Trevellian im Fadenkreuz der Rächerin: Action Krimi
Von Pete Hackett
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Über dieses E-Book
Der Umfang dieses Buchs entspricht 120 Taschenbuchseiten.
Freispruch für den Vergewaltiger. Sabrina Winslow kann es nicht fassen, aus ihrer Wut auf den Mann wird tödlicher Hass. Dann werden gleich mehrere Triebtäter, zum Teil während der Tat, umgebracht, doch jedes Mal hat Sabrina Winslow ein unumstößliches Alibi. Wer ist der selbsternannte Richter und Henker ohne Gnade?
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Trevellian im Fadenkreuz der Rächerin - Pete Hackett
Trevellian im Fadenkreuz der Rächerin: Action Krimi
Krimi von Pete Hackett
Der Umfang dieses Buchs entspricht 120 Taschenbuchseiten.
Freispruch für den Vergewaltiger. Sabrina Winslow kann es nicht fassen, aus ihrer Wut auf den Mann wird tödlicher Hass. Dann werden gleich mehrere Triebtäter, zum Teil während der Tat, umgebracht, doch jedes Mal hat Sabrina Winslow ein unumstößliches Alibi. Wer ist der selbsternannte Richter und Henker ohne Gnade?
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Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von
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© dieser Ausgabe 2021 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.
Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.
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1
Der Obmann der Geschworenen begab sich zum Richtertisch und überreichte dem ehrwürdigen Richter James Doherty einen Umschlag. Der Richter bedankte sich und öffnete das Kuvert. Er warf einen kurzen Blick darauf. Seine Miene verschloss sich, dann stemmte er sich schwerfällig in die Höhe.
Alle anderen Anwesenden erhoben sich ebenfalls. Die Geräusche versanken in der eintretenden Stille. Im Gerichtssaal herrschte Atemlosigkeit. Aller Augen waren gespannt auf den Judge gerichtet.
Dieser verkündete mit unbewegtem Gesicht und Stentorstimme: „Im Namen des amerikanischen Volkes wird der Angeklagte vom Vorwurf der Vergewaltigung freigesprochen."
In Sabrina Winslows blaue Augen senkten sich einen Augenblick lang Resignation und Enttäuschung. Doch dann begann es in ihnen zu flackern. Es war das Feuer eines grenzenlosen, vernichtenden Hasses …
Im Gerichtssaal brandete tumultartiger Lärm auf. Die Zuschauer schrien durcheinander. Eine Frau brüllte aus Leibeskräften: „Der Hurensohn hat sie vergewaltigt! Man sollte ihn teeren und federn. Eine Mitstreiterin fügte kreischend hinzu: „In unserem Land wird mit zweierlei Maß gemessen! Wäre er kein angesehener Politiker, wäre die Entscheidung der Jury anders ausgefallen. Pfui Teufel! Das ist eine Riesenschweinerei …
Judge Doherty knallte seinen Hammer dreimal auf den Tisch, dass es krachte. „Ruhe!, brüllte er. „Wenn nicht augenblicklich Ruhe einkehrt, lasse ich den Gerichtssaal räumen.
Die letzten Worte vernahm Sabrina Winslow schon nicht mehr. Fast fluchtartig hatte die 25-jährige Frau mit den langen, blonden Haaren den Gerichtssaal verlassen. Resignation und Enttäuschung waren einem unbändigen Hass gewichen. Er durchflutete sie in rasenden, giftigen Wogen und ließ keinen anderen Gedanken zu. In der Tiefe ihrer Augen irrlichterte es. Die Begründung für den Freispruch wollte sie schon gar nicht mehr hören.
… wird der Angeklagte vom Vorwurf der Vergewaltigung freigesprochen!, hämmerte es unablässig durch ihren Verstand.
Jack McLeod hatte sie brutal missbraucht, sie gedemütigt, ihre Ehre mit Füßen getreten. Und jetzt durfte er noch über sie triumphieren.
