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Black Tales of Rock
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eBook182 Seiten2 Stunden

Black Tales of Rock

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Über dieses E-Book

Im Jahr 2012 wurde der Autor aufmerksam auf einen Autorenwettbewerb. Bei diesem vom "Return of Rock Radio" aus Schwelm ausgelobten Wettbewerb namens "Black Tales of Rock" ging es darum, eine düstere Kurzgeschichte zu erfinden, die einen Bezug zu Rockmusik hätte. Dem Gewinner winkte unter anderem die Möglichkeit, sein Werk, von einer Redakteurin des Senders eingelesen und mit passender Musik unterlegt, live im Radio hören zu können.Im Verlauf meiner Überlegungen hierzu kam ihm die Idee von einem Menschen, der andere dazu bringt, ihre Träume bei vollem Bewusstsein erleben zu müssen. Eine Idee, die tatsächlich dafür gesorgt hat, dass er den Autorenwettbewerb gewann. All die Jahre über hat ihn das grandiose Konzept der "Black Tales of Rock" nicht losgelassen. Zusammen mit einigen Lesern hat er dreizehn düstere Ideen in Kurzgeschichten verwandelt und sie mit dem Rocksong, der als Inspiration dafür diente, betitelt. So ist das Buch gleichzeitig eine Tracklist, die einen wilden Ritt durch verschiedene Unterkategorien der Rockmusik darstellt.
SpracheDeutsch
HerausgeberC. Raabe
Erscheinungsdatum1. Juni 2021
ISBN9783982064543
Black Tales of Rock
Autor

C. A. Raaven

Der Berliner Autor C. A. Raaven (Jg. 1968) hat eigentlich einen kaufmännischen Beruf gelernt, jedoch fand er für sich durch seine Technikaffinität und das intuitive Verständnis von Software schnell eine Nische, in der er seine Kreativität auch in diesem Umfeld ausleben konnte. Neben der Erstellung individueller Datenbanklösungen hilft er seit Jahren in IT-Projekten eines globalen Industrieversicherungsunternehmens dabei, den Brückenschlag zwischen Technikern und Anwendern herzustellen.So ist es für ihn auch von Beginn an klar gewesen, dass die Besonderheiten der Protagonisten seiner Urban Fantasy-Reihe BAT Boy, mit der er im Jahr 2012 im Selfpublishing debütierte, zumindest ansatzweise wissenschaftlich erklärbar wären. Auch der im Jahr 2017 veröffentlichte Social Media Krimi E-Death spielt mit der Vorstellung, was das technisch Machbare in den falschen Händen anrichten kann. Seit dem Jahr 2020 lässt er innerhalb der Aktion #phantastischermontag, die er zusammen mit zwei Kolleginnen des Phantastik Autoren Netzwerks betreibt, auch die magischeren Seiten phantastischer Literatur in seine Kurzgeschichten einfließen.Als Kontrapunkt zu den oft eher düsteren Geschichten veröffentlicht er außerdem unter einem anderen Pseudonym seit 2019 romantische Komödien.Weiterhin betreibt er seit dem Jahr 2020 zusammen mit seiner Autoren-Kollegin Carin Müller den Literatur-Podcast Der literarische Saloon, in dem er sich verschiedensten Aspekten der Buchwelt in eher launiger Art widmet, und betätigt sich als Hörbuch-Sprecher.C. A. Raaven ist geschieden, hat zwei erwachsene Kinder und wohnt zusammen mit seiner Lebensgefährtin in der Nähe des Müggelsees.

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    Buchvorschau

    Black Tales of Rock - C. A. Raaven

    Intro

    ls ich im Jahr 2012 gerade meinen ersten Roman bei Amazon hochgeladen hatte, wurde ich, ganz durch Zufall, aufmerksam auf eine besondere Art von Autorenwettbewerb. Bei diesem vom »Return of Rock Radio« aus Schwelm (http://www.return-of-rock-radio.de) ausgelobten Wettbewerb namens »Black Tales of Rock« sollte es darum gehen, eine düstere Kurzgeschichte zu erfinden, die möglichst sogar noch einen Bezug zu Rockmusik hätte. Dem Gewinner winkte unter anderem die Möglichkeit, sein Werk, von einer Redakteurin des Senders eingelesen und mit passender Musik unterlegt, live im Radio hören zu können.

    Das war eine Chance, die ich mir nicht entgehen lassen wollte. Also zermarterte ich mir das Hirn auf der Suche nach einer Idee, die mir möglichst den Platz ganz oben auf dem Treppchen einbringen würde.

