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Faszination Nord-Kreuzfahrt: 12.200 Seemeilen mit Mein Schiff
Faszination Nord-Kreuzfahrt: 12.200 Seemeilen mit Mein Schiff
Faszination Nord-Kreuzfahrt: 12.200 Seemeilen mit Mein Schiff
eBook331 Seiten3 Stunden

Faszination Nord-Kreuzfahrt: 12.200 Seemeilen mit Mein Schiff

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Über dieses E-Book

Kennen und mögen Sie Kreuzfahrten? Kennen Sie Kreuzfahrten in den Norden, wo es im Sommer auch nachts hell ist? Hat es Ihnen auch so gut gefallen wie uns?
Wir mögen den Komfort und die Atmosphäre der schwimmenden Hotels, die über die Meere fahren und Kreuzfahrtschiffe heißen. Unser Hotel heißt Mein Schiff.
In 4 Kreuzfahrten nach Norden haben wir insgesamt mehr als 12.200 Seemeilen zurückgelegt, mit ganz großem Natur-Kino in 3D und Farbe. Das sind mehr als 22.600 km, was für uns Landratten leichter zu fassen ist.
Mehr als 20 verschiedene Häfen, Städte und ihre Umgebung haben wir gesehen, einige mehrfach und das norwegische Bergen war jedes Mal mit dabei. Das muss ein norwegisches Kreuzfahrt-Gesetz sein.
Lesen Sie diesen Kreuzfahrt Insider-Report, mit Foto-Impressionen, als Appetit-Häppchen, mit Begegnungen zwischen Menschen und dem Blick fürs Detail, das Sie in keinem Reiseführer, Urlaubsprospekt und auch nicht bei Holiday Check finden.
Viel Spaß!
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum28. Mai 2018
ISBN9783746944623
Faszination Nord-Kreuzfahrt: 12.200 Seemeilen mit Mein Schiff

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    Buchvorschau

    Faszination Nord-Kreuzfahrt - Dr. Max. S. Justice

    Vorwort

    Kennen Sie Kreuzfahrten?

    Kennen Sie Kreuzfahrten in den Norden, wo es im Sommer auch nachts hell ist? Hat es Ihnen auch so gut gefallen wie uns?

    Wir haben dies als eine sehr schöne Urlaubsvariante für uns entdeckt. Ich wollte nach vielen Jahren wieder nach Norwegen, die Landschaft, die Fjorde, die Wasserfälle sehen. Meine liebe Madame wollte eine Kreuzfahrt ausprobieren. Und es gab seit einiger Zeit die Mein Schiff 1 und 2 der TUI Cruises, die Norwegen Fahrten anboten.

    So waren wir das erste Mal aufs Boot gegangen, wie wir es nennen, und haben dies mittlerweile schon mehrfach mit viel Freude getan.

    Meine Befürchtungen vor der ersten Fahrt, ein beklemmendes Gefühl von zu vielen Menschen auf zu wenig Raum zu bekommen und nicht entfliehen zu können, haben sich nicht bewahrheitet. Das war gut.

    Es ist ungewohnt, wenn das Hotel seinen Ort verändert, meist über Nacht, von stetigen leichten Vibrationen und dem tiefen Brummen der Schiffsdiesel begleitet. Am nächsten Morgen ist man in einem anderen Hafen, einer anderen Umgebung, wenn man wach wird.

    Und es ist unheimlich bequem und komfortabel mit allen Annehmlichkeiten an Bord.

    Aber steigen wir ein, in unsere erste Fahrt, das erste Mal auf dem Boot.

    Viel Spaß!

    Das Hotel fährt zur See

    Es war im Sommer 2011. Das exakte Jahr spielt keine große Rolle. Wir hatten etwas Neues vor. Madame wollte eine Kreuzfahrt ausprobieren und ich seit vielen Jahren mal wieder nach Norwegen. Das war die Synthese unserer Wünsche. Wir hatten eine 8 Tage Kreuzfahrt Südnorwegen und Kopenhagen auf der Mein Schiff 2 der TUI Cruises gebucht.

