Peters Reisebericht Nr. 2: Australien - ein spontaner Kurztrip
Von Peter Alles
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Buchvorschau
Peters Reisebericht Nr. 2 - Peter Alles
Sommer 2012
Hätte nie gedacht, dass ich mal nach Australien komme. Das war nie auf meiner Reise-Agenda, fand ich einfach nicht attraktiv genug für mein kurzes Restleben. Was kennt man schon als Nichtdagewesener: den Ayers Rock, die Oper und die Harbour Bridge in Sydney und vielleicht noch das Great Barrier Reef. Und was erwartet man schon als Nichtdagewesener: Kängurus, Koalas, aberwitzig viele höchstgiftige Viecher wie Schlangen, Spinnen und Quallen, sonstige perverse Tierabarten wie Kloakentiere und Tasmanische Teufel, merkwürdiges Englisch, für Touristen zur Schau gestellte Aborigines, ungesund riesige und extrem heiße Wüsten, Sandstürme, Waldbrände etc. Und was weiß man sonst noch: im Norden von Australien findet im Urwald das Dschungel-Camp von RTL statt.
Aber eines Tages wurde doch der Entschluss zu einem Flug nach Downunder gefasst, ohne großes Nachdenken und Abwägen. Der Anlass war Lauras Work-and-Travel-Trip, den sie im Februar 2012 gestartet hatte und eigentlich nur vier Monate lang auskosten wollte. Einen Tag vor dem gebuchten Rückflug hat unsere Tochter auf den für ihr Visum spätest möglichen Rückflugtermin, ein Jahr nach Ankunft, umgebucht. Und in der Folge immer mal wieder durchblicken zu lassen, dass sie Besuch durch uns begeistern würde.
Da Barbara längere Flüge hasst und ja jemand sich um unseren im März neu erworbenen Hund Monti kümmern musste – wir wollten ihn noch nicht für längere Zeit Fremden in Obhut geben, damit er nicht wie einst Hund Hoksie verhaltensmäßig versaut werden würde –, habe ich mich geopfert und im August einen sog. Gabelflug gebucht. Ankunft in Melbourne (Bundesstaat Victoria) sollte am 5. Oktober sein, Rückflug ab Sydney (Bundesstaat New South Wales) am 19. Oktober, also ein 14-tägiger Aufenthalt in Australien sollte es werden mit einigen landesinternen Erkundungen, soweit das in der Kürze der Zeit machbar ist. Mehr Zeit hatte ich leider nicht, da für dieses Jahr nicht mehr Urlaub drin war. Die Planung zum Jahresanfang hatte ja noch anders ausgesehen.
Grund für den Gabelflug war, dass ich zunächst nach Melbourne zu Laura wollte und dann, wenn ich schon mal in Australien bin, mir noch ein paar Tage Sydney anschauen wollte. (Nicht relevant war für meine Entscheidung die Tatsache, dass Melbourne (1956) und Sydney (2000) die beiden einzigen australischen Städte sind, in denen schon mal olympische Spiele ausgetragen wurden.)
Was die Fluggesellschaft angeht, war die Auswahl groß. Es gibt viele Flugangebote nach Australien, alle meist mit mindestens einem Zwischenstopp irgendwo in Asien. Einige bieten auch 2 Zwischenstopps an, den ersten (beim Hinflug) in der Regel in Europa, z.B. in Amsterdam, London oder Paris. Als asiatische Zwischenstopp-Ziele werden angeboten: Guangzhou, Hongkong, Shanghai, Bangkok, Singapur, Seoul, Hanoi, Ho Chi Minh Stadt, Kuala Lumpur, Doha, Abu Dhabi und Dubai.
Nach Sydney gibt es auch Direktflüge, die nur einen „technischen" Zwischenstopp zum Auftanken in Singapur einlegen. Bei einem solchen Flug hat man das Vergnügen, fast einen ganzen Tag im Flieger zubringen zu dürfen. Das fand ich nicht wirklich verlockend, ein Zwischenstopp durfte es schon sein. Andererseits, je mehr Zwischenstopps, umso länger dauert die Reise, was bei der geplanten Nettodauer der Reise von ca. 2 Wochen deutlich ins Gewicht fällt.