Es war verstandesmäßig kaum zu erfassen.
Die Reporter und Fotografen, die im Flur und auf der Treppe warteten und sich auf sie stürzten wie die Aasgeier, beachtete sie nicht. Fragen prasselten auf sie ein. Sie drängte sich rücksichtslos durch die Meute, schlug eine Hand, die vor ihrem Gesicht auftauchte und ein Mikrofon hielt, ungestüm zur Seite.
„Lassen Sie mich in Ruhe!, schrie sie fast hysterisch. „Kein Kommentar! Lasst mich durch …
Die Glätte in ihrem Gesicht zerbrach, als sie sich fast gewaltsam einen Weg bahnte.
Die Fotoapparate blitzten. Sabrina wollte ihr Gesicht hinter den Händen verbergen. Zu spät. Sie war einem wahren Blitzlichtgewitter hilflos ausgeliefert. Die grellen Lichtreflexe blendeten sie. Schon in den Nachmittagsnachrichten würde ihr verzerrt anmutendes Konterfei im Fernsehen gezeigt werden. Und am folgenden Tag würde es in allen Zeitungen Washingtons, vor allen Dingen in den Blättern der Yellow Press, die Titelseite zieren.
Die Medienleute ließen von Sabrina ab, als Jack McLeod mit seinen Anwälten auf den Flur trat. McLeod grinste breit, selbstbewusst und ganz im Zeichen seines Sieges. Er stellte sich den Reportern nur zu gerne zur Verfügung und hielt eine flammende Rede wider die Schändlichkeit verleumderischer Elemente im Allgemeinen und den Rufmord, der an seiner Person verübt werden sollte, im Besonderen.
Dann umarmte er im Aufglühen der Blitzlichter Frau und Tochter, schüttelte seinen Anwälten theatralisch die Hände und suhlte sich so richtig ausgiebig im Rampenlicht einer breiten Öffentlichkeit, die man noch am selben Tag per Flimmerkiste mit den Bildern füttern würde. Sein breites, strahlendes Lachen hätte jeder Zahnpastawerbung zur Ehre gereicht.
Sabrina Winslow verließ als Geschlagene das Gerichtsgebäude und schritt, ohne von einem bewussten Willen geleitet zu werden, die breite Treppe hinunter, den Blick auf einen unbestimmten Punkt in der Ferne gerichtet.
Der eine oder andere, der das Gefühl hatte, von ihr angestarrt zu werden, blieb stehen und schaute der jungen, schönen Frau hinterher. Er konnte nicht ahnen, dass sie ihn gar nicht wahrgenommen hatte.
In ihr war etwas zerbrochen – abgestorben. Der Glaube an die Gerechtigkeit, der Glaube an die Menschen, vielleicht sogar der Glaube an sich selbst. Sie war geschändet worden, man hatte sie durch die Medien gezogen. Die Anwälte Jack McLeods hatten alles daran gesetzt, ihre Glaubwürdigkeit zu erschüttern. Sie hatten sie im Gerichtssaal regelrecht vorgeführt. Sie empfand es als Zynismus par excellence!
Mechanisch setzte Sabrina einen Fuß vor den anderen. Dann stand sie vor ihrem metallic-grünen Dreiergolf. Jetzt erst schien sie aus ihrer tiefen Versunkenheit zu erwachen. Sie hatte das Empfinden, von tausend höhnisch grinsenden Augen angestarrt zu werden. Angst vor der Zukunft legte sich tonnenschwer auf ihr Gemüt.
Sie schaute sich um.
Niemand beachtete sie.
Sich ihrer Niederlage voll bewusst schloss sie den Wagen auf und setzte sich hinein. Der Motor sprang an. Der Golf rollte aus der Parklücke. Sabrina reihte sich in den fließenden Verkehr ein.