    Die Tour:

    1. Kiel

    2. Schiffstag

    3. Bergen

    4. Geiranger

    5. Flåm

    6. Stavanger

    7. Schiffstag

    8. Kopenhagen

    9. Kiel

    Tag 1, Anreise, Boarding, Abfahrt

    Mittwoch, am 6. Juli, fuhren wir mittags um 13.00 Uhr von Hannover mit unserem Gepäck in meinem Touring nach Kiel los. Einen elementaren Vorteil einer Schiffsreise hatten wir bereits zu Hause kennengelernt. Das Kofferpacken ist völlig entspannt. Der Koffer wird auf Volumen, er sollte noch gewaltfrei zu schließen sein, und nicht auf das meist übliche 20 kg aufpreisfreie Fluggewicht gepackt. Während ich bei Flugreisen im Koffer noch Luft hatte und trotzdem das Gewichtslimit bereits erreicht war, machte ich den Koffer jetzt voll. Man kann nicht wissen, was für ein Wetter kommt. Er war wirklich schwer. Wie schwer, hatte ich nicht gewogen, denn es war dem Schiff egal.

    Hat jeder Passagier gegenüber dem Standardfluggewicht 10 kg mehr mit dabei, sind das bei den 2.000 möglichen Gästen an Bord unseres Kreuzfahrers gerade mal 20 Tonnen, die ein völlig unkritisches Ladungsplus bedeuten.

    Dieser Luxus beim Kofferpacken greift natürlich nur, wenn man mit dem Auto, dem Bus oder der Bahn zum Starthafen anreist. Hat man einen Flugtransfer dazwischen, heißt es meist wieder maximal 20 kg pro Person oder eben Extra-Gepäck-Geld zu bezahlen.

    Nach 2,5 Stunden und gut 250 km auf vollen Autobahnen waren wir an unserer Parkhalle in Kiel angekommen. Der überdachte Park-Luxus kostete 119.- € für die 8 Tage, gutes Geld für 10 m² Halle, denn die Autos wurden mit angeklappten Spiegeln gruselig dicht aneinander rangiert.

    Von dort hatten wir einen preislich inkludierten Transfer zu unserem Schiff am Ostseekai, der Mein Schiff 2. Alles war wie am Flughafen, nur noch einfacher. Alle Schalter waren dazu da, auf dem Schiff einzuchecken, dem einen zur Auswahl stehenden Schiff, zu der einen Rundtour. Niemand konnte etwas falsch machen.

    Was uns gut gefiel, war die Kabinenzugangskarte mit Foto, der Bordausweis. Jeder Gast wurde beim Einchecken fotografiert und die Bildinformation auf der Schiff-Zugangs-Plastik-Karte gespeichert. Eine zusätzliche Sicherheit, denn ein Verlassen oder Betreten des Schiffes ohne Sicherheitskontrolle war zumindest auf normalem Wege nicht möglich. Das war gut, auch wenn es immer wieder warten vor den Kontrollen bedeutete, jeden Tag.

    Wir hatten unser reichliches Gepäck gut in den Schränken unserer Kabine auf Deck 12 verstauen können. Es war eng, aber es gab genügend Kleiderbügel und Schubladen, alles okay.

    Der zweite große Vorteil einer Kreuzfahrt ist, man braucht nur einmal auspacken, obwohl man viele Orte ansteuert. Denn auf einem Kreuzfahrer fährt das Hotel, die schwimmende kleine Stadt, die viele Annehmlichkeiten an Bord bietet.

    Das selber fahren, selber reisen, den Kurs abzustecken, teilweise auch spontan zu verändern, macht Spaß, dennoch ist es ein Vorteil, ein Entspannungsplus, sich auf dem Schiff fahren zu lassen. Über Nacht ist man am nächsten Zielort, der dritte Vorteil einer Kreuzfahrt.

    Alles klappte perfekt und 19.25 Uhr lief das große Schiff mit 25 Minuten Verspätung aus. Den heftigen Gewitterregen und das damit verbundene trübe Licht hätte niemand als Begleitung gebraucht, aber egal, auf zur Tour.

    Wir saßen vorne am Bug in der X-Lounge, auf Deck 12, dem zweiten Deck von oben, denn die 13 gab es nicht, und beobachteten alles durch die Panorama-Verglasung aus einer Höhe von rund 25 m über der Wasseroberfläche.

    Das große Naturkino begann.

    Als Sylt Fans war es für uns heute am ersten Abend an Bord gesetzt, in den Goschbereich zu gehen und ein Schälchen Scampis mit Knoblauchsoße zu essen. Wir waren nicht am Wasser wie auf Sylt, sondern auf dem Wasser der Ostsee. Gosch war auf Deck 11, achtern, backbord.

