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Peters Reisebericht Nr. 7: Namibia / Botswana - eine einzigartige Rundreise durch eine phantastische Landschaft
Peters Reisebericht Nr. 7: Namibia / Botswana - eine einzigartige Rundreise durch eine phantastische Landschaft
Peters Reisebericht Nr. 7: Namibia / Botswana - eine einzigartige Rundreise durch eine phantastische Landschaft
eBook187 Seiten2 Stunden

Peters Reisebericht Nr. 7: Namibia / Botswana - eine einzigartige Rundreise durch eine phantastische Landschaft

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Über dieses E-Book

Der Autor schreibt über seine Rundreise durch Namibia und Botswana, die ihn an viele außergewöhnliche Ort in einer einzigartigen Landschaft mit einer sensationellen Tierwelt führte. Hierüber, sowie über die gruppendynamischen Erfahrungen in seiner Reisegruppe, berichtet er auf informative, unterhaltsame, persönliche und humorvolle Weise. Neben den bekannten Sehenswürdigkeiten wie den Victoria-Fällen, dem Etosha-Nationalpark, der Namib-Wüste, der Kalahari, dem Okavango-Delta und dem Chobe-Nationalpark kam er auch an weniger bekannten, aber trotzdem einzigartigen Stätten vorbei, über die er einfühlsam berichtet. Er schildert auch witzige Erlebnisse mit seinen Mitreisenden und reichert seinen Reisebericht mit viel Hintergrundwissen, persönlichen Erfahrungen und Reisetipps sowie vielen Farbfotos an.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum16. Jan. 2019
ISBN9783748225973
Peters Reisebericht Nr. 7: Namibia / Botswana - eine einzigartige Rundreise durch eine phantastische Landschaft

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    Buchvorschau

    Peters Reisebericht Nr. 7 - Peter Alles

    Anreise

    Nach Start am Vorabend und einem zweieinhalbstündigen Aufenthalt mit Flugzeugwechsel in Addis Abeba kamen wir pünktlich um 12:15 in Simbabwe auf dem Flughafen Victoria Falls an. Beide Teilflüge mit den Ethiopian Airlines waren angenehm verlaufen, auch wenn das körperliche Wohlbefinden nach einer fast schlaflosen Nacht in der Holzklasse suboptimal war.

    Dies wurde auch nicht besser, als wir über eine Stunde lang am Einreiseschalter in der Schlange standen, bis wir endlich unser KA-ZA-Visum für 50 USD kaufen und ein paar Stempel in den Reisepass erhalten konnten. Das Visum berechtigte zum unbeschränkten Wechsel zwischen Simbabwe und Sambia, obwohl wir es nur für zwei Grenzübertritte nutzen wollten – einmal hin, einmal zurück für den Rückflug – und war damit günstiger als zwei Einzel-Visa.

    KAZA steht für die jeweils ersten beiden Buchstaben der Flüsse Kavango (oder Okavango) und Sambesi. So heißt das mit ca. 450.000 Quadratkilometer zweitgrößte Land-Schutzgebiet der Erde (entspricht etwa der Fläche Deutschlands und Österreichs zusammen) um die Flüsse Kavango und Sambesi. Es wurde 2011 von den südafrikanischen Staaten Angola, Botswana, Namibia, Sambia und Simbabwe mit Unterstützung des WWF gegründet. Seit 2012 ist der wichtigste Kreditgeber die deutsche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).

    Das grenzüberschreitende Projekt zählt zu den Peace Parks und wird von der Peace Parks Foundation unterstützt. Deren Ziel ist es, Naturschutz mit Armutsbekämpfung zu verbinden und eine friedliche Kooperation zwischen benachbarten Staaten zu fördern. Insbesondere werden mit Errichtung der Peace Parks, von denen es im südlichen Afrika zehn gibt, alle Grenzbefestigungen entfernt, so dass sich Menschen und Tiere in diesen Gebieten frei bewegen können.