Die chinesischen Zwischenstopp-Ziele fand ich nicht prickelnd, die südostasiatischen waren schon interessanter, aber eigentlich interessierten mich die arabischen am meisten. Und zwar in erster Linie aus architektonischen Gründen. Davon natürlich am meisten Dubai, in dem das derzeit höchste Gebäude der Welt (Burj Khalifa) steht. Also fiel die Wahl bei den Fluggesellschaften auf die Emirates, die als einzige Dubai anfliegen. (Sollte ich noch mal nach Downunder düsen, suche ich mir aus architektonischen Gründen eine Fluggesellschaft mit Zwischenstopp in Abu Dhabi oder Doha aus.) Die Auswahl der Flugbuchung war somit deutlich vereinfacht, wenn auch jetzt nicht mehr der günstigste Flug – ab ca. 1.200 € – buchbar war.
Jetzt ging es bei der Buchung nur noch um eine Feinoptimierung hinsichtlich Zeiten und Kosten. Ich wollte auf dem Hinflug einen ganztägigen Zwischenstopp in Dubai einlegen, die Weiterreise sollte zu einer vernünftigen Uhrzeit stattfinden, also morgens nicht zu früh, um vom Hotel gut zum Flughafen kommen zu können. Die Entscheidung fiel für einen Abflug ab Frankfurt am 2. Oktober um 22:20 mit Ankunft in Dubai um 6:40 bei zwei Stunden Zeitverschiebung, Flugdauer also 7 Stunden. Weiterflug am Folgetag um 10:10 mit Ankunft in Melbourne einen Tag später um 5:30 bei weiteren 6 Stunden Zeitverschiebung, ergibt eine Flugdauer von gut 13 Stunden. Der Rückflug sollte am 19. Oktober in Sydney um 21:45 beginnen mit Ankunft in Frankfurt nach einem dreistündigen Zwischenstopp in Dubai am 20. Oktober um 13:15. Die Dauer des gesamten Rückflugs fiel mit 20,5 Stunden somit um eine halbe Stunde länger als der Hinflug aus. Gegen die Erddrehung zu fliegen bedeutet anscheinend etwas mehr Gegenwind. Der ganze Flugspaß kostete 1.712 €.
Abbildung 1: Die Flagge der Vereinigten Arabischen Staaten
Dazu kam noch die Hotelübernachtung in Dubai für 84 €, was sehr günstig war. Das Centro Rotana Al Barsha war durchaus empfehlenswert und günstig gelegen, d.h. in Nähe einer Metrostation im Stadteil Al Barsha, der nicht allzu weit weg von der berühmten künstlichen „Palmeninsel" Jumeirah und dem segelschiffartigen Hotel Burj al Arab ist.
Nach dieser Grobplanung kam in den Folgewochen die Feinplanung. Bezüglich Dubai hieß das, Reiseführer besorgen (natürlich auch für Australien) und mithilfe von Google Maps Kartenmaterial zusammenstellen. Für Dubai hatte ich den „CityTrip Dubai aus dem Reise Know-How Verlag, der war für den eintägigen Aufenthalt ausreichend und informativ genug. Für Australien durfte es etwas mehr sein, nämlich der „Allianz Reiseführer Australien
von Baedecker.
Dubai liegt längs der Küste des Persischen Golfs in Südwest-Nordost-Richtung mit einer Ausdehnung von ca. 15 mal 40 Kilometer und wird von einer Metrolinie (Red Line) parallel zur Küstenlinie durchzogen, was für eine Erkundung recht günstig ist, wenn auch die innerstädtischen Entfernungen gigantisch sind.
Daher sollte man für einen eintägigen Aufenthalt in dieser Millionenstadt einen Plan in der Tasche haben, was man sehen und wie man dorthin hinkommen möchte. Ich erstellte mir mit Powerpoint eine Karte, in der einige wesentliche Ziele wie Flughafen, Hotel, Burj al Arab, Burj Khalifa, Altstadt mit Souq (Basar), einige Metrostationen etc. verzeichnet waren. Dies hat sich