    Unklar? Soviel Nautik muss sein oder man merkt sich eben einfach den Weg dorthin. Das geht auch.

    Tag 2, Fahrt nach Norwegen

    Donnerstagmorgen, 10.15 Uhr, stand die obligatorische Rettungsübung an. Jeder Gast musste zu dem für ihn bestimmten Sammelplatz. Madame und ich sammelten uns auf Deck 6. Dort angekommen sagte man seinen Namen einem Crew Mitglied, wurde auf einer langen Papierliste gesucht, abgestrichen und stellte sich dann zum Warten ins Gedränge. Bereits hier gab es erste Verluste, denn es waren auf der Liste noch Namen über, die von der Crew ausgerufen wurden. Obwohl danach immer noch nicht alles übereinstimmte, wurden die Passagiere in Gruppen von anderen Besatzungsmitgliedern heraus zu den Rettungsbooten auf demselben Deck geführt.

    Es dauerte einfach viel zu lange. Warum hatten die Retter keine batteriebetriebenen Handheld-Lesegeräte für die Bordausweise wie bei den Sicherheitskontrollen beim Verlassen oder Betreten des Schiffes? Es gab die Geräte doch und die Gäste hatten den Bordausweis dabei, die meisten am Bändchen um den Hals hängend. In wenigen Minuten hätten so die Rettungsboote mit den zu Rettenden gefüllt und eines nach dem anderen ohne Zusammenstöße zu Wasser gelassen werden können.

    Das verstand niemand. Man mochte nicht an ein wirkliches reales Unglück mit all seiner Angst, Aufregung und Panik denken.

    Die Frage, wie es dann gehen sollte, stellte sich mehrfach. Unsere lieben Zimmernachbarn waren beide über 80 Jahre alt und zu Fuß recht eingeschränkt, immer mit Krücken unterwegs. Die Vorschrift, in einem Notfall die Aufzüge nicht zu benutzen, war nachvollziehbar. Aber wie sollten die beiden alten Herrschaften, 6 Decks tiefer zu ihrem Sammelplatz kommen? Und sollten dort die anderen 2.000 Passagiere in aller Ruhe auf die beiden letzten warten, um dann zu den Rettungsbooten zu gehen, ohne zu schieben und zu drängeln? Das war irreal.

    Die Übung hatte die Gäste nicht trainiert, sondern verunsichert. Nach 50 Minuten war der Trainingsvorschrift genüge getan und wir warteten sehr nachdenklich, dass die Menschenmengen sich wieder verteilten und alles auseinander strömte.

    Heute war ein Seetag, ein Tag auf See oder auch Schiffstag. Das hieß für das Schiff, non stop unterwegs zu sein, Strecke zu machen. Morgen früh wollten wir Bergen in Norwegen erreicht haben. Für die Gäste bedeutete dies eine gute Gelegenheit, das Schiff zu erkunden. Zumindest taten wir dies als Neulinge.

    Die Infoflyer, die abends für den kommenden Tag auf der Kabine lagen, hatten uns schon neugierig gemacht. Aktionen der Läden, Startzeiten der Darbietungen, Vorträge und Shows, die Öffnungszeiten des Fitnessraums, des SPA Bereiches und der zahlreichen Restaurants, alles war hier drin. Erreichte man am nächsten Tag einen Hafen, gab es Infos über diesen, die Stadt und die Umgebung. Niemand brauchte einen Reiseführer. Die Schiffscrew kümmerte sich darum und wir mochten dies.

    Bevor ich mit meinen persönlichen Beschreibungen fortfahre, sei die Geschäftsidee der Mein Schiff Flotte zitiert, so wie sie auf der Homepage im Internet im Abschnitt „Über uns" zu lesen war:

    „TUI Cruises wurde im April 2008 gegründet. Die Kreuzfahrtmarke steht für einen zeitgemäßen Urlaub auf dem Meer und richtet sich an den deutschsprachigen Markt….

