre so gerne aufgestanden, durch die Wohnung gegangen. Doch mein Körper war erstarrt bis in die Augenlider. Mein Mann neben mir; ich hätte ihn wecken können, er wäre bei mir gewesen. Doch ich konnte die Augen nicht öffnen, verstecke mich, schämte mich. Wartete, dass mein Herz aufhört zu hämmern. Ein Bach aus Tränen, die fließen wollten, sammelte sich hinter

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