    Sie kam, als ich es am wenigsten erwartete. Ich war gerade dabei, mich im Bett hin und her zu drehen und auf den Sandmann zu warten, als mir die Stimme eines Kindes, begleitet von seinem Vater, beim Aufsagen eines Nachtgebets, durch den Kopf ging.

    Das ist aus dem Song, der im gerade von mir veröffentlichten Roman eine Rolle spielt. In dem ist doch auch von Dingen die Rede, die im dunklen Schrank hausen oder unter dem Bett. Dinge, die kratzen und beißen. Was wäre denn, wenn ...

    Und schon war da diese Idee von einem Menschen, der andere dazu bringt, ihre Träume bei vollem Bewusstsein erleben zu müssen. Eine Idee, die tatsächlich dafür gesorgt hat, dass ich den Autorenwettbewerb gewann. Vielen Dank noch einmal an das Team vom Radio.

    ***

    All die Jahre über hat mich das, wie ich finde, grandiose Konzept der »Black Tales of Rock« nicht losgelassen. Zusammen mit einigen LeserInnen habe ich dreizehn düstere Ideen in Kurzgeschichten verwandelt und sie, zusammen mit einem Rocksong, der als Inspiration dafür diente, betitelt. So ist das Buch gleichzeitig eine Tracklist, die einen wilden Ritt durch verschiedene Unterkategorien der Rockmusik darstellt.

    Hier kommen sie nun. Teilweise haben sie durchaus fantastische Elemente, teilweise können sie auch direkt in der Nachbarschaft geschehen sein. Allen voran steht die Geschichte, die Ursprung aller anderen Ideen ist.

    Track 1

    allo … träumen Sie? Haben Sie mir zugehört?«, schallte es aus Tims Headset.

    Tim fuhr zusammen.

    Verdammt.

    Es war schon wieder passiert.

    Er hatte gehofft, dass er sich endlich wieder unter Kontrolle bekommen hätte – hatte sich so gewünscht, dass die Diagnose, die ihm vor zwei Monaten gestellt worden war, nicht zuträfe oder dass er es durch gesunde Ernährung und einen ordentlichen Schlafrhythmus ausgleichen könnte, damit es ihn wenigstens nicht bei der Arbeit beeinträchtigte. Inzwischen ließ es sich kaum noch leugnen: Er hatte Narkolepsie, eine neurologische Erkrankung, die dazu führen konnte, dass er mitten am Tag plötzlich in einen REM-Schlaf verfiel. Tim hoffte, dass es sich diesmal nur um eine kurze Zeitspanne gehandelt hatte.

    »Oh nein, natürlich nicht Herr …«, ein hektischer Blick auf seinen Monitor, »Schneider«, sagte er in einem möglichst unbekümmert klingenden Tonfall. »Ich musste mich nur gerade vergewissern, dass Ihr Vertrag tatsächlich dafür qualifiziert ist, den Nachlass zu erhalten, den wir für …«, ein weiterer hektischer Blick – ein Glück, das Datum passte, »langjährige Kunden reserviert haben.«

    »Ach, deshalb habe ich doch gar nicht … aber … danke«, erklang die Stimme eines überraschten Herrn Schneider.

    Shit, dachte Tim. Doch länger, als ich vermutet hatte.

    Nach außen setzte er wieder seine Call-Center-Stimme auf: »Freut mich, dass ich Ihnen behilflich sein konnte. Gibt es noch etwas, das ich für Sie tun kann?«

    »Eigentlich … aber ist auch egal ... danke noch mal«, kam es von Herrn Schneider zurück.

    »Ich habe zu danken«, flötete Tim in sein Mikro und atmete innerlich auf.

    Das hat wohl doch noch hingehauen.

    Jetzt musste nur noch das leise »Blip« ausbleiben und alles war in Butter.

    Aber das »Blip« war doch zu hören, kurz bevor er die Auflegen-Taste an seiner Telefonanlage drückte.

    Tim schloss kurz die Augen.

    Natürlich, es wäre auch wirklich zu viel verlangt gewesen, wenn seine Aktion vollkommen unbemerkt geblieben wäre. Also hatte Gabler, sein Supervisor, zumindest einen Teil des Gespräches mitgehört. Tim zuckte für sich mit den Schultern und nahm den nächsten Anruf an, bevor seine Erreichbarkeitsquote Anlass zu Klagen geben würde.