    Das Unternehmen, das Kreuzfahrtreederei und Reiseveranstalter unter einem Dach vereint, hat seinen Firmensitz in der kreuzfahrtbegeisterten Stadt Hamburg. Aber nicht nur im hohen Norden erfreut sich der Urlaub auf dem Meer immer größerer Beliebtheit: Heutzutage stellt die Kreuzfahrt für viele Menschen eine echte Alternative in der Urlaubsplanung dar. Mit Wachstumsraten von mehr als zehn Prozent jährlich sind Kreuzfahrten der am stärksten wachsende Markt innerhalb des Premiumsegments der touristischen Angebote. Konsequent, dass TUI Cruises nicht die zum Neubau eines Schiffes notwendigen drei Jahre bis zum Eintritt in den Markt warten wollte, sondern ein Kreuzfahrtschiff kaufte und dem Konzept entsprechend umfassend neugestaltete.

    Das erste Schiff von TUI Cruises, die Mein Schiff 1, wurde im Mai 2009 in Dienst gestellt. Das Schwesterschiff, die Mein Schiff 2, folgte im Mai 2011. Nach erfolgreicher Markteinführung der ersten beiden Schiffe folgt nun die konsequente Erweiterung der Flotte…

    An Bord bietet TUI Cruises dem reiseerfahrenen und qualitätsliebenden Gast eine Kreuzfahrt nach seinem Geschmack. Die Mein Schiff 1 gleicht in ihrer Ausstattung und Vielseitigkeit einem Urlaubsresort auf dem Wasser, denn an Bord des Wohlfühlschiffs stehen Freiraum und Großzügigkeit im Mittelpunkt. So sind knapp die Hälfte der insgesamt 962 Kabinen der Mein Schiff 1 sowie der 956 Kabinen der Mein Schiff 2 mit Balkonen und bis zu 24-Quadratmeter großen Veranden ausgestattet. Auf insgesamt 2.200 Quadratmetern Pooldeck lässt es sich wunderbar entspannen – zum Beispiel in einer der Hängematten, auf einer bequemen Liege oder in einer der Entspannungsinseln auf Deck 14. Auch der 1.700 Quadratmeter große SPA & Meer-Bereich sorgt für Erholung auf hoher See."

    Diesen Text hatten wir vor dieser Reise gelesen. Er hatte uns mit dazu gebracht, die einwöchige Schnuppertour zu buchen. Denn aus unserer Sicht wurde hier ein stimmiges Gesamtkonzept angeboten.

    Zwei Dinge seien ergänzt. Auf diesem Kreuzfahrer benötigt Mann keinen Anzug oder gar Smoking und Frau kein Abendkleid, gepflegte Freizeitkleidung ist ausreichend. Dies war und ist aus unserer Sicht ein klarer Vorteil, denn es ist doch Urlaub.

    Die zweite Ergänzung sind einige Daten. Auch wenn das Schiff nie unter deutscher Flagge gefahren war, hatte es die Meyer Werft in Papenburg gebaut und am 11.7.1997 vom Stapel laufen lassen. Der „Dampfer" war erst 14.

    Für das Schiff stehen 77.000 Bruttoregistertonnen zu Buche. Aber Achtung, dies hat nichts mit dem Gewicht zu tun. Es ist eine Angabe über den umbauten Raum und stammt noch aus einer Zeit vor den Containern, als Tonnen probate Mittel für die Ladung waren. Eine Bruttoregistertonne sind 2,83 m³, also gibt das rund 218.000 m³ für dieses Schiff. Nur das kann man sich als Landratte nicht vorstellen. Mit den Maßen geht es schon besser. Die Länge beträgt gut 262 m und die Breite gut 32 m. Außerdem sollte das Fahrwasser nicht zu flach werden, denn der Tiefgang beträgt 8,5 m.

    4 Dieselmotoren mit zusammen an die 50.000 PS (36.000 kW) sorgten für Vortrieb mit einer möglichen Topspeed von 40 km/h oder wie man auf dem Wasser rechnet, mit max. 21,5 Knoten.

    Auf dem Schiffsinfokanal-Sender gab es auf den Fernsehmonitoren ständig die aktuelle Geschwindigkeit, die Position sowie Wetterdaten und Meerestiefe zu sehen. Und natürlich meldete sich der Kapitän mindestens zweimal am Tag mit aktuellen Informationen zu der Fahrt.

    Leider war der Maschinenraum nicht zu besichtigen. Als technisch versierter Motorfreund hätten mich diese Dieselaggregate sehr interessiert. Also beschränkten wir unsere Erkundungen auf die diversen Decks mit ihren diversen Restaurants, dem Theater und natürlich dem Shopping Bereich.