    Die Dorfgemeinschaften in dieser Region sollen alle Rechte und Pflichten für ihr Land mitsamt Wäldern und Wildtieren bekommen. Ihr Engagement für den Schutz der Natur und der Wildtiere soll sich auch wirtschaftlich zu ihrem Vorteil auszahlen, indem durch entsprechenden Tourismus Arbeitsplätze geschaffen werden, was sich direkt auf die Haushaltseinkommen der lokalen Bevölkerung auswirkt. Dies folgt der Erkenntnis, dass Naturschutz nur möglich ist, wenn er sich für die Menschen lohnt. Eine Faustregel besagt, dass acht Touristen einen Arbeitsplatz schaffen. Und weil Touristen vor allem wegen der Löwen, Elefanten und Antilopen kommen, ist es plötzlich attraktiver, die Tiere zu schützen als zu jagen. Mithilfe der KfW und ihrer Partner wurden ehemalige Wilderer zu Wildhütern umgeschult.

    Gerade im Caprivi-Streifen, den wir mit mehreren Aufenthalten und lokalen Ausflügen in den Folgetagen erkundeten, war gut zu erkennen, wie bitterarm die Bevölkerung ist und wie viel Einkommensmöglichkeiten der Tourismus bringt. Auch wenn es sich dabei nur um einfachste Beschäftigungsmöglichkeiten handelt.

    Nach der Einreise in Simbabwe und Entgegennahme des aufgegebenen Gepäcks hielten wir einige Minuten vergeblich in der Flughafenhalle nach unserem Abholer Ausschau, der uns nach Livingstone zur Waterfront Lodge bringen sollte. Immerhin erhielten wir unser Gepäck und wurden schließlich sogar abgeholt, was nicht jedem unserer Mitreisenden vergönnt war. Ellen und Mike aus unserer Reisegruppe hatten bei ihrer Ankunft auf dem Harry Mwanga-Nkumbula International Airport in Livingstone Pech, ihr Gepäck war nicht angekommen und abgeholt wurden sie auch nicht. Den Reiseveranstalter konnten sie nicht anrufen, da es auf dem Flughafen zumindest für sie kein Netz gab.

    Unser Fahrer bot uns als erstes ein gekühltes Getränk an, das fanden wir gut. Da nahmen wir gerne den kleinen Umweg in Kauf, den er einlegen musste, um zwei weitere Reisende vom Flughafen zum altehrwürdigen Victoria Falls Hotel zu bringen. Sein Bau wurde 1904 zeitgleich mit dem Bau der Victoria Falls Bridge begonnen, anfangs als Unterkunft für die Arbeiter gedacht, um später wieder abgerissen zu werden. Zunächst war es ein Holzgebäude auf Pfählen, um Ungeziefer und Feuchtigkeit abzuhalten, aber mit fließendem heißen und kalten Wasser, einem Ventilationssystem und Strom in allen 16 Zimmern.

    Schon 1905 kamen sehr viele Touristen, um die Brücke und die Wasserfälle zu bewundern, vor allem Hochzeitspaare, die sich gerne vor den Fällen fotografieren ließen. Daher blieb das Hotel erhalten, wurde 1913 als festes Gebäude neu erbaut und im Laufe der kommenden Jahrzehnte erweitert und mit neuem Luxus versehen. Inzwischen gehört es zu den 25 berühmtesten Hotels der Welt, in dem Prominente wie Agatha Christie, Queen Elizabeth, Hillary Clinton, Chuck Norris und David Hasselhoff genächtigt haben. Bei „skyscanner" wird es als Luxushotel in Traumlage sogar auf Platz 8 gelistet.

    Die Stadt Victoria Falls war wenige Jahre vor dem Hotel gegründet worden. Heute hat sie knapp 34.000 Einwohner und lebt hauptsächlich vom Tourismus mit den Schwerpunkten Kolonialnostalgie und Abenteuertourismus. Aufgrund ihrer relativ isolierten Lage im äußersten westlichen Zipfel Simbabwes ist die Stadt von den politischen und ökonomischen Unruhen sowie von der Kleinkriminalität, die sich mit der zunehmenden Verarmung des Landes ausbreitet, glücklicherweise nur wenig berührt.

    Für den Umweg durch die Stadt wurden wir durch den Anblick zweier Zebramangusten (engl. Banded Mongoose) entschädigt, die auf der gepflegten Hotelwiese herumhoppelten. Die kleinen Raubtiere, die 0,9 bis 1,9 Kilogramm schwer werden, sind soziale Tiere, die in Kleingruppen leben. Auf Nahrungssuche sind sie meistens einzeln unterwegs. Sie bevorzugen Kleintiere, vorwiegend Käfer und Tausendfüßler sowie deren Larven, verspeisen aber auch Mäuse, Frösche, Echsen, Schlangen und Eier.