    ***

    Im weiteren Verlauf des Vormittags gab es glücklicherweise keine ähnlichen Zwischenfälle, und so hakte Tim den morgendlichen Vorfall innerlich ab. Es war kurz vor der Mittagszeit, als auf seinem Display plötzlich das Wort »Supervisor« angezeigt wurde. Sofort lief ihm ein kalter Schauer über den Rücken. Er widerstand dem Impuls, sich zu der Kabine umzudrehen, in der Gabler jetzt gerade saß. Das würde nur schuldbewusst aussehen.

    »Hallo, Herr Gabler«, meldete Tim sich betont entspannt. »Was kann ich für Sie tun?«

    »Tag Herr Somnifer. Kommen Sie doch bitte im Anschluss an Ihre Pause mal zu mir ins Büro. Danke.«

    »Gut, das mach …«, setzte Tim an, doch die Leitung war schon wieder getrennt.

    Als es Zeit für die Pause war, ging Tim stattdessen direkt in das Büro des Supervisors.

    »Mensch Somnifer, Pause schon zu Ende?«, fragte Gabler.

    »Ich brauch’ nicht so viel Pause«, sagte Tim und winkte ab. »Ich habe mir gedacht, dass es besser ist, wenn ich gleich zu Ihnen komme, weil die Quote sonst in den Keller geht, wenn ich nicht am Platz bin.«

    Gabler blickte Tim mit einem Lächeln im Gesicht an, das sich nicht auf seine Augen erstreckte.

    »Guter Teamgeist, Somnifer. Setzen Sie sich doch.«

    Tim tat wie ihm geheißen.

    Aber bevor er richtig saß, legte Gabler auch schon los: »Tja, und da sind wir auch gleich beim Thema. Ihre Zahlen sind ganz ordentlich, auch von den Kollegen höre ich kein böses Wort über Sie, aber ich habe da vorhin ein Gespräch mitbekommen, das mich zu der Frage bringt, ob Ihr Wert für unser Unternehmen sich eventuell in ganz anderen Zahlen ausdrückt.«

    Tim starrte ihn wortlos an.

    »Erinnern sie sich noch an das Gespräch mit Herrn … Schneider von heute Morgen? Ich habe mich zu spät aufgeschaltet, um es komplett mitzubekommen, aber insgesamt hat sich mir die Vermutung aufgedrängt, dass Sie nicht ganz bei der Sache waren und dies dadurch zu kaschieren versuchten, dass Sie den Kunden durch einen Rabatt abgelenkt haben.«

    Tim versuchte weiterhin, ein Pokerface zu bewahren.

    Also weiß Gabler tatsächlich nicht, wie lange genau die Pause in diesem Gespräch gedauert hat.

    Das war gut. Jetzt musste er nur noch sein Geschick in Verhandlungsgesprächen dazu benutzen, um die Kuh wieder vom Eis zu bekommen.

    Er setzte zu einer eloquenten Antwort an, aber in diesem Moment bemerkte er zu seinem Entsetzen, dass sich die im Normalfall kaum wahrnehmbaren Anzeichen eines Anfalls um ihn herum zu verdichten begannen.

    Reiß dich zusammen und schlaf jetzt bloß nicht ein!, brüllte er sich von Panik erfüllt innerlich selbst an. Hol dir die Kraft, um das Gespräch hier durchzustehen.

    Unendlich mühsam konzentrierte Tim sich auf Gabler und darauf, jetzt nicht in der Dunkelheit zu versinken, die bereits tastende Finger nach ihm ausstreckte. Er zwang sich dazu, den Mund zu öffnen, um zu sprechen, als die sirupähnliche Konsistenz seiner Umgebung sich plötzlich auflöste und er einen Strom frischer Kraft in sich hineinfließen fühlte.

    Begeistert davon, den Anfall überwunden zu haben, wollte Tim sich endlich rechtfertigen, aber in diesem Moment sackte Gabler in seinem Sessel zusammen. Mit einem Satz hechtete Tim um den Schreibtisch herum und beugte sich über den Supervisor.

    Schnell stellte sich heraus, dass Gabler noch lebte. Allerdings fühlte sich sein Körper unnatürlich schlaff an. Man hätte denken können, dass er ohnmächtig wäre. Nur die angstvollen Blicke, die er aus seinen weit aufgerissenen Augen sandte, ließen erkennen, dass er alles mitbekam, was um ihn herum vorging.