2
Drei Tage lang verkroch sich Sabrina in ihrer Wohnung. Reporter belagerten ihr Haus. Man fand die Adresse ihrer Mutter heraus. Aber Heather Winslow war nicht bereit, ein Wort über die Sache zu verlieren. Das einzige Statement, das sie abgab, war, dass ihrer Tochter großes Leid zugefügt worden sei und dass die Justiz versagt habe.
Am vierten Tag nach der Verhandlung erklärte sich Sabrina bereit, an die Öffentlichkeit zu treten. Ein lokaler Fernsehsender brachte das Interview. Der Moderator hatte Pause. Er musste Sabrina keine Fragen stellen. Es sprudelte nur so aus ihr heraus. Sie nahm kein Blatt vor den Mund und redete sich von der Seele, was sie bedrückte. Manchmal tränkte Hass ihre Stimme. Dann brach sie wieder in Tränen aus.
Sie klagte Jack McLeod bitter an, bezeichnete den Freispruch als Justizskandal, sprach von Korruption und Rechtsbeugung.
McLeod erwirkte eine gerichtliche Anordnung, die Sabrina untersagte, ihn weiterhin der Vergewaltigung zu beschuldigen. Sabrina Winslow wurden eine hohe Geldstrafe und Gefängnis in Aussicht gestellt, sollte sie der Anordnung zuwider handeln. Ein Zeitschriftenverlag, der mit ihr in Verhandlung stand und dem sie die Exklusivrechte an ihrer Geschichte für viel Geld verkaufen sollte, zog sich nach Bekanntwerden der gerichtlichen Verfügung zurück und brach jeglichen Kontakt mit Sabrina ab.
Ihren Job als Sekretärin im Innenministerium war sie los.
Sie bemühte sich um andere Arbeit, es war jedoch vergebens. Eine Frau, die ihren Chef derart kompromittierte, wollte niemand. Denn nach allem, was in Funk und Fernsehen und in der Presse veröffentlicht worden war, musste man davon ausgehen, dass Sabrina versucht hatte, McLeod den politischen und gesellschaftlichen Todesstoß zu versetzen.
Sabrina war der Verzweiflung nahe. Aber je mehr sie demoralisiert wurde, umso greller und leidenschaftlicher brannte der Hass auf McLeod in ihr.
Wo immer McLeod sich in der Öffentlichkeit zeigte, Sabrina erschien in seiner Nähe. Stumm starrte sie ihn an. Er begann unsicher zu werden, entwickelte eine Art Verfolgungswahn. Die Verachtung, die er in ihrem Blick lesen konnte, die stumme Anklage und die unausgesprochene Drohung, die sie verströmte, setzten ihm zu. Er fühlte sich bedroht und erwirkte eine weitere gerichtliche Anordnung, die Sabrina gebot, sich aus der Umgebung des Politikers fernzuhalten. Wieder wurde ihr mit Geldstrafe und Gefängnis gedroht.
Sie zog sich zurück. Es schien, als hätte sie resigniert.
Aber sie war das Opfer. Und sie wurde nicht fertig damit, dass McLeod nicht nur ungeschoren davonkommen sollte, sondern dass er auch noch über sie triumphieren durfte. Ihr Hass wuchs ins Unermessliche!
Die Vorsitzende der Initiative „Hilfe für missbrauchte Frauen" trat an sie heran. Sabrina arbeitete in der Initiative mit, zeigte sich ausgesprochen engagiert und erfuhr vom Leid anderer Frauen, die Ähnliches erlebt hatten wie sie.
Ihr Hass weitete sich aus auf alle Männer, die sich Frauen mit Gewalt unterwarfen, die Frauen demütigten und missbrauchten.
Sabrina Winslow begann in verschiedenen Veranstaltungen Hass zu predigen. Sie rief auf zu Rache und Selbstjustiz. Den Verantwortlichen der Initiative wurden ihre Referate und Interviews zu aggressiv.