    An der Grenze, wo sich unser Abholer unsere Reisepässe geben ließ, um uns anzumelden – wir brauchten uns vorerst nicht zu bewegen –, konnten wir den Affen zuschauen, die dort herumlungerten und nach Essbarem suchten und bettelten. Am eigentlichen Grenzübergang, den wir zu Fuß überquerten, übergab er uns einem sambischen Abholer, der uns zur Lodge in Livingstone fuhr. Dabei überquerten wir die einspurige, holprige Victoria Falls Bridge, die zwischen beiden Staaten liegt. Hier konnten wir einen ersten Blick auf die Victoria-Fälle werfen und die Hütte auf der Brücke aus der Nähe sehen, von der aus man Bungee Jumping in die 110 Meter tiefe Batoka-Schlucht wagen kann. Vom sambischen Tourismusbüro wird das mit „The highest commercial bridge jump in the world in the most spectacular setting!" beworben. Trotzdem fanden wir das nicht verlockend.

    Wegen dem kleinen Umweg in Victoria Falls und der langen Wartezeit am Grenzübergang kamen wir mit einer knappen Stunde Verspätung in der Waterfront Lodge an. Alle anderen Reisenden waren schon längst eingetroffen, hatten den ersten Drink hinter sich und bereits die Aussicht auf den Sambesi genossen, der direkt an der Lodge vorbeifließt. Von unserem südafrikanischen Reiseführer Callum wurde wir gleich zur Kasse gebeten: ich durfte 2.000 ZAR (ca. 120 €) an ihn abdrücken wie jeder Reiseteilnehmer, der die vollständige 3-Wochen-Tour „Wüste, Felsmalereien und Victoriafälle gebucht hatte. Das Geld würde von ihm und von Norwin dazu verwendet werden, die „täglichen operativen Ausgaben zu decken, die während der Reise anfallen, so hieß es in unseren Reiseunterlagen. Die Zahlung musste bar und in Rand erfolgen.

    Danach hatten wir noch etwas Pause, in der wir unsere Hütte beziehen konnten, bevor die erste Exkursion beginnen sollte. Achim und ich, die wir beide aus dem beschaulichen Schwalbach am Taunus angereist waren, hatten ein gemeinsames, sehr geräumiges Zimmer im ersten Stock einer Reet-gedeckten Hütte mit Balkon zu einem kleinen Bach hin, an dem große Palmen und dichte Laubbäume standen, die für Schatten sorgten. Unser Zimmer war mit vier Einzelbetten sehr großzügig dimensioniert und ein verheißungsvoller Auftakt für unsere temporäre Zweier-Wohngemeinschaft.

    Direkt neben unserer Hütte führte ein kleiner Steg über den Bach zu weiteren Hütten auf der anderen Seite. Hier wurde gewarnt: „Beware of hippos & crocodiles", was uns allerdings ziemlich übertrieben vorkam. Was es aber nicht war, denn auf der gegenüberliegenden Sambesi-Seite konnte man von der Lodge abends gut einige Flusspferde ausmachen, die sich dort im Wasser tummelten und vielleicht auch einmal herüberwateten. Und ein Hauskrokodil von zwei Meter Länge gab es auch, das entdeckte ich zufällig am nächsten Nachmittag ganz in der Nähe des Steges und der Hütten, wo es sich sonnte. Es lag ruhig auf einer kleinen Betonmauer, hatte friedlich die Augen geschlossen, seine aus dem Maul herausragenden Zähne weckten aber keinen Streichelwunsch in mir.

    Auch die nähere Umgebung der Lodge war nicht ungefährlich, da sich in dem kleinen Wald Elefanten tummelten. Dies war daran zu erkennen, dass viele Bäume stark beschädigt waren. Elefanten brechen dicke Äste ab und treten manchmal ganze Bäume um, um an das Laub zu gelangen, oder sie schälen die Rinde der Stämme ab. Durch das Absterben der Baumschicht wird der Waldbestand aufgelichtet, was die Wachstumsbedingungen für Gräser verbessert, die wiederum von Büffeln, Zebras und Gazellen geweidet werden.