    Tim schnappte sich den Telefonhörer und rief den Notarzt.

    ***

    Gabler wurde abgeholt und in das nächste Krankenhaus gebracht. Fassungslos sah Tim der Trage hinterher, auf der sein Chef zum Lift getragen wurde.

    Er ließ sich auf den Sessel sinken, ohne darauf zu achten, wo er sich befand. Dabei streifte seine Hand die direkt an der Schreibtischkante liegende Computermaus, und der Monitor erwachte aus dem Standby-Modus. Erstaunt stellte Tim fest, dass sich nicht etwa der Sperrbildschirm öffnete, sondern direkt zwei geöffnete Schriftstücke zu sehen waren.

    Kopfschüttelnd darüber, wie sträflich Gabler mit dem Thema Sicherheit umging, wollte er aufstehen und zu seinem Terminal gehen, aber in diesem Moment erkannte Tim, dass es sich bei einem Schriftstück um eine interne Belobigung und bei dem anderen um eine Abmahnung handelte, in denen nur noch ein Name fehlte.

    Zwei Minuten später setzte er sich mit einem zufriedenen Lächeln wieder an seinen Platz.

    ***

    In dieser Nacht schlief Tim so tief und fest, wie er es seit langer Zeit nicht mehr gekonnt hatte. Am Morgen war er sogar noch vor dem Wecker wach und ausgeruht. Daher beschloss er, gleich zur Arbeit zu gehen, um vielleicht schon etwas über Gablers Gesundheitszustand zu erfahren. Auf eine seltsame Art und Weise fühlte Tim sich für ihn verantwortlich.

    Gabler selbst war natürlich nicht da, aber er erfuhr von der Direktionssekretärin, dass es ihm den Umständen entsprechend gut gehe. Also machte Tim sich beruhigt an die vom vorigen Tag liegen gebliebene Arbeit. Er war noch nicht ganz damit fertig, als sein Telefon einen internen Anruf anzeigte.

    »Somnifer?«, meldete er sich mit klopfendem Herzen.

    »Tach, Krause hier vom Personal. Hamse mal kurz Zeit?«

    »Ähm, klar. Wo soll ich hinkommen?«

    »Nee, ick komm’ vorbei. Wir treffen uns im Supervisor-Büro.«

    »Okay«, bestätigte Tim und legte mit noch stärker klopfendem Herzen auf.

    ***

    Krause erschien wenig später und machte die Bürotür hinter sich zu. Tim blickte ihn beklommen an.

    »Nu’ mal keene Angst Junge«, beschwichtigte Krause. »Sie wissen ja, dass Gabler jetz’ erst mal ne Weile ausfällt. Und da brauchen wa nen Vertreter. Sie warn ja jestern bei ihm, als er zusammenjeklappt is’ und weil er Sie wohl sowieso n’bisschen pushen wollte, ham wa uns jedacht, det könn’ och Sie machen.«

    »Okay?«, sagte Tim mit einem Kloß im Hals. »Hat er das so gesagt?«

    »Nee, jesagt hatter det nich, aber Sie warn ja bei ihm, und er hatte noch so’n Schreiben für Belobigungen offen, als er weg jebracht worden is’. Da liegt det ja wohl auf der Hand.«

    »Oh. Ach so. Wenn das so ist, dann freue ich mich, dass Sie mir das anbieten. Versuchen will ich’s gern.«

    »Na prima«, freute sich Krause. »Dann gehnse mal zu Krüger von Team 2 in der dritten Etage. Der kann Ihnen bestimmt sagen wat so zu tun is’. Ick sage den Leuten hier Bescheid.«

    Damit wuselte er aus dem Büro und ließ Tim darin stehen.

    ***

    Der Rest des Tages verlief für Tim wie im Rausch. Er wurde von Herrn Krüger empfangen, der ihm einen Überblick darüber verschaffte, was er als Supervisor zu tun hätte. Das war in Tims Augen erstaunlich wenig, denn er war an die Tretmühle des Call-Center-Ablaufs gewöhnt. Während des Gesprächs hatte Tim einmal das Gefühl, dass sich wieder ein Anfall anbahnte und er verfuhr so, wie er es am Vortag erfolgreich getan hatte. Diesmal musste er sich nicht so sehr anstrengen, und auch der Kraftstrom war nicht so immens, aber immerhin genügte es, um weiterhin wach zu bleiben.

    Wieder zurück in seiner Abteilung, machte er zunächst

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