    Es ist gefährlich, in entspannter Urlaubsstimmung sich teure Gegenstände anzusehen, die eine Versuchung darstellen. Ich schaute mir Armbanduhren an, schließlich war meine schon über 20 Jahre alt. Es gab mehrere schöne Exemplare. Ich blieb bei Breitling hängen. Die gepflegte Dame mittleren Alters, ganz zielgruppenorientiert, holte mir einige Uhren aus den verschlossenen Schubladen mit Sichtfenster.

    Sie betonte den Preisunterschied zu Deutschland. Der Juwelier habe in drei deutschen Großstädten Läden, über die ein Garantiefall, sollte dieses seltene Ereignis überhaupt eintreten, abgewickelt werden könnte. Hannover war als Laden-Standort nicht mit dabei.

    Auf unser Nachbohren stellte sich heraus, dass der Preisunterschied von mehreren hundert Euro allein aus dem hier an Bord fehlenden Mehrwertsteueraufschlag resultierte. Der Juwelier hatte also keineswegs einen Sonderpreis veranschlagt.

    Die Informationen über die zollfreien Höchstgrenzen gängiger Urlaubsmitbringsel, ob für jemand anders oder für einen selbst, so wie für Schnaps oder Zigaretten, waren an Bord verfügbar. Die maximal erlaubte Anzahl nicht zu verzollender, edler Armbanduhren war nirgends erwähnt und die Dame mochte unser Nachfragen eh nicht, wurde schon etwas fest.

    Irgendwie dachten wir uns, es kann nicht erlaubt sein und ließen die Finger davon. Wie sich später herausstellte, lagen wir mit unserer Einschätzung richtig. Wer eine wertvolle Uhr kauft und sie nicht verzollt, ist ein Schmuggler. Da ist es sinnvoller, mit dem Juwelier vor Ort über einen echten Preisnachlass zu verhandeln.

    Passend zu der Rettungsübung hatte es von oben nochmal eine gründliche Deckwäsche gegeben hatte, der Regen war heftig gewesen. Ab mittags war es freundlich und wir konnten unsere zur Kabine gehörende große Veranda zum Sonnen und Relaxen nutzen, bei über 20°C.

    Abends nach dem Essen blieben wir draußen. Auf den massiven Holzstühlen der Außenalster Bar auf Deck 11 im Heck saßen wir allerbest, später jeder mit einer Wolldecke, die im Laufe des Abends bei den Gästen immer beliebter wurden. Selbst hier, noch so weit südlich, war es bis nach Mitternacht hell.

    Tag 3, Bergen

    Freitag, um 5.00 Uhr, es war schon wieder richtig hell, weckte mich Madame mit den Worten „es geht los". Die ersten Schären, die in den Eiszeiten abgeschliffenen kleinen Inseln, waren bei unserer Anfahrt auf Bergen zu sehen. 7.30 Uhr war unser Riese an seinem Liegeplatz vertäut.

    Ein kostenfreier Shuttle Bus Service vom Hafen bis in die Innenstadt und zurück war eingerichtet, denn keine Privatperson durfte im Hafenbereich herumlaufen. Eine sehr sinnvolle Sicherheitsmaßnahme.

    Alles war ausgezeichnet organisiert und wir mussten um 9.45 Uhr nicht auf einen freien Sitzplatz in einem Bus warten. Nach wenigen Minuten Fahrt stiegen wir am Kunstmuseum an dem Teich mit Fontäne wieder aus.

    Wir hatten keinen der angebotenen Ausflüge gebucht und begannen, die 270.000 Einwohner Stadt zu Fuß zu erkunden. Die nach Oslo zweitgrößte Stadt Norwegens gilt als eine der regenreichsten Großstädte Europas, aber wir hatten Glück, bis mittags war es sonnig und 20°C warm.

    Es ist etwas für Architektur Fans, denn es gibt zahlreiche sehenswerte Häuser. Am Hafen im Hanseviertel Bryggen mit den berühmten, farbig angestrichenen Holzhäusern, die nach jedem Brandschaden wieder aufgebaut worden waren, war es wieder international. Zahlreiche japanische und amerikanische Gruppen waren unterwegs. Auch Südeuropäer hörte man aus dem Gewusel heraus. Unsere Mein Schiff war nicht der einzige Kreuzfahrer, der heute in Bergen angelegt hatte.