    Abb. 1: Unsere Reiseroute mit den Highlights

    Zu den Victoria-Fällen

    Um vier Uhr trafen wir uns vor der Bar mit Sambesi-Blick, von wo aus wir unseren Ausflug starten würden. Dieser war zu den Victoria-Fällen auf der hiesigen, sambischen Seite geplant. Dabei lernten wir nun auch unser Fahrzeug der nächsten drei Wochen kennen, einen nach den Bedürfnissen und Wünschen von Sunway Safaris – so hieß unser lokaler Reiseveranstalter – umgebauter Allrad-Toyota, der von Norwin und Callum liebevoll „Red Elephant" genannt wurde. Gebucht hatten wir zwar über Diamir in Dresden, aber nur als Vertriebskanal für Sunway, die 1994 gegründet worden waren und als einer der führenden Reiseveranstalter für Abenteuerreisen im südlichen Afrika gepriesen werden.

    Wir waren kaum von der Zufahrt zur Lodge auf die Hauptstraße eingebogen, die von Livingstone nach Süden zu den Wasserfällen führt, als wir auch schon einen ersten Stopp einlegen mussten. Aus Richtung des Sambesi näherte sich der Straße langsam eine Herde von ca. dreißig Elefanten an einer Stelle, wo sich eine bekannte Elefantenquerung befindet. Morgens überqueren die Elefanten auf ihrem Pfad hier die Straße, um an den Fluss zu gelangen, abends gehen sie wieder zurück in den Savannenwald. Allerdings muss man sich den Begriff Pfad etwas großzügiger bzw. weiträumiger vorstellen, da, wie bereits erwähnt, die Büsche und Bäume der näheren Umgebung unserer Lodge deutliche Elefantenspuren aufwiesen, es sich also eher um eine Elefantenschneise handelt. Jetzt hatten wir den Beweis für die Schädigungsursachen. Und die Schäden sind nicht klein, denn die Pflanzenfresser brauchen täglich bis zu 200 Kilogramm Nahrung, wobei der Rüssel das wichtigste Werkzeug ist.

    Ein Rüssel ist eine verlängerte Nase mit Nasenlöchern (Rüsselloch), die aufgrund von 40.000 zu Bündeln verflochtenen Muskeln extrem beweglich ist. Das bis zu 50 Kilogramm schwere Körperteil ist ein Multifunktionsorgan, welches als Tast- und Greiforgan, zur Atmung und Geruchswahrnehmung, als Waffe und Drohmittel sowie als Saug- und Druckpumpe beim Trinken dient. Es hat mit bis zu 10 Liter Wasser ein enormes Fassungsvermögen, so dass ein Elefantenbulle in 5 Minuten 200 Liter Wasser trinken kann. (Trifft ein Elefant auf einen nackten Mann am Fluss und wundert sich: „Mit dem kurzen Teil kannst Du trinken?") Mit Hilfe des Rüssels kann ein Elefant Äste und Pflanzen aus bis zu sieben Meter Höhe erreichen; ähnlich einem Giraffenhals verdoppelt er damit seine Streckhöhe.

    Eine Elefantenherde wird von einer erfahrenen, älteren Leitkuh angeführt, die sich um das Wohl des Familienverbandes mit Müttern und Jungtieren mehrerer Generationen kümmert. Sie weiß, wo man in Dürrezeiten nach Wasser graben kann, welche Pfade sicher sind, wo Gefahren lauern und wie sich die Großfamilie dann verhalten muss. Bullen im Halbstarkenalter und Ältere sind in eigenen, kleinen Gruppen unterwegs und treffen sich mit den Mädels nur zur Paarung. Alte Bullen dagegen werden häufig zu Einzelgängern, wie man es ja auch von den Menschen kennt.

    Obwohl die Dickhäuter an sich relativ friedlich sind, empfiehlt es sich, gebührenden Abstand zu halten, wenn man ihnen begegnet. Vor allem, wenn sich in einer Herde viele Kälber befinden, die von ihren Müttern behütet werden. Bei unserer Begegnung mit den Tieren blieben wir ruhig am Straßenrand stehen und ließen sie vor und hinter unserem Fahrzeug passieren. Die nachfolgenden und die entgegenkommenden Autos standen in etwas größerem Abstand zur Herde. Trotzdem

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