    Ohne irgendwo einkehren zu wollen, schauten wir auf einige Speisekarten von Restaurants und kleinen Biergärten. Es war für unsere Verhältnisse sündhaft teuer. In einem einfach aussehenden Lokal sollte zum Beispiel ein 0,3 l Bier umgerechnet 8.€ kosten. Selbst ein quasi europäisch genormtes McDonalds Menü hatte hier den doppelten Preis wie in Deutschland. In den Restaurants kam man für ein Essen mit einem Faktor 2 kaum aus.

    Die Stadt wirkte insgesamt aufgeräumt und es machte bei dem schönen, für Bergen eher untypischen Wetter Spaß, durch die Straßen zu gehen. Wir sahen eine Reihe von älteren Obdachlosen an verschiedenen Orten in der Stadt. Dies gab es also auch in Norwegen.

    Um 17.00 Uhr lief unser Schiff wieder aus. Es hatte sich zugezogen und regnete später noch, doch wieder typisch. Wir waren an der Westküste.

    Tag 4, Geiranger

    Unser schwimmendes Hotel steuerte Richtung Norden und dann etwa 100 km nach Osten, ins Landesinnere, bis an das Ende des Geiranger Fjords, in den wir morgens um 7.00 Uhr einliefen. Melodramatisch hingen an dem trüben Morgen Wolkenfetzen zwischen den steil aufragenden Gebirgswänden des Fjordes. Das Wendemanöver des Schiffes auf der Stelle um eine gedachte Mittelsenkrechte war atemberaubend. Zu beiden Ufern waren nur noch wenige Meter Platz. Denkt man an die 8,5 m Tiefgang des Schiffes, kann man ermessen, wie nahezu senkrecht die Gebirgshänge ins Wasser abfallen. Die abschmelzenden Gletscher der letzten Eiszeit haben die Gebirgslandschaft bis heute unter Wasser gesetzt.

    Wer schon einmal in Norwegen mit dem Auto unterwegs war weiß, dass man hier reichlich Zeit für die Strecken braucht und keine hohen Durchschnittsgeschwindigkeiten möglich sind. Sie sind geringer als auf deutschen Landstraßen, obwohl weniger Ortsdurchfahrten und Ampeln da sind.

    Hätten wir von Bergen nach Geiranger mit dem Auto auf Straßen fahren wollen, wäre die kürzeste Route 371 km lang gewesen. So sagt es der Routenplaner. Eine Fahrt von sicherlich rund 6 Stunden. Dies hatte uns das Schiff über Nacht abgenommen.

    Empfohlen sei an dieser Stelle die Internetseite visitnorway.com, die den Informationssuchenden schnell und übersichtlich Auskunft zu den Sehenswürdigkeiten und Orten gibt.

    Die norwegischen „Eigentümer" des Fjordes halten folgendes für wissenswert:

    „Länge: 15 Kilometer

    Tiefe: mehr als 600 Meter

    Der Geirangerfjord zählt zum Welterbe der UNESCO. Diese Welterbestätte umfasst zwei separate Gebiete: die Region Geirangerfjord und die Region Nærøyfjord. Insgesamt bilden sie eine Fläche von 1.227 Quadratkilometern – 107 Quadratkilometer davon sind von Wasser bedeckt.

    Der Geirangerfjord wird jedes Jahr von 150 bis 200 Kreuzfahrtschiffen angelaufen und heißt mehr als 700.000 Touristen willkommen."

    Also war es kein Zufall, dass wir nicht allein in der Fjord-Sackgasse mit unserem Schiff lagen. Noch 2 weitere, kleinere Kreuzfahrtschiffe kamen diesen Tag mit dazu, die Hurtigruten Nordnorge und die Princess Danae.

    Trotz der steilen Felswände, die den Fjord einrahmen, und der beachtlichen Tiefe mussten alle, die ans Land wollten, die fehlenden Meter über das Wasser in den Rettungsbooten zurücklegen, denn es gab hier keine lange Pier zum Anlegen. Heutzutage gibt es einen großen Steg, der an das Schiff heranmanövriert werden kann, was es viel bequemer macht.

    Natürlich wollten wir an Land und ließen uns in eine Liste eintragen. Alle Landgangwilligen wurden in Gruppen mit einem Ländernamen eingeteilt. Wurde dieser über die Lautsprecher ausgerufen, konnte man runter auf Deck 3 gehen, sich anstellen, in

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